Alles, was Anleger zum Moneyfarm Robo-Advisor wissen sollten!
Moneyfarm hat Ende 2020 das Deutschlandgeschäft komplett eingestellt und die bis dato bei Moneyfarm existierenden Portfolios an Fidelity beziehungsweise das dortige Robo-Advisor Angebot Wealth-Expert übertragen.
Das heisst, dass deutsche Anleger KEINE Depots mehr bei Moneyfarm eröffnen können!
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Moneyfarm ist ein weiterer Robo-Advisor Anbieter, welcher sich dem hybriden Ansatz verschrieben hat. Durch die Zusammenarbeit mit Allianz Global Investors greift Moneyfarm mit seinem digitalen Geldanlage Angebot zusätzlich auf die Expertise jener Experten zu. So vereint nach eigener Aussage der digitale Vermögensverwalter Mensch und Maschine, wovon Kunden, die sich für die Online-Vermögensverwaltung mit Moneyfarm entscheiden, bestmöglich profitieren. Neben der Zusammenarbeit mit Allianz Global Investors kooperiert Moneyfarm auch mit der 1822 Direkt, der Direktbank der Frankfurter Sparkasse, welche die Online-Vermögensverwaltung in ihr eigenes Portfolio eingebunden hat.
Die Idee von Moneyfarm stammt aus dem Jahre 2012. Die Gründer Paolo Galvani und Giovanni Dapra wollten zur damaligen Zeit erreichen, dass Geldanlagen für Menschen mithilfe digitaler Technologien einfacher werden sollten. Zunächst trat das FInTech in Italien, dann im Jahre 2016 in Großbritannien auf und ist mittlerweile auch am deutschen Markt durch die Übernahme des Robo-Advisor Anbieters Vaamo vertreten. Aktuell gibt es mehr als 40.000 Kunden, die durch den digitalen Vermögensverwalter betreut werden.
Die Guthaben werden nicht von Moneyfarm selbst verwaltet, sondern stattdessen von der bekannten FIL Fondsbank GmbH. Dabei handelt es sich um eine der größten Fondsbanken in Deutschland. Damit profitieren die Kunden von einer hohen Sicherheit hinsichtlich ihrer Geldeinlagen.
Das Angebot von Moneyfarm wurde in der Vergangenheit bereits ausgezeichnet, insbesondere durch den YourMoney.com Awards 2018. Im Rahmen des YourMoney.co.uk Awards 2018 wurde das FinTech Unternehmen zur besten Online-Direct-to-Customer-Investment-Plattform Großbritanniens gewählt.
Beim Beratungskonzept geht der Robo-Advisor Anbieter nach dem „Map, Match & Manage“- Plan vor. Innerhalb dieser drei Schritte werden zunächst die Investmentvorstellungen der Kunden evaluiert, dann das passende Portfolio ermittelt. Im nächsten Schritt werden dann die genutzten Anlagestrategien fortlaufend weiterentwickelt.
Die drei Punkte beinhalten somit:
• Map: Anleger kennenlernen und persönliches Profil ermitteln
• Match: Passenden Plan und passendes Portfolio erstellen
• Manage: Ausgearbeitete Strategien umsetzen
Neben dieses Plans gehört es zur Investmentphilosophie von Moneyfarm, dass eine Mischung zwischen Mensch und Maschine genutzt wird. Nach eigenen Angaben erzielt Moneyfarm dadurch eine einzigartige Kombination aus innovativen Technologien und menschlichem Know-how. Dabei profitieren Kunden vom erfahrenen Partner, nämlich der Allianz. Zudem profitieren Kunden davon, dass sie durch die Kooperation mit der Allianz Zugang zu Investments haben, von denen sonst nur institutionelle Kunden Gebrauch machen können.
Den eigenen Investmentprozess beschreibt Moneyfarm als aktiv und dynamisch. Dabei werden passive und aktive Investmentfonds gemischt und zudem spezielle Anlageklassen genutzt. Somit wird das Kapital der Anleger zum Beispiel in ETFs und aktiv gemanagte Fonds investiert. Insbesondere durch die digitale Ausrichtung kann das Portfolio auf diese Weise mit geringen Kosten optimal gesteuert werden.
Ein wichtiger Aspekt bei jeder Vorstellung eines Robo-Advisors sind für Kunden zum Einen die geforderte Mindesteinlage und zum Anderen die anfallenden Kosten in Form der Gebühren. Das Angebot von Moneyfarm ist Kunden zugänglich, die mindestens 5.000 Euro als Ersteinlage investieren können.
Auf Grundlage des erstellten Anlegerprofils gibt es insgesamt sieben Portfolios, die dem Kunden, seinem Risikoprofil entsprechend, zugeordnet werden können. Die Portfolios unterscheiden sich vor allem danach, wie hoch der Anteil von Aktien, Anleihen und den anderen Anlageklassen ist.
Bei den Kosten steht in erster Linie die Servicegebühr im Fokus. Diese richtet sich nach der Höhe der Anlagesumme, sodass sich die folgende Staffelung ergibt:
• 5.000 bis 15.000 Euro: 0,75 %
• 15.000 bis 100.000 Euro: 0,65 %
• 100.000 bis 500.000 Euro: 0,55 %
• über 500.000 Euro: 0,45 %
Die Servicegebühr fällt also mit steigender Anlagesumme, sodass vermögende Kunden das Angebot von Moneyfarm günstiger nutzen können. Zur Servicegebühr kommen noch durchschnittliche Produktkosten in Höhe von ca. 0,39 Prozent. Die durchschnittliche Gebühr für den ETF-Handel gibt Moneyfarm mit ca. 0,11 Prozent an. Im besten Fall müssen Anleger also mit Kosten von rund 0,9 Prozent im Jahr rechnen.
Grundsätzlich bietet auch Moneyfarm Anlegern die Möglichkeit mittels monatlichem Sparplan auf Dauer ein Vermögen aufzubauen. Ein solcher Sparplan kann bereits mit einem monatlichen Beitrag von 10 € eingerichtet werden. Jedoch ist die Einrichtung eines solchen Sparplans zwingend an die generell geltende Mindesteinlage von 5.000 € gebunden.
Ebenso wie Scalable Capital geht Moneyfarm bei der Nennung seiner Assets under Mangement den Weg der “offenen Kommunikation”. Jedoch mit der Einschränkung, dass hier die Summe aller Landesgesellschaften kumuliert genannt werden. So beträgt die Summe der verwalteten Kundengelder innerhalb der Moneyfarm Gruppe >>
Jedoch ist- wie bereits erwähnt – zu beachten, dass es sich hierbei um die gesamte Summe aus den landes-spezifischen Aktivitäten in Italien, Grossbritannien und Deutschland handelt. Dennoch dürfte Moneyfarm bei den AuM auch in Deutschland zu den TOP 5 Anbietern bei den Online-Vermögensverwaltungen gehören.
Es gibt eine Reihe von Vor- und Nachteilen, die das Angebot des Robo-Advisors Moneyfarm bestimmen. Daher im Folgenden die wichtigsten Vorteile sowie einige Nachteile:
+ Gelder werden durch bekannte FIL Fondsbank verwaltet
+ Kooperation mit der Allianz Global Investors
+ Keine Performance-Fee
+ Mischung aus Techniken und menschlicher Expertise (Hybrid)
+ Anpassung der Anlagestrategie, wenn erforderlich
+ Transparente Gebührenstruktur
+ Jederzeitige Ein- und Auszahlungen möglich
+ Sieben Portfolio-Typen
– Bisher keine validen Rendite-Daten, nur Rendite-Prognosen bzw. Szenarien
– Vermögende Kunden zahlen deutlich geringere Gebühren
– Keine Sparpläne im Angebot
Mit Moneyfarm gibt es einen weiteren Robo-Advisor, der sich auf das hybride Modell stützt. Das Gesamtpaket ist ansprechend und das Angebot kann sicherlich einige Anleger überzeugen. Es gibt zwar eine Mindesteinlage, allerdings ist diese mit 5.000 Euro nicht allzu hoch gewählt. Die sieben Portfolio-Typen sorgen für Individualität und Strategien werden – wenn notwendig – im Laufe der Zeit angepasst.
Bisher können bei Moneyfarm noch keine Sparpläne genutzt werden. Kleinanlegern dürfte zudem nicht gefallen, dass sie bis zu 0,3 Prozent mehr Kosten als vermögende Investoren tragen müssen. Allerdings ist diese Preisstruktur nach Staffelung des Vermögens durchaus nicht unüblich. Insgesamt betrachtet gehört das Angebot von Moneyfarm dennoch zu den besseren Offerten, die es derzeit am Markt der Robo-Advisor gibt.
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Zuletzt aktualisiert am 23. Mai 2022 by Redaktion