
Fundamental Capital – was bietet das Robo-Advisor Angebot, das auf der Value Investing Strategie von Benjamin Graham basiert? Robo-Advisor Angebote schiessen derzeit wie Pilze aus dem Boden. Sei es in Form gemanagter ETF Portfolios, als Hybrid Robo-Advisor mit der Komponente einer persönlichen Beratung oder aber auch als sogenannter Aktien Robo-Advisor.
In letzterem Segment hat sich vor Kurzem mit Fundamental Capital ein neuer Anbieter am Markt für digitale Geldanlage positioniert. Ein digitaler Vermögensverwalter, welcher nach eigenen Angaben den einfachsten und intelligentesten Zugang zu den besten Aktien weltweit ermöglicht. Das FinTech-Unternehmen ist im nordrhein-westfälischen Willich (in der Nähe von Düsseldorf) ansässig und zeichnet sich durch aktives Value-Investieren als Alleinstellungsmerkmal aus.
Dabei investiert der Robo-Advisor ausschließlich in Aktien, was hierzulande durchaus eine Besonderheit darstellt. Ob der Robo-Advisor Anbieter mit diesem Investment-Ansatz potentieller Anleger begeistern und für sich gewinnen kann?

Grafik: Fundamental Capital wirbt damit der erste Aktien RoboAdvisor zu sein. Doch wie gut ist dieses Kapital-Anlage Angebot? Lohnt sich ein Investment, der die Value Investing Idee von Benjamin Graham verfolgt?
Fundamental Capital ist Bafin-reguliert
Was potentielle Anleger sicherlich positiv ansprechen dürfte, ist der Umstand, dass es sich bei Fundamental Capital um einen Finanzportfolioverwalter handelt, welcher von der BaFin beaufsichtigt wird. Die Konto- und Depotführung wird durch die bekannte Baader Bank vorgenommen, bei der sich um einen renommierten Wertpapierhändler handelt und auch als Partnerbank einiger Mitbewerber im Robo-Advisor Markt bekannt ist.
Die Anlagestrategie – wie investiert der Robo-Advisor?
Die erwähnenswerte Besonderheit besteht beim Robo-Advisor Fundamental Capital darin, dass dieser nach dem Prinzip des Value-Investments handelt und dabei spezielle eigen-entwickelte Algorithmen nutzt. Mit dem von Benjamin Graham entwickelten und von Warren Buffet bekannterweise recht erfolgreich umgesetzten Investmentansatz wagt Fundamental Capital im Grunde genommen mit seinem Kapitalanlage-Angebot den Schritt in Richtung Digitalisierung einer traditionellen, aber belegbar erfolgreichen Investment-Strategie.

Grafik: Beispiel des “Graham” Portfolios von Fundamental Capital – bestehend aus maximal 10-20 Einzelwerten (Aktien) – Quelle: Fundamental Capital / RoboAdvisor-Portal.com
Was sich im Detail wie folgt darstellt:
Fundamental Capital investiert das Kapital der Kunden ausschließlich und auf direktem Wege in einzelne Aktien, was ansonsten kaum ein anderer Robo-Advisor von sich behaupten kann. Der verwendete Algorithmus ist selbstlernend und wurde von Fundamental Capital eigens entwickelt, worauf das FinTech-Unternehmen besonders stolz ist.
Inhalt des Algorithmus ist, dass wichtige Unternehmenskennzahlen automatisch analysiert werden, sodass die Strategie auf einem fundamentalen Ansatz basiert. Dazu gehören beispielsweise Daten und Zahlen wie:
- Eigenkapitalquote
- Kursgewinnverhältnis
- Mitarbeiterentwicklung
Auf dieser Basis werden die Kennzahlen von bis dato rund 60.000 Unternehmen analysiert, sodass auf dieser Grundlage eine Anlageentscheidung mittels finanzmathematischer Algorithmen getroffen wird. Auf dieser Basis werden Portfolios zusammengestellt, die in der Regel aus 15 bis 25 Einzeltiteln bestehen.
Der Robo-Advisor verfolgt dabei ganz gezielt einen aktiven Investment-Ansatz, da bei Fundamental Capital die grundsätzliche Auffassung besteht, dass es mit guten Strategien definitiv möglich ist, den Marktdurchschnitt zu schlagen. Damit stellt sich das FinTech Unternehmen allerdings auch gegen die Meinung zahlreicher Mitbewerber, dass ein Investment über ETFs der bessere Weg sei, da diese häufiger besser als aktive Fonds oder eine Selektion von Aktien abschneiden würden.
Anlagevorschlag auf Basis einer Kundenbefragung
Fundamental Capital nimmt zunächst eine Befragung des neuen Kunden vor, die ganz typisch für die Arbeitsweise der Robo-Advisor ist. Zunächst überprüft das Unternehmen, ob der Kunde zu den Anlagestrategien passt, indem dessen Erfahrungen mit Wertpapieren, aber auch seine finanzielle und allgemeine Lebenssituation beleuchtet und hinterfragt wird.
Auf dieser Grundlage erhält der Kunde dann einen Anlagevorschlag, den er entweder annehmen oder ablehnen kann. Entscheidet er sich für den Vorschlag, wird unter Angabe der persönlichen Daten ein Vertrag geschlossen. Anschließend muss nur noch eine Legitimation inklusive digitaler Unterschrift erfolgen, sodass der Robo-Advisor anschließend tätig werden kann.
Die Kosten beim Robo-Advisor Fundamental Capital
Interessierte Anleger können die Online-Vermögensverwaltung des Robo-Advisors Fundamental Capital ab einem Mindestanlage-Betrag von 50.000 Euro nutzen. Dabei richtet sich das Angebot insbesondere an Kunden, die mittels des aktiven Value-Investing-Ansatzes eine über dem Durchschnitt liegende Rendite erzielen wollen. Auf die Rendite haben natürlich auch die anfallenden Kosten eine Auswirkung.
Die Kosten für den Anleger bestehen bei Fundamental Capital aus mehreren Komponenten, nämlich aus der Verwaltungsgebühr, Transaktionskosten und aus einer Performance-Fee. Die Verwaltungskosten belaufen sich inklusive der Depotführung auf jährlich ein Prozent, wobei das Depotguthaben die Berechnungsgrundlage darstellt. Für sämtliche Gewinne wird zusätzlich eine Performance-Fee in Höhe von zwölf Prozent veranschlagt.
Die Berechnung findet in diesem Fall nach dem High-Watermark-Prinzip statt. Sowohl Verwaltungsgebühr als auch Performance-Fee werden vierteljährlich erhoben. Ferner ist ein dritter Kostenfaktor zu beachten, nämlich die Transaktionsgebühr in Höhe von 0,1 Prozent (mindestens fünf Euro). Diese fällt an, sobald der Robo-Advisor eine Umschichtung von Aktien im Portfolio vornimmt.
Fazit zum Robo-Advisor Fundamental Capital
Der Robo-Advisor Fundamental Capital geht einen anderen Weg als die weitaus meisten Mitbewerber, die sich für ein Investment in ETFs und aktiv gemanagte Fonds entscheiden. Stattdessen setzt der Robo aus Willich auf die Performance einzelner Aktientitel. Selbst unter Experten ist es strittig, welche der zwei Grundsatzstrategien die beste ist:
Entweder auf ETFs und damit den Marktdurchschnitt zu setzen oder sich stattdessen für die Selektion einzelner Aktien und somit für eine aktive Auswahl zu entscheiden. Daher muss der Kunde im Grunde selbst entscheiden, welchem der zwei unterschiedlichen Anlageansätze er mehr vertraut.
Der Mindesteinlagebetrag von 50.000 Euro ist für einen Robo-Advisor im Vergleich relativ hoch und auch die Performance-Fee ist er untypisch für die heutigen Online-Vermögensverwalter, auch wenn es einige wenige Robo-Advisors gibt, welche diese ebenfalls in Rechnung stellen. Hinzu kommt die Transaktionsgebühr, die von der Summe her schwer zu kalkulieren sind, weil der Kunde nicht weiß, wie viele Transaktionen pro Jahr stattfinden werden.
In der Summe wird der Robo-Advisor vermutlich insbesondere solche Anleger ansprechen, die eher an die Strategie klassischer Vermögensverwaltungen mit einer aktiven Auswahl der Anlageprodukte (Aktien) glauben, denen jedoch die dort typischen Mindestanlagesummen von 500.000 Euro und mehr zu hoch sind.
Mehr Informationen zu Fundamental Capital gibt es >> HIER << (*Info* – die Webseite ist derzeit Offline – Stand Juni 2020)