LAIC Advisor – Vorstellung des Robo-Advisors der Lloyd Fonds AG
Mit LAIC-Advisor gibt es seit dem 1. April 2020 einen neuen digitalen Vermögensverwalter am Markt, der in die Gruppe der Robo-Advisor einzuordnen ist. Der neue Online-Vermögensverwalter gehört zur Hamburger Investmentgesellschaft Lloyd Fonds AG und zählt somit nicht zur Riege der FinTechs, sondern entspringt einer klassischen Investmentgesellschaft und Vermögensverwaltung mit langjähriger Historie.
Wer steht hinter LAIC?
Die LAIC Vermögensverwaltung GmbH gehört zur 1995 gegründeten Lloyd Fonds AG, einem börsennotierten banken-unabhängigen Vermögensverwalter und Asset Manager aus Hamburg. Hinter dem Robo-Advisor LAIC als digitaler Vermögensverwaltung selbst stehen langjährig erfahrene Kapitalmarkt-Experten, hochspezialisierte Softwareentwickler und Quantitative Analysten. Das Team hinter LAIC wird von Achim Plate angeführt – einem erfahrenen Hamburger Unternehmer und Investor.

Grafik: Was LAIC Advisors potentiellen Anlegern mit einem Investment in den Robo-Advisor der Lloyd Fonds AG bietet – Quelle: Laic.de / RoboAdvisor-Portal.com
LAIC ist Bafin zugelassene Vermögensverwaltung
LAIC-Advisor erhielt Mitte März die Lizenz des Bundesanstalt für Finanzleistungsaufsicht nach Paragraph 32 KWG und darf dementsprechend als digitaler Vermögensverwalter am Markt auftreten. Die Lloyds Fonds AG selbst verfügt über etwas mehr als 25 Jahre Erfahrungen im Investment- und Kapitalmarkt.
Für die Depotführung der zukünftigen Kunden der LAIC Vermögensverwaltung zeichnet die, bereits durch zahlreiche andere Robo-Advisor Kooperationen, bekannte Baader Bank AG zuständig. Zudem ist die LAIC Vermögensverwaltung nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert. Die DIN ISO Zertifikation gilt für die LAIC Intelligence GmbH des LAIC Advisors für den Anwendungsbereich Vertrieb von Algorithmen und des anschließenden Supports. Damit erfüllt LAIC alle Anforderungen an ein zertifiziertes Qualitätsmanagement-Systems.
LAIC – die Strategie und Assets beim neuen Robo-Advisor
LAIC-Advisor verfährt nach dem Leitsatz „Maximale Rendite bei minimalem Risiko“. Dabei legt der digitale Vermögensverwalter Wert darauf, dass es sich nicht um einen klassischen Robo-Advisor handeln würde, der ausschließlich mit günstigen ETFs arbeitet. Stattdessen basiert die Strategie mit dem LAIC-Advisor auf einer selbst entwickelten künstlichen Intelligenz, die sich wiederum auf einem Algorithmus stützt. Mittels dieses Algorithmus werden Anlagelösungen für Kunden generiert, die sowohl dem Erhalt des Vermögens als auch der Vermehrung des Kapitals dienen können.

Grafik: Die 6 Kern-Elemente des Investment-Prozesses beim LAIC Robo-Advisor – Quelle: Laic.de / RoboAdvisor-Portal.com
Die Strategie und Vorgehensweise gliedert sich dabei in sechs Schritte, nämlich:
1. Daten
2. Filter
3. Scoring
4. KI-Optimierung
5. Portfoliomanagement-System
6. Optionales Depot
Ein wichtiger Teil dieses Systems ist das Risikomanagement, welches die Verbindung zwischen KI-Optimierung und Portfolio-Management darstellt. Dabei findet die Optimierung kontinuierlich statt und – wenn notwendig – wird ein Rebalancing vorgenommen.
Als Assets investiert LAIC-Advisor das Kapital der Kunden vorwiegend in Publikumsfonds, die aktiv gemanagt werden. ETFs nehmen eher einen kleinen Anteil ein. Kontinuierlich selektiert der LAIC-Advisor aus einem Investment-Universum, welches aus etwa 10.000 Publikumsfonds und rund 400 ETFs besteht.
Anhand verschiedener Kriterien werden die Publikums-Fonds und ETFs ins Portfolio aufgenommen, die auf Grundlage des KI-gesteuerten Algorithmus ausgewählt werden.
Zu diesen Kriterien zählen insbesondere:
• Fondsvolumen mehr als 100 Millionen Euro
• Fonds ist mindestens drei Jahre am Markt
• Keine Dachfonds
• Positive Performance seit Auflegung
Im Zentrum steht bei LAIC-Advisor zwar der bereits beschriebene KI-gesteuerte Algorithmus. Dennoch wird dieser von menschlichen Experten überwacht und bei Bedarf können Anpassungen auf Basis des Fachwissens der Experten vorgenommen werden.
Onboarding erst im zweiten Schritt
Der Online-Vermögensverwalter LAIC-Advisor ist noch sehr neu am Markt. In der Startphase werden Interessenten gebeten, zunächst telefonischen Kontakt aufzunehmen. Dies ist unter dem Menüpunkt „Get started“ möglich. Es findet demzufolge nicht sofort ein klassisches Onboarding statt, welches Anleger beiden meisten Mitbewerbern zum Teil ohne Registrierung und sofort online über die Webseite durchführen können.
Trotzdem führt auch LAIC-Advisor im zweiten Schritt – nach der Kontaktaufnahme – einen Onboarding-Prozess durch. In dem Zusammenhang werden wichtige Angaben erfragt, wie zum Beispiel Anlagesumme, Anlageziel, Anlagezeitraum und die Risiko-Einschätzung des Anlegers. Ferner besteht die Möglichkeit, beim Investment persönliche Präferenzen zu nennen. Das können beispielsweise Nachhaltigkeit oder auch bestimmte Regionen und Branchen sein.
Nachdem Anlage-Erfahrungen und andere Angaben gemacht wurden, wird durch LAIC-Advisor eine Anlageempfehlung gegeben. Danach findet die Verteilung des Anlagebetrages auf mehrere Asset-Klassen statt. Daraus resultiert das individuelle Depot jedes Kunden.
Kosten und Konditionen beim digitalen Vermögensverwalter LAIC-Advisor
Mit am interessantesten sind für Kunden auch bei neuen Robo-Advisor die anfallenden Kosten. Zunächst einmal ist festzuhalten, dass es aktuell noch ein Startangebot gibt. Dieses gilt bis zum 30. September 2020 und beinhaltet, dass keine sonst übliche Performance-Fee berechnet wird.

Grafik: Das Kostenmodell des LAIC Robo-Advisors inklusive Startangebot mit Gültigkeit 30. September 2020 – Quelle: Laic.de / RoboAdvisor-Portal.com
Dennoch fallen natürlich auch beim digitalen Vermögenswerte LAIC-Advisor Kosten für den Anleger an. Diese setzen sich zusammen aus einer Verwaltungskosten-Pauschale in Höhe von 0,75 Prozent sowie der Depotgebühr von 0,20 Prozent. Die Prozentsätze beziehen sich dabei auf ein Jahr und auf den gewichteten Wert des Depots. Insgesamt tragen Anleger demnach Kosten in Höhe von 0,95 Prozent. Im Vergleich zu den Mitbewerbern ist dies ein Mittelwert.
Dringend erwähnen müssen wir, dass sich das Angebot von LAIC ausschließlich an vermögendere Privatkunden und institutionelle Anleger richtet. Kleinanleger können das Angebot nicht nutzen. Das ist auf die für einen Robo-Advisor extrem hohe Mindest-Anlagesumme von 100.000 Euro zurückzuführen.
LAIC Advisors – Verwaltetes Kundenvermögen (Assets under Management)
Bei den Assets under Mangement, also der Summe der verwalteten Kundengelder, kann LAIC aufgrund dessen, dass es sich um einen realtiv neuen Anbieter, noch keine Zahlen veröffentlichen. Da LAIC Advisors jedoch Bestandteil der börsen-notierten Lloyd Fonds AG ist, ist ein Blick auf deren Assets under Management (AuM) durchaus interessant. So betreut die Lloyd Fonds AG rund
- 1,1 Mrd. EUR im Geschäftssegment LLOYD FONDS LIQUID ASSETS (Stand Ende August 2020)
Doch wie bereits angemerkt, ist der Anteil von LAIC selbst an diesen Assets under Management bis dato nicht bekannt.
Vor- und Nachteile
Vorteile
• Mischung aus aktiven Fonds UND ETFs
• Investment-Prozess beinhaltet KI und menschliche Expertise
• Aktives Risikomanagement
• Breites Anlage-Universum (cirka 10.000 Publikumsfonds und 400 ETFs)
• Hauseigene Fonds verfügbar (Lloyd Fonds)
• Savings Plan in Kürze verfügbar
• Angebot zur Altersvorsorge in Kürze verfügbar
Nachteile
• Keine Performance-Daten verfügbar
• Hohe Mindest-Anlagesumme ab 100.000 €
LAIC – die Zusammenfassung
Der digitale Vermögensverwalter LAIC-Advisor sticht zweifelsohne aus der Masse der hierzulande tätigen Robo-Advisor Anbieter heraus. Und das in vielerlei Hinsicht. Wobei die Unterschiede im Detail liegen, denn die grobe Funktionsweise des RoboAdvisors weist im Prinzip sämtliche Merkmale auf, die heute typisch für solche Online-Vermögensverwalter sind. Es wird ein Onboarding vorgenommen und sowohl mit aktiv gemanagten Fonds als auch ETFs gearbeitet.
Der Unterschied? Die LAIC Strategie beruht auf künstlicher Intelligenz, die laut LAIC jedoch von der menschlichen Investment-Expertise im Haus fortlaufend überwacht wird. Ob und ich welcher Form sich heraus ein dauerhafter Vorteil hinsichtlich Sicherheit und Rendite für Anleger ergibt, bleibt abzuwarten.
Die Kosten bewegen sich im mittleren Bereich und somit reiht sich unter dem Aspekt der LAIC Robo-Advisor in der Mitte seiner Mitbewerber ein. Äußerst hoch ist die Mindestanlage mit 100.000 Euro, was LAIC im Grunde zu direkten Mitbewerber des etablierten Vermögensverwaltungs-Angebot von Liqid macht.
Mit dem Unterschied, das Liqid etabliert ist und entsprechende Performance-Daten bei seinen Portfolios vorlegen kann. Dennoch ist der Investment-Ansatz interessant trotz einiger fehlender Zusatzinformationen. Desweiteren könnte die LAIC Vermögensverwaltung aufgrund der Lloyd Fonds AG Verbindung sicherlich auch von Beginn an den einen oder anderen vermögenden Anleger mit seinem Investment-Ansatz überzeugen.
Zumindest ist aber von Beginn an klar, dass das Robo-Advisor Angebot die Gruppe der Kleinanleger nicht anspricht und wohl auch nicht soll.