Das Thema Nachhaltigkeit hat in den letzten Jahren zweifelsohne an Gewicht gewonnen. Und das nicht nur als Thema politischer Diskussionen und darauf folgenden Ent-, und Beschlüssen, sondern vor allem auch im Alltag. Sei es bei der Nutzung umweltfreundlicher Produkte oder beim Thema Finanzen – vor allem wenn es auch grüne Investments, also nachhaltige Geldanlagen geht.
Markus G
17. Oktober 2021
17. Oktober 2021
Mit der Erkenntnis seitens der Verbraucher, dass man mit dem eigenen Geld durch gezielte Investments durchaus einen gewissen Einfluss in Richtung nachhaltige Wirtschaft nehmen kann, hat den Anbietern entsprechend nachhaltiger Geldanlage-Angebote einen enormen Kapital-Zufluss beschert. Und die Summe jener Kapital-Zuflüsse steigt von Jahr zu Jahr, wie sich zuletzt aus dem jährlich erscheinenden Bericht des Forums Nachhaltige Geldanlagen erkennen ließ. So wurden laut der Studie des Forums Nachhaltige Geldanlagen (FNG) 2019 rund 63 Milliarden Euro in nachhaltigen Fonds verwaltet – rund ein Viertel mehr als im Jahr zuvor – mit steigender Tendenz.
Da wundert es nicht, dass das Angebot entsprechend „grüner“ Geldanlagen ebenfalls steigt und deren Anbieter so um die Gunst jener Anleger buhlen, die sich ihrer eigenen Verantwortung hin zu einer nachhaltigeren Welt bewusst sind und diese – auch im Interesse der folgenden Generation – mitgestalten wollen.
Gemäß dem Motto: In ökologischer als auch ethischer Hinsicht verantwortungsbewusst und gewissenhaft investieren.
Schaut man sich den Markt neu aufgelegter Investment-Produkte an, so fällt auf, dass insbesondere Fonds aufgelegt wurden, die das Kürzel „ESG“ als Bezeichnung mit sich führen – oftmals im ergänzenden Zusammenhang mit „Sustainable (Nachhaltig“).
Mit dem Kürzel ESG soll dem Anleger also vor allem eins vermittelt werden:
Diese Fonds „sind nach den Kriterien
>> „Environmental, Social, Governance“ (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung)
ausgerichtet.
Also jene Kriterien, die entscheidend dafür sind, ob und wie Unternehmen ökologische und sozial-gesellschaftliche Aspekte sowie die Art der Unternehmensführung beachten.
Auch die Robo-Advisor, also jene Unternehmen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, den Kapitalaufbau dank Einsatz von Algorithmen und automatisierten Prozessen so einfach wie möglich zu gestalten haben den Wunsch der Anleger nach nachhaltigen Anlagestrategien frühzeitig erkannt und in Ihr Geschäftsmodell integriert oder gar ganz darauf aufgebaut.
Doch zeigen sich hier bei den zahlreichen Robo-Advisors unterschiedliche Ansätze bei der Umsetzung der nachhaltigen Anlagestrategien. So lassen sich die nachhaltigen Anlagestrategien jener Robo-Advisor Angebote grob in 3 Segmente aufteilen:
Anmerkung: Zahlreiche Robo-Advisor nutzen oft die Varianten 1 & 2 in Kombination
Desweiteren lassen sich die Robo-Advisor selbst in 2 Kategorien beim Thema Nachhaltige Anlagestrategien unterteilen – und zwar wie folgt:
Zudem nutzen die Robo-Advisor bei ihren Nachhaltigen Anlagestrategien zwei unterschiedliche Ansätze bei der Auswahl der Anlage-Instrumente bei der Zusammenstellung der Portfolios – und zwar
Anlagestrategie, nach der – basierend auf ESG-Kriterien – die besten Unternehmen innerhalb einer Branche, Kategorie oder Klasse ausgewählt oder gewichtet werden, also diejenigen, die im Branchenvergleich in ökologischer, sozialer und ethischer Hinsicht die höchsten Standards setzen.
Fonds, die nach diesem Ansatz konzipiert werden, können somit auch einen prozentualen Anteil an Unternehmen beinhalten, die keinen Nachhaltigkeitskriterien entsprechen d.h. Tabak, Militär, Öl etc. Bei diesen Fonds gilt es für Anleger genauer hinzusehen, ob aus eigener Ansicht heraus hier ein Investment geschehen soll oder nicht.
Grundsätzliche Anlagestrategie wie beim Best-in-Class Ansatz, wobei hier hinzukommt, dass die Unternehmen in einer nachhaltigen Branchen tätig sein müssen. Zu nachhaltigen Branchen zählen beispielsweise erneuerbare Energien, Wasserversorgung, Wohnungswirtschaft, der Bildungs- und Kulturbetrieb, die (ökologische) Landwirtschaft, die Ernährungs-, Sozial- und Gesundheitsbranche.
Wer als Anleger mit seinem Kapital ausschließlich in nachhaltige Unternehmen investieren möchte, sollte bei den Robo-Advisorn, die nachhaltige Anlagestrategien anbieten und diese mit ETFs umsetzen, auf jenen „Best-of-Class“ Ansatz achten. Er ist dem Best-in Class eindeutig vorzuziehen.
Doch bei mittlerweile 50 Robo-Advisor Anbieter beziehungsweise Online-Vermögensverwaltungen wird es zunehmend schwerer einen schnellen Überblick über jene Anbieter zu bekommen, die nachhaltige Anlagestrategien im „Programm“ haben. Im Folgenden also eine aktuelle Übersicht der Angebote.
Die folgenden Anbieter gelten als nachhaltige Robo-Advisor, da alle gebotenen Anlagestrategien unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit (ESG, SRI, Impact Investing etc.) ausgerichtet sind.
Die folgenden Robo-Advisor haben neben ihren klassischen Anlagestrategien auch nachhaltige Anlagestrategien im Angebot:
Bei all den vorgenannten Robo-Advisorn sind wie eingangs erwähnt nachhaltige Anlagestrategien als Zusatzangebot zu den klassischen Strategien verfügbar. Die Umsetzung der nachhaltigen Strategien erfolgt bei diesen Anbieter ausschliesslich via ETFs und / oder aktiv gemanagter Fonds. Bei der Auswahl der Fonds orientieren sich auch diese Anbieter an den sogenannten ESG Kriterien.
Worauf allerdings generell beim Thema nachhaltige Geldanlagen hingewiesen werden muss, ist das Thema Greenwashing. Denn der Begriff “nachhaltig” ist keinesfalls geschützt geschweige denn mit irgendwelchen rechtlichen Vorgaben behaftet, was eigentlich alles als nachhaltig tituliert werden darf. Bedeutet im Klartext, dass gerade bei ETFs sich durchaus Unternehmen finden lassen, die sich selbst als auch ihre Produkte zwar als umweltfreundlich klassifizieren, es aber bei genauerer Betrachtung nicht sind. Das heisst, sie geben sich mit einer Marketingstrategie einen unberechtigten grünen Anstrich.
Beispiele hierfür und was Greenwashing im Detail ist können sie in unserem Artikel zum Thema “Greenwashing” nachlesen >> Was Greenwashing?
Zu guter Letzt noch ein Blick auf einen der Punkte, auf die Anleger beim Thema Vermögensaufbau mit das größte Augenmerk richten und zwar der Rendite. Hier zeigt sich, dass die bis dato bei vielen Anlegern vorherrschende Meinung, dass man mit nachhaltigen Geldanlagen keine exorbitant guten Renditen erwirtschaften kann, schlichtweg einer soliden und vor allem validen Grundlage entbehrt.
Insbesondere nachhaltigen Robo-Advisorn wie Vividam zeigt sich dies in einer durchaus beeindruckenden Art und Weise: So konnte Vividam beim Echtgeld-Test eines großen Finanz-Portals für das Jahr 2020 mit einer nachhaltigen Anlagestrategie (+8,5 % nach Kosten) als deutlicher Renditesieger unter 19 Mitbewerbern überzeugen. In einem anderen Test weist die ausgewogene Strategie des Anbieters eine 12 Monatsperformance von stattlichen 16.83 % auf.
Auch der Anbieter Smavesto kann mit einer ausgewogenen, nachhaltigen Anlagestrategie mit einer 12 Monatsperformance von 18,94 $ vor Kosten überzeugen.
Und zum abschließenden Vergleich auch das Beispiel der Performance des VisualVest greenfolio 4, dass mit einer 12-Monatsperformance von 11,41 % vor Kosten aufwarten kann.
In unserem Robo-Advisor Vergleich kann durch Setzen eines entsprechenden Filters im Vergleichstool diejenigen Anbieter herausgefiltert und direkt miteinander verglichen werden, die nachhaltige Strategien anbieten – entweder ausschliesslich oder aber als nachhaltige Varianten der klassischen Anlagestrategien.
Wie hat dir der Artikel gefallen? Lass uns doch einfach ein “Daumen Hoch” oder “Daumen runter” da! Danke!
Markus G
Website Design by Felicis Design