Alles, was Anleger zum Robo-Advisor Angebot OSKAR wissen sollten!
Zuletzt aktualisiert am: 13. Juli 2023
OSKAR ist eines der jüngeren digitalen Kapitalanlage-Angebote in Deutschland. Und hinter dem Angebot steht im Grunde eine simple Idee: eine einfach zu verstehende und somit für Jedermann nutzbare ETF-basierte Geldanlage-Lösung für Kinder und die ganze Familie. Eine Anlagelösung, die es aus Sicht der Initiatoren zum Zeitpunkt der Gründung schlicht nicht gab. So wurde 2019 in Karlsruhe das Robo Advisor Angebot Oskar aus der Taufe gehoben.
Entsprungen ist die Idee zu Oskar den 3 Gründern Dominik Nienhaus, Jens Ohr (zum Interview) und Peter Schille. Ein Dreigestirn, das bereits mehr als 20 Jahre zusammenarbeitet und neben ihrem neuen Projekt Oskar vor allem als führende Köpfe hinter Deutschlands größten Börsenportal Deutschlands finanzen.net, was später an den Axel Springer Verlag verkauft wurde, einen gewissen Bekanntheitsgrad hat.
Im Vergleich zu allen Mitbewerbern im deutschen Robo-Advisor Markt ist OSKAR und die hinter der Marke stehende GmbH jedoch keine lizensierte Online-Vermögensverwaltung, sondern rein rechtlich betrachtet lediglich verantwortlich für die Webseite selbst als auch die zum Angebot dazugehörende Oskar App. Insofern agiert das Unternehmen lediglich als Finanzanlagenvermittler.
Wer sein Geld anlegen möchte, ohne hierzu viel Aufwand betreiben zu müssen, findet mit dem ETF Sparplan von Oskar zweifelsohne ein interessantes Kapitalanlage-Angebot. Steht zudem das Interesse an einem Vermögensaufbau für den eigenen Nachwuchs im Vordergrund zählt Oskar zu den TOP Angeboten.
Denn das ist, was letztendlich angeboten wird: einen einfachen und “intelligenten ETF-Sparplan” mit dem mehrere Personen innerhalb einer Familie gleichzeitig ein Vermögen aufbauen können.
Dabei übernimmt der Finanzanlagen-Vermittler die komplette Auswahl an geeigneten Produkten und investiert in kostengünstige Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Commodities (ETCs). Dabei kommt jedoch keine eigene Robo-Advisor Plattform zum Einsatz, sondern die des Partner Scalable Capital, der somit auch das Vermögen der Anleger verwaltet.
Zu beachten: Oskar selbst steht NICHT unter Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die Depots der Anleger mit den Verrechnungskonten werden bei der bekannten Baader Bank geführt.
Der Finanzanlagen-Vermittler stützt sich bei seiner grundsätzlichen Investmentstrategie, wie zahlreiche Mitbewerber auch, auf Elementen aus der Kapitalmarkttheorie sowie ausgewählten quantitativen Verfahren. Wie dies im Detail aussieht lässt Oskar jedoch offen.
Insgesamt stehen dem Anleger 5 mögliche Anlagestrategien zur Verfügung, die sich nach verschiedenen Risikoklassen von konservativ bis hin zu offensiv darstellen. Der Unterschied zwischen den Strategien liegt in der unterschiedlichen Gewichtung von
Das heisst, dass mit steigendem Risiko-Niveau des Portfolios der Anteil an Aktien steigt, wo hingegen der prozentuale Anteil bei den Anleihen als auch beim Gold sinken.
Umgesetzt werden alle Anlagestrategien von Oskar mithilfe ausgewählter ETFs und ETCs mit globaler Ausrichtung. Zudem wählt Oskar die ETFs nach dem Prinzip der Steueroptimierung aus.
Dies bedeutet, dass bei ausländischen ETFs mit Teil-Thesaurierungen darauf geachtet wird, dass die Ausschüttung hoch genug ist, so das die Abgeltungssteuer für den Gesamtbetrag ohne Verlust an Rendite abgeführt werden kann.
Generell gilt für Oskar, das bei der Geldanlage folgende steuerlichen Aspekte Berücksichtigung finden:
Was für die Steueroptimierung gilt ebenso für das Thema Absicherung, was den Einsatz von ETCs und der Anlageklasse Gold erklärt. Denn Oskar betrachtet die Anlageklasse als eine Art Inflationsschutz.
Zu guter Letzt wird auch die Portfoliogewichtung kontinuierlich überwacht. Verändert sich diese Gewichtung um mehr als 6 % von der Basis erfolgt automatisch eine Umschichtung. Aufgrund dieser Schwellen-Regel von 6 % gibt es keinen festen Zeitpunkt für das sogenannte Rebalancing.
Oskar investiert das Kapital seiner Anleger ausschließlich in kostengünstige ETFs als auch ETCs für die Anlageklasse Gold. Als Anlageklassen werden
Genutzt.
Das Anlageuniversum umfasst Europa, USA und Japan als auch Schwellenmärkte sowie einen kleinen Anteil Small-Caps in den entwickelten Märkten.
Die in den Anlagestrategien eingesetzten Anleihen stellen überwiegend globale Staats- und Unternehmensanleihen mit hoher Bonität sowie Hochzins-Anleihen aus Schwellenländern dar.
Mit dieser Aufteilung sind die 5 Anlagestrategien unter dem Aspekt der Risikoverteilung sehr gut diversifiziert.
Wer sich für die Nutzung des Oskar ETF Sparplan Angebot interessiert, muss hierzu das sogenannte Onboarding Verfahren durchlaufen beziehungsweise ein Anlage-Depot eröffnen.
Die Eröffnung eines Anleger-Kontos dauert zwischen 12 – 16 Minuten und beginnt mit der Angabe einer gültigen Mail-Adresse, die mittels Link bestätigt werden muss. Ist dies erledigt, erfolgt, die Abfrage, für wen das Konto eröffnet werden soll.
Ist auch hier die Auswahl getroffen, geht es weiter mit dem eigentlichen Onboarding in Form eines entsprechenden Fragebogens und den folgenden Abfragen:
Nach der Beantwortung jener Fragen dann abermals die Aufstellung einer möglichen Wertentwicklung als auch ersten Kostenübersicht.
Wird auf den Button „Weiter“ geklickt erfolgt die Abfrage der vollständigen Adressdaten, der Steuerdaten, sowie der Bankdaten.
Erst dann geht es weiter mit den Abfragen von vorhandenen Finanzkenntnissen und weiteren Informationen bevor dann nochmals der finale Anlagevorschlag beziehungsweise die Anlagestrategie präsentiert wird und der Vertragsabschluss möglich wird.
Die aktuellen Wertentwicklungen der Anlagestrategien können aktuell nicht mehr auf der Webseite eingesehen werden. Stattdessen wird erneut lediglich eine “mögliche” Wertentwicklung der 5 Strategien präsentiert, welche wie folgt aussieht:
Oskar macht bei der Höhe seiner bis dato verwalteten Kundegelder keine eindeutigen Aussagen. In einem aktuellen Interview nennt einer der Gründer, Jens Ohr auf entsprechende Anfrage zu den Assets under Management einen Betrag in sehr niedriger dreistelliger Millionenhöhe.
So erst kürzlich als mitgeteilt wurde, dass man das Ziel von 100 Millionen Euro Assets under Management Ende 2020 überschritten hätte. Basierend auf dieser Aussage darf davon ausgegangen werden, dass die Höhe der verwalteten Kundegelder bei rund
• 120 Millionen Euro (Stand Ende Januar 2021)
liegen dürfte. Damit ist Oskar nachwievor einer mittelgroßer Anbieter im deutschen Robo-Advisor Markt.
Wer sein Geld bei Oskar anlegen möchte, muss hierzu eine Mindesteinlage von 1.000 Euro erbringen oder einen monatlichen Sparplan in Höhe von mindestens 25 Euro einrichten.
Wissenswert: Wird ein Sparplan in Höhe von mindestens 25 Euro im Monat angelegt, entfällt der Mindestanlagebetrag von 1.000 Euro.
Ebenso kann ein Auszahlplan eingerichtet werden und zwar entweder in Form eines Einmalbetrag oder in Form monatlicher Auszahlung aus dem Depotvermögen.
Wie es bei Robo-Advisors üblich ist, setzt auch der Finanzanlagen-Vermittler auf eine All-in-Gebühr. Darin sind alle Kosten für die Kontoführung, die Vermögensverwaltung und die Transaktionen enthalten. Zusätzlich fallen lediglich die laufenden Kosten der ETFs an.
Hierbei gilt jedoch Folgendes zu beachten: Die Produktkosten sind bereits in den ETFs eingepreist und werden nicht separat berechnet. Bedeutet, dass diese Kosten nach der Ermittlung direkt aus dem Fondsvermögen entnommen werden.
Die Gebühren sind nach Anlagevolumen gestaffelt:
Die Gesamtkosten werden jeweils zum Ende des Quartals (also 4-mal jährlich) vom Referenzkonto des Depots abgezogen.
Sonderkonditionen “Oskar Black”: Seit kurzem bietet der ETF Sparplan Anbieter Anlegern, deren Depotwert über 50.000 € liegt, Sonderkonditionen bei den Kosten an. So reduziert sich die jährliche Gebühr ab besagtem Depotwert von 50.000 € auf 0,70 % per anno.
Pro >>
Contra >>
Oskar ist einfachgestaltet, auf eine klare Zielgruppe ausgerichtet und was den Einstieg in den Vermögensaufbau angeht mit einer Mindestanlagesumme von 1.000 € durchaus anlegerfreundlich. Zudem lässt sich ein Depot für Minderjährige eröffnen und das komplett online. Alles perfekt also? Mitnichten, denn Oskar ist keine echte Vermögensverwaltung und somit nicht unter der Aufsicht der Bafin. Das muss nicht schlecht sein, wer aber hierauf Wert legt, der sollte sich nach einem anderen Anbieter umsehen.
Wem als Anleger die Bafin Zulassung egal ist, dem bietet sich jedoch im Grunde genommen Standardkost des deutschen Robo-Advisor Marktes. Lediglich fünf, wenn auch gut diversifizierte Anlagestrategien, deren Umsetzung mittels kostengünstiger ETFs erfolgt und als vermeintliches „Schmankerl“ das Thema Steueroptimiert, Nachhaltigkeit und Inflationsschutz beinhaltet. Und das gerade einmal zu moderaten Kosten. Im Grunde kein schlechtes Angebot, aber eben auch nicht herausragend.
Derzeit gibt es beim Robo-Advisor keinerlei Gutscheine und Sonderaktionen
Markus G
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Zuletzt aktualisiert am 13. Juli 2023 by Redaktion