Altersvorsorge im Wandel – ETFs als Lösung?

Dass die gesetzliche Rente als einziges Element der Altersvorsorge für die meisten nicht ausreichen wird, ist inzwischen kein Geheimnis mehr. Wer auch im Alter seinen Lebensstandard halten möchte, sollte sich daher über Alternativen informieren – beispielsweise durch die Nutzung eines Sparplans, der regelmässig in ETFs investiert. 

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Markus G

Zuletzt aktualisiert am: 5. August 2023

Altersvorsorge mittels ETFs

13. Mai 2022

Altersvorsorge ist ein Thema, das in unserer Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt. Die demografische Entwicklung und die Veränderungen im Rentensystem führen dazu, dass Eigenverantwortung und private Vorsorge immer wichtiger werden. In diesem Zusammenhang sind Exchange-Traded Funds (ETFs) in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Aber was genau sind ETFs und wie können sie eine Lösung für die Altersvorsorge sein? In diesem Artikel werden wir die Rolle von ETFs in der Altersvorsorge genauer unter die Lupe nehmen.

Die Bedeutung der Altersvorsorge

Die Altersvorsorge ist ein entscheidender Faktor für die finanzielle Sicherheit im Ruhestand. Mit dem demografischen Wandel steigt die Lebenserwartung, während die Geburtenrate sinkt. Das führt zu einer zunehmenden Überalterung der Gesellschaft und stellt das bestehende Rentensystem vor große Herausforderungen. Die gesetzliche Rente allein wird in Zukunft oft nicht ausreichen, um den gewohnten Lebensstandard im Alter zu halten.

Es liegt daher in der Verantwortung jedes Einzelnen, rechtzeitig für den Ruhestand vorzusorgen. Dabei gilt es, verschiedene Möglichkeiten der Altersvorsorge zu prüfen und die individuell passende Strategie zu entwickeln. Hier kommen ETFs ins Spiel – entweder durch direkten Erwerb verschiedener ETFs oder durch die Einrichtung eines monatlichen Sparplans, der regelmäßig Beiträge in verschiedene ETFs investiert (mehr zum Thema ETF und ETF- Sparpläne hier)

Was sind ETFs?

ETFs, oder börsengehandelte Indexfonds, sind Investmentfonds, die passiv einen bestimmten Index abbilden. Ein ETF bildet also nicht aktiv einen eigenen Portfolio-Mix, sondern investiert in diejenigen Wertpapiere, die in einem Index enthalten sind. Dadurch partizipieren die Anleger an der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index.

ETFs können an Börsen wie Aktien gehandelt werden und bieten somit eine hohe Flexibilität. Sie ermöglichen es Anlegern, einfach und kostengünstig in eine breite Palette von Vermögenswerten zu investieren, sei es in Aktien, Anleihen oder Rohstoffe.

Warum sind ETFs eine Lösung für die Altersvorsorge?

ETFs haben in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen, insbesondere als Instrument der Altersvorsorge. Es gibt mehrere Gründe, warum ETFs als Lösung für die Altersvorsorge in Betracht gezogen werden:

Diversifikation: ETFs bieten eine breite Diversifikation über verschiedene Wertpapiere und Branchen hinweg. Dadurch wird das Risiko einzelner Anlagen reduziert.

Kosteneffizienz: ETFs haben in der Regel niedrige Verwaltungsgebühren im Vergleich zu aktiv gemanagten Fonds. Dadurch bleibt mehr Rendite für den Anleger übrig.

Transparenz: Da ETFs passiv einen Index abbilden, ist ihre Zusammensetzung transparent und für Anleger leicht nachvollziehbar.

Liquidität: ETFs können während der Handelszeiten an der Börse gekauft oder verkauft werden. Dadurch ist eine hohe Liquidität gewährleistet.

Langfristiger Anlagehorizont: ETFs eignen sich besonders für langfristig orientierte Anleger, die von der langfristigen Wertentwicklung der Märkte profitieren möchten.

ETFs vs. traditionelle Anlageformen

Im Vergleich zu traditionellen Anlageformen wie Sparbuch, Festgeld oder aktiven Investmentfonds bieten ETFs einige klare Vorteile. Während herkömmliche Sparprodukte oft nur geringe Renditen erzielen, haben ETFs das Potenzial für höhere langfristige Erträge.

Aktive Investmentfonds hingegen versuchen, durch das aktive Management der Fondsmanager den Markt zu schlagen. Die meisten aktiven Fonds schaffen es jedoch nicht, dauerhaft eine bessere Performance als der Markt zu erzielen. Hinzu kommen oft höhere Kosten, die die Rendite schmälern.

ETFs hingegen bieten eine kostengünstige Möglichkeit, breit gestreut in die Märkte zu investieren, ohne auf das aktive Management angewiesen zu sein. Dadurch entfällt auch das Risiko, dass ein Fondsmanager falsche Anlageentscheidungen trifft.

Tipps für den Einstieg in ETFs

Bevor Sie in ETFs investieren, sollten Sie sich über einige wichtige Punkte im Klaren sein:

Anlageziele: Definieren Sie Ihre Anlageziele und den geplanten Anlagehorizont. Möchten Sie langfristig für die Altersvorsorge investieren oder eher kurzfristig Kapital aufbauen?

Risikobereitschaft: Überlegen Sie, wie hoch Ihre Risikobereitschaft ist. Je risikoreicher die Anlagestrategie, desto höher können auch die potenziellen Renditen und Verluste sein.

Diversifikation: Streuen Sie Ihr Portfolio breit, um das Risiko zu reduzieren. Investieren Sie nicht alles in eine Anlageklasse oder einen Markt.

Recherche: Informieren Sie sich gründlich über die verschiedenen ETFs und deren Indexabbildung. Vergleichen Sie die Kosten und die Wertentwicklung.

Langfristigkeit: Denken Sie bei ETFs langfristig und vermeiden Sie häufige Umschichtungen. Eine kontinuierliche Anlagestrategie ist oft erfolgreicher.

Steuerliche Aspekte von ETFs

Steuerlich betrachtet haben ETFs ebenfalls einige Vorteile. In Deutschland unterliegen ETFs der sogenannten “Abgeltungsteuer” von derzeit 25%. Diese Steuer wird automatisch von der Bank abgeführt und gilt für sämtliche Kapitalerträge aus Kapitalanlagen.

Bei aktiv gemanagten Fonds hingegen können unter Umständen auch steuerlich relevante “ausschüttungsgleiche Erträge” anfallen, die bereits vor der tatsächlichen Ausschüttung steuerpflichtig sind. ETFs sind in diesem Punkt meistens deutlich einfacher und transparenter.

Altersvorsorge mit ETFs – Risiken und Chancen

Wie bei jeder Anlageform gibt es auch bei ETFs Risiken und Chancen, die Anleger berücksichtigen sollten:

Kursrisiko: ETFs unterliegen Schwankungen an den Kapitalmärkten. Eine negative Entwicklung der Märkte kann zu Verlusten führen.

Indexrisiko: ETFs sind abhängig von der Wertentwicklung des zugrunde liegenden Index. Falls der Index stagniert oder fällt, wirkt sich das auch auf den ETF aus.

Keine aktive Steuerung: ETFs bilden passiv einen Index ab, wodurch sie nicht von einer aktiven Steuerung durch Fondsmanager profitieren. In einem volatilen Markt kann das ein Nachteil sein.

Chancen: ETFs bieten eine kostengünstige Möglichkeit, breit in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Langfristig positive Marktentwicklungen können zu attraktiven Renditen führen.

Wie finde ich den passenden ETF?

Die Auswahl an ETFs ist groß und kann auf den ersten Blick überwältigend sein. Bei der Suche nach dem passenden ETF sollten Anleger einige Kriterien beachten:

Indexauswahl: Überlegen Sie, in welchen Index Sie investieren möchten. Es gibt ETFs für verschiedene Aktien-, Anleihen- oder Rohstoffindizes.

Replikationsmethode: ETFs können physisch oder synthetisch den Index abbilden. Informieren Sie sich über die Unterschiede und wählen Sie die für Sie passende Methode aus.

Größe des ETFs: Ein ETF mit einem größeren Volumen hat oft eine bessere Liquidität und engere Geld-Brief-Spannen.

Kosten: Vergleichen Sie die Verwaltungsgebühren der ETFs. Niedrige Kosten können langfristig einen großen Unterschied in der Rendite machen.

Die Rolle einer professionellen Beratung

Bei der Entscheidung für den Einsatz von ETFs in der Altersvorsorge kann eine professionelle Beratung von Vorteil sein. Ein erfahrener Finanzberater kann Ihnen helfen, Ihre individuelle Risikobereitschaft, Anlageziele und Zeithorizont zu analysieren und eine maßgeschneiderte Anlagestrategie zu entwickeln.

Ein Finanzberater kann auch bei der Auswahl geeigneter ETFs unterstützen und auf steuerliche Aspekte hinweisen. Darüber hinaus kann er Sie auch während Ihrer Anlagezeit begleiten und bei Bedarf Anpassungen an Ihrer Strategie vornehmen.

Fazit – Altersvorsorge mit ETFs

Die Altersvorsorge steht vor neuen Herausforderungen, und ETFs können eine moderne und attraktive Lösung für die private Vorsorge sein. Als kostengünstige, transparente und breit diversifizierte Anlageform bieten ETFs eine Möglichkeit, von langfristigen Marktentwicklungen zu profitieren und das Risiko zu streuen. Bei der Entscheidung für ETFs in der Altersvorsorge ist es jedoch wichtig, die individuellen Anlageziele, Risikobereitschaft und den Anlagehorizont zu berücksichtigen. Eine professionelle Beratung kann Ihnen helfen, eine maßgeschneiderte Strategie zu entwickeln und langfristig finanzielle Sicherheit im Ruhestand zu gewährleisten.

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Markus G

Markus ist der “Kopf” des Teams. Ideengeber, Vermarkter, Redakteur und irgendwie an allem auf diesem Portal beteiligt. Ohne ihn würde es dieses Portal so nicht geben. Eine Idee – entstanden aus dem persönlichen Interesse an FinTech und nun langjähriger Erfahrungen in der Finanz-Szene. Zudem ist Markus Kolumnist auf zahlreichen Online-Plattformen – vor allem im englischsprachigen Raum (The Verge, Talkmarkets, Stockopedia, aber u.a. auch auf Focus.de
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