Alle wichtigen Informationen, die Anleger zum nachhaltigen Robo-Advisor Angebot von Inyova wissen sollten!
Zuletzt aktualisiert am: 13. Juli 2023
Das Fintech „Yova“ wurde 2017 in Zürich gegründet und ist bereits seit 2019 als digitale Kapitalanlage-Plattformen in der Schweiz nutzbar. Seit Juni 2021 ist das FinTech mit seinem Angebot einer digitalen Vermögensverwaltung mit einer Niederlassung in Berlin nun auch auf dem deutschen Robo-Advisor Markt als “Inyova” aktiv.
Die ursprüngliche Unternehmensbezeichnung lautete YOVA, wurde aber später mit dem Markteintritt in Deutschland in INYOVA gewandelt, was für „Invest in Your Values“ steht. Inyova hat neben den Büros in Zürich und Berlin ein weiteres Büro in Frankfurt als auch in Bratislava.
Gegründet wurde das Unternehmen von Dr. Tillman Lang (zum Interview), Erik Gloerfeld, Dr. Miro Zuzak und Christoph Birkholz mit dem Ziel privaten Anlegern Investments zu ermöglichen, die vor allem einen messbar positiven Effekt auf Mensch und Umwelt haben.
Operativ wird das Unternehmen sowohl von Dr. Tillman Lang als CEO als auch Erik Gloerfeld als CPO geführt, die beide ehemalige Umweltwissenschaftler, Mathematiker und McKinsey-Berater sind.
Die Inyova Impact Investing GmbH ist von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zur Erbringung von Finanzdienstleistungen zugelassen und wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beaufsichtigt. Als Partnerbank bei den Anleger-Depots agiert die bekannte Baader Bank.
Inyova steht mit seinem Angebot einer digitalen Vermögensverwaltung vor allem für nachhaltiges effizientes investieren. Inyova bietet nachhaltig orientierten Anlegern (innen) einen Zugang zu einer innovativen Technologie, die diversifizierte, hoch personalisierte Aktienportfolios schafft und sie in innovative und nachhaltige Unternehmen investieren lässt.
Das Ganze in Kombination mit einem Maß an Entscheidungsfreiheit bei der Auswahl der Investment-Themen und in einem beschränkten Maße auch bei der Auswahl der Unternehmen (sofern diese den Anforderungskriterien von Inyova entsprechen).
Die Investmentphilosophie ist eindeutig: Im Zentrum steht das Thema Impact Investing, wobei sich das Unternehmen beim Verständnis von Impact Investing an der Definition des GIIN (Global Impact Investing Network) orientiert:
„Impact Investments sind Investitionen mit dem Ziel, neben einer finanziellen Rendite auch einen positiven sowie messbaren sozialen und ökologischen Impact (Effekt) zu erzielen.“
Wer sein Geld bei inyova anlegt soll sich sicher sein, dass sein Kapital nur dort verwendet wird, wo sich letztendlich mit Kapital etwas in Richtung Nachhaltigkeit tatsächlich bewirken lässt. Und das Ganze kombiniert mit dem Versprechen, dabei keinesfalls auf Rendite verzichten zu müssen.
Umgesetzt wird diese Philosophie und dem Versprechen einer attraktiven Rendite vor allem mit Investments in Einzeltitel, in dem Fall Aktien und Staatsanleihen. ETFs kommen lediglich als Obligation zur Portfolio-Absicherung zum Einsatz.
Inyova selbst betrachtet nachhaltige ETFs als sehr kritisch und macht dies auf seiner Webseite auch deutlich, in dem es dort mehrere nachhaltige ETFs direkt benennt, aber kritisiert, dass diese einige, NICHT nachhaltige Unternehmen beinhalten.
Dies nimmt inyova zum Anlass eben ETFs nicht zu nutzen, sondern direkt in Aktien von nachhaltigen Unternehmen zu investieren. Um dabei der Zielsetzung des Impact Investings gerecht zu werden, nutzt der Roboadvisor hierzu ein eigens definiertes Auswahlsystem:
Mehr Informationen zum Auswahl und Bewertungsprozess von in Frage kommenden Aktien, finden sich in einem entsprechenden Whitepaper, das sie hier herunterladen lässt >> Inyova Whitepaper
Inyova investiert das Kapital der Anleger fast ausschließlich in Aktien börsennotierter Unternehmen sowie in Staatsanleihen von Industrieländern. ETFs werden einzig für Obligationen verwendet, um das Risiko in den Portfolios optimal zu kontrollieren.
Das Inyova-Universum besteht aus Aktien von rund 400 Unternehmen. Neue Unternehmen werden regelmässig vorgestellt, Das Anlage-Universum wird kontinuierlich überwacht, um mögliche Kontroversen frühzeitig zu erkennen und Unternehmen gegebenenfalls zu entfernen.
Grundsätzlich besteht ein Anlageportfolio bei Inyova aus einer Kombination von Aktien, Anleihen und Obligationen. Um dem Anspruch eines maximalen Impacts gerecht zu werden, fließen in jedes Anlegerportfolio zwischen 30 – 40 Unternehmen in Form von Aktien. Jedes Unternehmen in solch einem Portfolio beträgt 2 – 3 % der Investitionssumme. Mit dieser Portfoliostruktur / Zusammensetzung wird eine bestmögliche Diversifikation zur Risikoverteilung gewährleistet.
Interessant in diesem Zusammenhang: Inyova investiert zusätzliche Einlagen nur in Unternehmen, die sich bereits im Portfolio des Anlegers befinden. Es kommen also keine neuen Unternehmen dazu. Re-Investitionen werden also gemäß den strengen Diversifikationskriterien der Vermögensverwaltung auf die im Portfolio befindlichen Aktien verteilt.
Wer sich für den Vermögensaufbau mit dem Kapitalanlage-Angebot von inyova anfreunden kann, muss hierzu wie bei fast allen Robo-Advisor Anbietern auch, das sogenannte „Onboarding“ durchlaufen.
Hierzu ist es bei Inyova erforderlich sich mittels Eingabe persönlicher Daten sowie einer gültigen E-Mail Adresse anzumelden beziehungsweise zu registrieren.
Mit der Bestätigung der Einladungsmail geht es dann weiter mit „Themen“. An diesem Punkt möchte inyova wissen, in welche Themen investiert werden soll.
Hier kann man Unternehmen festlegen, die bestimmte Produkte produzieren beziehungsweise liefern
Zudem erfolgt die Abfrage nach dem sogenannten Fußabdruck, wo man als Anleger die Möglichkeit dahingehend eines Auswahl zu treffen, inwieweit einem als Anleger faire Löhne, Gleichberechtigung, Menschenrechte, Co2 Fußabdruck etc. wichtig sind.
Zu guter Letzt besteht für Anleger die Möglichkeit bestimmte Branchen als Investments auszuschließen. Hierzu gehören Tabak, Alkohol, Tierversuche, Atomkraft, Kohle, Pestizide etc…
An diesen Punkten wird das Ziel von inyova deutlich: Nachhaltigkeit steht im Vordergrund.
Ist hier die entsprechende Auswahl erfolgt, geht es weiter mit der Festlegung der Mindestanlagesumme sowie der Einrichtung eines monatlichen Sparplans unter dem Punkt „Investition“.
Hier kann zwischen Mindestanlagesumme und Sparplan gewählt oder eben auch kombiniert werden.
Was dann folgt sind die klassischen Abfragen zu
Sind diese Punkte, deren Beantwortung rund 4 Minuten in Anspruch nimmt, abgearbeitet, erfolgt die Risikoklassifizierung. Hier wird bereits anhand einer Grafik deutlich, in welchem Verhältnis Aktien zu Anleihen das Portfolio zusammengestellt wird.
Zudem werden hier bereits erste Infos zu einer möglichen Wertentwicklung gegeben.
Ist man an diesem Punkt einverstanden, wird in Folge vom System ein detaillierter Anlagevorschlag erstellt.
Dieser Anlagevorschlag beinhaltet neben den Daten zu Aktien: Anleihen-Verhältnis zudem die Auflistung aller Aktien als auch Anleihen im Detail (inkl. Unternehmensbeschreibungen). Zudem eine Kostenübersicht, Auflistung aller zuvor gemachten Angaben (Investment-Themen, Ausschlusskriterien etc.)
Bemerkenswert: Dem Anleger bietet sich die Möglichkeit bereits hier weitere Personalisierungen vorzunehmen bspw. in dem Aktien getauscht werden.
Leider finden sich auf der Webseite keinerlei Informationen zu irgendwelchen Performance-Daten. Was aber letztendlich nicht verwundert geschweige denn erwartet werden kann, denn jedes seitens Inyova konzipierte Portfolio ist individuell und basiert NICHT auf irgendwelchen vorgefertigten Anlagestrategien.
Auch wenn das Unternehmen auf dem deutschen Markt noch nicht allzu lange aktiv ist, so zeigt sich beim Blick auf die Höhe der bis dato verwalteten Kundegelder, dass Inyova mit seinem Investment-Angebot seine Anlegerschaft gefunden zu haben scheint. So verwaltete das Unternehmen nach eigenen Angaben zum Ende des Jahres 2022 bereits eine stattliche Summe von
Für einen Anbieter, der zum einen weniger als 3 Jahre am deutschen Markt aktiv ist und zudem als Nischen-Anbieter betrachtet werden kann, ist dies eine durchaus stattliche Summe.
Wer sein Geld mit Inyova nachhaltig investieren möchte kann dies mit einer Mindesteinlage von 2:000 Euro in die Praxis umsetzen.
Zudem wird ein Sparplan angeboten, der mit einer Summe von monatlich mindestens 100 Euro aktiviert werden kann.
Erfreulich ist, dass der Vermögensaufbau mit Inyova entweder mit der genannten Mindestanlagesumme oder aber dem Sparplan gestartet werden kann.
Beim Kosten- und Gebührenmodell geht das Fintech Inyova mit seinem nachhaltigen Robo-Advisor Angebot einen interessanten Weg. So berechnet das Fintech generell eine sogenannte All-In Fee in einer Spanne von 0.6 – 1.2 %, je nach Höhe des verwalteten Vermögens.
Lobenswert ist, dass inyova hier genau darstellt, welche Leistungen und Services in dem Gebührenmodell enthalten sind:
Zu diesem Gebührenmodell findet sich auf der Webseite von inyova zudem folgende Erläuterung zur Berechnung der Kosten:
„Wir berechnen Deine Gebühr täglich, basierend auf dem Wert Deines Portfolios am Ende des Tages. Dann summieren wir diese täglichen Gebühren auf und belasten diese Deinem Konto am Ende des Monats. Wenn Deine jährliche Gebühr 1.2 % beträgt, dann bezahlst Du 0.1 % pro Monat auf Dein verwaltetes Vermögen (1.2 % geteilt durch 12 Monate = 0.1 % pro Monat). Dies ergibt die folgenden Kosten pro Monat (angenommen, dass sich Dein Investment im Wert nicht verändern würde)”
Beispiel 1:
• Verwaltetes Vermögen: EUR 5’000
• Deine Gebühr ist: 1.2 %
>> Monatliche Gebühr: 0.1 % = 5 EUR monatliche Kosten
Beispiel 2:
• Verwaltetes Vermögen: EUR 50’000
• Deine Gebühr ist: 1 %
>> Die monatliche Gebühr ist: 0.083 % = 41,50 EUR monatliche Kosten
Dieses Modell zur Gebührenberechnung ist sicherlich auf den ersten Blick nicht wirklich einfach zu verstehen, entspricht aber im Grunde genommen, den bekannten Gebührenstaffeln anderer Anbieter, wenn auch in umgekehrter Reihenfolge. Denn bei inyova wird es umso teurer, je höher der Depotwert ist.
Pro >>
Contra >>
Wenn es um das Thema nachhaltiges investieren oder eben auch Impact Investing geht, setzt inyova mit seinem Kapitalanlage-Angebot zweifelsohne gewisse Maßstäbe.
Nicht nur dahingehend, dass lediglich Aktien und Anleihen zum Einsatz kommen, die einem durchaus harten Auswahlprozess beim Robo-Advisor durchlaufen, sondern auch, dass man als Anleger in Teilen mitentscheiden kann, welche Aktien und Anleihen in das eigene Portfolio Einzug finden sollen.
Aber das Ganze hat seinen Preis und das zeigt sich gerade bei hohen Anlagebeträgen beziehungsweise hohen Depotvolumen, denn an der Stelle ist inyova schlicht teuer. Was sich vertreten lässt, sofern man denn dann mit dem eigenen Portfolio auch entsprechende Renditen erwirtschaftet, die solche hohen monatlichen Kosten für ein Depot rechtfertigen. Ob dem so ist?
Was aber in Richtung „lohnenswert“ interpretiert werden kann, ist die Tatsache, das inyova in der Schweiz knapp 2 Jahre nach dem dortigen Marktstart bereits über 100 Millionen Euro an Kundengeldern verwaltet.
Derzeit bietet inyova leider keinerlei Sonderaktionen oder Gutscheine an.
Markus G
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Zuletzt aktualisiert am 13. Juli 2023 by Redaktion