Geldanlage ist nicht immer ein einfaches Thema. Das zeigt sich immer dann besonders deutlich, wenn Krisen die Kapitalmärkte massiv beeinflussen. Aktuelles Beispiel? Die Ereignisse in der Ukraine stellen die Entschlossenheit von Anleger:innen verständlicherweise auf die Probe. In solchen Zeiten ist es am besten, sich nicht von langfristigen Plänen und guten Strategien abbringen zu lassen.
Jesper Wahrendorf
Zuletzt aktualisiert am: 17. Juli 2023
30. März 2022
Der Krieg in der Ukraine hat bereits viele Menschen das Leben gekostet und unermessliches Leid verursacht. Die wirtschaftlichen Reaktionen, darunter auch Sanktionen, haben zu Marktturbulenzen und Besorgnis darüber geführt, was wohl als nächstes kommen mag. Eine emotionale Reaktion ist daher verständlich.
Bei der Geldanlage widersteht man jedoch am besten dem Drang, sofort zu handeln. Das ist nicht einfach. Doch in einer Situation wie dieser lohnt es oft, Emotionen aus Anlageentscheidungen herauszuhalten.
Vanguard hat mehr als zwei Dutzend geopolitische Ereignisse der letzten 60 Jahre untersucht, die zum Teil die Märkte in großen Aufruhr versetzt haben. So wollen wir eine Perspektive darauf bieten, wie die Finanzmärkte in den kommenden Monaten reagieren könnten.
Wie die Abbildung zeigt, dauerte es nicht lange, bis sich die Aktienmärkte von den ersten Verkaufswellen infolge geopolitischer Ereignisse erholten. Dennoch hätten wir bei Beginn dieser Turbulenzen keine derart schnellen Erholungen vorhergesagt. Unsere Ökonomen sagen auch dieses Mal keine solche Entwicklung vorher. Vielmehr sollten sich Anleger:innen bewusst sein, wie schwer vorhersehbar diese Entwicklungen sind.
Die Inflation, die sich bereits auf seit Jahrzehnten nicht mehr beobachteten Höchstständen bewegt, könnte noch weiter steigen, da immer noch Engpässe bei der Versorgung mit Gütern aus der betroffenen Region bestehen. Unsere Ökonomen erwarten, dass höhere Energiepreise und ein potenziell schwierigeres Geschäftsumfeld aufgrund des Konflikts in der Ukraine das Wirtschaftswachstum und die Unternehmensgewinne belasten könnten.
Selbst vor Ausbruch des Ukrainekonflikts waren Politik und Geldpolitik mit großen Herausforderungen konfrontiert. Sie wollten den nach wie vor fragilen Wirtschaftsaufschwung nach der Covid-19-Pandemie fördern und die beunruhigende Inflation dämpfen. Die schwer vorhersehbaren Ereignisse in der Ukraine machen das Kalkül noch schwieriger. Dies gilt insbesondere für die Zinsmaßnahmen der Zentralbanken.
In jedem Fall werden die Märkte die Entschlossenheit von Anleger:innen wieder einmal auf die Probe stellen. Ein solches Umfeld könnte sie dazu veranlassen, wohl durchdachte Anlageallokationen aufzugeben und sich im Market-Timing zu versuchen, also nicht nur den richtigen Zeitpunkt für den Ausstieg, sondern auch für einen Wiedereinstieg zu erwischen.
Stattdessen empfehlen wir Anleger:innen, sich auf das zu konzentrieren, was sie kontrollieren können: erreichbare Ziele setzen, ein ausgewogenes Portfolio aufbauen, diszipliniert bleiben und bei der Geldanlage auf geringe Kosten achten. Diese Prinzipien können Anleger:innen dabei helfen, langfristig mit ihrer Kapitalanlage erfolgreich zu sein.
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Jesper Wahrendorf
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Zuletzt aktualisiert am 17. Juli 2023 by Redaktion
Ein Kommentar
Danke für diesen Beitrag. Es lohnt sich immer, einen Schritt zurückzutreten und das “grosse Bild” anzuschauen!