Das Roboadvisor Angebot fintego der ebase: Lohnt sich hier ein Investment für Anleger? Unser fintego Test gibt Antworten........
Zuletzt aktualisiert am: 15. Juli 2023
Wer sich mit B2B-Direktbanken in Deutschland auseinandersetzt, wird früher oder später über ebase stolpern. Die Direktbank des globalen Fintech-Unternehmens FNZ Group fungiert als Partnerbank mehrerer Robo-Advisors und bietet seines Zeichens auch einen eigenen digitalen Vermögensverwalter unter der Marke Fintego an.
Der Robo-Advisor mit Sitz in Aschheim in Bayern ist seit 2014 am Markt und bietet seinen Kunden zehn auf ETFs basierende Anlagestrategien an.
Angaben zur Höhe des verwalteten Kundenvermögens macht Fintego nicht. Der vorliegende Test wirft einen Blick auf die wichtigsten Parameter vom Onboarding bis zum Wettbewerbsvergleich mit der Konkurrenz.
Als Marke der ebase (European Bank for Financial Services GmbH) erhält der Anleger bei Fintego einen Robo-Advisor und seine Depotbank aus einer Hand. Der digitale Vermögensverwalter bietet sowohl klassische als auch nachhaltige Investments an. Auch Unternehmen können die Vermögensverwaltung nutzen – der vorliegende Test fokussiert sich allerdings auf die Funktionen für Privatanleger.
Das Onboarding bei Fintego findet technisch auf der Plattform der Hausbank ebase statt. Im Vergleich zur Konkurrenz wirkt das Design etwas in die Jahre gekommen, der Registrierungsprozess läuft jedoch ähnlich wie bei allen anderen Robo-Advisors ab.
Rund 15 Minuten vergehen vom Start der Registrierung bis zu Depoteröffnung.
Wie bei anderen digitalen Vermögensverwaltern beantwortet ein potenzieller Anleger auch bei Fintego Fragen rund um die Risikobereitschaft, das Vermögen und die Erfahrungen im Wertpapierhandel. Darauf basierend erhält der Kunde einen Anlagevorschlag.
Die Datenabfrage erfolgt in mehreren Schritten:
Nach der Verarbeitung aller Daten präsentiert Fintego dem Anleger seinen Strategievorschlag. Im vorliegenden Test wurde der Fokus auf klassisches Investieren (Strategie fintego) gelegt. Das Ergebnis sieht wie folgt aus:
Obwohl die Darstellung auf den ersten Blick wenig spektakulär und etwas veraltet wirkt, enthält sie fast alle relevanten Grundinformationen:
Was jedoch fehlt und bei anderen Robo-Advisors üblich ist: Dem Anleger wird keine Vermögensentwicklung über den von ihm gewählten Zeitraum präsentiert. Ein Minuspunkt im Wettbewerbsvergleich und somit auch kleiner Minuspunkt in unserem fintego Test.
Bevor die Registrierung final abgeschlossen wird, fragt Fintego persönliche Informationen von Anschrift über Steueransässigkeit bis zur Bankverbindung ab.
Nach einem Legitimationsverfahren wird dann das Depot eröffnet.
Zwischenfazit im fintego Test: Alles in Allem, durchaus "Daumen hoch" beim Onboarding. Der Prozess ist übersichtlich gestaltet, fragt alle notwendigen Elemente zur Risikoklassifizierung ab und präsentiert am Ende einen informativen Anlagevorschlag. Wermutstropfen? Das "fehlen" einer Simulation unter verschiedenen Marktszenarien hinsichtlich einer zu erwartenden Wertentwicklung. Doch dieses Manko ist einzig und allein darauf bezogen, dass ein solcher Service von anderen Anbieter zumeist geboten wird und hier ggfs. bei einem Anleger eine entsprechende Erwartungshaltung ob eines solchen Tools besteht - oder zumindest bestehen könnte.
Die Darstellung des Angebots von Fintego ist schlicht und direkt. Der Anbieter ist über seine Homepage erreichbar, eine gesonderte App gibt es nicht.
Die Website ist sehr aufgeräumt, im Vergleich zur Konkurrenz fehlen bunte Farben und Animationen. Das Erscheinungsbild wirkt im Wettbewerbsvergleich etwas „langweilig“, relevante Informationen wie verfügbare Anlagestrategien und historische Performances sind jedoch übersichtlich und transparent dargestellt.
Fintego ist direkt: Über die Navigation lassen sich die jeweils fünf Anlagestrategien des klassischen und nachhaltigen Investierens einsehen, auch die Kosten und historisch erzielte Renditen sind ohne Umschweife dargestellt.
Während Informationen zu Sparplänen direkt auffindbar sind, sucht man die Möglichkeit von Kinderdepots vergebens.
Zusammengefasst ist dies aber das einzige Manko – der Fokus liegt auf klarer Kommunikation und Darstellung des Angebots, weniger auf einem auffälligen Erscheinungsbild.
Der Robo-Advisor legt den Fokus ausschließlich auf passive ETFs. Die Portfolios setzen sich so aus mehreren ETFs der folgenden Assetklassen zusammen:
Immobilien berücksichtigt Fintego nicht, auch spekulative CFDs (Contracts for Difference) werden nicht eingesetzt ebenso wenig wie Immobilien-Investments.
2.2.2 Welche Anlagestrategien gibt es?
Das Angebot von Fintego ist sehr klar strukturiert. Der digitale Vermögensverwalter unterscheidet zwischen de „fintego“- und „fintego green+“-Portfolios. Während die erstgenannten Portfolios klassisch investieren, legt der Robo-Advisor bei den green-Portfolios ausschließlich nachhaltig an.
Beide grundlegenden Strategien unterteilen sich wiederum in fünf Anlagestrategien, die sich in ihrer Risikoneigung unterscheiden.
Die fünf Strategien der Fintego-Strategie:
Details zu den einzelnen Strategien listet fintego ausführlich in zum Download bereitstehenden Dokumenten auf.
Die fünf Strategien der fintego green+-Strategie:
Die Mindestsumme, die ein Anleger mitbringen muss, um bei Fintego zu investieren, ist überschaubar: Ab 2.500 Euro Mindesteinlagesumme kann ein Portfolio zusammengestellt werden. Damit liegt Fintego im Mittelfeld im Wettbewerbsvergleich.
Ab 50 Euro können Anleger monatlich und regelmäßig sparen. Ein Entnahmeplan im klassischen Sinne gibt es hingegen nicht.
Zwischenfazit im fintego Test: Highlight? Zweifelsohne die Möglichkeit sowohl klassisch als auch nachhaltig investieren zu können. Beim Thema Anlageklassen klassische Investments in ETF mit einer soliden Risikoverteilung - Standard halt. Und auch beim Thema Mindesteinlage und Sparplan alles im Durchschnitt. Somit an diesem Punkt auch kein Anlass zur Kritik in unserem fintego Testbericht.
Der digitale Vermögensverwalter verfolgt eine für den Robo-Advisor-Markt klassische Strategie und Philosophie. Es werden ausschließlich passive Produkte (ETFs) eingesetzt. In insgesamt zehn Musterportfolios unterscheiden sich die Gewichtungen der eingesetzten Assetklassen je nach Risikoneigung.
Fintego erklärt das Auswahlverfahren der ETFs wie folgt:
„Bei fintego setzen wir bewusst auf ETFs. Um die geeigneten ETFs für die Portfolios auszuwählen, haben wir einen umfangreichen ETF-Selektionsprozess entwickelt. Mithilfe von qualitativen Selektionskriterien wie Performance, Kosten oder Abwicklung sowie den Kriterien Anlageschwerpunkt (Region), Volumen und Index finden wir die passenden ETFs für die fintego Portfolios.“
Diese Auswahlkriterien sind marktüblich und auch bei anderen Anbietern Basis für die eingesetzten ETFs.
Das Rebalancing der Kundenportfolios (Wiederherstellung der ursprünglichen Asset-Allokation) findet automatisiert statt, sobald die Soll-Allokation einer Anlageklasse +/-15% von der tatsächlichen abweicht.
Zwischenfazit im fintego Test: Einfach, gut und günstig - das könnte man wohl am ehesten unter dem Punkt Investment-Philosophie bei fintego als ersten Gedanken fassen. Und genau diesen Gedanken untermauert fintego auch durch das deutliche hervorheben des sogenannten ETF Selektionsprozesses ohne sich dabei zu sehr in Details des Prozesses zu verlieren. Persönlich würden wir uns an dieser Stelle mehr Detail-Informationen wünschen.
Die nächsten Absätze werfen einen detaillierten Blick auf die wichtigsten Vergleichskriterien im Robo-Advisor-Markt. Wie schneidet Fintego im Wettbewerbsvergleich bei den Kosten, dem Service, der Sicherheit und Performance ab?
Betrachten wir in unserem fintego Test also nun diese Punkte im Detail.
Die Kosten bei Fintego sind an den investierten Geldbetrag gekoppelt:
Die Gebühren nennt der digitale Vermögensverwalter „All-In-Fee“. Darin enthalten sind sämtliche Kosten für Ein- und Auszahlungen, Depotführung und Service. Zusätzliche Performancegebühren gibt es keine.
Externe ETF-Kosten weist Fintego nicht gesondert aus.
Im Wettbewerbsvergleich ist der Robo-Advisor gerade für Kleinanleger (unter 10.000 Euro) teuer, andere Anbieter punkten mit deutlich günstigeren Konditionen. Ab 50.000 Euro investierter Summe sind die Kosten mit 0,4% wiederum sehr angemessen und belegen im Konkurrenzvergleich einen der vorderen Plätze.
Kurzum: Je mehr Kapital ein Anleger mitbringt, desto attraktiver wird das Angebot von Fintego. Für Kleinst- und Kleinanleger gibt es preiswertere Alternativen.
Fintego ist sowohl über seine eigene Website, als auch über soziale Kanäle erreichbar. Im Vergleich zu anderen Robo-Advisors beschränkt sich der digitale Vermögensverwalter auf Twitter und YouTube.
Die Möglichkeiten, sich aktiv über das Angebot zu informieren, sind ebenfalls gegeben. Eine ausführliche FAQ steht zur Verfügung, zudem gibt es separate Factsheets zu den einzelnen Anlagestrategien.
Positiv gegenüber einigen anderen Anbietern: Auf der Homepage gibt es einen Chatbot, der einem direkt die wichtigsten Fragen auf die Schnelle beantworten kann.
Der Service bei Fintego ist zusammenfassend absolut ausreichend, sticht aber nicht außerordentlich gegenüber der Konkurrenz hervor.
Fintego widmet dem Thema Sicherheit diverse Bereiche auf seiner Homepage und stellt dafür ausreichend Informationen zur Verfügung.
Durch die Mitgliedschaft der European Bank for Financial Services GmbH (ebase) in der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) und dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken e. V. sind Einlagen bis 100.000 Euro gesichert.
Auch im Bereich der IT-Sicherheit gibt es keine Bedenken bei Fintego. Alle Daten werden nach modernsten Standards verschlüsselt und gespeichert, Ein- und Auszahlungen sind ausschließlich über das Referenzkonto möglich.
Fazit: Wie auch bei der Konkurrenz gibt es keine Mängel und Bedenken in puncto Sicherheit.
Fintego geht sehr transparent mit seiner Performance um. Auf der Homepage sind die historischen Renditen der fünf klassischen Strategien ausführlich dargestellt. Über eine entsprechende Grafik kann flexibel der Betrachtungszeitraum und die Strategie gewählt werden:
Die Performance der fünf klassischen Strategien seit Auflegung Anfang 2014 bis Ende Februar 2022 stellt sich wie folgt dar:
Bei den Performances dzu den nachhaltigen Anlagestrategie fintego green+ zeigt sich ein etwas anderes Bild, was aber daran liegt, dass diese Anlagestrategien noch nicht allzu lange angeboten werden:
Die Performance der fünf nachhaltigen Anlagestrategien fintego green+ seit Auflegung Januar 2021 bis Ende Februar 2022 stellt sich wie folgt dar:
Vergleicht man die erzielte Performance bei den klassischen Anlagestrategien über den beachtlichen Zeitraum von bisher über sieben Jahren mit dem Wettbewerb, ergibt sich ebenfalls ein positives Bild.
Im Test des Portals brokervergleich.de, der mit Echtgeld durchgeführt wird, liegt Fintego in jüngeren Betrachtungszeiträumen (ein oder zwei Jahre) auf Plätzen im Mittelfeld, bei älteren bzw. längeren Zeiträumen (drei oder vier Jahre) liegt der digitale Vermögensverwalter hingegen auf den vorderen Plätzen.
Zwischenfazit im fintego Test - Performance der Strategien: Lobenswert ist zweifelsohne, dass fintego die Performance seiner Anlagestrategien auf der Webseite an prominenter Stelle ausweist. Eine Transparenz, die wir uns von so manch einem anderen Anbieter in dieser Form wünschen würden. Zur Performance selbst zeigt sich, dass man bei einem Investment mit fintego vor allem einen längeren Anlage-Horizont im Auge haben sollte. Denn die bisher erzielten Rendite lassen einen solchen Schluss zu und sollte insofern jene Anleger interessieren, die mit Ihren Investments keine Quick-Wins erzielen wollen, sondern den langfristigen stabilen Vermögensaufbau im Auge haben.
Was bleibt somit also als Fazit in unserem fintego Test? Wer bei Fintego investiert, investiert mit einem grundsoliden Robo-Advisor. Sowohl Service, Mindestanlage wie auch die Performance oder die Darstellung des Angebots sind ordentlich.
In keinem der Bereiche sticht der digitale Vermögensverwalter jedoch außerordentlich gegenüber seiner Konkurrenz hervor. Auch beim Onboarding sammelt Fintego keine außerordentlichen Pluspunkte. Einziger kleiner und klarer Wermutstropfen: Wer nur wenig Kapital mitbringt, muss verhältnismäßige teure Gebühren bezahlen.
Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Fintego ist ein ordentlicher Robo-Advisor mit einer beeindruckenden Historie (seit 2014 bereits erfolgreich am Markt), bei dem man vor allem als konservativer Anleger nichts falsch machen kann. Es gibt jedoch auch bessere Alternativen auf dem Markt.
Du bist Anleger beim Robo-Advisor Fintego? Bist du zufrieden mit deiner Investment-Entscheidung oder nicht? Lass uns und andere Anleger doch an deinen Erfahrungen mit dem Anbieter teilhaben, indem du Ihn objektiv bewertest. Vielen Dank!
Mein echtes Depot (Ich will alles) wurde zum 11.07.19 angelegt. Bis heute (den 21.03.23) kann ich ein Gewinn von mageren 0,98% feststellen. Mein Geld wurde in drei ETFs angelegt, alle in USD Währung. Die Abwertung EUR/USD hat noch die Verluste begrenzt.
Bisher gut. Aufgrund von der aktuellen Krise sind auch die Kurse dieses Portfolios gesunken. Insgesamt ist weiterhin ein gutes Plus bei moderatem Risiko zu verzeichnen. Der Service ist auch gut.
Ich habe mich vor knapp 9 Monaten für fintego entschieden und bin bis jetzt positiv überrascht. Von der Risikoanalyse bis hin zur Depoteröffnung und der bis jetzt erzielten Rendite – alles zu meiner Zufriedenheit. Punktabzug einzig deswegen, weil in meinen Augen der Kunden-Support auf Anfragen etwas schneller reagieren könnte.
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