Das Trendfolge-Modell - Definition, Methoden, Anwendung und mehr

Investment Wissen - das Trendfolge-Modell » RoboAdvisor-Portal.com - das Infoportal

Markus G

Zuletzt aktualisiert am: 13. Juli 2023

Trendfolge-Modell - Alles was Anleger zu dieser Investmentstrategie wissen wollten
Inhaltsverzeichnis

Trendfolge-Modelle sind häufig genutzte Investment-Strategien, die auf der Annahme basieren, dass sich die Kurse von Vermögenswerten in Trends bewegen und nutzen diese Trends, um Kapitalgewinne zu erzielen. Die Implementierung einer Trendfolge Strategie erfordert jedoch ein gewisses Maß an Analyse und Überwachung, um mit seinem Investment an den Börsen erfolgreich zu sein. In diesem Artikel werden wir die Grundlagen des Trendfolge-Strategie erörtern und wie diese Strategie genutzt werden kann, um erfolgreiche Investitionsentscheidungen zu treffen.

Wofür steht die Anlagestrategie des Trendfolge-Modells?

Trendfolge-Modelle sind Strategien zur Analyse von Märkten und zur Vorhersage von Preisbewegungen. Sie werden häufig in den Bereichen Finanzen und Investitionen eingesetzt. Die fundamentale Idee hinter Trendfolgestrategien ist, dass sich Märkte in bestimmten Trends bewegen und dass es somit möglich ist, diese Trends zu identifizieren und zu nutzen, um Investitionsentscheidungen mit dem Ziel kurzfristig eine hohe Rendite zu erzielen, zu treffen.

Ziel der Trendfolgestrategie ist es also, von der Dynamik der Preisbewegungen in einem bestimmten Vermögenswert oder Markt zu profitieren, anstatt zu versuchen, die künftige Preisentwicklung vorherzusagen. Womit an dieser Stelle bereits deutlich wird, dass die Strategie der Trendfolge vor allem von kurzfristig orientierten Tradern ins Auge gefasst wird.

Wer hat das Trendfolge-Modell erfunden?

Das Konzept der Trendfolge gibt es schon seit langem, und es wurde von Händlern und Anlegern in verschiedenen Formen verwendet. Es ist nicht klar, wer genau das Trendfolgemodell als Anlagestrategie erfunden hat, da es sich im Laufe der Zeit entwickelt hat und von vielen Händlern und Anlegern immer wieder weiterentwickelt und verfeinert wurde.

Zu den frühen Befürwortern der Trendfolge als Handelsstrategie gehören jedoch Richard Dennis und William Eckhardt, die in den 1980er Jahren für ihre Anwendung der Trendfolge berühmt und vor allem, mit ihren, auf dem Trendfolge Modell basierenden Investments reich wurden.

Wie funktioniert das Trendfolge-Modell?

Das „Modell“ der Trendfolge basiert generell auf 4 wesentlichen Elementen und diese stellen sich wie folgt dar:

  • Identifizieren Sie den Trend – Dies beinhaltet die Suche nach Mustern in den Kursbewegungen eines bestimmten Vermögenswerts oder Marktes. Trendfolger verwenden in der Regel technische Analyseinstrumente wie gleitende Durchschnitte oder Oszillatoren, um Trends zu erkennen.
  • Folgen Sie dem Trend – Sobald ein Trend erkannt wurde, kauft der Anleger in der Regel den Vermögenswert, wenn der Trend nach oben geht, oder verkauft ihn, wenn der Trend nach unten geht (oder geht leer aus).
  • Stopp-Loss verwenden – Um potenzielle Verluste zu begrenzen, setzen Trendfolger häufig Stopp-Loss-Aufträge auf vorher festgelegten Niveaus. Auf diese Weise können sie eine Position aufgeben, wenn sich der Trend umkehrt und der Vermögenswert unter einen bestimmten Preis fällt.
  • Diszipliniert bleiben – Eine der größten Herausforderungen bei der Trendfolge besteht darin, an der Strategie festzuhalten, auch wenn sie sich nicht gut entwickelt. Trendfolger müssen diszipliniert sein und der Versuchung widerstehen, emotionale Entscheidungen zu treffen oder von der Strategie abzuweichen.

Die verschiedenen Arten der Trendfolge

Es gibt verschiedene Arten von Trendfolge-Modellen, die auf unterschiedlichen Analysemethoden und -techniken basieren. Einige häufig verwendete Modelle sind:

  • Gleitender Durchschnitt: Dieses Modell nutzt eine bestimmte Anzahl von Preis- oder Indikatoren Werten, um einen Durchschnittswert zu berechnen, der dann als Trendlinie dient. Ein aufsteigender gleitender Durchschnitt deutet auf einen aufsteigenden Trend hin, während ein fallender gleitender Durchschnitt auf einen fallenden Trend hinweist.
  • MACD (Moving Average Convergence Divergence): Verwendet zwei gleitende Durchschnitte und eine Signallinie, um Trendänderungen zu erkennen. Kaufsignal: Kreuzung der Signal- und MACD-Linie von unten nach oben. Verkaufssignal: Kreuzung der Signal- und MACD-Linie von oben nach unten.
  • Moving Average Crossover: Verwendet zwei gleitende Durchschnitte (langfristiger und kurzfristiger), um den Trend zu bestimmen. Kaufsignal: Kurzfristiger gleitender Durchschnitt über langfristigem gleitendem Durchschnitt. Verkaufssignal: Kurzfristiger gleitender Durchschnitt unter langfristigem gleitendem Durchschnitt.
  • Trendfolge-Indikatoren: Diese Modelle nutzen spezielle Indikatoren, die auf verschiedenen mathematischen und statistischen Techniken basieren, um Trends zu identifizieren. Beispiele für Trendfolge-Indikatoren sind der Relative Strength Index (RSI) und der Average Directional Index (ADX).
  • Relative Strength Index (RSI): Misst das Verhältnis von Kursgewinnen zu Kursverlusten und gibt einen Indikator zwischen 0 und 100. Kaufsignal: RSI über 50. Verkaufssignal: RSI unter 50.
  • Bollinger Bands: Verwendet gleitende Durchschnitte und Standardabweichungen, um eine Preisspanne darzustellen. Kaufsignal: Kurs bei unterem Bollinger Band. Verkaufssignal: Kurs bei oberem Bollinger Band.

Es ist wichtig zu beachten, dass Trendfolge-Modelle keine perfekte Vorhersagegabe liefern und dass Fehler und Unsicherheiten bei der Anwendung dieser Modelle auftreten können. Womit wir nun im folgenden Abschnitt auf die Vor- und Nachteile dieser Anlagestrategie eingehen werden.

Die Vor- und Nachteile der Investmentstrategie der Trendfolge

Die Verwendung eines Trendfolgemodells als Anlagestrategie hat mehrere Vorteile

Vorteile von Trendfolge-Modellen

 
  • Einfachheit: Die Trendfolgestrategie ist eine einfache Strategie, die den Kauf und Verkauf von Vermögenswerten auf der Grundlage ihrer Preistrends beinhaltet. Sie erfordert kein tiefes Verständnis der Finanzmärkte oder der gehandelten Basiswerte.
  • Diversifizierung: Durch die Verfolgung von Trends in einer Vielzahl verschiedener Märkte kann ein Trendfolgemodell ein diversifiziertes Portfolio bilden, das nicht an die Performance eines einzelnen Vermögenswerts oder Marktes gebunden ist.
  • Anpassungsfähigkeit: Ein Trendfolgemodell kann an unterschiedliche Marktbedingungen und Anlageklassen angepasst werden, was es zu einer flexiblen Strategie macht, die in einer Vielzahl unterschiedlicher Kontexte eingesetzt werden kann.
  • Risikomanagement: Trendfolgemodelle können dazu beitragen, das Risiko zu minimieren, indem Vermögenswerte, die sich in einem Abwärtstrend befinden, identifiziert und gemieden werden.

Nachteile von Trendfolge-Modellen

Die Verwendung eines Trendfolgemodells als Anlagestrategie hat jedoch auch einige Nachteile:

  • Verzögerung: Trendfolgemodelle können manchmal nur langsam auf Veränderungen der Marktbedingungen reagieren, was zu verpassten Anlagechancen oder Kapital-Verlusten führen kann.
  • Kosten: Die Kosten für die Implementierung eines Trendfolgemodells können hoch sein, da es den häufigen Kauf und Verkauf von Vermögenswerten beinhaltet, was zu erheblichen Handelsgebühren führen kann.
  • Volatilität: Trendfolgemodelle können einer erheblichen Volatilität unterliegen, da sie von der Entwicklung einzelner Vermögenswerte und Märkte abhängen, die unvorhersehbar sein können.
  • Abhängigkeit von Markttrends: Trendfolgemodelle beruhen auf dem Vorhandensein von Trends an den Finanzmärkten, die allerdings nicht immer vorhanden sind. Wenn es keine Trends gibt oder diese nicht stark genug sind, ist ein Trendfolgemodell möglicherweise nicht (oder zumindest nur bedingt) wirksam.

Für wen sind Trendfolge-Modelle als Anlagestrategie geeignet und für wen nicht?

Trendfolge-Modelle können für Anleger, die eine aktive und flexible Anlagestrategie bevorzugen, geeignet sein. Diese Anleger sind bereit, häufiger in den Markt ein- und auszusteigen, um von Markttrends zu profitieren.

Andererseits sind Trendfolge-Strategien möglicherweise nicht geeignet für Anleger, die eine passive oder langfristige Anlagestrategie bevorzugen. Diese Anleger können sich auf langfristige Investitionen in stabile Unternehmen oder Anlagefonds konzentrieren und weniger häufige Handelsentscheidungen treffen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Trendfolgestrategien mit einem höheren Anlagerisiko verbunden sind, da sie sich auf Markttrends und kurzfristige Preisschwankungen konzentrieren. Daher sind sie möglicherweise nicht für jeden Anleger geeignet.

Zusammenfassung und Fazit zum Trendfolge-Modell

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Trendfolgemodelle eine einfache und effektive Anlagestrategie sein können, die Vorteile bei der Diversifizierung und beim Risikomanagement bietet. Sie hat jedoch auch einige Einschränkungen, darunter das Potenzial für Verzögerungen, hohe Kosten, Volatilität und die Abhängigkeit vom Vorhandensein von Markttrends.

Die Trendfolgestrategie kann auf eine Vielzahl von Finanzmärkten angewendet werden, darunter Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Währungen. Es handelt sich um eine relativ einfache und geradlinige Anlagestrategie, die sich unter verschiedenen Marktbedingungen als wirksam erweisen kann. Es ist jedoch zu beachten, dass keine Anlagestrategie risikofrei ist, und die Trendfolge birgt eine Reihe von Risiken und Unsicherheiten. Wie bei jeder Anlage ist es wichtig, die potenziellen Risiken und Chancen sorgfältig abzuwägen, bevor man eine Entscheidung trifft.

Im Folgenden weiterführende Informationen zu diesem Thema (Wissenschaftliche Artikel) >>

 

  1. Entwicklung und Untersuchung von Handelsstrategien mit Hilfe der technischen Analyse
  2. Trendfolgesysteme im Fondsmanagement
Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
Pocket
Reddit
XING
WhatsApp
Investment Wissen - das Trendfolge-Modell » RoboAdvisor-Portal.com - das Infoportal

Markus G

Markus ist der “Kopf” des Teams. Ideengeber, Vermarkter, Redakteur und irgendwie an allem auf diesem Portal beteiligt. Ohne ihn würde es dieses Portal so nicht geben. Eine Idee – entstanden aus dem persönlichen Interesse an FinTech und nun langjähriger Erfahrungen in der Finanz-Szene. Zudem ist Markus Kolumnist auf zahlreichen Online-Plattformen – vor allem im englischsprachigen Raum (The Verge, Talkmarkets, Stockopedia, aber u.a. auch auf Focus.de
Empfehlungen aus der Redaktion

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert