Markus G
1. Juli 2021
Wer sich mit dem Thema „Robo-Advisor“ beschäftigt und sich dabei die Frage stellt, welche Anlageinstrumente ein solcher Robo-Advisor nutzt, um das ihm anvertraute Anleger-Kapital zu mehren, dürfte erstes an kostengünstige ETFs denken. Was im Grunde auch richtig ist, denn die meisten, am deutschen Markt aktiven Robo-Advisor nutzen tatsächlich ausschließlich ETFs zur Umsetzung ihrer Risiko-abgestuften Anlagestrategien.
Doch bei mittlerweile mehr als 50 Anbietern, gibt es auch zahlreiche Robo-Advisor Anbieter, die eben nicht nur auf die kostengünstigen ETFs setzen, sondern auch andere Anlage-Instrumente nutzen. Doch in was investieren Robo-Advisor beziehungsweise Online-Vermögensverwaltungen eigentlich noch – neben den bereits erwähnten kostengünstigen ETFs?
Bei diesem Anlage-Instrument handelt es sich um einen sogenannten Exchange Traded Fund (ETF), was für einen börsengehandelten Investmentfonds steht. ETFs bilden die Wertentwicklung eines Index so genau wie möglich nach und können täglich an der Börse gehandelt werden kann. ETF sind in ihrer Funktionsweise für Anleger relativ einfach zu verstehen und ermöglichen es Anlegern aufgrund ihrer geringen Gebühren, kosteneffizient in ganze Märkte zu investieren. ETFs gibt es mittlerweile für fast jeden Index ebenso wie für fast jede Anlageklasse (Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien etc.)
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ETC steht für Exchange Traded Commodities, was bedeutet, dass es sich im Grunde, um ein Anlage-Zertifikat / Schuldverschreibung des ETC Emittenten (Herausgebers) handelt, das ausschließlich in die Anlageklasse „Rohstoffe“ und „Edelmetale“ investiert. ETCs werden wie ETFs an der Börse gehandelt und bieten grundsätzlich die gleichen Vorteile. Der Unterschied zu einem ETF besteht jedoch darin, dass ein Investment in einen ETC kein Sondervermögen darstellt und das Kapital des Anlegers somit bei einer Insolvenz des Emittenten nicht abgesichert ist.
Aktiv gemanagte Fonds werden ebenfalls von zahlreichen Robo-Advisor Anbietern zur Umsetzung der Anlagestrategien eingesetzt. Bei aktiv gemanagten Fonds handelt es sich um Investmentfonds, bei dem das Management (oft in Person des Fondsmanagers) die relevanten Entscheidungen über die Zusammensetzung des von Ihm betreuten Fonds trifft. Basierend auf umfangreichen Research- und Marktanalysen, deren Ziel es ist, attraktive Gewinnpotentiale auszumachen. Selbst gestecktes Ziel eines aktiv gemanagten Fonds ist es, gegenüber einem Vergleichswert wie bspw. einem Index, der sogenannten Benchmark, eine Outperformance (Über-Rendite) zu erreichen.
Investmentfonds gibt es für jeden Markt, jede Branche und jede Anlageklasse.
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Einige Robo-Advisor Anbieter und Online-Vermögensverwaltungen investieren das Kapital ihrer Anleger weder in aktiv gemanagte Fonds noch in ETFs, sondern ausschließlich in sogenannte Einzeltitel, also Aktien und ausgewählte Anleihen. Von daher werden solche Robo-Advisor oftmals auch als Aktien Robo-Advisor bezeichnet. Sie investieren das Kapital ihrer Anleger direkt in Aktien ausgewählter, zumeist unterbewerteter Unternehmen. Mit gezielten Aktien-Investments sollen so für den Anleger überdurchschnittlich hohe Renditen erzielt werden. Aktien-Robo-Advisor sind unter anderem Solidvest, Estably, Zeedin (teilweise), Minveo (Teilweise).
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Robo-Advisor setzen im Rahmen einer Risikoabsicherung auf den Einsatz von Anleihen – sei es in Form von Staats- und oder Unternehmens-Anleihen. Unter Anleihen versteht man Wertpapiere – sogenannte „Effekten“ – welche die Gläubigerrechte (des Käufers einer Anleihe), insbesondere das Recht auf Verzinsung und das Recht auf Tilgung, über die gesamte Laufzeit der Anleihe gegenüber dem Herausgeber (dem Emittenten) verbriefen. Die Verbriefung jener Gläubigerrechte beinhaltet neben der Rückzahlung des eingesetzten Kapitals auch die Zinszahlung. Dieser Zinssatz kann fix (sogenannter „Straight“-Bond) oder variabel (sogenannter „Floater“ – Bond) sein.
Das Gros der Robo-Advisor nutzt Anleihen oftmals in Form von sogenannten Anleihe-ETFs. Die wenigsten Robo-Advisor Anbieter kaufen direkt einzelne Anleihe-Titel.
Einige wenige Robo-Advisor, zumeist die Aktien-Roboadvisor halten zumeist einen geringen Prozentsatz an sogenanntem „Cash“. Dabei stellt eine Cash-Position stellt die Menge an Barmitteln dar, die bspw. ein Investmentfonds zu einem bestimmten Zeitpunkt in seinen Büchern hat. Die Cash-Position ist ein Zeichen für finanzielle Stärke und Liquidität. Zusätzlich zu den Barmitteln selbst berücksichtigt diese Position oft hochliquide Vermögenswerte, wie z. B. Einlagenzertifikate, kurzfristige Staatsanleihen und andere Barmitteläquivalente. Bei Investoren bezieht sich die Cash-Position auf den Anteil ihres Anlageportfolios, der sich in Bargeld oder Zahlungsmitteläquivalenten befindet.
Als “Alternative Anlagen” werden in der Regeln Investitionen verstanden, in denen das Kapital in andere Vermögenswerte als Aktien, Anleihen und Bargeld angelegt werden.
Bei den sogenannten “Alternativen Investments” kann grundsätzliche zwischen 2 Varianten unterschieden werden:
Ein Frage, die immer wieder im Zusammenhang mit Robo-Advisorn auftaucht, ist jene was denn nun besser ist: ETF, aktiv gemanagte Fonds oder gar Aktien? Das ist eine Frage, die pauschal nicht beantwortet werden kann. Was jedoch beantwortet werden kann, ist wie sich die Anlageinstrumente auf die Kosten des Roboadvisors auswirken (können).
So gilt:
Abschließend müssen sich Anleger beim Thema Anlageinstrumente immer im Klaren darüber sein, dass die Wahl des passenden Anlageinstruments beziehungsweise einer Kombination verschiedener Anlageinstrumente letztendlich immer vom eigenen Anlageziel abhängt.
Markus G
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