Alles, was Anleger zum Robo-Advisor Angebot in Form der Peaks App wissen sollten!
Zuletzt aktualisiert am: 9. August 2023
Peaks steht für eine Robo-Advisor-App, die es Nutzern ermöglicht in vorgefertigte Anlagestrategien, die mit kostengünstigen ETFs und ETPs umgesetzt werden, bereits mit geringen Beträgen zu investieren beziehungsweise den Vermögensaufbau zu betreiben.
Peaks als solches stellt ein Investmentunternehmen aus den Niederlanden dar, das vor vier Jahren von Tom Arends, Rutger Beens und Sijbrand Tieleman gegründet wurde. Das niederländische FinTech Unternehmen ist durch die niederländische Behörde für Finanzmärkte (AFM = Autoriteit Financiële Markten) als auch die Niederländische Zentralbank (DNB = De Nederlandsche Bank) als Finanzdienstleister lizensiert.
Die Verwaltung des Vermögens der Anleger findet nicht durch Peaks selbst, sondern stattdessen durch die Vermögensverwaltung „Stichting Beheer Derdengelden Peaks“ statt.
Die initiale Idee hinter Peaks war das sogenannte „Piekenpijp“, bei dem es sich um die Variante des Sparschweins aus den Niederlanden handelt. Bis heute hat sich dieser Gedanke im Angebot gehalten, denn das „ansparen von Kleingeld“ ist einer der elementaren Bausteine bei Peaks.
Der Name „Peaks“ selbst, leitet sich von dem niederländischen Wort „piek“ ab. Was nichts anderes als einen „Gulden“ bezeichnet. Also für die ehemalige niederländische Währung steht. Finanzielle Unterstützung erhält das niederländische FinTech vor allem durch die niederländische Großbank Rabobank.
Wer das Angebot von Peaks nutzen möchte, der benötigt zunächst die erwähnte App. Dazu ist auf der Webseite lediglich die Eingabe der eigenen Mobilfunknummer notwendig, an welche die App anschließend versendet wird.
Innerhalb der Peaks-App stehen diverse Funktionen zur Verfügung, die sich in die folgenden Kategorien aufteilen:
Wichtig sind in dem Zusammenhang die Leitsätze von Peaks, die unter anderem darin bestehen, dass möglichst jeder investieren kann, eine hohe Transparenz gegeben ist und es sich um eine praktische App handelt.
So können Nutzer / Anleger mittels der App zum Beispiel Geld ein- und auszahlen und die getätigten Investitionen betrachten. Zudem wird in einer Grafik die bisherige Rendite der Anlage sowohl in Euro als auch ein Prozent angezeigt.
Eine besondere Funktion der App ist das Kleingeld anlegen. Bei manchen Kreditinstituten lässt sich bei Kartenzahlungen und Transaktionen vereinbaren, dass diese – zum Beispiel auf den nächsten vollen Euro – aufgerundet werden. Dieses gesammelte Kleingeld und Wechselgeld lässt sich mit Peaks verwalten und ansammeln.
Besteht die Möglichkeit nicht, haben Anleger trotzdem die Gelegenheit, zum Beispiel pro Tag einen festen Betrag einzuzahlen. Soll das Kleingeld einmal nicht investiert werden, lässt sich das Sparen mittels der App für eine Woche aussetzen.
Zu den weiteren Funktionen der App zählt, dass sich Anleger jederzeit ihr eigenes Portfolio und dessen Entwicklung sowie die Aufteilung betrachten können. Zudem ist es faktisch per Knopfdruck möglich, ein sogenanntes Rebalancing zu veranlassen.
Wer sein Geld durch die Nutzung der Peaks App investieren möchte, dem werden hierzu insgesamt 4 verschiedene, vorgefertigte Anlagestrategien geboten, die Peaks mittlerweile umbenannt hat. Die bisher in einer Breite von „mild“ bis „feurig“ titulierten Anlagestrategien heißen nun:
Geändert hat sich hierbei lediglich die Bezeichnung. An der Zusammensetzung der Portfolios beziehungsweise Anlagestrategien hat sich hingegen nichts Tiefergehendes verändert.
Schauen wir uns im Folgenden die einzelnen Anlagestrategien etwas genauer an.
Diese Anlagestrategie besteht zu 70 % aus Anleihen-Fonds und zu 30 % aus Aktien-Fonds und steht somit für eine Anlagestrategie, die vor allem eher weniger risikobereite Anleger ansprechen soll, die mehr Wert auf Kapitalerhalt mit einer akzeptablen aber nicht außerordentlich hohen Rendite legen.
Peaks selbst gibt hier bei einem empfohlenen Anlagezeitraum 2-5 Jahren eine erwartete Brutto-Rendite in Höhe von 3.8 % per anno an.
Wie es die Bezeichnung der Anlagestrategie bereits, erkennen lässt, kommen hier zu jeweils 50 % Anleihe- als auch Aktienfonds zum Einsatz. Diese Strategie soll vor allem Anleger ansprechen, die auf Basis einer moderaten Risikoneigung eine etwas überdurchschnittliche Rendite erzielen wollen. Um dies zu erreichen wird ein Anlagezeitraum von 5-10 Jahren empfohlen. Wobei hier dann 4.3 % Brutto-Rendite per anno als Ziel vorgegeben wird.
Klares Ziel: Eine erhöhte Risikobereitschaft soll hier mit einer deutlich erhöhten Brutto-Rendite belohnt werden. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, besteht diese Anlagestrategie zu 70 % aus Aktienfonds und lediglich 30 % Anleihen zur Absicherung. So soll über einen empfohlenen Anlagezeitraum von 10-15 Jahren eine Brutto-Rendite von 4.9 % ermöglicht werden.
Klare Vorgabe? Maximales Risiko durch 100 % Aktienanteil, was bei einem empfohlenen Anlagezeitraum 15 Jahren und darüber hinaus für eine stattliche Brutto-Rendite von 5.5 % pro Jahr sorgen soll. Für Anleger, die zu einem einen langen Anlagehorizont im Kopf haben und bei maximalem Risiko eine konstant überdurchschnittliche Rendite per anno erzielen wollen, ist dies die zu wählende Anlagestrategie bei Peaks.
Wem als Anleger, aus welchen Gründen auch immer, die vorgefertigten Anlagestrategien nicht gefallen, dem wird die Option geboten sich aus dem bestehenden Peaks Anlage-Universum beziehungsweise den in dem Angebot verfügbaren Indexfonds ein eigenes, also individuelles Portfolio zusammenzustellen. Insgesamt können Anleger hier aus 16 ETFs (Aktien und Anleihen) sowie zwei ETPs (also Krypto-bezogen) auswählen. Die ETPs bilden dabei den Wert von Bitcoin und Ethereum ab.
Eine Besonderheit besteht darin, dass es sich 6 der insgesamt 12 angebotenen Aktien-ETFs um nachhaltige ETFs handelt. Sie berücksichtigen bei der Auswahl der Unternehmen die sogenannten UN- ESG-Faktoren:
Investiert wird also nur in Unternehmen, die in diesem Bereich am besten abschneiden. Damit zählt das niederländische FinTech zu den Anbietern, die mittlerweile größeren Wert auf Nachhaltigkeit liegen.
Insgesamt investiert das FinTech das Geld seiner Kunden in zwei Asset-Klassen. Zum einen in Anleihe-Fonds und zum anderen in Aktien-Fonds. Es handelt sich dabei nicht um aktiv gemanagte Fonds, sondern jeweils um kostengünstige ETFs.
Insgesamt stehen 16 Indexfonds zur Verfügung, und zwar 12r Aktien- sowie 4 Anleihe-ETFs. Diese 16 ETFs, von den 6 der Aktienfonds nachhaltig (ESG) werden durch zwei ETPs (Investments in Bitcoin und Ethereum) ergänzt.
Das ganze Anlageuniversum stellt sich bei Peaks im Detail wie folgt dar >>
Aktien
Anleihen
ETPs
Mit einem Blick auf das Anlageuniversum wird deutlich, dass Peaks bei der Auswahl der verschiedenen ETFs zum einen großen Wert auf eine breite Diversifikation gelegt hat und dies nicht nur auf Länder bezogen, sondern auch auf aktuelle Themen wie Gesundheitswesen, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Blockchain und Erneuerbare Energien.
Eine Besonderheit bei Peaks stellt zweifelsohne die Möglichkeit dar in ETPs zu investieren und so die Rendite-Chancen, die Krypto-Assets bieten, nutzen zu können. Das ist hier ein klares Alleinstellungsmerkmal.
Da es sich beim Angebot von Peaks NICHT um einen klassischen Robo-Advisor handelt, sondern mehr um eine Art „RoboAdvisor-App“ gibt es demnach noch kein Onboarding mit entsprechender Analyse eines Risiko-Profils. Wer also die Kapitalanlage mit PEAKs beginnen möchte, muss hierzu zuerst einmal die App für Apple oder Android Geräte herunterladen. Dies kann entweder von der Peaks Webseite direkt oder über die entsprechenden App-Stores geschehen.
Ist der Download der App auf das Smartphones / Tablet erledigt, erfolgt die Eröffnung des Kontos. Dies geschieht mittels Eingabe der E-Mail nebst folgender Bestätigung der Mail-Adresse. Im nächsten Schritt ist dann noch die gesetzliche Online-Legitimation durchzuführen als auch die Steuer-ID in der App zu hinterlegen.
Soll die Funktion des „aufrundens“ genutzt werden, ist die Verknüpfung des eigenen Girokontos erforderlich. Ist auch dieser Schritt erledigt kann im folgenden Abschnitt, die Wahl zwischen einem der 4 angebotenen Portfolios treffen. Ist die Wahl auf eins dieser Portfolios getroffen, geht es letztendlich darum festzulegen, wie viel und wie oft Geld in die gewählte Strategie beziehungsweise das gewählte Portfolio eingezahlt werden soll.
Wissenswert: Kontoabbuchungen können automatisch aufgerundet werden. Ebenso ist es möglich, täglich einen festen Betrag anzusparen. Beide Funktionen können zu jeder Zeit in der Peaks App aktiviert als auch deaktiviert als auch bei den Beträgen verändert werden.
Zum Ende einer jeden Woche erfolgt die Investition der angesammelten Beträge in die gewählte Anlagestrategie. Geplante Einzahlungen können jeweils Sonntag direkt über die App gestoppt werden. Ebenso ist es möglich, zusätzliche Einzahlungen mittels Lastschrifteinzugsverfahren direkt vom, mit der Peaks App verbundenen Girokonto zu veranlassen.
Peaks zeigt sich unter dem Aspekt “Performance-Daten” mittlerweile sehr offen und transparent….und in einer gewissen Hinsicht auch verpflichtend. Was damit anfängt, dass zu jeder Anlagestrategie eine klare Zahl hinsichtlich der Zielrendite (Brutto-Rendite) pro Jahr finden lässt.
Das liest sich dann wie folgt >>
Angenommen, dass diese Renditen tatsächlich erwirtschaftet werden, so wären diese im Vergleich zu den Mitbewerbern im Robo-Advisor Markt beziehungsweise im Vergleich zu Anbietern wie easyfolio oder RaisinInvest eher unterer Durschnitt.
Doch wie bereits erwähnt zeigt sich der Anbieter hier unerwartet offen und transparent und veröffentlicht zu jeder seiner 4 Anlagestrategien die Performance-Daten auf Jahresbasis – und zwar beginnend mit dem Jahr 2018 bis Ende 2022. Und das in Verbindung mit der bis dato jährliche erwirtschafteten Durchschnitts-Rendite.
Wie sich die Performance dementsprechend darstellt, zeigt die folgende Grafik:
Vergleicht man diese Daten nun miteinander. stellt man fest, dass die beiden konservativen Anlagestrategien “Vorsichtig” mit einer durchschnittlichen Rendite von 0.6 % pa und “Balanciert” mit einer durchschnittlichen Rendite von 2.6 % der Prognose deutlich hinterher hängen.
Die beiden offensiveren Strategien “Ambitiös” mit 4.6 % und “Abenteuerlich” mit stattlichen 6.5 % hier jedoch die Prognosen getroffen und sogar deutlich übertroffen haben.
Wie bei den Performance-Daten so verhält es sich auch bei der Höhe jener Gelder, die Peaks bis dato als Anlagegeld akquirieren konnte >> keine Angabe. Insofern können hier keine Informationen dahingehend bereitgestellt werden, wie hoch die Assets under Management bei Peaks sind.
Für die Einmalanlage, auch durch das „Wechselgeld“ des aufgerundeten Betrages, gilt als Untergrenze eine Mindestanlage von einem Euro.
Wenn mit einem PEAKS Sparplan regelmäßige Zahlungen geleistet werden sollen, so kann mit einem monatlichen Betrag von zehn Euro im Monat in die Praxis umgesetzt werden.
Damit gehört die Peaks Robo-Advisor App zu den Investment-Angeboten mit den niedrigsten Einstiegssummen bei Mindestanlage und Sparplan.
Kosten des Robo-Advisor Angebotes
Bei den Kosten des Investment-Angebotes von Peaks geht es etwas komplizierter zu, denn es werden insgesamt 3 unterschiedliche Kostenmodelle angeboten, die sich an der Höhe der Anlagesumme und dem Service-Umfang beziehungsweise den Anlage-Optionen orientiert. Grob lässt sich das Kostenmodell von Peaks wie folgt einstufen:
Betrachten wir im Folgende diese 3 Modelle im Detail.
Beim „Starter-Paket“ fallen dabei folgende Kosten und Gebühren an:
1,99 € monatlich als generelles Service Fee plus 0,5 % Kosten auf den Durchschnittswert der getätigten Investitionen auf monatlicher Basis, also monatlich 1⁄12 von 0,5 %. Diese Gebühren-Modell wird seitens Peaks für Investitions-Volumen zwischen 0-12.000 € empfohlen.
Beim Gebühren-Modell „Komplett“ fallen die folgenden Gebühren an:
2,99 € monatlich als generelles Service Fee plus 0,4 % Kosten auf den Durchschnittswert der getätigten Investitionen auf monatlicher Basis, also monatlich 1⁄12 von 0,4 %. Diese Gebühren-Modell wird seitens Peaks für Investitions-Volumen zwischen 12.000 – 16.000 € empfohlen.
Beim Gebühren-Modell „Premium“ fallen die folgenden Gebühren an:
4,99 € monatlich als generelles Service Fee plus 0,25 % Kosten auf den Durchschnittswert der getätigten Investitionen auf monatlicher Basis, also monatlich 1⁄12 von 0,25 %. Diese Gebühren-Modell wird seitens Peaks für Investitions-Volumen ab 16.000 € empfohlen. Wesentlicher Vorteil dieses Pakets ist, dass hier bis zu 5 verschiedene Konten mit dementsprechend unterschiedlichen Anlagestrategien eröffnet werden können.
Zur Veranschaulichung des Peaks Kosten- und Gebührenmodells im Folgenden die passende Grafik mit den Details und Service-Merkmalen der 3 Modelle.
Pro >>
Contra >>
So cool und innovativ das Ganze bei Peaks klingen mag – ganz neu ist “diese” Idee der Geldanlage nicht. Die Robo-Advisor App des niederländischen FinTechs erinnert durchaus an Acorns aus den USA als auch an das Angebot Dreams, das aktuell in den skandinavischen Ländern sehr erfolgreich ist.
Zudem: Als klassischer Robo-Advisor darf die Robo-Advisor App nicht verstanden werden. Auch wenn sie Elemente eines solchen digitalen Investment-Angebotes beinhaltet, ist das Angebot in die Richtung Spar-und Finanz-App einzuordnen.
Zweifelsohne: Interessant ist die App, über die das Investment möglich ist und alle Daten und Zahlen jederzeit abgerufen werden können. Womit die hohe Transparenz besonders hervorzuheben ist, denn alle Funktionen, Konditionen und Teile des Angebotes werden leicht verständlich dargestellt. Zudem gibt es faktisch keine Mindestanlage und mit dem Kleingeld- und Wechselgeld sparen hatte Peaks eine durchaus pfiffige Idee, auch wenn diese so nicht gänzlich neu ist.
Als klares PLus ist bei Peaks vor allem die Möglichkeit in ETPs (Kryptos) zu investieren, als auch die Option sich aus dem bestehenden Anlage-Universum ein DIY Portfolio anzulegen.
Die Kosten bewegen sich im moderaten Bereich, auch wenn das Kostenmodell an sich etwas kompliziert daherkommt. Mit einer Bandbreite von 1.99 € bis 4.99 € und zusätzlichen 0.25% bis zu 0.5 % ist das gerade noch fair bepreist.
Zusammenfassend handelt es sich unserer Ansicht nach um ein durchaus interessantes Angebot. Zielgruppe dürfen tatsächlich vor allem Anleger und Sparer zwischen 20 und 40 Jahren sein. Und vor allem jene, die sich wirklich nicht im Detail mit dem Thema “Geldanlage” beschäftigen wollen.
Derzeit bietet Peaks keine wirklich nennenswerten Sonderaktionen an.
Markus G
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