In der Welt der Kapitalmärkte gibt es eine Vielzahl an Anlageprodukten, die den Anlegern unterschiedliche Chancen und Risiken bieten. Eines davon sind Knock-Out-Zertifikate. Doch wie funktionieren diese Produkte im Vergleich zu anderen Anlageprodukten? Im folgenden Artikel geben wir einen Überblick über die Funktionsweise von Knock-Out-Zertifikaten in Relation zu Aktien, Anleihen und Optionsscheinen und beleuchten dabei Vor- und Nachteile.
Markus G
Zuletzt aktualisiert am: 13. Juni 2024
31. August 2023
Was sind Knock-Out Zertifikate? Diese besondere Form der Zertifikate sind mit einem Knock-Out ausgestattet. Das bedeutet, dass der Anleger sein gesamtes eingesetztes Kapital verliert, wenn der Kurs des Basiswerts einen vorher bestimmten Wert erreicht. Dadurch sind Knock-Out-Zertifikate besonders riskant.
Ein Beispiel verdeutlicht dies: Ein Anleger kauft ein Knock-Out-Zertifikat auf eine Aktie, deren aktueller Kurs bei 100 Euro liegt. Das Zertifikat hat einen Knock-Out bei 80 Euro. Wenn die Aktie innerhalb des definierten Zeitraums auf 80 Euro fällt, ist das Zertifikat wertlos und der Anleger verliert sein gesamtes Kapital. Umgekehrt kann der Anleger bei einer positiven Kursentwicklung der Aktie entsprechend hohe Gewinne erzielen.
Im Vergleich dazu bieten Aktien, Anleihen und Optionsscheine dem Anleger andere Chancen und Risiken.
Aktien sind Unternehmensanteile, die an einer Börse gehandelt werden. Ihr Kurs hängt von vielen Faktoren ab, unter anderem von der Entwicklung des Unternehmens oder der allgemeinen Marktlage. Aktieninvestments können langfristig hohe Renditen generieren, sind jedoch auch mit hohen Risiken verbunden.
Anleihen sind Wertpapiere, mit denen der Anleger einem Emittenten Kapital leiht. Der Emittent verzinst das Kapital und zahlt es nach Ablauf einer bestimmten Zeit zurück. Anleihen gelten als sichere Geldanlage, da sie in der Regel eine feste Verzinsung und eine hohe Kredittwürdigkeit des Emittenten aufweisen. Allerdings sind die Renditen bei Anleihen in der Regel niedriger als bei Aktien.
Optionsscheine sind ebenfalls derivative Finanzinstrumente, die dem Anleger das Recht einräumen, einen Basiswert zu einem bestimmten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Der Reiz von Optionsscheinen liegt darin, dass sie hohe Gewinne ermöglichen, bei vergleichsweise geringem Kapitaleinsatz. Allerdings ist das Verlustrisiko auch hier höher als bei anderen Anlageprodukten.
Betrachten wir die K-O-Zertifikate im Vergleich zu anderen Anlageprodukten wie Aktien, Anleihen und Optionsscheinen.
K-O-Zertifikate sind derivative Produkte, die auf der Performance von Aktien basieren. Im Gegensatz zu Aktien sind Knock-Out-Zertifikate jedoch mit einem Knock-Out-Level ausgestattet. Dieses Knock-Out-Level bezeichnet einen Schwellenwert, bei dessen Unterschreitung das Knock-Out-Zertifikat wertlos wird und somit null Euro wert ist. Im Gegensatz zu Aktien, die im Prinzip unbegrenzt gehalten werden können, hat das K-O-Zertifikat eine begrenzte Laufzeit.
Das Knock-Out-Zertifikat ist somit eine risikoreichere Anlagealternative als Aktien, da es schneller wertlos werden kann.
Andererseits kann man mit einem K-O-Zertifikat jedoch schneller und höhere Gewinne erzielen als mit Aktien.
Während Anleihen in der Regel eine feste Verzinsung haben, bieten Knock-Out-Zertifikate die Möglichkeit auf eine höhere Rendite, jedoch auch ein höheres Risiko. K-O-Zertifikate gelten als riskantere Anlageprodukte, da sie keine feste Rückzahlung wie Anleihen bieten.
Knock-Out-Zertifikate stehen im Gegensatz zu Anleihen meist nur für eine begrenzte Laufzeit zur Verfügung und sind bei der Tilgung abhängig von der Performance der Basiswerte. Andererseits bieten K-O-Zertifikate höhere Renditen, da sie nicht nur von Zinsänderungen, sondern auch von Preisschwankungen und Kursschwankungen abhängig sind.
Optionsscheine sind eine beliebte Investitionsmöglichkeit, wenn es um kurzfristige Gewinne geht. Im Gegensatz zu K-O-Zertifikaten verfügen Optionsscheine über kein Knock-Out-Level. Dennoch bietet das Knock-Out-Zertifikat im Vergleich zum Optionsschein ein höheres Gewinnpotenzial. Allerdings ist das Risiko bei einem K-O-Zertifikat auch erheblich höher.
Wenn der Basiswert den Knock-Out-Level erreicht, verfällt das Zertifikat und ist damit wertlos geworden. Optionsscheine hingegen bieten eine größere Flexibilität und können jederzeit verkauft werden, was bei K-O-Zertifikaten nicht im selben Maße gilt.
Somit ist das K-O-Zertifikat insbesondere für risikofreudige Anleger geeignet, die auf eine schnelle Rendite aus sind.
Allerdings bestehen bei Knock-Out-Zertifikaten auch erhebliche Risiken:
Auch die Wahl des Basiswerts spielt eine entscheidende Rolle bei der Risikoeinschätzung.
Neben Knock-Out-Zertifikaten gibt es auch andere Anlageprodukte, die jeweils ihre eigenen Vorteile besitzen.
Aktien sind ein bewährtes Anlageprodukt und bieten langfristig betrachtet eine attraktive Rendite. Hierbei hat der Anleger die Möglichkeit, durch Dividenden und Kurssteigerungen Gewinne zu erzielen. Allerdings besteht bei Aktien auch ein höheres Risiko als bei Knock-Out-Zertifikaten.
Anleihen sind eine attraktive Anlage für konservative Anleger, die auf Sicherheit setzen. Hierbei leiht der Anleger einem Emittenten Geld und erhält dafür einen regelmäßigen Zins. Anleihen sind in der Regel weniger volatil als Aktien, bieten jedoch auch eine geringere Rendite.
Optionsscheine sind ähnlich wie Knock-Out-Zertifikate ein riskantes Anlageprodukt mit hohen Gewinnchancen. Hierbei hat der Anleger die Möglichkeit, mit einem vergleichsweise geringen Einsatz hohe Gewinne zu erzielen. Allerdings besteht auch hier ein erhöhtes Risiko, da bei ungünstiger Kursentwicklung der gesamte Einsatz verloren gehen kann.
Jedes Anlageprodukt hat auch seine Nachteile, die bei der Entscheidung für ein Anlageprodukt berücksichtigt werden sollten.
Der größte Nachteil von Aktien ist ihr hohes Risiko. Hierbei kann es bei einer ungünstigen Kursentwicklung schnell zu hohen Verlusten kommen. Zudem sind Aktien oftmals von politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen abhängig.
Ein Nachteil von Anleihen ist die begrenzte Rendite. Hierbei ist die Rendite von Anleihen im Vergleich zu anderen Anlageprodukten wie Aktien oder Optionsscheinen oft geringer.
Optionsscheine sind ein sehr riskantes Anlageprodukt und können bei einer ungünstigen Kursentwicklung schnell zu einem Totalverlust führen. Zudem ist auch hier, wie bei Knock-Out-Zertifikaten, die begrenzte Laufzeit ein Nachteil.
Wer sich für K-O-Zertifikate als Anlageprodukt interessiert, sollte sich über bestimmte Kriterien im Klaren sein. Zunächst einmal sollten Anleger, die sich für diese Zertifikate entscheiden, ihre Risikobereitschaft abwägen. Denn K-O-Zertifikate sind ein spekulatives Finanzprodukt und bergen ein hohes Risiko.
Hier gilt das Motto: Hohe Gewinne sind mit hohem Risiko verbunden!
Ein weiteres Kriterium ist die Wahl des Basiswerts. Dieser kann Aktien, Indizes, Rohstoffe oder Währungen umfassen. Hier ist es wichtig, dass Anleger sich gut informieren und auf aktuelle Entwicklungen achten. Denn die Kursentwicklung des Basiswerts beeinflusst den Wert des Knock-Out-Zertifikats.
Ein weiterer Faktor bei der Auswahl von Knock-Out-Zertifikaten ist die Höhe des Knock-Out-Schwellenwerts. Dieser definiert den Punkt, an dem das Zertifikat wertlos wird. Hier sollten Anleger sicherstellen, dass der Knock-Out-Schwellenwert weit genug entfernt vom aktuellen Kurs des Basiswerts liegt.
Knock-Out-Zertifikate sind ein spekulatives Finanzprodukt, das hohe Chancen auf hohe Gewinne bietet. Allerdings birgt diese Anlageform auch erhebliche Risiken und ist daher nur für risikofreudige Anleger geeignet. Wer sich für diese Zertifikate entscheidet, sollte sich über die Kriterien für die Auswahl im Klaren sein und das Risiko sorgfältig abwägen.
Im Vergleich zu anderen Anlageprodukten sind Knock-Out-Zertifikate aufgrund ihres hohen Risikos für spekulativ ausgerichtete Anleger geeignet, während konservative Anleger auf andere Anlageprodukte zurückgreifen sollten.
Anmerkung der Redaktion:
Daniel Teo, Autor des Blogs danielsinvestings.de, hat diesen Artikel mitverfasst und verifiziert. Er hat einen Master-Abschluss in Finanzdienstleistungen/Risikomanagement von der HTW Berlin, und Daniel konzentriert sich auf die Erstellung von Bildungsinhalten, um sicheres Investieren zu vermitteln.
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Markus G
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