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Über den Anbieter „Oskar“
OSKAR ist eines der jüngeren digitalen Kapitalanlage-Angebote in Deutschland. Und hinter OSKAR steht im Grunde eine simple Idee: eine einfach zu verstehende und somit für Jedermann nutzbare ETF-basierte Geldanlage-Lösung für Kinder und die ganze Familie. Eine Anlagelösung, die es aus Sicht der Gründer zum Zeitpunkt der Gründung schlicht nicht gab. So wurde 2019 in Karlsruhe das Robo Advisor Angebot Oskar aus der Taufe gehoben.
Entsprungen ist die Idee zu Oskar den 3 Gründern Dominik Nienhaus, Jens Ohr und Peter Schille. Ein Dreigestirn, das bereits mehr als 20 Jahre zusammenarbeitet und neben ihrem neuen Projekt Oskar vor allem als Gründer hinter Deutschlands größten Börsenportal Deutschlands finanzen.net, was später an den Axel Springer Verlag verkauft wurde, einen gewissen Bekanntheitsgrad hat.
Im Vergleich zu allen Mitbewerbern im deutschen Robo-Advisor Markt ist OSKAR und die hinter der Marke stehende Oskar GmbH jedoch keine lizensierte Online-Vermögensverwaltung, sondern rein rechtlich betrachtet lediglich verantwortlich für die Webseite selbst als auch die zum Angebot dazugehörende Oskar App. Insofern agiert das Unternehmen lediglich als Finanzanlagenvermittler.
Das Oskar Robo-Advisor Angebot
Wer sein Geld anlegen möchte, ohne hierzu viel Aufwand betreiben zu müssen, findet mit dem ETF Sparplan von Oskar zweifelsohne ein interessantes Kapitalanlage-Angebot. Steht zudem das Interesse an einem Vermögensaufbau für den eigenen Nachwuchs im Vordergrund zählt Oskar zu den TOP Angeboten, denn das ist, was Oskar letztendlich anbietet: einen einfachen und “intelligenten ETF-Sparplan” mit dem mehrere Personen innerhalb einer Familie gleichzeitig ein Vermögen aufbauen können.
Oskar übernimmt dabei die komplette Auswahl an geeigneten Produkten und investiert in kostengünstige Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Commodities (ETCs). Dabei kommt jedoch keine eigene Robo-Advisor Plattform zum Einsatz, sondern die des Partner Scalable Capital, denn das Vermögen wird NICHT von Oskar selbst, sondern eben von Scalable verwaltet.
Zu beachten: Oskar selbst steht NICHT unter Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Die Depots der Anleger mit den Verrechnungskonten werden bei der bekannten Baader Bank geführt.
Investment-Philosophie und Investment-Strategie
Oskar stützt sich bei seiner grundsätzlichen Investmentstrategie, wie zahlreiche Mitbewerber auch, auf Elementen aus der Kapitalmarkttheorie sowie ausgewählten quantitativen Verfahren. Wie dies im Detail aussieht lässt Oskar jedoch offen.
Grundsätzlich stellt Oskar dem Anleger insgesamt 5 mögliche Anlagestrategien zur Verfügung, die sich nach verschiedenen Risikoklassen von konservativ bis hin zu offensiv. Der Unterschied zwischen den Strategien liegt in der unterschiedlichen Gewichtung von Aktien, Anleihen, Gold sowie inflationsindexierte Anleihen. Das heisst, dass mit steigendem Risiko-Niveau des Portfolios der Anteil an Aktien steigt, wo hingegen der prozentuale Anteil bei den Anleihen als auch beim Gold sinken.
Umgesetzt werden alle Anlagestrategien von Oskar mithilfe ausgewählter ETFs und ETCs mit globaler Ausrichtung. Zudem wählt Oskar die ETFs nach dem Prinzip der Steueroptimierung aus. Dies bedeutet, dass Oskar bei ausländischen ETFs mit Teil-Thesaurierungen darauf achtet, dass die Ausschüttung hoch genug ist, so das die Abgeltungssteuer für den Gesamtbetrag ohne Verlust an Rendite abgeführt werden kann.
Generell gilt für Oskar, das bei der Geldanlage folgende steuerlichen Aspekte Berücksichtigung finden:
• Zeitraum von privaten Veräußerungsgeschäften
• Sparerpauschbetrag
• Freistellungsaufträge
Was für die Steueroptimierung gilt ebenso für das Thema Absicherung, was den Einsatz von ETCs und der Anlageklasse Gold erklärt. Denn Oskar betrachtet die Anlageklasse als eine Art Inflationsschutz.
Zu guter Letzt beobachtet Oskar kontinuierlich die Portfoliogewichtung. Verändert sich diese Gewichtung um mehr als 6 % von der Basis erfolgt automatisch eine Umschichtung. Aufgrund dieser Schwellen-Regel von 6 % gibt es keinen festen Zeitpunkt für das sogenannte Rebalancing.
Anlageklassen und Anlageuniversum
Oskar investiert das Kapital seiner Anleger ausschließlich in kostengünstige ETFs als auch ETCs für die Anlageklasse Gold. Als Anlageklassen werden
• Aktien
• Anleihen
• Rohstoffe (Gold)
Genutzt.
Das Anlageuniversum umfasst Europa, USA und Japan als auch Schwellenmärkte sowie einen kleinen Anteil Small-Caps in den entwickelten Märkten.
Die seitens Oskar in den Anlagestrategien eingesetzten Anleihen stellen überwiegend globale Staats- und Unternehmensanleihen mit hoher Bonität sowie Hochzins-Anleihen aus Schwellenländern dar. Mit dieser Aufteilung sind die 5 Anlagestrategien unter dem Aspekt der Risikoverteilung sehr gut diversifiziert.
Das Onboarding
Wer sich für die Nutzung des Oskar ETF Sparplan Angebot interessiert, muss hierzu das sogenannte Onboarding Verfahren durchlaufen beziehungsweise ein Anlage-Depot eröffnen. Die Eröffnung eines OSKAR-Konto dauert zwischen 12 – 16 Minuten und beginnt mit der Angabe einer gültigen Mail-Adresse, die mittels Link bestätigt werden muss. Ist dies erledigt erfolgt, die Abfrage, für wen das Konto eröffnet werden soll.
Ist die Wahl getroffen geht es weiter mit dem eigentlichen Onboarding in Form eines entsprechenden Fragebogens und den folgenden Abfragen:
• Wie hoch soll die Mindesteinzahlung und / oder mtl. Sparrate sein? (hier wird mit dem Eintrag entsprechender Werte bereits eine mögliche Wertentwicklung nach Kosten für eine Dauer von 25 Jahren präsentiert!)
• Welches Ziel verfolgst Du mit Deiner Anlage?
• Für eine höhere Renditechance musst Du größere Verlustrisiken akzeptieren. Was würdest Du bei einem Verlust von 20% tun?
Nach der Beantwortung jener Fragen dann abermals die Aufstellung einer möglichen Wertentwicklung als auch ersten Kostenübersicht. Wird auf den Button „Weiter“ geklickt erfolgt die Abfrage der vollständigen Adressdaten, der Steuerdaten, sowie der Bankdaten. Erst dann geht es weiter mit den Abfragen von vorhandenen Finanzkenntnissen und weiteren Informationen bevor dann nochmals der finale Anlagevorschlag beziehungsweise die Anlagestrategie präsentiert wird und der Vertragsabschluss möglich wird.
Performance-Daten
Die aktuellen Wertentwicklungen der OSKAR-Anlagestrategien können aktuell nicht mehr auf der Webseite eingesehen werden. Stattdessen wird erneut lediglich eine “mögliche” Wertentwicklung der 5 Strategien präsentiert, welche wie folgt aussieht:
Assets under Management
Oskar macht bei der Höhe seiner bis dato verwalteten Kundegelder keine eindeutigen Aussagen. In einem aktuellen Interview nennt einer der Gründer, Jens Ohr auf entsprechende Anfrage zu den Assets under Management einen Betrag in sehr niedriger dreistelliger Millionenhöhe. So erst kürzlich als mitgeteiltb wurde, dass man das Ziel von 100 Millionen Euro Assets under Management Ende 2020 überschritten hätte. Basierend auf dieser Aussage darf davon ausgegangen werden, dass die Höhe der verwalteten Kundegelder bei rund
• 120 Millionen Euro (Stand Ende Januar 2021)
liegen dürfte. Damit ist Oskar nachwievor einer mittelgroßer Anbieter im deutschen Robo-Advisor Markt.
Mindesteinlage und Sparplan
Du kannst bei Oskar mit 1.000 Euro Einmalanlage oder 25 Euro monatlicher Sparplanrate starten. Wird ein Sparplan in Höhe von mindestens 25 Euro im Monat angelegt, entfällt der Mindestanlagebetrag von 1.000 Euro.
Ebenso kann ein Auszahlplan eingerichtet werden und zwar entweder in Form eines Einmalbetrag oder in Form monatlicher Auszahlung aus dem Depotvermögen.
Kosten des Robo-Advisor Angebotes
Wie es bei Robo-Advisors üblich ist, setzt Oskar auf eine All-in-Gebühr. Darin sind alle Kosten für die Kontoführung, die Vermögensverwaltung und die Transaktionen enthalten. Zusätzlich fallen lediglich die laufenden Kosten der ETFs an.
Hierbei gilt jedoch Folgendes zu beachten: Die Produktkosten sind bereits in den ETFs eingepreist und werden nicht separat berechnet. Bedeutet, dass diese Kosten nach der Ermittlung direkt aus dem Fondsvermögen entnommen werden.
Die Gebühren sind nach Anlagevolumen gestaffelt:
• Anlagevermögen unter 10.000 Euro: 1,00 Prozent p.a. des Anlagevolumens + 0,14 Prozent p.a. ETF-Kosten
• Anlagevermögen ab 10.000 Euro: 0,80 Prozent p.a. des Anlagevolumens + 0,14 Prozent p.a. ETF-Kosten
Die Gesamtkosten werden jeweils zum Ende des Quartals (also 4-mal jährlich) vom Referenzkonto des Depots abgezogen.
Pro- / Contra des Robo-Advisor Angebotes
Pro >>
• Depots für Minderjährige komplett online eröffnen
• ETF-Sparplan einrichten ab 25 Euro
• Mindestanlage bei Einmalanlage nur 1.000 Euro
• 5 Anlagestrategien
• Nachhaltige Anlagestrategien verfügbar
Contra >>
• Kein Gemeinschaftskonto möglich
• Kosten bewegen sich nur im mittleren Bereich
Das Fazit zu Oskar
Oskar ist einfachgestaltet, auf eine klare Zielgruppe ausgerichtet und was den Einstieg in den Vermögensaufbau angeht mit einer Mindestanlagesumme von 1.000 € durchaus anlegerfreundlich. Zudem lässt sich ein Depot für Minderjährige eröffnen und das komplett online. Alles perfekt also? Mitnichten, denn Oskar ist keine echte Vermögensverwaltung und somit nicht unter der Aufsicht der Bafin. Das muss nicht schlecht sein, wer aber hierauf Wert legt, der sollte sich nach einem anderen Anbieter umsehen.
Wem als Anleger die Bafin Zulassung egal ist, dem bietet sich jedoch im Grunde genommen Standardkost des deutschen Robo-Advisor Marktes. Lediglich fünf, wenn auch gut diversifizierte Anlagestrategien, deren Umsetzung mittels kostengünstiger ETFs erfolgt und als vermeintliches „Schmankerl“ das Thema Steueroptimiert, Nachhaltigkeit und Inflationsschutz beinhaltet. Und das gerade einmal zu moderaten Kosten. Im Grunde kein schlechtes Angebot, aber eben auch nicht herausragend.
Aktuelle Gutscheine / Sonderaktionen
Derzeit gibt es beim Robo-Advisor keinerlei Gutscheine und Sonderaktionen