Dass die gesetzliche Rente als einziges Element der Altersvorsorge für die meisten nicht ausreichen wird, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Wer auch im Alter seinen Lebensstandard halten möchte, sollte sich daher über Alternativen informieren.
Markus G
13. Mai 2022
13. Mai 2022
Der langersehnte Traum, seine neu gewonnene Freizeit mit Reisen oder anderen Hobbies zu verbringen, finanziert sich schließlich nicht von alleine. Zu den bekanntesten Modellen der privaten Altersvorsorge zählt beispielsweise die Riester-Rente.
Es handelt sich hierbei um eine geförderte Altersvorsorge, was bedeutet, dass der Versicherte vom Staat eine Zulage erhält – bis zu 175€ pro Jahr. Häufig erhält der Versicherte diese Förderung bereits, wenn er jährlich mindestens vier Prozent seines Vorjahresbruttogehaltes einzahlt.
Fällt das Einkommen darunter, greift der Sockelvertrag:
Mit nur 5€ Beitrag pro Monat können die vollen Zulagen beansprucht werden. Außerdem kann der Versicherte bei Abschluss eines Riester-Vertrages bestimmte Boni bzgl. Alter und Anzahl der Kinder erhalten. Somit können vor allem kinderreiche Familien sowie Geringverdiener von den Zulagen der Riester-Rente profitieren.
Gäbe es da nicht einen kleinen Haken, wäre die Riester-Rente auch weiterhin eine gute Lösung für die Vorsorge im Alter. Doch seit einiger Zeit verliert sie immer mehr ihre Attraktivität. Grund dafür sind die niedrigen Zinsen und die Inflation. Riester-Verträge sind aufgrund der Beitragsgarantie für die Versicherer nicht mehr rentabel. Die Versicherer garantieren den Einzahlern, dass diesen zu der Zeit ihres Renteneintritts die eingezahlten Beiträge sowie die erhaltenen Zulagen zur Verfügung stehen. Dies steht den Versicherten schließlich zu.
Durch das Niedrigzinsumfeld geraten die Versicherer allerdings immer mehr unter Druck, da es kaum möglich ist, die Summen risikofrei und gewinnbringend anzulegen. Seit einiger Zeit wird daher immer häufiger auf eine Reform der Riester-Rente gedrängt. Diejenigen, die allerdings bereits einen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, sollten aber erstmal aufatmen: Der beim Vertragsabschluss festgesetzte Zins bleibt bestehen. Gefährlich könnte nur eine länger anhaltende Inflation werden.
Für diejenigen, die bisher noch keinen Riester-Vertrag abgeschlossen haben, empfehlen sich alternative lukrativere Modelle der privaten Altersvorsorge. Die private Rentenversicherung ist eine nicht geförderte Form der Altersvorsorge – das heißt, es gibt hier keine staatlichen Zulagen.
Flexibilität steht bei diesem Modell im Vordergrund: Der Versicherte kann individuell entscheiden, wie viel er einzahlen möchte, wie sein Geld angelegt werden soll, wann es ausgezahlt wird und wie viel ausgezahlt wird. Speziell die fondsgebundene Rentenversicherung soll die Probleme der klassischen Modelle bezüglich Niedrigzinsniveau und Inflation umgehen. Dies bedeutet gleichzeitig eine Teilnahme am Kapitalmarkt. Je nach Risikobereitschaft kann der Versicherte in unterschiedlichste Fonds investieren.
Im Gegensatz zum klassischen Modell der privaten Rentenversicherung wird hier daher kein Garantiezins festgelegt, der die Mindestrente sichern soll. Der Vorteil ist stattdessen, dass die Rendite um einiges höher ausfallen kann – je nachdem in welche Fondsklassen investiert wird. Sollten diese Anteile vor Rentenbeginn doch einem größeren Risiko und höheren Schwankungen als erwartet gegenübertreten, werden sie automatisch auf risikoärmere Fondsklassen umgeschichtet.
Empfohlen wird heutzutage häufig ein Fondssparplan basierend auf Exchange Traded Funds. Die sogenannten Indexfonds bilden die Aktien bekannter Indizes ab. Der Vorteil hier ist, dass diese dadurch passiv verwaltet werden statt aktiv von einem Fondsmanager. Verwaltungsgebühren sind daher schlichtweg geringer. Folglich sind ETFs vergleichsweise günstig.
Darüber hinaus ist ein ETF im Vergleich zu einzelnen Aktien mit einem geringeren Risiko verbunden, da große Indizes wie der DAX oder der S&P 500 das Risiko stark streuen: Während der MSCI World aus rund 1600 Aktien besteht, sind eine Hand voll Einzelaktien im eigenen Portfolio oft nicht genug, um Schwankungen am Kapitalmarkt zu kompensieren.
Trotzdem kann auch durch ETFs das Risiko unerwarteter Verluste natürlich nicht auf Null reduziert werden. Lange Vertragslaufzeiten sind daher wichtig, um diese zu minimieren. Ein Anlagehorizont von mindestens 20 Jahren sollte daher das Ziel sein. Frühzeitig mit der privaten Altersvorsorge anzufangen ist daher definitiv ein Vorteil – wie auch in jedem anderen Modell der Altersvorsorge. Mit der fondsgebundenen Rentenversicherung erfährt der Versicherte zudem steuerliche Vorteile durch einen geringen Steuersatz auf den Ertragsanteil.
Wie in jedem dieser Modelle, müssen natürlich Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden. Doch gerade die aktuellen genannten Herausforderungen zwingen vor allem junge Menschen dazu, sich über ihre finanzielle Zukunft Gedanken zu machen – auch wenn diese für viele sicherlich noch weit weg erscheint.
Die private Rentenversicherung basierend auf ETFs bietet vor diesem Hintergrund eine gute Lösung, auch für Personen, die wenig Zeit und Lust haben, sich mit der Komplexität des Kapitalmarkts zu beschäftigen.
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Markus G
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