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Die Deutschen und das Thema Geldanlage – ein schwieriges Verhältnis

Geldanlage – das Schreckgespenst der Deutschen? Ja – wer Geld anlegen möchte, sieht sich aktuell einer schwierigen Situation ausgesetzt – die Zinsen auf Spareinlagen im Keller und die Börsen “tänzeln” rauf und runter. Allein der Börsencrash dank Corona hat bei einem Großteil privater Anleger erneut für massive Verunsicherung gesorgt.

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Markus G

Zuletzt aktualisiert am: 17. Juli 2023

Die Deutschen und das Thema Geldanlage

19. Mai 2020

Worin also noch sein Erspartes anlegen mit der Zielsetzung durch entsprechende Renditen ein kleines Vermögen aufzubauen? Gute Frage eigentlich – oder? Nein eben keine gute Frage, weil dies für die meisten Bundesbürger überhaupt keine relevante Fragestellung ist. Denn die Deutschen haben mit allem was offensichtlich renditestarke Kapitalanlage verkörpert ein Problem – sie trauen dem Ganzen nicht! Alles, was nur annähernd irgendetwas mit Spekulation und Börse zu tun hat, wird argwöhnisch betrachtet.

Das Schreckgespenst Börse?

Geld anlegen an der Börse? Ist das sicher? Ja – genau da ist es wieder, dieses ur-deutsche Grundbedürfnis nach Sicherheit bei der Geldanlage.

 

  • Kann ich den Aktienmärkten vertrauen?
  • Kann ich generell meinem Banker hinsichtlich seiner Anlageempfehlungen trauen?
  • Ist er vielleicht nicht doch nur ein Provisionsjäger?

Übertriebene Angst? Ja vielleicht und doch irgendwie verständlich. Nur steht dem gegenüber auch dieses ständige Nörgeln hinsichtlich der finanziellen Absicherung im Alter, dem Misstrauen gegenüber der staatlichen Renten-Entwicklung und so weiter. Henne-Ei Diskussion – sie hat durchaus eine gewisse Ähnlichkeit.

Fehlt es am Mut zur Veränderung beim Thema Geldanlage?

Nur ist es eben aber auch so, dass man sich gern über alles Mögliche beschweren darf, aber eben auch die gegebenen Möglichkeiten in Betracht fassen sollte, um bestimmte Punkte aus seiner langen Liste des Nörgelns ins Positive umzukehren. Womit wird dann wieder beim Thema „Geldanlage“ wären, um damit beispielsweise eigenverantwortlich einen Beitrag zur eigenen Altersvorsorge zu leisten und sich eben nicht auf die, alles andere als sichere staatliche Rente zu bauen. Was im Klartext bedeutet, dass sich der Deutsche grundsätzlich in seiner Einstellung zum Sparen und dem Kapitalaufbau deutlich verändern muss.

Darf ob des Wissens, das eine Geldanlage auf Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld aufgrund des derzeit niedrigen Zinssatzes durch die Inflation einen beständigen Kaufkraftverlust erleidet, nicht die Frage gestellt werden, ob es am Verständnis dessen liegt? Es wird offensichtlich bei vollem Bewusstsein „Kapital vernichtet“, aber die eigentlich logische Schlussfolgerung, dass oftmals mühsam, täglich ersparte Kapital vom extrem schlecht verzinsten Sparbuch oder Geldmarktkonto abzuziehen? Nein – besser nicht, es ist ja sicher. Ja – lieber deutsche Sparer es ist vielleicht sicher, aber es wird immer weniger wert!

Realität: Mit 1000 Dollar Investment und Geduld zum Millionär

Es ist Zeit, dies zu ändern. Trotz vielleicht finanziell schmerzlicher Erfahrungen aus den letzten Kapitalmarkt-Krisen, sei es der Neue Markt Crash, die Nullnummer der Telekom Aktie, der globalen Finanzkrise 2008 und zahlreichen kleineren Krisen: Historisch betrachtet, ist nichts erfolgreicher als dauerhaft das Kapitalmarkt-Geschehen an den weltweiten Börsen zu nutzen, um sich so auf lange Sicht hin ein Vermögen aufzubauen. Beispiele gefällig?

1.) Beispiel Netflix: Wer zum Börsengang von Netflix lediglich 1.000 Dollar in Aktien des Unternehmens investiert hätte, würde heute (also 16 Jahre nach dem Börsengang) bereits 319.000 Dollar sein Eigen nennen. Wer also 4.000 Dollar investiert hätte und investiert geblieben wäre, dürfte sich heute Millionär „schimpfen“.

Investment Netflix: Entwicklung einer langfristigen Geldanlage
Erfolgreiche Geldanlage: Mit 1.000 Dollar Investment und langem Anlagehorizont zum Millionär. Netflix machte es möglich!

2.) Beispiel Amazon: Wie oft gerade zu Beginn von Amazon von dessen nahendem Konkurs gesprochen? Wie oft wurde gerade in den Anfangsjahren die Frage danach gestellt, wann das Unternehmen endlich Geld verdienen würde? Wer damals diese Fragen und Kritiken ignorierte und sich als Anleger mit seinem Investment mutig zeigte, wurde Stand heute sehr üppig belohnt. Denn nach etwas mehr als 20 Jahren des Amazon IPOs wäre ein Anleger mit einem Investment von 1.000 Dollar bei einem Aktuellen Kurs von mehr als 1.300 Dollar stattlicher Millionär. Und zumindest unter dem finanziellen Aspekt sicherlich sorgenfrei!

Investment Amazon: Entwicklung einer langfristigen Geldanlage
Weiteres Beispiel einer erfolgreichen Geldanlage: Auch hier mit geringem Investment und Ausdauer konnten Millionen verdient werden.

3.) Beispiel Google: 2004 debütierte das Unternehmen an US Tech Börse Nasdaq. Zum damaligen Zeitpunkt sahen zahlreiche Finanzexperten die Aktie des Unternehmens als maßlos überbewertet an. Befeuert wurde diese Einschätzung, dass 4 Jahre nach dem Platzen der DOTCOM Blase das Vertrauen in Internet Firmen alles andere als rosig war. Wer dennoch den Mut hatte, zu investieren und auch die Finanzkrise 2008 eher als notwendige „Selbstreinigung“ der Kapitalmärkte bewertete, darf sich heute freuen. Denn auch im Fall „Google“ hätte ein Investment von 1.000 Dollar im Jahre 2004 heute den Wert eines Millionenvermögens.

Geldanlage Klassiker: Entwicklung einer langzeitigen Geldanlage in das Unternehmen Google
Nächstes Beispiel einer sehr erfolgreichen Geldanlage: Wer mit dem Börsengang in Google investierte, kann sich mittlerweile eines hohen “Return on Investment” erfreuen

Die Liste der positiven Beispiele von erfolgreichen Investments lässt sich zweifelsohne weiterführen ebenso wie natürlich auch die Liste jener Unternehmen, die gescheitert sind und das Kapital der Anleger vernichtet haben – Beispiel Yahoo. Doch schaut man sich über einen längeren Zeitraum die unterschiedlichen Börsenindices an, so zeigt sich vor allem, dass sich gerade langfristige Anlagestrategien und notwendige Diversifikation unterm Strich in einer positiven Rendite und daraus resultierendem Vermögensaufbau widerspiegeln – vorausgesetzt man hat grundsätzlich die Entscheidung getroffen zu investieren.

Ohne Mut zum Risiko geht beim Thema Geldanlage einfach nichts

So darf also abermals die Frage gestellt werden, ob die klassischen und bei den Deutschen so beliebten Anlageformen wie Sparbuch, Tagesgeld und Festgeld etc. ähnliche Renditen vorweisen können? Gibt es irgendein Beispiel dafür, dass jemand mit einem 1000 Dollar Investment ins Festgeld über einen Zeitraum von 10 Jahren und mehr mindestens 100.000 Dollar bis hin zu einer Million im Rahmen des Vermögensaufbaus erzielen konnte? Ein entsprechendes Beispiel konnte ich bis dato jedenfalls nicht finden (falls jemand eins kennt, gern in die Kommentare!)

Wahrheit ist doch vielmehr, dass bestenfalls die 1.000 Dollar von damals heute noch genauso viel wert sind – nämlich 1.000 Dollar (um etwaige Zinsgewinne durch Inflation bereinigt!) Doch kann das der Grund für eine Zufriedenheit sein? Eigentlich nicht – denn selbst die Sicherheit, dass das Geld noch da ist, kann doch nicht als Argument dafür gelten, die Chancen eines langfristigen Vermögensaufbaus zu ignorieren? Als Land gilt Deutschland als eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Länder überhaupt, aber seine Einwohner ein Volk von Angsthasen und Dummköpfen, wenn es um den privaten Vermögensaufbau geht? Wie bitte kann das sein?

Es gilt dringend, ob des Zustandes der Sozialsysteme endlich wieder den eigenverantwortlichen Umgang mit dem Thema „erfolgreiche Geldanlage“ zu erlernen. Das Erlittene (Krise 2008 etc.) hinter sich zu lassen und das zu nutzen, was da ist – die Chancen der weltweiten Kapitalmärkte. Nicht nach 100 % Sicherheit zu streben, sondern vielleicht nur 50 % zu akzeptieren, aber 50 % als Chance zu begreifen. Weg von der Ignoranz und dem unsäglichen Geleier des „sicher investieren“. Die Deutschen und ihr Verhältnis zum Thema Geldanlage: Es bedarf wirklich einer eigenverantwortlichen Reform.

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Markus G

Markus ist der “Kopf” des Teams. Ideengeber, Vermarkter, Redakteur und irgendwie an allem auf diesem Portal beteiligt. Ohne ihn würde es dieses Portal so nicht geben. Eine Idee – entstanden aus dem persönlichen Interesse an FinTech und nun langjähriger Erfahrungen in der Finanz-Szene. Zudem ist Markus Kolumnist auf zahlreichen Online-Plattformen – vor allem im englischsprachigen Raum (The Verge, Talkmarkets, Stockopedia, aber u.a. auch auf Focus.de
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