Investment(s) und Investition – Definition, Ursprung, Arten, Wissenswertes und mehr

Ratgeber Investment und Investition
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Markus G

Zuletzt aktualisiert am: 19. Dezember 2023

Inhaltsverzeichnis

Einführung – Ratgeber Investments und Investition

Ein Investment tätigen, seine Investition beobachten und so weiter – Begriffe, die alltäglich genutzt werden und man somit davon ausgehen muss, dass eigentlich Jedem klar ist, was hier gemeint ist. Doch ist dem wirklich so? Ist jedem wirklich klar, wovon hier im Detail gesprochen wird? Nein? Wer nun unsicher ist oder aber soeben feststellt, dass das Wissen um Begriffe wie Investment und Investition vielleicht doch eher oberflächlich ist, dem möchten wir hier gern entsprechende Unterstützung bieten.

In diesem umfassenden Leitfaden und Investment-Ratgeber werden wir die Welt der Investitionen und Investments gründlich beleuchten und erklären, was diese Begriffe bedeuten, woher sie kommen und wie sie verwendet werden. Darüber hinaus werden wir verschiedene Investment- und Investitionsarten detailliert betrachten. Lassen sie uns beginnen und zwar damit, wo die Begriffe des “Investment” und der “Investition” eigentlich ihren Ursprung haben.

Woher stammt der Begriff  „Investment / Investition“ eigentlich?

Die Frage, die sich am Anfang stellt, lautet: Woher stammt eigentlich der Begriff “Investment”?

Der Ursprung sowohl des Begriffs “Investment” als auch “Investition” lässt sich aus dem lateinischen Wort “investire” ableiten.

Der Begriff “investire” steht in der direkten Übersetzung für “einkleiden” oder “ausstatten“. Insbesondere aus der Übersetzung von “ausstatten” lässt sich der Sinn der beiden Begriffe in der Finanzwelt ableiten.

Investieren” beschreibt den Prozess, ein Unternehmen mit externem Kapital “auszustatten“, zum Beispiel durch eine direkte Kapitaleinlage oder durch den Kauf von Aktien, Anleihen oder anderen Wertpapieren.

Der Ausdruck “Investment” wird dabei hauptsächlich im Zusammenhang mit dem Ziel der Geld- oder Kapitalanlage verwendet, insbesondere bei Aktien, Anleihen, Wertpapieren und Fonds.

Allerdings gelten auch der Kauf von Immobilien und Luxusgütern wie Uhren, Münzen, edlen Weinen, Antiquitäten oder seltenen und/oder wertvollen Fahrzeugen als Investment. Dies liegt daran, dass diese materiellen Güter eine Wertsteigerung erwarten lassen.

Der Unterschied zwischen Investment und Investition

In der Finanzwelt sind die Begriffe “Investment” und “Investition” häufig Gegenstand von Diskussionen und Analysen. Oftmals werden sie jedoch fälschlicherweise als Synonyme verwendet. Dieser Artikel zielt darauf ab, die klaren Unterschiede zwischen diesen beiden Konzepten herauszuarbeiten und ihre Bedeutung im Kontext der Kapitalallokation und der Ressourcenverwendung zu erörtern.

Investment: Die Strategie der Kapitalanlage

Der Begriff “Investment” bezieht sich primär auf die strategische Ausrichtung der Kapitalanlage. Hierbei stehen die Entscheidungen und Maßnahmen im Vordergrund, die zur optimalen Platzierung von finanziellen Mitteln in verschiedenen Vermögenswerten führen. Diese Vermögenswerte können vielfältig sein und umfassen beispielsweise Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe. Der Investor wählt seine Anlagestrategie unter Berücksichtigung seiner Risikobereitschaft, finanziellen Ziele und Marktaussichten. Das Ziel eines Investments ist es, langfristige Renditen und Erträge zu erzielen.

Einige gängige Beispiele für verschiedene Arten von Investment sind:


  • Aktien-Investments: Beim Erwerb von Aktien erwirbt der Investor Anteile an einem Unternehmen. Die Wertentwicklung dieser Anteile, zusammen mit etwaigen Dividendenzahlungen, sind die Hauptquellen der Rendite für Aktieninvestoren.
  • Anleihe-Investments: Anleihen sind Schuldinstrumente, bei denen der Käufer dem Emittenten Kapital leiht und im Gegenzug Zinsen erhält. Sie gelten in der Regel als sicherere Anlageform im Vergleich zu Aktien und bieten eine regelmäßige Einkommensquelle.
  • Immobilien-Investments: Investitionen in Immobilien umfassen den Kauf von Grundstücken oder Gebäuden mit dem Ziel, langfristige Erträge durch Mieteinnahmen und mögliche Wertsteigerung zu generieren.
  • Rohstoff-Investments: Diese Art der Anlage beinhaltet den Erwerb physischer Rohstoffe wie Gold, Silber oder Öl. Die Preise solcher Rohstoffe unterliegen starken Schwankungen und bieten daher Chancen für Gewinne, insbesondere in Zeiten von Marktturbulenzen.

Investition: Die Bereitstellung von Ressourcen

Auf der anderen Seite bezieht sich der Begriff “Investition” auf die tatsächliche Bereitstellung von finanziellen, physischen oder intellektuellen Ressourcen, um ein bestimmtes Vorhaben zu fördern oder ein Ziel zu erreichen. Investitionen können in unterschiedlichen Kontexten auftreten:


  • Sachinvestitionen: Diese Art von Investition bezieht sich auf den Kauf physischer Vermögenswerte wie Maschinen, Fahrzeuge oder Immobilien, die in der Produktion oder für geschäftliche Zwecke verwendet werden. Unternehmen tätigen Sachinvestitionen, um ihre operativen Kapazitäten zu erweitern und effizienter zu arbeiten.
  • Finanzinvestitionen: Finanzinvestitionen konzentrieren sich auf den Erwerb von finanziellen Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Investmentfonds. Ziel ist es, Renditen und Erträge aus diesen Vermögenswerten zu generieren. Diese Art von Investition ist für Individuen und institutionelle Investoren gleichermaßen von Bedeutung.
  • Humankapitalinvestitionen: In dieser Form der Investition engagieren Unternehmen Ressourcen für die Schulung und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter. Ziel ist es, deren Fähigkeiten und Kompetenzen zu verbessern, um die Leistung und Effizienz des Unternehmens zu steigern.
  • Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen: Unternehmen können finanzielle Mittel in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte oder Technologien investieren. Dies dient dazu, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und Innovationen voranzutreiben.

Insgesamt ist es entscheidend, den Unterschied zwischen Investment und Investition zu verstehen, da dies wesentliche Auswirkungen auf die Finanzplanung, strategische Entscheidungsfindung und Ressourcenallokation hat. Die richtige Balance zwischen beiden Konzepten ist von entscheidender Bedeutung, um langfristigen finanziellen Erfolg zu gewährleisten.

Was bedeutet der Begriff des Investment in der Praxis?

Am ehesten lässt sich also der Begriff des Investments mit dem


  • dem Vermögensaufbau
  • der Kapitalanlage
  • der Geldanlage

gleichsetzen. All diese Begriffe beschreiben letztendlich denselben Zweck.

Der Zweck besteht darin, dass ein Investor (Kapitalgeber) verfügbares Geld einem Unternehmen / Staat zur Verfügung stellt, um im Gegenzug eine Beteiligung beziehungsweise einen Zins (bei Anleihen) zu erhalten. Eine solche Kapitalanlage kann beispielsweise durch den Kauf von Aktien oder die Gewährung eines Kredits (Anleihen) erfolgen.

In der Regel erfolgt ein solches Investment mit dem Ziel seitens des Investors, über einen bestimmten oder unbestimmten Zeitraum entsprechende Zinsen und Gewinne zu erzielen, beispielsweise in Form von Kurssteigerungen der Firmenanteile, Dividenden (sofern angeboten) und Zinszahlungen. Das eingesetzte Kapital soll durch das investieren über einen Zeitraum x vermehrt werden.

Die Geschichte und historische Entwicklung des “Investment / Investition”

Im folgenden Abschnitt werden wir uns der Frage widmen, wo der Begriff des Investments seinen historischen Ursprung hat.

Die Tatsache ist, dass das Konzept des Investments oder des “Investierens” keine moderne “Erfindung” ist, sondern seit Jahrtausenden existiert, um freies Kapital zu vermehren.

Bereits in der mesopotamischen Zivilisation spielten Investitionen eine entscheidende Rolle im menschlichen Leben. Die Menschen verwendeten Perlen und andere Schmuckstücke, um Darlehen mit einem entsprechenden Zins untereinander zu gewähren.

Auch in den folgenden Jahrhunderten hatten Investitionen eine bedeutende Bedeutung, indem Menschen Ressourcen wie Gold und Silber zur Finanzierung großer Projekte einsetzten, um in Folge Gewinne zu erzielen.

Doch das, was wir in unserer heutigen Welt als Investment anerkennen und praktizieren, hat seinen wahren Ursprung zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert. Zu dieser Zeit konnten dank der Entwicklung von Märkten potenzielle Kapitalgeber mit kapitalsuchenden Parteien und somit bestehenden Investmentmöglichkeiten in Verbindung gebracht werden.

Es entstand sowohl ein Angebot als auch eine Nachfrage nach entsprechenden Kapitalanlagemöglichkeiten. Die ersten Börsen zur Handels von “Kapital” entstanden zu dieser Zeit.

Investment - Börsen in New York und Amsterdam - Beginn moderner Investments
Ende des 17.Jahrhunderts: in New York und Amsterdam entstehen die ersten Börsenplätze, an denen Anleger Kapital gegen Anteilsscheine “tauschen” können. Die “Welt” der modernen Investments entsteht – Quelle: RoboAdvisor-Portal.com

Die Anfänge der Börsenwelt: Amsterdam und New York

Im Jahre 1787 schlug die Stunde, die den Grundstein für eine bedeutende Ära in der Finanzwelt legte: Die Geburt der Amsterdamer Börse. Nur wenige Jahre später, im Jahre 1792, folgte die Gründung der New Yorker Börse (NYSE). Diese beiden historischen Meilensteine markierten den Auftakt für eine Entwicklung, die das Gesicht der Finanzwelt für immer verändern sollte.

Die industriellen Revolutionen, die sich in den Zeitabschnitten von 1760-1840 und 1860-1914 entfalteten, führten zu einem enormen Anstieg des Kapitalaufkommens. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten häuften Kapital an und suchten nach erfolgversprechenden Möglichkeiten, dieses Kapital durch Investitionen in vielversprechende, aufstrebende Unternehmen zu vermehren. Die Zeiten des Wandels und des Fortschritts eröffneten neue Horizonte und riefen nach neuen Finanzinstrumenten.

Die Entstehung der ersten Märkte für Kapitalaustausch

In dieser Zeit des Aufbruchs und der wirtschaftlichen Umwälzungen entstanden die ersten Märkte, die den Austausch von Kapital zwischen Kapitalsuchenden und potenziellen Kapitalgebern ermöglichten. Diese Märkte legten den Grundstein für eine neue Ära der Finanzwelt und sollten letztendlich die Basis für das heutige Investment-Banking bilden.

Entstehung des Investment-Banking aus den Börsenwurzeln

Die Wurzeln des Investment-Banking gehen zurück auf diese dynamischen Jahre des Kapitalaufkommens und der wirtschaftlichen Expansion. Es waren Gründer wie die Köpfe hinter namhaften Institutionen wie Goldman Sachs und J.P. Morgan, die in diesen Tagen das enorme Potenzial erkannten, das in Investitionen von Anlegergeldern lag.

Die Chancen und Möglichkeiten des Investment-Banking

Die Gründer dieser frühen “Banken” erkannten die Chancen und Möglichkeiten, die sich durch Investitionen von Anlegergeldern eröffneten. Sie waren in der Lage, sowohl für sich selbst als auch im Interesse der Anleger, denen sie treuhänderisch Geld anvertraut hatten, Renditen zu erzielen. Diese symbiotische Beziehung zwischen Finanzinstituten und Anlegern bildete das Fundament für die Entwicklung des modernen Investment-Banking.

Investment & Investition - Die Pionier Banken
Die ersten Banken, die das Geschäftsfeld des Investments für sich entdeckten und damit zu den bis heute größten Investment-Banken der Welt aufstiegen – Goldman Sachs und JP Morgan

Welche grundlegenden Arten von Investitionen / Investments gibt es?

Wer sich mit Investments eg. Investitionen nach heutigem Verständnis beschäftigt, erkennt, das sich zahlreiche Möglichkeiten bieten, zur Verfügung stehendes Kapital mit dem Ziel der Vermehrung zu nutzen. Dabei lassen sich die zahlreichen Optionen von Investitionen grob in zwei Teilbereiche unterscheiden.

Und zwar in >>


  • Investitionsanlässe = Gründungsinvestitionen, Ersatzinvestitionen, Erweiterungsinvestitionen oder Rationalisierungsinvestitionen

Und

  • Investitionsobjekte = Sachinvestitionen (Immobilien, Grundstücke, Goldbarren, Diamanten etc.), immaterielle Güter (Software, Patente oder Marken) oder Finanzinvestitionen (Aktien, Anleihen, Bonds, Zertifikate, Unternehmensdarlehen etc.)

Gemein ist beiden, das Investoren bei einer Kapitalanlage in beiden Varianten, das Ziel verfolgen, ihren Kapitaleinsatz zu vermehren. Sei es durch entsprechende finanzielle Gewinne in Form von materiellen Wertsteigerungen, Mieteinnahmen, einem positiven Verhältnis von Einkaufspreis zu erzieltem Verkaufspreis.

Als auch durch Wertsteigerungen von Aktien, Kupons bei Anleihen, Zinserträgen bei Darlehensgeschäften bis hin zur Zahlung von Dividenden. Ziel ist es also, mit einem Investment eine positive Netto-Rendite zu erzielen.

Wo liegen die Unterschiede zwischen „privaten“ Investments und „unternehmerischen“ Investments?

In der Finanzbranche haben sich so über die Jahrzehnte hinweg zwei grundsätzlich zu unterscheidende Formen von Investition / Investment durchgesetzt, die entsprechende Zielsetzungen verfolgen:

Das Ziel „privater” Investments

Das Einbringen von Geld im Zuge eines Investments soll keineswegs ein bloßer Selbstzweck sein. Ganz im Gegenteil, der langfristige Zweck einer Geldanlage ist die Vermehrung des Kapitals. Tätigen somit Privatpersonen Investments, dann sollen dadurch die eigenen Finanzen in Form eines fortwährenden Vermögensaufbaus aufgebessert werden.

>> Um dies realisieren zu können, kann man hier als Privatanleger 2 verschiedene Wege wählen – und zwar:

  • In Form von Direktinvestments bedeutet, dass hier der direkte Kauf eines Vermögenswerts (bspw. Immobilie) mit dem Ziel der Wertsteigerung stattfindet
 
  • In Form von Wertpapier – Käufenbedeutet dass hier durch den Anleger nicht der Wertgegenstand an sich erworben wird, sondern mittels Anteilsschein entsprechende Rechte an eben jenem Wert-, Vermögensgegenstand gekauft werden – bspw. in Form von Aktien, Anleihen etc.

Zudem kann man den Kauf von Wertpapieren (Aktien, Anleihen) nochmals in 2 unterschiedliche Vorgehensweisen unterteilen – und zwar in:


  • Einzelanlagenbedeutet hier, dass man als Einzelperson (Single-Investor) ein oder mehrere Wertpapier eines oder mehrerer Unternehmen käuflich erwirbt und auf eine Wertsteigerung setzt
  • Kollektives Investmentbedeutet, dass man Teil einer Gruppe von Anlegern wird, die über ein einzelnes Wertpapier verschiedene andere Wertpapiere gebündelt im Paket erwirbt. Klassische Wertpapier-Angebote bei kollektiven Anlagen / Investments sind Aktien-, Anleihefonds etc. Kollektiv-Anlagen haben den Vorteil, dass man als Anleger ein hohe Diversifikation und somit ein deutlich verbessertes Risiko-Rendite-Verhältnis erreichen kann.

Das Ziel „unternehmerischer“ Investments

Wenn hingegen Unternehmen diese tätigen, dann dient dies auf lange Sicht hin der Beschaffung von Sachkapital zum Zwecke der Güterproduktion beziehungsweise der Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung von Dienstleistungen. Durch Investments eg. Investition soll ein Unternehmen in seiner Leistungsfähigkeit somit erhalten, verbessert oder erweitert werden.

Zu beachten: Die Sonderform der „Unternehmens-Investitionen“

Ein weitere Form eines Investments ist die eines direkten finanziellen Engagements bei einem Unternehmen. Diese unternehmerische Investitionen erfolgen vermehrt durch Kapitalgesellschaften wie Venture-Kapitalisten, Pensions-Fonds und Hedgefonds.

Diese speziellen Akteure stellen finanzielle Ressourcen zur Verfügung, um Unternehmen bei der Gründung, Expansion, Modernisierung ihrer Produktion, Erschließung neuer Märkte und der Sicherung einer stabilen finanziellen Basis zu unterstützen.

In diesem Kontext repräsentiert die vorliegende Form der Investition eine zusätzliche Facette des unternehmerischen Engagements, die darauf abzielt, eine Erhöhung des eingesetzten Kapitals durch den Erfolg des Unternehmens zu erreichen.

Der Bezug zwischen Investment und Fonds

Der Begriff des “Investments” findet vor allem im Zusammenhang mit Fonds Verwendung, was sich in der gängigen Nutzung des Begriffs “Investment-Fonds” im allgemeinen Sprachgebrauch zeigt.

Bei Investmentfonds tätigen Anleger eine Geldanlage, indem Sie mittels Kapitaleinsatz Anteile an diesen Fonds erwerben, also in den “Fonds investieren”.

Das in Investmentfonds investierte Kapital eines Anlegers wird als Fondsvermögen bezeichnet, welches von einem so genannten Fondsmanager verwaltet wird. Dieser hat die mit dem Management des Fonds verbundene Aufgabe für die Anleger eine möglichst hohe Rendite zu erwirtschaften und zugleich die Verluste bestmöglich zu minimieren.

Der mittels des Fonds generierte Gewinn wird dann abzüglich der Gebühren im Zuge einer Erfolgsbeteiligung für die Fondsgesellschaft beziehungsweise den Fondsmanager an die Fondsanleger ausgezahlt (Fondsdividende) oder reinvestiert (thesaurierende Fonds). Anleger erzielen mit Investmentfonds generell dann einen Gewinn, wenn die erworbenen Fondsanteile zu einem höheren Kurs verkauft werden als der Erwerb der Fondsanteile gekostet hat.

Investment & Investition – Welche Sonderformen des “investierens” gibt es?

In den letzten Jahren haben sich neben den klassischen Investments vor allem unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und Ethik Sonderformen von Investments entwickelt. Diese zielen zumeist darauf ab, neben dem der erwirtschaften einer Rendite auch bestimmte Industrien und Branchen NICHT weiter mit externem Kapital zu versorgen.

Hierzu zählen vor allem Unternehmen, die >>

  • fossile Energien fördern und / oder nutzen
  • Rüstungsindustrien
  • Tabak – und Alkohol-Konzerne
  • Unternehmen, die die Menschenrechte missachten

Hinzuzufügen: Nachhaltige Investments beziehen sich auch mehr und mehr auf die “finanzielle Blockierung” von Staaten, die bewusst gegen Nachhaltigkeitskriterien verstoßen – sei es durch die Vergabe von Öl-Förder-Lizenzen, Vergabe von umweltschädigenden Schürfrechten etc.

Vielmehr sollen Branchen und Unternehmen gefördert werden, die das Thema Nachhaltigkeit fördern und / oder moralisch-ethischen Grundsätzen folgen als auch einen nachweisbaren Effekt haben. Dabei haben sich in den letzten Jahren bei den Bezeichnungen solcher Investitionen vor allem die folgenden zwei durchgesetzt.

Zum einen:

1.) Nachhaltige Investments

Die Bezeichnungen nachhaltiger Geld- und Kapitalanlagen sind dabei vor allem auch mit den folgenden Begriffen verbunden: >>

  • Prinzipien-orientiert
  • Ethisch
  • Grün 
  • Ökologisch

So vielfältig die Bezeichnung solcher Investments auch sein mögen, das grundsätzliche Prinzip solcher Geldanlagen verändert sich dadurch nicht. Sie sollen den Weg hin zu mehr Nachhaltigkeit in verschiedensten Industrie- und Dienstleistungsbereichen ebnen.

Bei dieser Form der Geldanlage werden neben den klassischen quantitativen Anlagekriterien >>

  • Rendite
  • Risiko
  • Liquidität

auch qualitative Kriterien berücksichtigt. Dies bedeutet, dass seitens des Investors vor allem auf die Art der Verwendung des zur Verfügung gestellten Kapitals geachtet wird.

So kann als allgemein geltendes Verständnis für eine nachhaltige Geldanlage Folgendes festgestellt werden:

Nachhaltiges Investment bedeutet, dass die bereit stehenden Gelder so angelegt werden, dass die Investitionen die heutigen Bedürfnisse befriedigen, ohne die Ressourcen der kommenden Generationen zu gefährden. Die Entscheidungen für eine Investition in nachhaltige Geldanlage-Modelle werden somit vor allem anhand einer Finanz-Analyse, basierend auf den sogenannten ESG (Umwelt, Soziales und Governance)-Kriterien getroffen.”

Diese Definition von Nachhaltigkeit geht vor allem auf den sogenannten Brundtland-Bericht von 1987 zurück.

2.) Impact Investments / Impact Fonds

Eine weitere Sonderform des Investments ist das sogenannte Impact Investing, welches NICHT dem nachhaltigen Investment gleichzusetzen ist, sondern einen Teil-Bereich des nachhaltigen Investments darstellt.

Impact Investments sollen bewusst eine Wirkung erzielen, was sich aus der Übersetzung der Wort-Kombination erkennen lässt >> „Wirkungsorientiertes Investieren“

Mit einer gezielten Investition in Unternehmen, Organisationen und Fonds ist die Absicht dahingehend verbunden vor allem messbare, positive Auswirkungen (Impact) auf die Umwelt oder die Gesellschaft zu erzielen. Das Thema Rendite ist dabei eher zweitrangig, wobei diese als Anlageziel nicht ausgeklammert ist beziehungsweise bewusst darauf verzichtet wird.

Jedoch ist beim Impact Investing vor allem die soziale als auch ökologische Wirkung (Impact) entscheidend und wird demnach auch gemessen. Die mögliche erzielbare Rendite gerät beim Impact Investing also, anders als bei klassischen Investment-Modellen, eher in den Hintergrund. Rendite bleibt als Anlageziel, bei grundsätzlich geringerer Wertigkeit, erhalten. Das “erzielen” einer maximalen Rendite steht beim “wirkungs-orientierten investieren” nicht an erster Stelle.

3.) Alternative Investments

Alternative Investments werden nicht selten mit nachhaltigen Investments gleichgesetzt, was aber nicht richtig ist.

Alternative Investitionen” sind Anlageformen, die sich von den traditionellen Anlagemöglichkeiten wie Aktien, Anleihen und Bargeld unterscheiden. Diese Anlagen werden oft als “alternativ” bezeichnet, weil sie alternative Wege zur Diversifizierung eines Anlageportfolios bieten. Zu den häufigsten Formen alternativer Investments gehören:


  1. Private Equity: Hierbei investiert man in nicht börsennotierte Unternehmen. Das können Start-ups, private Unternehmensbeteiligungen oder Beteiligungen an Unternehmen sein, die auf dem Weg zum Börsengang sind.
  2. Hedgefonds: Hedgefonds sind Investmentfonds, die eine breite Palette von Anlagestrategien nutzen, um Renditen zu erzielen. Diese Strategien können sich von denen traditioneller Fonds stark unterscheiden.
  3. Rohstoffe: Dazu gehören Investitionen in physische Rohstoffe wie Gold, Silber, Öl oder landwirtschaftliche Produkte. Es gibt auch Derivate, mit denen auf Preisbewegungen von Rohstoffen spekuliert werden kann.
  4. Immobilien: Neben dem Kauf von Immobilien direkt können Anleger auch in Immobilieninvestmentfonds (REITs) oder Immobilienfonds investieren.
  5. Kunst und Sammlerstücke: Das Investieren in Kunstwerke, antike Gegenstände und Sammlerstücke ist eine weitere Form alternativer Investments.
  6. Venture Capital: Hierbei investiert man in Start-up-Unternehmen mit Wachstumspotenzial, in der Hoffnung, von deren Erfolg zu profitieren.
  7. Private Debt: Investitionen in nicht öffentlich gehandelte Schuldtitel, wie Unternehmensanleihen, die von privaten Unternehmen emittiert werden.
  8. Kryptowährungen: Investitionen in digitale Währungen wie Bitcoin und Ethereum etc. stellen ebenfalls eine Form alternativer Anlagen dar.

Zu beachten: Alternative Investments sind oft weniger liquide und risikoreicher als traditionelle Anlagen, aber sie können auch höhere Renditen bieten. Aufgrund ihrer Vielfalt können sie dazu beitragen, ein Portfolio zu diversifizieren und das Gesamtrisiko zu verringern.

Jedoch ist zu beachten, dass das individuelle Risiko einzelner “alternativer Investments” deutlich höher sein kann, als bei klassischen Investment-Angeboten. Ein sehr gutes Beispiel stellt hier der Krypto-Markt dar, der hochgradig volatil ist. Auch bei Private Equity, Hedge-Fonds etc. ist es wichtig sich des erhöhten Anlagerisikos bewusst zu sein – wenn auch hier durchaus hohe Renditen locken.

Zusammenfassung – Investment(s) / Investition

Abschließend unseres Investment-Ratgebers lässt sich festhalten, dass das Tätigen von Investments eine wesentliche Strategie zur Steigerung des Privat- oder Geschäftsvermögens darstellt. Hierbei werden verfügbare finanzielle Mittel gezielt eingesetzt, um positive Erträge zu erwirtschaften. Dies geschieht durch den Erwerb von Geld- und Sachanlagen, die langfristig Wertsteigerungspotenzial bieten.

Der Erfolg eines Investments manifestiert sich in einer positiven Rendite, die den Investor belohnt und seine finanzielle Position stärkt. Es ist von essenzieller Bedeutung, Investments sorgfältig zu evaluieren und Chancen sowie Risiken gründlich abzuwägen. Diversifikation, solide Recherche und eine langfristige Perspektive sind Eckpfeiler einer erfolgreichen Investmentstrategie.

Besonders für Unternehmen eröffnen Investments von externen Anlegern eine bedeutsame Finanzierungsquelle. Diese Investitionen sind nicht nur entscheidend für den Fortbestand des Unternehmens, sondern auch für dessen Wachstum und Innovationsfähigkeit. Durch kontinuierliche Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen können Unternehmen ihre Wettbewerbsposition stärken und den Entwicklungen im Markt flexibel folgen.

In der Welt der Investments ist Wissen Macht. Ein fundiertes Verständnis der Finanzmärkte, der verschiedenen Anlageklassen und der ökonomischen Zusammenhänge ist unerlässlich, um kluge Investmententscheidungen zu treffen. Ob für den privaten Anleger oder das Unternehmen – eine ausgewogene und informierte Herangehensweise an Investments bildet die Grundlage für langfristigen finanziellen Erfolg.

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Markus G

Markus ist der “Kopf” des Teams. Ideengeber, Vermarkter, Redakteur und irgendwie an allem auf diesem Portal beteiligt. Ohne ihn würde es dieses Portal so nicht geben. Eine Idee – entstanden aus dem persönlichen Interesse an FinTech und nun langjähriger Erfahrungen in der Finanz-Szene. Zudem ist Markus Kolumnist auf zahlreichen Online-Plattformen – vor allem im englischsprachigen Raum (The Verge, Talkmarkets, Stockopedia, aber u.a. auch auf Focus.de
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8 Kommentare

  1. Außerordentlich guter Artikel. Sehr ausführlich und leicht verständlich. Bis dato für mich einer der besten erklärenden Artikel zum Thema Investment, die ich gefunden habe.

  2. Sehr informativer und lesenswerter Artikel, der sich erfreulicherweise von den, sich oftmals wiederholenden Artikeln auf anderen Webseiten abhebt. Kompliment und vielen Dank dafür.

  3. Sehr umfassender Bericht über Investments und deren Hintergründe und Geschichte. Danke dafür. Hat mir vieles erklärt, was mir so noch nicht bewusst war.

  4. Sehr informativer Artikel, der das Thema Investments endlich mal etwas intensiver behandelt und nicht immer nur in ein paar Sätzen wie auf vielen anderen Webseiten. Insbesondere die Geschichte zu den Ursprüngen finde ich lesenswert. Vielen Dank hierfür.

  5. Der Artikel ist umfangreich und bietet gute Informationen zwecks Entscheidung wie und welche Arten von Investitionen man machen kann. Gerade für mich als Einsteigerin sehr hilfreich. Vielen Dank.

  6. Es ist immer gut, alternative Möglichkeiten zum Geld investieren zu haben, und ich denke das RoboAdvisor Portal ist dafür genau die richtige Anlaufstelle!

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