Smavesto – Vorstellung des Robo-Advisors der Sparkasse Bremen
Immer mehr Banken und Sparkassen bringen ihren eigenen digitalen Vermögensverwalter an den Markt. In diese Gruppe der Kreditinstitute hat sich seit Anfang 2019 auch die Sparkasse Bremen mit einer eigenen Online-Vermögensverwaltung eingereiht. Diese bietet mit Smavesto ein Robo-Advisor Angebot an den Start, welches sich vor allem durch den Einsatz von Artificial Intelligence / künstlicher Intelligenz auszeichnet. Wir möchten Ihnen den Robo-Advisor der Sparkasse Bremen mit seinen Stärken, Schwächen und seinem digitalen Kapitalanlage-Angebot etwas näher bringen.
Wer ist Smavesto?
Smavesto ist ein digitaler Vermögensverwalter, der von der Sparkasse Bremen ins Leben gerufen wurde. Dabei wurde die technische Entwicklung der Robo-Advisor Plattform der niio finance Group übertragen. Das gesamte Asset Management liegt in den Händen der getcapital AG, die mit ihrer QUANT 4.0 genannten Lösung eine Kombination aus Internettechnologie, Big-Data-Analysen und Algorithmen der künstlichen Intelligenz liefern. Insofern steht der Robo-Advisor der Sparkasse Bremen zweifelsohne für die aktuellste Version der Robo-Advisor Technologie.
Der Robo-Advisor ist somit also ein vollwertiges Kapitalanlage-Angebot aus Deutschland, was für viele Anleger aufgrund der damit verbundenen Sicherheit sicherlich wichtig ist. So greift zum Beispiel die Einlagensicherung der EU mit bis zu 100.000 Euro Guthaben.
Die Smavesto-Depots verwaltet abermals die Baader Bank, die sich mittlerweile zu einer der führenden familien-geführten Depotbanken der digitalen Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum entwickelt hat.
Das Onboarding beim Robo-Advisor Smavesto
Bei manchen digitalen Vermögensverwaltern müssen Kunden im Rahmen des sogenannten Onboarding 10, 20 oder noch mehr Fragen beantworten. Bei Smavesto fällt sofort auf, dass es im Prinzip nur drei Fragen bzw. Selektionsmöglichkeiten gibt, nämlich:
• Startbetrag bzw. monatliche Einzahlung
• Anlagerisiko
• Ausschluss / Wahl bestimmter Investitionen
Beim ersten Punkt kann der Anleger sein Startkapital wählen oder alternativ bzw. zusätzlich die Höhe der monatlichen Sparrate, falls er sich für einen angebotenen Sparplan entscheidet. Die zweite Auswahl besteht in der Bestimmung des Anlagerisikos. Hier kann der Kunde mittels Schieberegler selektierten, ob er ein geringes bis hohes Anlagerisiko in Kauf nehmen möchte. Ein Mittelwert wäre beispielsweise „gewinnorientiert“.

Grafik: Darstellung des sogenannten Onboarding Prozesses beim Robo-Advisor Smavesto – Quelle: Smavesto.de / RoboAdvisor-Portal.com
Im dritten Schritt besteht die Möglichkeit, zwei Anlageformen auszuschließen, nämlich dass weder in Fremdwährungen noch in Emerging Markets investiert werden soll. Zudem hat der Anleger die Möglichkeit, sich dafür zu entscheiden, das ausschließlich in nachhaltige Anlageform investiert werden soll. Das Onboarding besteht also im Prinzip nur aus drei Punkten, denn anschließend geht es direkt zur Eingabe der persönlichen Daten.
Eine Besonderheit, die so bei kaum einem anderen Robo-Advisor vorhanden ist, besteht zudem darin, dass Anleger das Angebot zunächst einmal unverbindlich und ohne echten Kapitaleinsatz testen können. So kann zum Beispiel simuliert werden, wie sich ein bestimmtes Portfolio entwickeln würde.
Anlageprodukte und Strategie bei Smavesto
Dass vom Anleger zur Verfügung gestellte Kapital wird vom Robo-Advisor Smavesto in zahlreiche Exchange Traded Funds (ETFs) sowie Exchange Traded Commodities (ETCs) investiert. Dabei werden die Kunden in insgesamt vier Risikogruppen unterteilt. Diese reichen von konservativ bis spekulativ und unterscheiden sich insbesondere danach, wie viel mögliche Verluste der Anleger aushalten könnte.
Die Strategie von Smavesto basiert auf einem selbstlernenden Algorithmus, der vor allem bei den ersten Robo-Advisors am Markt häufig in ähnlicher oder anderer Form eingesetzt wird. Damit läuft der Sparkassen Robo etwas gegen den Trend, denn die meisten aktuellen, neu am Markt auftretenden Robo-Advisors verfolgen das sogenannte hybride Modell.
Bei Smavesto sind es hingegen mit dem Algorithmus verbundene Systeme, die eine große Anzahl von Datenmengen analysieren und Einschätzungen zu bestimmten Risiken und Chancen geben. Smavesto ist der Meinung, dass eine solche Strategie Vorteile im Vergleich zum Beispiel zu einer passiven Strategie mit einem Rebalancing hat.
Mit dem Algorithmus können jeweils auf Grundlage der derzeitigen Marktsituation ungefähr 100.000 Portfolios mit der entsprechenden Ertrags- und Risikostruktur errechnet werden. Dabei werden globale und lokale Allokationsräume miteinander kombiniert. Für Anleger bedeutet das, dass aufgrund der Kombinationen jederzeit mehr als 200 mögliche Konstruktionen von Portfolios geschaffen werden können. Im Kundendepot selbst sind dann durchschnittlich fünf bis sieben ETFs bzw. ETCs vorhanden, die vom Robo-Advisor auf Grundlage individueller Vorgaben zusammengestellt werden.
Wichtig zu erwähnen ist, dass sich der Anleger gezielt auch für ausschließlich nachhaltige Anlageformen entscheiden kann. In diesem Fall liegt der Robo-Advisor die ESG-Kriterien zu Grunde und wählt dementsprechend die passenden Produkte aus.
Konditionen und Kosten beim Robo-Advisor Smavesto
Erfreulich gering ist die Mindesteinlage, denn diese beläuft sich auf lediglich 1.000 Euro. Somit haben auch Kleinanleger die Möglichkeit, das Angebot des digitalen Vermögensverwalters Smavesto in Anspruch zu nehmen. Alternativ oder zusätzlich können auch Sparpläne genutzt werden, und zwar bereits ab 50 Euro Einzahlung pro Monat.
Mit seinem Kosten bewegt sich der Robo-Advisor im Mittelfeld, wenn ein Vergleich mit den Mitbewerbern gezogen wird. Die Gesamtkosten setzen sich in dem Zusammenhang aus den folgenden Bestandteilen zusammen:
• 0,75 %: Vermögensverwaltung pro Jahr
• 0,25 %: Baader Bank (Depotführung und Transaktionskostenpauschale)
• 0,25 % (Durchschnitt): Drittkosten ETFs bzw. ETCs (in Wertpapierkursen berücksichtigt)
Dennoch ist das Angebot mit 1,25 % per anno im Vergleich zum Mitbewerb als teuer einzuschätzen.
Vor – und Nachteile von smavesto
Vorteile
• Geringe Mindesteinlage ab 1.000 €
• Sparplan Angebot ab 50 € monatlich
• Nachhaltiges Portfolio verfügbar
• Risikoeinstufung nach Verlustbereitschaft
• Investment in Exchange Traded Funds (ETFs) und Exchange Traded Commodities (ETCs)
• App verfügbar
Nachteile
• Mit 1 % plus 0,25 % Drittkosten teurer als das Gros der Mitbewerber
• Kein „Sparen für Kinder“ im Angebot
• Kein spezielles Angebot zur Altersvorsorge
• Keine Themen-Investments möglich
Smavesto – die Zusammenfassung
Mit Smavesto hat die Sparkasse Bremen seit rund einem Jahr einen eigenen digitalen Vermögensverwalter am Markt. Das Angebot sieht so wie viele aus, insbesondere von Mitbewerbern, die ebenfalls ausschließlich auf einen mathematischen Algorithmus setzen. Ein Grund könnte darin bestehen, dass die Sparkasse Bremen natürlich eine eigene Anlageberatung und Vermögensverwaltung hat, die dann in den entsprechenden Filialen stattfindet. Somit wird mit Smavesto ein rein digitales Angebot am Markt präsentiert.
Auffallend sind die sehr wenigen Fragen im Rahmen des Onboarding und die Tatsache, dass ein kostenloser Test möglich ist. Das Angebot ist sowohl für Kleinanleger als auch Sparer geeignet, da die Mindesteinlage lediglich 1.000 Euro beträgt. Insgesamt betrachtet spricht sicherlich nichts gegen den Robo-Advisor Smavesto. Allerdings können wir auf der anderen Seite auch keine herausragenden Eigenschaften erkennen, die Anleger dazu verleiten sollten, sich zwingend für den Anbieter Smavesto entscheiden zu müssen.