Peaks – Vorstellung des Robo-Advisor App Angebotes
Peaks – unter diesem Namen ist ein weiterer Anbieter seit kurzem in Deutschland im Feld des RoboAdvice unterwegs. Dabei handelt es sich bei Peaks keinesfalls um ein weiteres Robo-Advisor Angebot, dass sich nahtlos in die Reihe seiner Mitbewerber stellt. Das niederländische FinTech weist zwar im Kern alle Elemente eines digitalen Kapitalanlage-Angebotes auf und doch ist es anders.
Denn das Besondere ist: Peaks steht für eine Investment-App der besonderen Art. Bedeutet, dass Kunden per App zu jeder Zeit investieren und dabei grundlegende Funktionen mobil nutzen können, die eigentlich typisch für einen klassischen Robo-Advisor sind.
Hintergrund: Wer verbirgt sich hinter Peaks?

Grafik: Das Gründer Team hinter Peaks – der neuen Robo-Advisor App aus den Niederlanden – Quelle: Peaks.de / RoboAdvisor-Portal.com
Peaks ist ein Investmentunternehmen aus den Niederlanden, das vor vier Jahren von Tom Arends, Rutger Beens und Sijbrand Tieleman gegründet wurde. Das niederländische FinTech Unternehmen ist durch die niederländische Behörde für Finanzmärkte (AFM = Autoriteit Financiële Markten) als auch die Niederländische Zentralbank (DNB = De Nederlandsche Bank) als Finanzdienstleister lizensiert.
Die Verwaltung des Vermögens der Anleger findet nicht durch Peaks selbst, sondern stattdessen durch die Vermögensverwaltung „Stichting Beheer Derdengelden Peaks“ statt.
Die initiale Idee hinter Peaks war das sogenannte „Piekenpijp“, bei dem es sich um die Variante des Sparschweins aus den Niederlanden handelt. Bis heute hat sich dieser Gedanke im Angebot gehalten, denn das „ansparen von Kleingeld“ ist einer der elementaren Bausteine bei Peaks.
Der Name „Peaks“ selbst, leitet sich von dem niederländischen Wort „piek“ ab. Was nichts anderes als einen „Gulden“ bezeichnet. Also für die ehemalige niederländische Währung steht. Finanzielle Unterstützung erhält das niederländische FinTech vor allem durch die niederländische Großbank Rabobank.
Der Kern des Geschäfts: die Peaks App
Wer das Angebot von Peaks nutzen möchte, der benötigt zunächst die erwähnte App. Dazu ist auf der Webseite lediglich die Eingabe der eigenen Mobilfunknummer notwendig, an welche die App anschließend versendet wird.

Grafik: Kernstück des Robo-Advisor Angebotes von Peaks stellt die App dar, welche einen umfassenden und transparenten Überblick über alle Aktivitäten etc. bietet – Quelle: Peaks.com / RoboAdvisor-Portal.com
Innerhalb der App stehen diverse Funktionen zur Verfügung, die sich in die folgenden Kategorien aufteilen:
1. Investments
2. Kleingeld
3. Transaktionen
4. Portfolio
Wichtig sind in dem Zusammenhang die Leitsätze von Peaks, die unter anderem darin bestehen, dass möglichst jeder investieren kann, eine hohe Transparenz gegeben ist und es sich um eine praktische App handelt. So können Nutzer / Anleger mittels der App zum Beispiel Geld ein- und auszahlen und die getätigten Investitionen betrachten. Zudem wird in einer Grafik die bisherige Rendite der Anlage sowohl in Euro als auch ein Prozent angezeigt.
Eine besondere Funktion der App ist das Kleingeld anlegen. Bei manchen Kreditinstituten lässt sich bei Kartenzahlungen und Transaktionen vereinbaren, dass diese – zum Beispiel auf den nächsten vollen Euro – aufgerundet werden. Dieses gesammelte Kleingeld und Wechselgeld lässt sich mit Peaks verwalten und ansammeln.
Besteht die Möglichkeit nicht, haben Anleger trotzdem die Gelegenheit, zum Beispiel pro Tag einen festen Betrag einzuzahlen. Soll das Kleingeld einmal nicht investiert werden, lässt sich das Sparen mittels der App für eine Woche aussetzen.
Zu den weiteren Funktionen der App zählt, dass sich Anleger jederzeit ihr eigenes Portfolio und dessen Entwicklung sowie die Aufteilung betrachten können. Zudem ist es faktisch per Knopfdruck möglich, ein sogenanntes Rebalancing zu veranlassen.
Welche Investitionsmöglichkeiten bestehen bei Peaks?
Bei Peaks können die Nutzer der App sich zwischen mehreren Investitions-Arten entscheiden, die natürlich auch in Verbindung miteinander genutzt werden können:

Grafik: Das niederländische FinTech bietet verschiedenste Möglichkeiten Geld in eines der 4 zur Verfügung stehenden Portfolios zu investieren – Quelle: Peaks.com / RoboAdvisor-Portal.com
• Wechselgeld
• Monatlich investieren
• 1 Euro oder 10 Euro pro Tag
Darüber hinaus ist es selbstverständlich ebenfalls möglich, einmalig einen größeren Betrag zu transferieren, der dann mittels Peaks angelegt wird. Ein Muß hierzu besteht jedoch nicht.
Strategie und Assets bei Peaks
Anleger können für ihre geplantes Investment das Portfolio auswählen, welches ihrer Meinung nach am besten zum persönlichen Risiko und zur Einstellung bezüglich der Geldanlage passt.Dabei gibt es insgesamt vier unterschiedliche Portfolio-Arten, die sich vor allem durch das Verhältnis zwischen Sicherheit und Risiko voneinander unterscheiden.
Peaks nennt diese Portfolio-Varianten wie folgt:
• Mild
• Würzig
• Scharf
• Feurig
Das sogenannte milde Portfolio ist mit einem relativ hohen Anteil an Anleihe- und einen geringeren Anteil an Aktienfonds ausgestattet. Dies führt zu einer höheren Sicherheit, begrenzt allerdings andererseits die mögliche Rendite.
Aufsteigend bis hin zum Portfolio „feurig“ kann der Anleger so seine gewünschte Portfolio-Zusammensetzung wählen. Das feurige Portfolio enthält zum Beispiel zu 90 Prozent Aktienfonds, während Anleihe-Fonds lediglich 10 Prozent ausmachen.
Eine Besonderheit besteht darin, dass über Peaks stets in die nachhaltigsten Unternehmen der jeweiligen Branche investiert wird. Die eingesetzten ETFs berücksichtigen bei Auswahl der Unternehmen die sogenannten UN- ESG-Faktoren:
- Environmental (Umwelt)
- Social (Sozial)
- Governance (gute Unternehmensführung)
Investiert wird also nur in Unternehmen, die in diesem Bereich am besten abschneiden. Damit zählt das niederländische FinTech zu den Anbietern, die mittlerweile größeren Wert auf Nachhaltigkeit liegen.
Insgesamt investiert das FinTech das Geld seiner Kunden in zwei Asset-Klassen. Zum einen in Anleihe-Fonds und zum anderen in Aktien-Fonds. Es handelt sich dabei nicht um aktiv gemanagte Fonds, sondern jeweils um kostengünstige ETFs.
Insgesamt stehen sechs Indexfonds zur Verfügung, und zwar vier Aktien- sowie zwei Anleihe-ETFs. Um welche Exchange Traded Funds es sich dabei im Detail handelt, kann der Anleger auf der Webseite von Peaks erfahren und natürlich jederzeit per App abrufen.
Kosten nach den ersten drei gratis Monaten
Wer die App erstmals nutzt, profitiert von einer 3-monatigen Gebührenbefreiung. Die anschließenden Kosten sind danach aufgeteilt, ob Ihr Investment weniger oder mehr als 2.500 Euro beträgt. Bei der Geldanlage von unter 2.500 Euro fallen pro Monat Kosten in Höhe von lediglich einem Euro an, also insgesamt zwölf Euro pro Jahr. Beläuft sich das Investment auf über 2.500 Euro, wird eine jährliche Gebühr von 0,5 Prozent berechnet.

Grafik: 2 Kosten-Varianten werden bei der Robo-Advisor App von Peaks geboten – gestaffelt nach Investment-Volumen – Quelle: Peaks.com / RoboAdvisor-Portal.com
Geld einzahlen, Geld abheben und ein Wechsel des Portfolios verursachen hingegen keine Kosten. Allerdings werden zusätzlich Fondskosten berechnet, und zwar abhängig vom gewählten Portfolio zwischen 0,25 und 0,33 Prozent auf Grundlage des angelegten Geldes.
Ferner fallen Transaktionskosten an, die sich allerdings lediglich auf 0,03 bis 0,05 Prozent je An- und Verkauf belaufen. Somit sind es in der Zusammenfassung die folgenden Kosten, die bei der Nutzung der App für Anleger anfallen:
• Nutzungsgebühren App: 1 Euro pro Monat bzw. ca. 0,5 Prozent pro Jahr (ersten 3 Monate gebührenfrei)
• Fondskosten: 0,25 bis 0,33 Prozent
• Transaktionskosten: 0,03 bis 0,05 Prozent
In Mittelwert zahlen Nutzer / Anleger also bei einer Anlagesumme von beispielsweise 10.000 Euro und einer Transaktion im Jahr Gebühren von insgesamt etwa 0,79 Prozent.
Der Kundenservice von Peaks
Bei Fragen und Problemen stehen die Mitarbeiter des FinTechs zwischen 9 und 18 Uhr an jedem Werktag zur Verfügung. Zu diesem Zweck gibt es mehrere Kontaktwege, insbesondere den Live Chat, eine Telefon-Hotline, per E-Mail und auch über Facebook und Twitter ist es möglich, eine Frage zu stellen.
Vor- und Nachteile
Vorteile
- Hohe Transparenz
- Keine echte Mindesteinlage
- Höchstflexibles Sparen und Investieren
- Nachhaltiges Investment Angebot
Nachteile
- Nur zwei Anlageklassen (Aktien und Anleihen auf ETF Basis)
- Kein Onboarding
Peaks – das Fazit
So cool und innovativ das Ganze bei Peaks klingen mag – ganz neu ist “diese” Idee der Geldanlage nicht. Die Robo-Advisor App des niederländischen FinTechs erinnert durchaus an Acorns aus den USA als auch an das Angebot Dreams, das aktuell in den skandinavischen Ländern sehr erfolgreich ist.
Zudem: Als klassischer Robo-Advisor darf die Robo-Advisor App nicht verstanden werden. Auch wenn sie Elemente eines solchen digitalen Investment-Angebotes beinhaltet, ist das Angebot in die Richtung Spar-und Finanz-App einzuordnen.
Zweifelsohne: Interessant ist die App, über die das Investment möglich ist und alle Daten und Zahlen jederzeit abgerufen werden können. Womit die hohe Transparenz besonders hervorzuheben ist, denn alle Funktionen, Konditionen und Teile des Angebotes werden leicht verständlich dargestellt. Zudem gibt es faktisch keine Mindestanlage und mit dem Kleingeld- und Wechselgeld sparen hatte Peaks eine durchaus pfiffige Idee, auch wenn diese so nicht gänzlich neu ist.
Auf der anderen Seite ist das Umsetzen der Portfolios relativ einfach gehalten, da insgesamt nicht mehr als sechs ETFs zur Verfügung stehen. Damit werden die wichtigsten Märkte zwar abgedeckt, aber es findet nicht unbedingt eine sehr breite Diversifizierung statt.
Die Kosten bewegen sich im moderaten Bereich, auch wenn durchschnittlich knapp 0,8 Prozent für einen Anbieter, der – im Vergleich zu einigen Mitbewerbern – standardmäßig ausschließlich mit einigen ETFs arbeitet und zudem kein Onboarding durchführt, sondern die Wahl des Portfolios dem Anleger lässt, nicht unbedingt preiswert sind.
Zusammenfassend handelt es sich unserer Ansicht nach um ein durchaus interessantes Angebot. Zielgruppe dürfen tatsächlich vor allem Anleger und Sparer zwischen 20 und 40 Jahren sein. Und vor allem jene, die sich wirklich nicht im Detail mit dem Geldanlage beschäftigen wollen.