Markus G
9. März 2022
Wer den Plan verfolgt, sich mittels eines Investments in die internationalen Kapitalmärkte ein kleines Vermögen aufbauen zu wollen, kann dies auf verschiedenste Art und Weise in die Praxis umsetzen. Eine der beliebtesten Methoden sind Investments in ETF und / oder ETF Sparplan.
Und wenn es im Bereich der Geldanlage ein Trendprodukt gibt, dann ist es mit einer gewissen Sicherheit der sogenannte Exchange Traded Fund / Indexfonds.
Kaum ein anderes Anlageprodukt hat in den letzten Jahren einen dermaßen starken Aufschwung erlebt, wie eben jene ETFs und darauf aufbauende Sparpläne. Zeit, sich hier mit diesem Anlageprodukt in Form eines umfassenden ETF Ratgebers näher zu beschäftigen.
Der Markt für ETFs hat sich in Europa und den USA in den letzten Jahren rasant entwickelt. In Europa hat die Zahl der ETFs von 2002 bis 2022 stark zugenommen, von rund 100 ETFs im Jahr 2002 auf über 6.000 im Jahr 2022.
Die folgende Grafik zeigt die Anzahl an Exchange Traded Funds weltweit von 2003 bis Ende 2022.
Die Assets under Management (AUM) haben sich ebenfalls vervielfacht und erreichten im Jahr 2022 rund 800 Milliarden Euro. Dies ist auf die zunehmende Nachfrage nach diesen Fonds aufgrund ihrer Flexibilität, Kosteneffizienz und Diversifikationsmöglichkeiten zurückzuführen.
In den USA war die Entwicklung ähnlich, mit einem starken Anstieg der Anzahl der Exchange Traded Funds und einer signifikanten Zunahme des AUM. Im Jahr 2002 gab es in den USA rund 100 ETFs und die AUM betrugen rund 40 Milliarden US-Dollar, im Jahr 2022 gab es mehr als 4.000 ETFs und die AUM betrugen rund 4,5 Billionen US-Dollar.
Diese Informationen stammen von Branchenberichten, wie z.B. dem ETFGI-Bericht und dem BlackRock-Bericht.
Beginnen wir damit, was man unter dem Anlageprodukt verstehen muss, also der ETF-Definition:
Ein Exchange Traded Fund (ETF) ist ein Finanzinstrument, das eine Gruppe von Wertpapieren (z.B. Aktien) zusammenfasst und als ein einzelnes Wertpapier an der Börse gehandelt wird. Es bietet Anlegern die Möglichkeit, in eine breitere Palette von Unternehmen und Branchen zu investieren, als es durch den Kauf einzelner Aktien möglich wäre.
ETFs werden von Asset-Management-Unternehmen wie Blackrock ishares, Vanguard, Amundi, Invesco etc. aufgelegt und verwaltet. Sie bestehen aus einem Korb von Wertpapieren, der einem bestimmten Index (z.B. dem S&P 500, dem MSCI World, dem Dax etc.) oder einer bestimmten Anlageklasse (z.B. Schwellenländeraktien) nachgebildet wird. Anleger können Anteile an einem ETF erwerben oder verkaufen, genau wie sie es mit Aktien tun würden.
Exchange Traded Funds haben in den letzten Jahren deutlich an Popularität gewonnen, weil sie eine günstige und flexible Möglichkeit bieten, in den Aktienmarkt zu investieren. Sie sind in der Regel kosteneffizienter als aktiv gemanagte Fonds und bieten eine breitere Diversifikation als der Kauf einzelner Aktien.
Es gibt viele verschiedene Arten von ETFs, die auf verschiedene Märkte und Anlageklassen ausgerichtet sind, so dass Anleger ihr Portfolio entsprechend ihren Zielen und Risikotoleranz anpassen können. Dazu später in diesem ETF-Ratgeber mehr. Doch vorab die Frage, wer diese Fonds-Art eigentlich erfunden hat beziehungsweise wo sie als Anlageinstrument ihren Ursprung haben.
Die Frage nach dem “Wer hat es erfunden?” lässt sich interessanterweise alles andere als einfach beantworten. Und die Suche nach einer Antwort gestaltet sich durchaus schwierig, denn selbst das Internet gibt auf diese Frage nicht so wirklich viele Informationen heraus.
Wikipedia? Fehlanzeige!
Diverse Investment-Info-Plattformen? Fehlanzeige!
Ein kleiner Hinweis findet sich ausgerechnet auf der kanadischen Seite von iShares, denn dort findet sich ein entsprechender Eintrag, bei dem es um den allerersten ETF geht.
Und da geht es um einen gewissen John Clifton „Jack“ Bogle. Exakt jener Mister Bogle, der seit 1999 vom Fortune Magazin als 4. Investment-Manager überhaupt zu den „Giants of the 20th Century“ erklärt wurde.
Er war es, der im Jahr 1976 mit seiner Investmentfirma Vanguard den ersten öffentlich zugänglichen Indexfonds auf den Markt brachte und infolgedessen, den Titel des vermeintlichen “Vaters aller ETFs” erhielt.
Eine Titulierung, die ihm persönlich außerordentlich missfiel. Denn als erklärter Verfechter einer langfristigen Anlagestrategie war Bogle skeptisch, wenn nicht gar komplett ablehnender Haltung gegenüber der Kombination aus Indexfonds und Börsenhandel. Folglich wurde der von ihm beziehungsweise Vanguard aufgelegte Indexfonds auf den S&P 500 nie an der Börse gehandelt …..
Dennoch machte aus Sicht von Bogle die Auflage eines Indexfonds durchaus Sinn, denn im Laufe seiner Karriere als Investment-Manager und Gründer von Vanguard reifte in Ihm die Erkenntnis, dass es den wenigsten Fondsmanagern (sich selbst einschließend) auf Dauer gelingt, den breiten Aktienmarkt zu schlagen.
Warum also den Anleger die Kosten für ein aktives Management bezahlen lassen, wenn ein solch aktiv gemanagter Fonds ohnehin nicht besser performt als der Markt? Kosten, die zu Lasten der Rendite und damit zu Lasten des Anlegers gehen? Lösung?
Einfach einen Fonds auf den Index anlegen, und zwar ohne aktives Management (also passiv). Der einzige Unterschied zu den heutigen Exchange Traded Funds? Bogle brachte seine Indexfonds nicht an die Börse. Dennoch schaffte er mit der Entwicklung des ersten Indexfonds die Grundlage für die ersten (dann börsengehandelten) ETFs.
Und an dem Punkt kommt ein gewisser Nathan Most ins Spiel. Der erste Exchange Traded Fund (ETF), der SPDR S&P 500, wurde 1993 von der American Stock Exchange (AMEX) in Zusammenarbeit mit State Street Global Advisors aufgelegt. Der SPDR ETF wurde entwickelt, um Anlegern die Möglichkeit zu geben, in den S&P 500 zu investieren, indem sie einfach Anteile an einem einzelnen ETF kaufen und verkaufen konnten.
Der Pionier hinter dem SPDR ETF ist der bereits eingangs erwähnte amerikanische Finanzexperte Nathan Most, der später von der SEC (US Securities and Exchange Commission) als der “Vater des ETFs” bezeichnet wurde. Er hatte die Idee, einen ETF auf den S&P 500 zu schaffen, um Anlegern eine einfache und kosteneffiziente Möglichkeit zu geben, in den breiten Aktienmarkt zu investieren.
Wissenswert:
ETFs haben ihren historischen Ursprung in den USA, aber seitdem haben sie sich auf der ganzen Welt verbreitet. In Deutschland sind ETFs seit dem Jahre 2000 handelbar. Am 11. April 2000 platzierte Merrill Lynch die ersten beiden ETFs an der Deutsche Börse in Frankfurt am Main – den LDR DJ Stoxx 50 und den LDR DJ Euro Stoxx 50. Derzeit sind an der Börse in Frankfurt rund 1.500 ETFs frei handelbar.
Exchange Traded Funds können aus einer Vielzahl von Assetklassen bestehen, darunter:
Dies sind die am häufigsten vorkommenden ETFs. Sie bestehen aus einem Korb von Aktien, die einen bestimmten Index (z.B. S&P 500) oder eine bestimmte Branche (z.B. Technologie) nachbilden. Anleger können Anteile an einem Aktien-ETF erwerben, um ihr Portfolio zu diversifizieren und von der Wertentwicklung der im ETF enthaltenen Unternehmen zu profitieren.
Hier besteht der Fund aus einem Korb von Anleihen, die von Unternehmen und Staaten beziehungsweise deren Regierungen ausgegeben werden. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in festverzinsliche Wertpapiere zu investieren und von den Zinszahlungen zu profitieren.
Sie bestehen aus einem Korb von Rohstoffen wie Gold, Silber, Platin, Öl, edlen Metallen, seltenen Erden oder Landwirtschaftsprodukten. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in die Wertentwicklung von Rohstoffen zu investieren und von Preisschwankungen zu profitieren.
Diese ETFs stellen einen Korb von Immobilienunternehmen oder -Immobilien dar. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in die Wertentwicklung von Immobilien zu investieren und an Wertsteigerungen und / oder Mieteinnahmen sowie Veräußerungsgewinnen zu partizipieren.
Dies sind ETFs, die in Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple etc. investieren. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in die Wertentwicklung von Kryptowährungen zu investieren und von Preisschwankungen zu profitieren. Die Anzahl dieser ETFs ist momentan jedoch sehr überschaubar. Zudem gelten sie als hochspekulativ.
Diese ETFs investieren in Unternehmen, die in bestimmten Branchen oder mit bestimmten Themen wie Nachhaltigkeit, Künstliche Intelligenz, BioTech, E-Mobilität oder Wasserstoff-Technologie etc. eng verbunden sind. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in bestimmte Branchen oder Themen zu investieren, die sie interessieren oder die sie für zukunftsträchtig halten.
Neben den zuvor genannten ETFs, die auf Anlageklassen beruhen, gibt es auch Exchange Traded Funds, die sich auf spezielle Regionen oder Länder wie Schwellenländer oder auch spezielle Anlage-Stile wie Value oder Growth-Investing beziehen.
Schauen wir uns diese ETF-Varianten etwas genauer an:
Sie versuchen, die Wertentwicklung eines bestimmten Index (z.B. S&P 500) nachzubilden. Sie bestehen aus einem Korb von Aktien, die dem Index entsprechen und bieten Anlegern die Möglichkeit, in eine breitere Palette von Unternehmen zu investieren, als es durch den Kauf einzelner Aktien möglich wäre.
Diese Funds investieren in Unternehmen, die in bestimmten Branchen tätig sind (z.B. Technologie, Energie, Gesundheit). Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in bestimmte Branchen zu investieren, die sie interessieren oder die sie für zukunftsträchtig halten.
Regionen-ETFs investieren in Unternehmen, die in bestimmten Regionen tätig sind (z.B. Schwellenländer, Europa, USA). Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in bestimmte Regionen zu investieren, die sie interessieren oder die sie für attraktiv halten.
Diese Art von Exchange Traded Funds investieren in Unternehmen, die bestimmten Anlage-Stilen beziehungsweise Anlagestrategien entsprechen (z.B. Value, Growth). Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in jene Anlage-Stile zu investieren, die sie bevorzugen.
Womit an dieser Stelle deutlich wird, das ETFs ein mehr als flexibles Anlageinstrument darstellen, das es Anlegern ermöglicht, ihr Portfolio entsprechend ihren Zielen und Risikotoleranz anzupassen. So können ETFs aus verschiedenen Assetklassen kombiniert werden, um ein ETF-Portfolio zu diversifizieren und das Risiko zu minimieren. Und genau das macht, neben einigen anderen Eigenschaften, zu denen wir im weiteren Verlauf dieses Ratgebers kommen, dieses Anlageinstrument für sehr viele Anleger zunehmend attraktiv.
Doch bevor wir diese Punkte behandeln, wollen wir uns noch die verschiedenen Konstruktions-Arten von Exchange Traded Funds ansehen. Denn auch hier gibt es Unterschiede, die ein Anleger kennen sollte, wenn er gedenkt sein Kapital in dieses Anlageinstrument zu investieren.
Dabei geht es grundsätzlich um die folgenden Varianten:
Der Hauptunterschied zwischen ausschüttendem und thesaurierendem ETF ist, wie Gewinne reinvestiert werden.
Bei ausschüttendem ETF werden Gewinne in Form von Dividenden an die Investoren ausgeschüttet und nicht reinvestiert. Ausschüttende ETFs sind also für Investoren geeignet, die eine regelmäßige Einkommensquelle benötigen.
Bei Thesaurierungsfonds hingegen werden Gewinne nicht an die Investoren ausgeschüttet, sondern direkt in den Fonds reinvestiert. Thesaurierende ETFs können also gut für Investoren geeignet sein, die eine langfristige Investition und das Maximum an Rendite anstreben.
Wie immer so bieten beide Arten entsprechende Vor- und Nachteile, deren sich Anleger vor der Auswahl des passenden Funds bewusst sein sollten. Schauen wir uns also nun nach der entsprechenden Definition Erläuterung diese beiden Varianten, die angesprochenen Vor – und Nachteile in einer Übersicht etwas genauer an:
Ausschüttende ETFs
Vorteile:
Nachteile:
Thesaurierende ETFs
Vorteile:
Nachteile:
Neben dem zuvor angesprochenen Unterschied zwischen “ausschüttend” und thesaurierend” gibt es ein weiteres Unterscheidungsmerkmal – und zwar jenem zwischen einem
und einem
Wobei der Unterschied darin besteht, wie sie die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Vermögenswerts nachbilden.
Das folgende Bild veranschaulicht diesen Unterschied deutlich:
Schauen wir uns nun im folgenden Abschnitt die genaue Funktionsweise dieser beiden Varianten an:
Ein physischer ETF hält tatsächlich die Wertpapiere, die im ETF enthalten sind (z.B. Aktien, Anleihen, Rohstoffe), und gibt den Anlegern eine direkte Beteiligung an diesen Wertpapieren. Ein physischer ETF bietet den Anlegern die Möglichkeit, direkt von der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Vermögenswerts zu profitieren.
Ein synthetischer ETF hingegen nutzt Finanzinstrumente wie Derivate, um die Wertentwicklung des zugrunde liegenden Vermögenswerts nachzubilden, anstatt die Wertpapiere tatsächlich zu halten. Diese Finanzinstrumente können beispielsweise Swap-Verträge sein. Synthetische ETFs bieten Anlegern eine indirekte Beteiligung an dem zugrunde liegenden Vermögenswert.
Wie auch bei den zuvor erläuterten Varianten “thesaurierend” und ausschüttend” so weisen auch die nun erläuterten ETF-Varianten entsprechende Vor – und Nachteile auf, die Anleger bei der Auswahl passender ETFs berücksichtigen sollten:
Physische ETFs
Vorteile:
Nachteile:
Synthetische ETFs
Vorteile:
Nachteile:
Nach dem wir bis zu diesem Punkt alle wesentliche Arten von ETFs ausführlich dargestellt haben, wollen wir uns in den folgenden Abschnitten mit den allgemeinen Fragen wie
Etc. beschäftigen.
ETFs sind in der Regel als sichere Anlageformen angesehen, da sie eine breit diversifizierte Anlage in eine Vielzahl von Wertpapieren bieten, was das Risiko minimiert. Es gibt jedoch einige Aspekte, die bei der Beurteilung der Sicherheit von ETFs zu berücksichtigen sind:
Wie jede Anlageform sind ETFs dem Marktrisiko ausgesetzt. Dies bedeutet, dass die Wertentwicklung des ETFs von den allgemeinen Marktbedingungen abhängt und die Wertentwicklung des ETFs im Einklang mit der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Marktes stehen kann.
Für synthetische ETFs besteht das Risiko, dass die Gegenpartei des Swap-Vertrags in Zahlungsschwierigkeiten gerät und nicht in der Lage ist, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Auch bei ausschüttenden ETFs, die Anleihen halten, gibt es das Risiko, dass die Schuldner ihre Zins- und Tilgungsverpflichtungen nicht erfüllen
ETFs können verschiedene Kosten verursachen, die sich auf die Rendite auswirken können. Hier sind einige der häufigsten Kosten, die bei ETFs anfallen:
Wie bei jeder Anlageform fallen beim Kauf und Verkauf von ETF-Anteilen Kosten an. Diese Kosten können in Form von Maklergebühren oder Spreads (Differenz zwischen Kauf- und Verkaufspreis) anfallen.
ETFs werden von einem Vermögensverwalter verwaltet, der für die Auswahl und Gewichtung der Wertpapiere im ETF verantwortlich ist. Dieser Vermögensverwalter berechnet in der Regel eine Verwaltungsgebühr (Management Fee), die von den Anlegern getragen wird.
ETFs, die physische Wertpapiere halten, können in einigen Fällen Wiederbeschaffungskosten haben, die anfallen, wenn Wertpapiere im ETF ausgetauscht oder ersetzt werden müssen.
Ausschüttende ETFs können Kosten verursachen, die anfallen, wenn die Erträge aus dem ETF ausgeschüttet werden. Diese Kosten können in Form von Steuern oder Ausschüttungsgebühren anfallen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Kosten von ETF zu ETF unterschiedlich sein können und dass diese Kosten die Rendite beeinflussen können. Anleger sollten sich vor einer Anlageentscheidung über die Kosten des ETFs im Klaren sein und sie mit anderen ETFs vergleichen, um die bestmögliche Wahl für das eigene Portfolio zu treffen. Womit wir zu dem Punkt kommen, wie man eigentlich die passenden ETFs für das eigene Portfolio finden kann.
Es gibt einige Faktoren zu berücksichtigen, wenn man den passenden ETF sucht. Hier sind einige Tipps, die bei der Auswahl des passenden ETFs helfen können:
Bevor man mit der Suche nach einem ETF beginnt, sollte man sich klar über die eigene Anlagestrategie und die persönlichen Finanz- und Anlageziele im Klaren sein. Dies hilft dabei, den passenden ETF auszuwählen, der am besten zu den eigenen Zielen passt.!
Ein ETF sollte eine breit diversifizierte Anlage in eine Vielzahl von Wertpapieren bieten, um das Risiko zu minimieren.
ETFs können unterschiedliche Kosten verursachen, die sich auf die Rendite auswirken können. Anleger sollten sich über die Kosten des ETFs im Klaren sein und diese mit anderen ETFs vergleichen, um die bestmögliche Wahl für ihr Portfolio zu treffen.
Anleger sollten sich über die historische Performance des ETFs im Vergleich zum zugrunde liegenden Markt und zu anderen ETFs im selben Segment informieren.
Anleger sollten sich über die Zusammensetzung, die Gewichtung und die laufenden Kosten des ETFs im Klaren sein.
Ist der Punkt der Auswahl passender ETFs an dieser Stelle abgeschlossen, kommen wir zu wohl einer der meistgestellten Frage, wenn es um das Thema Vermögensaufbau geht:
Lohnt sich die Geldanlage mit einem ETF-Sparplan?
Und wenn ja:
Was gilt es hier zu beachten?
Kommen wir also in den folgenden und somit dann auch letzten Abschnitten dieses ETF – Ratgebers zu allen Fragen rund um ETF-Sparpläne.
Ein ETF-Sparplan ist eine Möglichkeit, regelmäßig zu investieren. Es ermöglicht Anlegern, in regelmäßigen Abständen (z.B. monatlich) einen bestimmten Betrag in eine frei wählbare Anzahl an Exchange Traded Funds einzuzahlen. Auf diese Weise können Anleger ihr eigenes ETF- Portfolio aufbauen und langfristig von der Wertentwicklung profitieren, ohne eine große Summe auf einmal investieren zu müssen.
ETF-Sparpläne stellen also eine gute Möglichkeit für Anleger dar, die ihr ETF-Portfolio auf lange Sicht aufbauen und das Risiko durch Diversifikation minimieren möchten.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Auswahl der ETFs, die Höhe des Sparbetrags und die Frequenz des Sparplans entsprechend der eigenen Anlagestrategie und den persönlichen Finanz- und Anlageziele ausgewählt werden sollten.
Wenn man einen ETF-Sparplan einrichtet, gibt es einige Faktoren, auf die man besonders achten sollte:
1. Auswahl passender Exchange Traded Funds
Es ist wichtig, dass der gewählte ETF gut diversifiziert und kosteneffizient ist und dass er bestmöglich zu der eigenen Anlagestrategie und Zielen passt. Wenn zum Beispiel eine Dividenden-Strategie verfolgt werden, dann sollten hier entsprechende Dividenden ETFs gewählt werden.
2. Sparbetrag
Der Sparbetrag sollte entsprechend der eigenen Finanzsituation und der, ins Auge gefassten Anlagestrategie ausgewählt werden.
3. Sparfrequenz
Auch die Häufigkeit des Sparplans sollte entsprechend der eigenen Finanzsituation ausgewählt werden. Es ist wichtig, dass man sich den Sparbetrag leisten kann. Entscheidend ist das man regelmässig in den Sparplan einzahlt.
4. Kosten
Ein Punkt, der keinesfalls vernachlässigt werden sollte – die Kosten. Vergleichen sie unbedingt die anfallenden Kosten der ausgewählten Fonds. und Sparplan-Anbieters Jeder Cent, der hier zu viel ausgegeben wird, geht letztendlich zu Lasten der Rendite.
5. Flexibilität
Einige ETF-Sparpläne ermöglichen es Anlegern, den Sparbetrag und die Sparfrequenz jederzeit anzupassen. Es ist also anzuraten, sich über die Flexibilität des Angebots zu informieren.
6. Steuervorteile
Es ist zudem von Bedeutung, sich über die steuerlichen Auswirkungen des Sparplans im Klaren zu sein und sich gegebenenfalls mit einem Steuerberater zu beraten.
Womit wir nun zu wohl einer der meistgestellten Fragen kommen.
Grundsätzlich kann man zu der möglichen erzielbaren Rendite eines ETF Sparplans natürlich keine, zu 100 % zutreffenden Aussagen machen. Doch lohnt es sich durchaus, ein mögliches Rendite-Szenario eines ETF Portfolios, das mithilfe eines Sparplan aufgebaut wird, zu simulieren.
Nehmen wir hierzu also einmal folgende Basis-Werte eines ETF-Sparplans an:
Monatlicher Sparbetrag von 50 Euro
Jährliche Rendite-Erwartung = 5 %
Basierend auf diesen Werten würde das Ergebnis wie folgt aussehen:
Mit einem monatlichen Sparbetrag von 50 Euro und einer jährlichen Rendite von 5 % ist es möglich, innerhalb von fünf Jahren eine beträchtliche Rendite zu erzielen. Wenn Sie diesen Betrag jeden Monat anlegen, haben Sie zu Beginn des fünften Jahres eine Anfangsinvestition von 3.000 Euro. Je nach der Performance der ausgewählten ETFs können die Renditen von Jahr zu Jahr variieren; im Durchschnitt kann jedoch eine jährliche Rendite von 5% erwartet werden.
Am Ende des fünften Jahres sollten Sie, wenn alles nach Plan läuft, einen Gesamtwert Ihrer Anlage (ohne Entnahmen) von 4.204 Euro erreicht haben.
Dies wäre ein Gewinn von 1.204 Euro auf der Grundlage Ihrer anfänglichen Einlage in diesem Fünfjahreszeitraum – was einer Rendite von 40 % über fünf Jahre (oder 8 % jährlich) entspricht. Natürlich ist dies nur ein Beispiel und zukünftige Renditen können je nach Marktbedingungen höher oder niedriger ausfallen.
Was bleibt also als Zusammenfassung und Fazit zum Abschluss unseres ETF Ratgebers?
Ein Investment in verschiedene Exchange Traded Funds beziehungsweise ETF-Sparpläne ist bestens geeignet, um auf lange Sicht hin stetig ein kleines (oder auch größeres – je nach Investitionssumme) Vermögen aufzubauen. Natürlich führen hohe Investment-Summen auch zu einem deutlich schnelleren Vermögensaufbau. Doch gerade Sparpläne auf Basis solcher Indexfonds sind bereits mit kleinen monatlichen Beträgen – zumeist ab 25 € – besparbar.
Der generelle Vorteil von Fonds-Sparplänen besteht vor allem darin, dass beim Ratensparen stets der gleiche Geldbetrag investiert wird. So kauft man bei niedrigen Fondskursen mehr ETF-Anteile als bei hohen Kursen. Der Effekt zeigt sich darin, dass sich so unterm Strich sehr günstige Durchschnittskosten bei einem Investment in einem ETF-Sparplan ergeben.
So genießen Anleger auf Dauer mit ihrem finanziellen Engagement in Indexfonds / Exchange Traded Funds allerbeste Aussichten auf guten Ertrag. Und je länger der Anlagehorizont gewählt wird, umso besser.
Oder anders ausgedrückt: Je früher man mit dem Vermögensaufbau beginnt, desto besser!
Mit unserem kostenlosen ETF Vergleich können sie aus aktuell 10 Anbietern wählen, über die sie ETF kaufen beziehungsweise einen ETF-Sparplan online eröffnen können.
Markus G
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5 Kommentare
Das ist definitiv mal einer der besten Artikel, was die Erklärung von ETFs betrifft Alle wichtigen Arten von ETFs bestens erklärt und dazu noch den “geschichtlichen” Hintergrund. Kompliment. Solche Artikel gehören bei Google unter die Top 10, da lege ich mich fest.
Gefällt mir sehr gut, auch als Laie. Schön simple erklärt, besser als auf den meisten Seiten. Für mich bleiben nach wie vor ein paar Fragen: Wo ist genau der Unterschied zwischen Robo-Advisor und einem Sparplan? Es wird beides von jemand anderen überwacht und es kostet mehr als wenn man die ETFs selber auswählt. Aber der genaue Unterschied – bzw. Vor- und Nachteil ist mir noch nicht bewusst geworden. Und ob es einen großen Unterschied gibt zwischen den ganz großen gestreuten ETF wie MSCI World etc…gibt es da große Ertragsunterschiede? Danke!
Der Artikel auf dieser Webseite ist sehr ausführlich, und beschreibt detailliert die Vor- und Nachteile des ETF Sparens! Ich kann es daher jedem mit gutem Gewissen weiterempfehlen, der sich für das Thema Geldsparanlage interessiert, und wertvolle Informationen darüber erfahren möchte!
So eine Seite ist Gold wert, da man sonst nicht so viele konkrete Erklärungen zu ETF-Anlagen findet.
Ausführlich erklärt. Läßt keine Fragen offen. Auch für welche die sich nicht mit dem Thema auskennen.