Targobank stellt Roboadvisor Angebot Pixit ein – die Hintergründe

Irgendwie war es bereits zu vermuten, dass hinsichtlich des Roboadvisor-Angebotes Pixit der Targobank irgendetwas im Gange ist. Was sich nun in-offiziell bestätigt: Die Bank stampft ihr 2018 an den Start gebrachtes Roboadvisor Angebot namens Pixit ein. Damit endet bei der nächsten Bank, nachdem kläglich gescheiterten Auftritt der DKB Bank mit ihrem Robo-Advisor, der in Zusammenarbeit mit Solidvest gestartet war, das Angebot einer Online-Vermögensverwaltung. Und um ehrlich zu sein, kommt das Ganze auch nicht ganz überraschend.

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Markus G

Zuletzt aktualisiert am: 7. Oktober 2023

Targobank beendet Roboadvisor Angebot Pixit

6. Oktober 2023

Wer sich in letzter Zeit einmal auf der Webseite unter targobank-pixit.de umgeschaut hat, dem dürfte aufgefallen sein, dass es zuletzt nicht mehr möglich war, sich einen Anlagevorschlag erstellen zu lassen, geschweige denn ein Depot zu eröffnen.

Lediglich das Login für bestehende Kunden war verfügbar. Ebenfalls auffällig war, dass der auf der Webseite im Servicebereich beworbene Chat, der eigentlich von 9-19 Uhr besetzt sein sollte, eben genau dies nicht wahr. Dauerstatus der Chat-Funktion? „Agent offline“.

Für eine Bank, wie die Targobank, eher ungewöhnlich und somit ebenfalls ein klares Zeichen dafür, dass da irgendetwas im Busch ist. Und genau hierfür kam dann auch die Bestätigung seitens existierender Kunden von Pixit, die uns mitteilten, dass sie die Kündigung ihrer Vermögensverwaltungs-Verträge erhalten hätten. Allerdings fehlten uns in diesem Zusammenhang einige, wichtige Details.

Das „Aus“ von Pixit? Anfrage bei der Pressestelle

All dies zusammengenommen veranlasst dann dazu, doch mal bei der Pressestelle der Targobank eine Anfrage dahingehend zu stellen, was denn da hinsichtlich Pixit passiert – oder eben auch nicht. Nach 2 Tagen des Wartens, dann heut die Antwort auf die Anfrage und in der Tat – Pixit wird seitens der Targobank eingestellt. Interessant ist hierzu die Begründung, die wir seitens der Pressestelle erhalten haben und nicht vorenthalten wollen:

Der Wortlaut im Detail:

„Unser vorrangiges Ziel besteht darin, unseren Kundinnen und Kunden die bestmöglichen Angebote anzubieten. Dazu gehört auch, unsere Produkte kontinuierlich weiterzuentwickeln. Vor diesem Hintergrund werden wir die Online-Vermögensverwaltung PIXIT nicht weiterführen. Wir sehen die Chance, unser Online-Angebot noch weiter zu verbessern und dabei noch gezielter auf die Wünsche unserer Kundinnen und Kunden einzugehen. Daher entwickeln wir aktuell ein neues Brokerage-Angebot, das ein breiteres Kundensegment ansprechen wird. Mehr Informationen hierzu werden wir im kommenden Jahr veröffentlichen.

Unsere PIXIT-Kundinnen und Kunden haben wir informiert, die Dokumente finden sie in der digitalen Mailbox von PIXIT. Darin bieten wir unseren Kundinnen und Kunden auch eine detaillierte Übersicht der möglichen weiteren Schritte und Alternativen. „

Nun ja.

Nachdem das nun mehr oder weniger klar ist: Zum 30. November ist Schluss mit Pixit und somit einen Robo-Advisor weniger auf dem deutschen Markt.

Was heißt das „Pixit-Aus“ nun für Anleger?

Was den Punkt angeht scheint die Kommunikation mit den Kunden etwas unglücklich zu verlaufen – mal ganz abhängig davon, dass die per Mail kommunizierte Kündigung wohl auch bei dem ein oder anderen Kunden im SPAM-Ordner gelandet zu sein scheint. So zumindest das Feedback, dass wir von einigen Kunden via Mail erhalten haben.

Stellt sich die Frage, was nun mit den Depots bestehender Kunden passiert? Auflösung oder Möglichkeit eines Übertrags? Oder Beides? Auf den ersten Blick scheint ein Übertrag auf einen anderen Anbieter nicht angedacht zu sein, was verwundert, denn es ist ja nicht so, dass es sich bei dem Robo-Advisor Angebot Pixit um eine „Eigen-Entwicklung“ der Bank handelt. Vielmehr steht hier die Plattform von Scalable dahinter. Insofern sollte hier eigentlich ein Übertrag möglich sein. Offiziell ist dies in dem Kündigungsschreiben jedoch nicht benannt. Hier wird lediglich auf den Punkt 17, der da lautet:

„Gemäß Ziffer 17 des mit Ihnen bestehenden Vermögensverwaltungsvertrages werden wir etwaige im Depot befindlichen Wertpapiere nach Ablauf der Frist unverzüglich verkaufen und den Erlös Ihrem Referenzkonto gutgeschrieben“.

Und was das Thema Depot-Übertrag angeht, kommt dann auf entsprechende Nachfrage dann doch noch Entwarnung. So gab ein Sprecher der Targobank so etwas wie Entwarnung. Natürlich sei ein Übertrag des Depots möglich, wenn man einen Verkauf der Wertpapiere nicht wünsche.

„Um diesem Service Nachdruck zu verleihen, werden wir auf dieses Angebot noch offensiver hinweisen und in den kommenden Tagen auf unsere Kundinnen und Kunden nochmals zugehen“.

Von einer öffentlichen Mitteilung, das Pixit nicht weitergeführt wird, scheint man damit aber immer noch weit entfernt zu sein. Offene Kommunikation sieht anders aus.

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Markus G

Markus ist der “Kopf” des Teams. Ideengeber, Vermarkter, Redakteur und irgendwie an allem auf diesem Portal beteiligt. Ohne ihn würde es dieses Portal so nicht geben. Eine Idee – entstanden aus dem persönlichen Interesse an FinTech und nun langjähriger Erfahrungen in der Finanz-Szene. Zudem ist Markus Kolumnist auf zahlreichen Online-Plattformen – vor allem im englischsprachigen Raum (The Verge, Talkmarkets, Stockopedia, aber u.a. auch auf Focus.de
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