Markus G
Zuletzt aktualisiert am: 5. Oktober 2023
Investmentfonds sind eine beliebte Anlagemöglichkeit für viele Anleger. Sie bieten die Möglichkeit, in eine Vielzahl unterschiedlicher Anlageklassen und Branchen zu investieren und das Risiko dadurch zu streuen. Doch welche Arten von Fonds gibt es und welche sind die richtigen für Ihre Anlagestrategie? Wie funktioniert der Kauf und Verkauf von Fondsanteilen und welche Kosten und Gebühren fallen dabei an? Und was passiert mit Ihrem angelegten Kapital im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft?
Dieser Ratgeber gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die Welt der Investmentfonds und hilft Ihnen bei der Entscheidung, welche Art von Fonds am besten zu Ihren Anlagezielen passt. Wir erklären die verschiedenen Arten von Fonds, von offenen und geschlossenen Fonds bis hin zu Hedgefonds und Indexfonds, und gehen auf deren Vor- und Nachteile ein. Wir erläutern, wie Fonds steuerlich behandelt werden und welche Risiken es beim Investment in Fonds zu beachten gilt. Außerdem zeigen wir Ihnen, wie Sie Fondsanteile kaufen und verkaufen und welche Kosten und Gebühren dabei anfallen.
Mit diesem umfassenden Ratgeber sind Sie bestens informiert und können fundierte Entscheidungen treffen, wenn es um die Wahl der richtigen Investmentfonds für Ihr Portfolio geht. Lassen Sie uns gemeinsam die Welt der Investmentfonds erkunden und Ihre Finanzen auf ein neues Level bringen!
Ein Investmentfonds ist ein Finanzvehikel, das von einer Kapitalverwaltungsgesellschaft (Asset Manager) aufgelegt, in Folge verwaltet wird und das Geld von Anlegern sammelt, um es in eine Vielzahl von Wertpapieren wie Aktien, Anleihen, Immobilien und andere Vermögenswerte zu investieren. Der Zweck eines Investmentfonds ist es, den Anlegern eine breitere Diversifikation ihres Portfolios und eine professionelle Verwaltung ihres Geldes zu ermöglichen. Anleger erhalten Anteile am Fonds, die an der Wertentwicklung des Fonds beteiligt sind.
Ein Investmentfonds funktioniert folgendermaßen:
Der Zweck von Investmentfonds ist es, eine breitere Diversifikation des Portfolios zu ermöglichen und von den Vorteilen des professionellen Portfolio-Managements zu profitieren, das die Fondsmanager leisten.
Es gibt verschiedene Arten von Investmentfonds, die sich in verschiedene Anlageklassen einteilen lassen. Hier sind einige der häufigsten:
Aktienfonds (auch als Equity-Fonds bezeichnet) sind Investmentfonds, die in Aktien von Unternehmen investieren. Diese Fonds sammeln das Geld von vielen Anlegern und investieren es in eine breite Palette von Aktien, um eine Diversifikation zu erreichen.
Die Vorteile von Aktienfonds sind:
Die Nachteile von Aktienfonds sind:
Aktienfonds können für verschiedene Anlegertypen geeignet sein, abhängig von deren Anlagezielen, Risikobereitschaft und Anlagehorizont. Generell sind Aktienfonds für Anleger geeignet, die bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen, um potenziell höhere Renditen zu erzielen. Aktienfonds investieren in ein diversifiziertes Portfolio von Aktien verschiedener Unternehmen und Branchen, was das Risiko reduziert, das mit der Investition in Einzelaktien verbunden ist.
Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont können von Aktienfonds profitieren, da sie aufgrund ihrer breiten Streuung in der Regel eine höhere Rendite bieten als andere Anlageformen wie beispielsweise Sparbücher oder Anleihen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Aktienfonds auch Verlustrisiken mit sich bringen und dass vergangene Renditen keine Garantie für zukünftige Erträge sind. Anleger sollten ihre Anlageentscheidungen daher immer im Hinblick auf ihre individuelle Situation und ihre Anlageziele treffen
Ein Renten-Fonds (auch als Bond-Fonds bezeichnet) ist ein Investmentfonds, der in Anleihen investiert. Anleihen sind Schuldverschreibungen, die von Unternehmen oder Regierungen ausgegeben werden, um Geld aufzunehmen. Im Gegenzug zahlen sie dem Anleger einen bestimmten Zinssatz und zahlen das ursprünglich geliehene Kapital zum Ende der Laufzeit zurück.
Die Vorteile von Renten-Fonds sind:
Die Nachteile von Renten-Fonds sind:
Im Allgemeinen sind Rentenfonds für Anleger erstrebenswert, die eine sichere und stabile Rendite erzielen möchten und eher dazu neigen, ein niedrigeres Risiko eingehen zu wollen. Rentenfonds investieren in festverzinsliche Wertpapiere wie Staatsanleihen, Unternehmensanleihen oder Pfandbriefe. Dadurch wird das Anlagerisiko reduziert, was jedoch im Vergleich zu einem Aktienfonds auch mit einer geringeren Rendite einhergeht.
Anleger mit einem kürzeren Anlagehorizont oder einem geringeren Risikoappetit können von Rentenfonds profitieren, da diese in der Regel eine geringere Volatilität aufweisen als Aktienfonds und somit auf mittlere bis lange Sicht hin stabiler in der Rendite sind. Rentenfonds können auch als Diversifikationselement in einem breiteren Portfolio dienen, um das Gesamtrisiko zu reduzieren.
Ein Geldmarkt-Fonds ist ein Investmentfonds, der in kurzfristige Schuldpapiere, wie zum Beispiel Staatsanleihen, Unternehmensanleihen und Zertifikate, investiert. Diese Papiere haben in der Regel eine Laufzeit von weniger als einem Jahr.
Die Vorteile eines Geldmarkt-Fonds sind:
Die Nachteile von Geldmarkt-Fonds sind:
Für Geldmarktfonds sollte sich all jene Anleger interessieren, die eine relativ sichere Anlageform mit einem niedrigen Risiko suchen und kurzfristig verfügbares Kapital investieren möchten. Geldmarktfonds investieren in kurzfristige festverzinsliche Wertpapiere wie Geldmarktinstrumente, Termineinlagen oder Schatzanweisungen. Dadurch bieten sie in der Regel eine geringere Rendite als Aktien- oder Rentenfonds, aber auch ein niedrigeres Risiko.
Anleger, die ihr Kapital kurzfristig anlegen möchten und jederzeit auf ihr Geld zugreifen müssen, können von Geldmarktfonds profitieren. Geldmarktfonds bieten eine hohe Liquidität und Flexibilität, da Anleger ihre Anteile jederzeit verkaufen und in Bargeld umwandeln können.
Ein Immobilien-Fonds ist ein Investmentfonds, der in Immobilien investiert. Dies können sowohl Gewerbe- als auch Wohnimmobilien sein. Anleger kaufen Anteile an dem Fonds und erhalten dadurch indirekt eine Beteiligung an den von dem Fonds gehaltenen Immobilien.
Die Vorteile eines Immobilien-Fonds sind:
Die Nachteile der Immobilien-Fonds sind:
Immobilienfonds sind für Anleger geeignet, die in Immobilien investieren möchten, aber nicht die Mittel oder die Kenntnisse haben, um eine eigene Immobilie zu kaufen oder zu verwalten. Sie ermöglichen es Anlegern, in eine Vielzahl von Immobilien zu investieren, ohne dass sie sich um die Verwaltung kümmern müssen.
Ein Rohstoff-Fonds ist ein Investmentfonds, der in verschiedene Rohstoffe wie z.B. Gold, Öl, Landwirtschaftliche Produkte, Edelmetalle und andere natürliche Ressourcen investiert.
Die Vorteile eines Rohstoff-Fonds sind:
Die Nachteile der Rohstoff-Fonds sind:
Es ist wichtig, dass man sich im Vorfeld gründlich mit dem Fonds und dem dahinterstehenden Management beschäftigt, da die Preisentwicklungen von Rohstoffen stark von politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen beeinflusst werden und es kann daher schwierig sein Vorhersagen zu treffen.
Diese Fonds sind für Anleger geeignet, die ihr Portfolio diversifizieren und ihr Anlageprofil auf Rohstoffe erweitern möchten. Rohstoff-Fonds bieten Investoren eine Möglichkeit, von den steigenden Rohstoffpreisen zu profitieren, indem sie in Unternehmen investieren, die in der Rohstoffproduktion und -exploration tätig sind. Diese Fonds können auch als Absicherung gegen Inflation dienen, da Rohstoffe oft in Zeiten steigender Inflation an Wert gewinnen.
Es ist jedoch zu beachten, dass Rohstoff-Fonds aufgrund der Natur von Rohstoffen und des globalen Marktes ein höheres Risiko aufweisen können als herkömmliche Investmentfonds. Rohstoffe können aufgrund von Angebotsschwankungen und geopolitischen Ereignissen sehr volatil sein, was für Anleger, die bereit sind, kurzfristige Schwankungen zu akzeptieren, auch Chancen für hohe Renditen bieten kann.
Ein Branchenfonds ist ein Investmentfonds, der in Aktien von Unternehmen einer bestimmten Branche investiert. Beispiele für Branchen, in die solche Fonds investieren können, sind Technologie, Energie, Gesundheit, Finanzen, Konsumgüter usw.
Die Vorteile von Branchenfonds sind:
Die Nachteile von Branchenfonds sind:
Insgesamt sind Branchenfonds eine spezielle Art von Investmentfonds und können für Anleger, die sich sehr sicher sind welche Branche sich gut entwickelt, eine gute Möglichkeit sein, ihr Portfolio zu diversifizieren und von Branchenspezifischen Wachstumschancen zu profitieren. Es ist jedoch wichtig, das höhere Risiko und die geringere Diversifikation im Vergleich zu anderen Fondsarten zu berücksichtigen, bevor man sich für einen Branchenfonds entscheidet.
Ein Misch-Fonds, auch als “Balanced Fund” bezeichnet, ist ein Investmentfonds, der in eine Kombination aus verschiedenen Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und eventuell auch Rohstoffen oder Immobilien investiert. Der Anteil der verschiedenen Anlageklassen kann je nach Ziel des Fonds und der Risikobereitschaft des Managements variieren.
Die Vorteile eines Misch-Fonds sind:
Die Nachteile von Mischfonds sind:
Mischfonds sind in der Regel eine gute Wahl für Anleger, die eine mittel- bis langfristige Anlagestrategie verfolgen und eine ausgewogene Risikostreuung suchen.
Ein Dach-Fonds, auch als “Fund of Funds” bezeichnet, ist ein Investmentfonds, der nicht direkt in einzelne Aktien, Anleihen oder andere Anlageformen investiert, sondern in andere Investmentfonds. Diese anderen Fonds können wiederum in verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Rohstoffe investieren. Der Dach-Fonds bietet somit eine weitere Ebene der Diversifikation und Risikostreuung.
Die Vorteile eines Dach-Fonds sind:
Die Nachteile von Dach-Fonds sind:
Dachfonds sind in der Regel eine gute Wahl für Anleger, die sich nicht selbst um die Auswahl und Verwaltung von Einzel-Investmentfonds kümmern wollen, aber trotzdem von der Diversifikation und dem Expertenwissen verschiedener Fondsmanager profitieren möchten.
Schwellenländerfonds sind Investmentfonds, die in Aktien, Anleihen oder andere Wertpapiere von Unternehmen oder Regierungen von Schwellenländern investieren. Schwellenländer umfassen Länder, die sich in einer Übergangsphase von einer Entwicklungs- zu einer entwickelten Wirtschaft befinden. Beispiele für Schwellenländer sind Brasilien, China, Indien, Mexiko, Südafrika usw.
Die Vorteile von Schwellenländerfonds sind:
Die Nachteile von Schwellenländerfonds sind:
Schwellenländerfonds sind für Anleger geeignet, die ihr Portfolio mit Anlagen in Ländern mit hohem Wachstumspotenzial diversifizieren möchten. Allerdings sind sie aufgrund der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Unsicherheiten in diesen Schwellenländern auch mit einem höheren Risiko und einer größeren Volatilität verbunden.
Anleger sollten vor einem finanziellen Engagement in solch einen Fonds immer die einzelnen Unternehmen oder Sektoren innerhalb eines Landes, in das investiert wird, sowie dessen aktuelle makroökonomische Politik und Regulierungen recherchieren, bevor sie entscheiden, ob es eine geeignete Anlageoption ist oder nicht.
Ein ETHIK-Fonds, auch als “nachhaltiger Investmentfonds” oder “ESG-Fonds” (ESG steht für Environmental, Social and Governance) bezeichnet, ist ein Investmentfonds, der in Unternehmen investiert, die bestimmte ethische, soziale und umweltfreundliche Kriterien erfüllen. Diese Kriterien können beispielsweise die Vermeidung von Investitionen in Unternehmen, die Waffen produzieren, die Verletzung von Menschenrechten begehen oder die Umwelt schädigen, die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit und die Unterstützung von erneuerbaren Energien umfassen.
Die Vorteile eines ETHIK-Fonds sind:
Die Nachteile der Ethik-Fonds sind:
Ethik-Fonds sind in der Regel eine gute Wahl für Anleger, die sich nicht nur für ihre Finanzrendite interessieren, sondern auch für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt.
Ein Hedge-Fonds ist ein Anlagemodell, das auf aktive Anlagestrategien setzt, um die Rendite zu maximieren, indem es Risiken durch Absicherungsmechanismen reduziert. Hedge-Fonds haben oft eine höhere Anlagerisikobereitschaft als traditionelle Anlagemodelle und können in eine Vielzahl von Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Derivate und Währungen investieren.
Vorteile von Hedgefonds:
Nachteile der Hedgfonds:
Hedge-Fonds sind in der Regel für Anleger geeignet, die ein höheres Risiko eingehen möchten, um potenziell höhere Renditen zu erzielen. Sie sind besonders für erfahrene Anleger geeignet, die über eine gründliche Kenntnis der Finanzmärkte und der Anlagestrategien von Hedge-Fonds sowie über höhere Summen an Anlagekapital verfügen.
Ein aktiv gemanagter Fonds ist ein Investmentfonds, bei dem ein Fondsmanager oder ein Team von Fondsmanagern aktiv die Anlagestrategie bestimmt und die Zusammensetzung des Fondsportfolios entsprechend anpasst. Sie versuchen, durch aktives Management und Auswahl von Einzelwerten, eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen. Dies erfolgt durch die Analyse von Unternehmen, Branchen und Markttrends sowie durch die Durchführung von umfangreichen Research-Arbeiten.
Ein passiver Fonds (auch als Index-orientierter Fonds bezeichnet) hingegen versucht, die Wertentwicklung eines bestimmten Aktien- oder Rentenmarktes so genau wie möglich nachzubilden. Das bedeutet, dass der Fondsmanager die Zusammensetzung des Fondsportfolios lediglich an einem bestimmten Index (z.B. dem DAX) orientiert und keine aktive Auswahl von Einzelwerten vornimmt.
Die Kosten für passive Fonds sind geringer als diejenigen für aktiv gemanagte Fonds, da weniger Analyse- und Managementarbeit notwendig ist.
Vor- und Nachteile:
Aktiv gemanagte Fonds versuchen durch aktives Management eine höhere Rendite als der Markt zu erzielen, können jedoch aufgrund der hohen Kosten und des hohen Risikos aufgrund von Fehlentscheidungen des Fondsmanagers auch schlechter abschneiden als der Markt.
Passiv gemanagte Fonds bieten in der Regel niedrigere Kosten und ein geringeres Risiko, da sie die Wertentwicklung des Marktes lediglich nachbilden, jedoch bieten sie auch keine Chance den Markt „outzuperformen“, das sie lediglich einen Index 1:1 nachbilden.
Offene Fonds und geschlossene Fonds sind beide Arten von Investmentfonds, die jedoch in einigen wichtigen Aspekten unterschiedlich sind.
Auch als OEICs (Open-Ended Investment Companies) oder Unit Trusts bezeichnet, sind Investmentfonds, die jederzeit Anteile an den Anlegern verkaufen oder kaufen. Sie ermöglichen es Anlegern, jederzeit in den Fonds einzusteigen oder auszusteigen, indem sie Anteile kaufen oder verkaufen. Offene Fonds werden von einem Fondsmanager verwaltet, der dafür verantwortlich ist, die Mittel des Fonds zu investieren und zu verwalten.
Vorteile:
Nachteile:
Auch als Investment Trusts bezeichnet, sind Investmentfonds, die nur während einer bestimmten Anlagemöglichkeit (Zeitraum) Anteile an Anleger verkaufen. Nachdem die Anlagemöglichkeit geschlossen ist, können Anleger ihre Anteile nur noch an andere Anleger verkaufen oder an den Fondsmanager zurückgeben. Geschlossene Fonds werden ebenfalls von einem Fondsmanager verwaltet, der dafür verantwortlich ist, die Mittel des Fonds zu investieren und zu verwalten.
Vorteile:
Nachteile:
Die wichtigsten Unterschiede zwischen offenen und geschlossenen Fonds sind:
Ausschüttende Fonds und thesaurierende Fonds sind zwei Arten von Investmentfonds, die sich in der Art und Weise unterscheiden, wie sie Gewinne an ihre Anleger ausschütten.
Auch als Dividendenfonds bezeichnet, schütten die Gewinne, die sie erwirtschaftet haben, regelmäßig an ihre Anleger aus. Diese Gewinnausschüttungen können in Form von Dividenden oder Zinsen erfolgen. Ausschüttende Fonds eignen sich besonders für Anleger, die regelmäßige Einkommensströme suchen.
Auch als Kapitalgewinnfonds bezeichnet, behalten die Gewinne, die sie erwirtschaftet haben, in der Regel zurück, um sie in den Fonds zu reinvestieren. Diese Art von Fonds eignet sich besonders für Anleger, die langfristig in den Fonds investieren möchten und die potenziell höheren Renditen anstreben.
Es gibt jedoch auch Mischformen, die beides anbieten, sowie auch die Möglichkeit zur Wahl des Anlegers lassen, ob er Ausschüttungen oder Ansammlungen bevorzugt.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl zwischen ausschüttenden und thesaurierenden Fonds auch Auswirkungen auf die Steuerpflicht des Anlegers hat und daher sollte man sich über die Steuerfolgen im Klaren sein, bevor man eine Entscheidung trifft.
Fonds werden in Deutschland steuerlich wie andere Kapitalanlagen behandelt. Es gibt jedoch einige spezielle Regelungen, die für Investmentfonds gelten.
Ausschüttende Fonds sind verpflichtet, die an die Anleger ausgeschütteten Dividenden und Zinsen mit 25% Abgeltungsteuer zu versteuern. Anleger müssen diese Steuer auf ihrer Einkommensteuererklärung angeben. Auch hier gibt es jedoch Ausnahmen, wie z.B. bei EU-Fonds oder bei Inlandsfonds, die seit dem 01.01.2009 aufgenommen wurden.
Thesaurierende Fonds sind verpflichtet, die an die Anleger ausgeschütteten Dividenden und Zinsen mit Abgeltungsteuer zu versteuern, wenn sie die Anlage von Anlegern verkaufen. Anleger müssen die auf den Verkaufserlös entfallende Kapitalertragsteuer auf ihrer Einkommensteuererklärung angeben.
Es gibt jedoch auch spezielle Regelungen für Fonds, die als Sondervermögen organisiert sind, wie z.B. Immobilienfonds oder Private-Equity-Fonds. Diese Fonds unterliegen oft besonderen steuerlichen Regelungen, die es Anlegern ermöglichen, bestimmte Steuervorteile zu nutzen. Es ist daher wichtig, sich vor einer Investition in einen Fonds über die steuerlichen Auswirkungen im Klaren zu sein und gegebenenfalls einen Steuerberater zu konsultieren.
Das Emittenten-Risiko beschreibt das Risiko, dass die Fondsgesellschaft, die den Fonds herausgibt, insolvent wird und somit ihre Verpflichtungen nicht mehr erfüllen kann.
Im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaft würde das angelegte Kapital der Anleger in den Vermögensgegenständen des Fonds verbleiben, die jedoch von einem Insolvenzverwalter verwaltet werden. In diesem Fall würden die Vermögenswerte des Fonds, wie z.B. Aktien und Anleihen, verkauft werden, um die Schulden der Fondsgesellschaft zu begleichen. Die Anleger würden dann ihren Anteil am Verkaufserlös erhalten.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass in bestimmten Fällen, wie z.B. bei geschlossenen Fonds, die Anleger ihr angelegtes Kapital verlieren können, wenn die Fondsgesellschaft insolvent wird und die Vermögenswerte des Fonds nicht ausreichend sind, um die Schulden zu begleichen.
Daher ist es zwingend erforderlich, sich vor einer Investition in einen Fonds über das Emittentenrisiko im Klaren zu sein und gegebenenfalls eine ausreichende Diversifikation zu erreichen, um das Anlagerisiko zu minimieren.
Bei Investmentfonds fallen in der Regel verschiedene Kosten und Gebühren an, die man bei einer Anlage in den Fonds beachten sollte. Dazu gehören:
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Kosten die Performance des Fonds beeinflussen können und daher bei der Auswahl des Fonds berücksichtigt werden sollten. In der Regel sind ETFs günstiger als aktiv gemanagte Fonds, da die Verwaltungskosten und der Ausgabeaufschlag geringer sind.
Anteile an Investmentfonds können auf verschiedene Weise gekauft und verkauft werden:
Wer sich als Anleger mit dem Gedanken trägt, sein Vorhaben des mittel- bis langfristigen Vermögensaufbaus mit Investmentfonds in die Praxis umzusetzen, sollte bei der Auswahl passender Investmentfonds auf die folgenden Faktoren achten:
Es ist zu beachten, dass es keine Garantie für die Performance von Fonds und Anlagen gibt und dass Anlagen in Fonds immer mit Risiken verbunden sind.
Investmentfonds sind eine beliebte Anlagemöglichkeit, da sie Anlegern die Möglichkeit bieten, in eine Vielzahl von Unternehmen und Branchen zu investieren, ihr Risiko zu diversifizieren und von den Kenntnissen und Fähigkeiten erfahrener Fondsmanager zu profitieren. Allerdings sollten Anleger bei der Auswahl passender Investmentfonds auf mehrere Faktoren achten, wie die Anlagestrategie, die Performance, die Kosten und Gebühren, die Diversifikation, die Qualifikation und Erfahrung des Fondsmanagers und die Regulierung und Aufsicht des Fonds.
Anleger sollten zudem selbst das Anlagerisiko des Fonds einschätzen und es im Vergleich zu ihrem eigenen Risikoprofil bewerten können. Insgesamt kann man sagen, dass unter dem Aspekt eines mittel- bis langfristigen Anlagehorizonts Investmentfonds eine gute Möglichkeit sein können, in den Kapitalmarkt zu investieren und ein Vermögen auszubauen. Aber es ist ebenso wichtig, die Risiken und die Kosten im Auge zu behalten und sicherzustellen, dass der oder die gewählte(n) Fonds zu der eigenen Anlagestrategie und dem Risikoprofil passen.
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Zuletzt aktualisiert am 5. Oktober 2023 by Redaktion
Ein Kommentar
Erstklassiger Artikel. Habe mich bis jetzt auf keiner anderen Seite so gut und umfassend zu Investmentfonds informieren können. Absolut empfehlenswert, Daumen hoch und vielen Dank 🙂