Der Robo Advisor Whitebox im Test
1. Anbieter Vorstellung – Whitebox
Der große Whitebox Test: Was leistet das Robo-Advisor Angebot? Unsere Redaktion hat sich das digitale Kapitalanlage-Angebot im Rahmen unserer Robo-Advisor Test Verfahrens im Detail angesehen. Erst 2016 gegründet, gehört der Robo-Advisor Whitebox zu den vergleichsweise noch recht jungen Online-Vermögensverwaltern. Das Unternehmen mit Sitz in Weil am Rhein bietet eine aktive Vermögensverwaltung und verfolgt bei seinem Angebot einen eigens entwickelten risiko-optimierten Anlageansatz. Mit Erlaubnis der BaFin arbeitet Whitebox als Vermögensverwalter nach § 32 des Kreditwesengesetzes.
Die Realisierung seines Angebots erreicht Whitebox in Zusammenarbeit mit seiner deutschen Partnerbank FinTech Group AG. Diese ist als Depotbank für Whitebox tätig und verwahrt die angelegten Gelder als Sondervermögen. Die FinTech Group AG beschäftigt rund 120 Mitarbeiter und betreut Kundenvermögen in Höhe von ca. 3,5 Milliarden Euro.
2. Anlagestrategie
2.1 Funktionsweise der Anlagestrategie
Zur Umsetzung der Anlageziele stützt sich Whitebox auf eine aktive, auf die Zukunft ausgerichtete Fundamentalanalyse. Aus dieser wird die jeweilige für den Nutzer passende Asset-Allocation abgeleitet, die aus insgesamt bis zu 23 Anlageklassen besteht.
Dabei sieht Whitebox seine ermittelte Asset-Allocation als Hauptschlüssel für den angestrebten Anlageerfolg – auch hinsichtlich eines Vergleichs mit Mitbewerbern. Mithilfe seiner beschriebenen Anlagestrategie möchte Whitebox das Chance-Risikoprofil seiner Anleger optimieren und so möglichst attraktive Ergebnisse erreichen.
Wie eingangs erwähnt, arbeitet Whitebox als aktiver Vermögensverwalter. Im Gegensatz zu vielen anderen Robo Advisors wirkt der Anbieter während der Anlagezeit aktiv auf das Portfolio seiner Kunden ein. Eine einmal ermittelte Asset-Allocation ist demnach nicht starr, sondern kann aktuellen Marktgegebenheiten angepasst werden. Grundlage solcher Anpassungen bilden verschiedene Risikomanagementmodelle und die Analyse Expertise des Morningstar Investment Management, einem bekannten Londoner Investmentunternehmen.
2.2 Wie sieht der Anlageprozess aus?
Um eine bestmögliche Asset-Allocation ermitteln zu können, stützt sich Whitebox auf Anlageziel und persönliches Risikoprofil seines Anlegers. Beides wird im Rahmen des sogenannten Anlageprozesses ermittelt. Was Anlageziele angeht, sind spezifische und generelle Anlageziele möglich. Zu Ersteren gehören zum Beispiel das Sparen für eine Immobilie, für eine große Reise oder für Kinder bzw. Enkel. Wird ein generelles Anlageziel angegeben, wählt der Anleger lediglich zwischen sicherheitsorientierter, ausgewogener oder risikoorientierter Anlage.

Grafische Darstellung: Der gesamte Anlageprozess der Anlegerportfolios des Robo-Advisor Anbieters Whitebox erfolgt in 6 Schritten.
Im zweiten Schritt ermittelt Whitebox ein persönliches Risikoprofil. Dafür sammelt der Anbieter zunächst einige Angaben zum Sparvorhaben. Dazu gehören etwa die Höhe des einmaligen oder regelmäßigen Einzahlungsbetrages und ein eventueller Zielbetrag, der erreicht werden soll. Auch kann der Anleger eine untere Betragsgrenze festlegen, bei deren Erreichen Whitebox per E-Mail informieren soll. Anschließend gibt der Anleger eine Einschätzung zum gewünschten Risikoniveau seiner Anlage.
Insgesamt 10 Risikostufen sind möglich, die folgendermaßen einzuschätzen sind:
– Risikostufen 1 bis 3 >> konservativ
– Risikostufen 4 bis 6 >> moderat
– Risikostufen 7 bis 10 >> spekulativ
Im Rahmen des Anlageprozesses ist jede der wählbaren Risikostufen mit Erläuterungen in Bezug auf Chancen und Risiken versehen.
Aus den erfassten Angaben ermittelt Whitebox anschließend ein übersichtliches Chart, der die voraussichtliche Wertentwicklung der Kapitalanlage darstellt. Neben der vermutlichen Entwicklung ist darin auch abzulesen, welche Entwicklung im „besten Fall“ bzw. „schlechtesten Fall zu erwarten wäre. Ergänzend dazu weist Whitebox den sogenannten Maximal Drawdown aus, den maximalen Verlust innerhalb der dargestellten Anlageperiode.
Den dargestellten Chart ergänzt Whitebox mit einer anschaulichen Infografik. Innerhalb dieser ist die Einteilung in Assetklassen ersichtlich, die der Anbieter zur Erreichung der Anlageziele vorschlägt. Dabei wird nicht nur grob etwa in Aktien, Anleihen oder Rohstoffe unterteilt. Auch eine Unterteilung nach Typen und Regionen vorgenommen – zum Beispiel „Unternehmensanleihen Europa“, „Staatsanleihen USA“ oder „Aktien Asien Pazifik“ wird in der Grafik vorgenommen.

Grafische Darstellung: Aus einer Vielzahl von Anlageklassen wählt der Robo-Advisor Anbieter Whitebox diejenigen aus, die dem ermittelten Risikoprofil des Anlegers am besten entsprechen.
2.3 Eindruck von der Benutzeroberfläche
Vor allem aufgrund der sehr konkreten Einteilung in bereits definierte Assetklassen wirkt die Darstellung auf Whitebox sehr detailliert und durchdacht. Und genügt daher auch den Ansprüchen anspruchsvoller Interessenten. Die Eingaben auf der Benutzeroberfläche erfolgen Schritt für Schritt und damit übersichtlich. Selbst sehr unerfahrene Kunden dürften sich daher auf dem Portal von Whitebox wohlfühlen. Der beschriebene Chart sorgt für maximale Transparenz hinsichtlich der zu erwartenden Entwicklungen und gibt eine durchaus realistische Einschätzung bezüglich möglicher Erträge. Die Benutzeroberfläche macht daher einen äußerst positiven Eindruck.
3 Der Whitebox Test
3.1 Bewertung des Angebots
Im Folgenden unseres Robo-Advisor Test beleuchten wir das Angebot von Whitebox genauer. Zu den wichtigsten Themen dabei gehören etwa Anlagestrategie und genutzte Anlageklassen. Aber auch Faktoren wie die Mindest-Anlagesumme des Anbieters sind für die Beurteilung des Angebots durchaus interessant.
3.1.1 Wie hoch ist die Mindestanlage?
3.1.1.1 Mindest-Anlagesumme bei Whitebox
Offensichtlich versucht Whitebox, eine möglichst breite Anlegergruppe anzusprechen. Denn mit einer Mindest-Anlagesumme in Höhe von 5.000 Euro gehört der Anbieter zu denen, die eine Investition bereits mit recht überschaubarer Summe ermöglichen. Dabei muss dieser Betrag nicht zu einem einzelnen der beschrieben Sparziele zugeordnet werden.
Für diese gilt jeweils Mindestanlagesummen von gerade einmal 1.000 Euro. Die Mindest-Investitionssumme ist für Anleger demnach auf bis zu fünf Sparziele aufteilbar. Somit können auch Kleinanleger Ihr Kapital problemlos auf verschiedene Anlagewünsche aufsplitten.
3.1.1.2 Monatlicher Sparplan bei Whitebox
Wer keine Ersteinlage in Höhe der erforderlichen Mindest-Anlagesumme von 5.000 € tätigen möchte, kann bei Whitebox auch im Rahmen eines monatlichen Sparplans Geld anlegen beziehungsweise anhand der monatliche Spareinlage ein Vermögen aufbauen. Die monatliche Mindest-Sparrate bei Whitebox liegt bei erfreulich niedrigen 5 €.
Eine Summe mit der sicherlich keine Riesensprünge gemacht werden können, aber zumindest den sehr günstigen Einstieg in die Welt der digitalen Geldanlage ermöglichen. Die se geringen finanziellen Einstiegshürden werden von uns im Rahmen des Robo-Advisor Test als positiv bewertet.
3.1.2 Wie viele Anlagestrategien gibt es?
Im Rahmen seines Angebots setzt Whitebox die sogenannte “Moderne Portfoliotheorie 2.0” ein. Diese bringt eine, bewusst auf die Zukunft ausgerichtete Aufteilung des investierten Kapitals auf zahlreiche Anlageklassen mit sich.
Wie Whitebox im Einzelnen aufteilt, hängt allerdings von den Anlagezielen und der gewünschten Risikoneigung, die der Anleger selbst definieren kann, ab. Diese entscheiden maßgeblich über die Schwankungsbreite und somit über Chance und Risiko im Zusammenhang mit der getätigten Investition.
3.1.3 Welche Anlageklassen werden angeboten?
Für die Erreichung der Anlageziele setzt der RoboAdvisor Whitebox ausschließlich kostengünstige passiv gemanagte ETFs und ETCs ein, mit denen die jeweils eingesetzten Anlageklassen abgebildet werden. Zusammen mit seinem Partner Morningstar wählt das Unternehmen dabei völlig anbieterunabhängig aus einer Vielzahl dieser Wertpapiere aus. Faktoren wie beispielsweise
- Gesamtkostenquote
- Bid/Ask-Spread
- Tracking Error
- Rebalancingkosten
- Replikationsmethode
- steuerliche Aspekte
- Wertpapierleihgeschäfte
spielen bei der Wertpapierauswahl die entscheidende Rolle. Dank dieser Auswahl greift Whitebox nur auf empfehlenswerte Produkte zurück. Innerhalb der eingesetzten ETFs (Indexfonds) und ETCs greift Whitebox auf bis zu 21 verschiedene Anlageklassen aus folgenden Bereichen zurück:
- Aktien
- Anleihen
- Geldmarkt
- Alternative Anlageklassen
3.1.4 Gibt es einen Sparplan?
Bereits ab einem monatlichen Betrag in Höhe von 5 Euro lässt sich bei Whitebox ein Sparplan einrichten. Auch in dieser Hinsicht spricht der Robo-Advisor Whitebox eine Vielzahl potenzieller Interessenten an. Whitebox ermöglicht mit dieser geringen Summe somit eigentlich jedem Verbraucher den günstigen Einstieg in die Welt des Vermögensaufbaus durch eine digitale Geldanlage. Klares Plus mit entsprechender Wertung in unserem Whitebox Test.
3.1.5 Welche Anlagestrategie verfolgt der Robo-Advisor?
In puncto Anlagestrategie stützt sich Whitebox auf die, bereits erwähnte „Moderne Portfoliotheorie 2.0“. Diese zeichnet sich vor allem durch eine konsequente Kosten- und Risikoreduzierung aus. Mit dieser Strategie ist zudem eine enorm breit gestreute Aufteilung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen verbunden. Die Aufteilung erfolgt dabei bewusst zukunftsorientiert und kann regelmäßig an aktuelle Marktgegebenheiten angepasst werden.
Dafür greift Whitebox auf das Know-How seines Partners Morningstar Investment Management und deren Kapitalmarkt-Analysen zurück. Diese Vorgehensweise findet in unserem Robo-Advisor Test, gerade im Hinblick auf einen langen Anlagehorizont, eine hohe positive Bewertung.
3.1.6 Das Angebot im Überblick
Whitebox spricht bewusst eine breite Anlegerschicht an. Mit einer Mindestanlagesumme von 5.000 Euro und Sparplänen von ab 5 Euro monatlich passt das Angebot grundsätzlich zu den Wünschen vergleichsweise vieler potenzieller Anleger. Die Benutzeroberfläche ist geordnet und verständlich gestaltet, sodass die Übersicht auch bei breiter Streuung der Anlagesumme und Definition verschiedener Anlegerziele nicht abhanden kommt.