Das Roboadvisor Angebot Bevestor: Wie gut ist das Robo-Advisor Angebot der Sparkassen? Lohnt sich hier die Geldanlage? Unser Bevestor Test wird es zeigen........
Zuletzt aktualisiert am: 16. November 2025
Umfassender Robo-Advisor Test mit Nachhaltigkeitsfokus
bevestor ist eine digitale Vermögensverwaltung der DekaBank Deutsche Girozentrale, gegründet 2017 als 100-prozentige Tochtergesellschaft innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe. Das Unternehmen verfügt über eine BaFin-Lizenz nach §15 WpIG (Finanzportfolio-Verwaltung) und verwaltet Kundenvermögen auf Basis passiver ETF-Portfolios mit systematischer Allokationssteuerung nach dem Michaud-Resampling-Ansatz.
Die Vermögensverwaltungsdienstleistung richtet sich an Privatanleger mit Mindestanlagebeträgen ab 500 Euro beziehungsweise Sparplänen ab 25 Euro monatlich. Mit zehn Portfolios (je fünf klassische und nachhaltigkeitsorientierte Strategien) positioniert sich der Anbieter im mittleren Kostensegment des deutschen Robo-Advisor-Marktes bei 0,80% p.a. All-in-Fee zuzüglich Fondskosten zwischen 0,14-0,24% p.a.
Die Portfoliokonstruktion erfolgt über aktiv gemanagte Dachfonds der Deka Investment GmbH, die wiederum in ETFs investieren. Alle Kundenvermögen werden gemäß §84 KAGB als Sondervermögen bei der DekaBank verwahrt. Die quartalsweise Portfolioüberwachung umfasst Rebalancing bei signifikanten Allokationsabweichungen sowie Fondsaustausch nach “Best-in-Class”-Kriterien durch das Fondsresearch der Deka Vermögensmanagement GmbH.
Der folgende Test analysiert das Angebot anhand objektiver Bewertungskriterien unter Einbeziehung eines 18-monatigen Echtgeld-Tests mit 2.000 Euro Anlagekapital, verteilt auf zwei Portfolios.
Die Bewertung basiert auf einem 18-monatigen Echtgeld-Test (Mai 2024 bis November 2025) mit 2.000 Euro Anlagekapital, aufgeteilt in zwei Portfolios: 1.000 Euro in Select 50 (Aktienquote 50%, Risikostufe 3/5) und 1.000 Euro in Select 65 Nachhaltigkeit (Aktienquote 65%, Risikostufe 4/5, ESG-konform). Die Analyse erfolgt nach 17 quantifizierbaren Kriterien in vier Hauptkategorien mit objektiver Punktevergabe (0-5 Punkte) ohne subjektive Wertungen.
Zur Performance-Bewertung werden sämtliche zehn verfügbaren Portfolios (Select 0/25/50/65/90 sowie Select Nachhaltigkeit 0/25/50/65/90) hinsichtlich Rendite-Risiko-Charakteristik, Tracking-Error gegenüber theoretischen Benchmarks und Kosteneffizienz analysiert. Die Bewertung berücksichtigt Marktphasen von Juli 2020 bis November 2025 unter Einbeziehung der COVID-19-Erholung, Zinserhöhungszyklus 2022-2023 sowie aktueller Marktbedingungen.
Im Testzeitraum Mai 2024 bis November 2025 wurden 2.000 Euro auf zwei Portfolios verteilt: 1.000 Euro in Select 50 (50% Aktien, 50% Anleihen, Risikostufe 3/5) und 1.000 Euro in Select 65 Nachhaltigkeit (65% Aktien, 35% Anleihen, ESG-konform, Risikostufe 4/5). Der Test umfasst 18 Monate reale Marktbedingungen ohne theoretische Simulationen.
Das Portfolio Select 50 erzielte über 18 Monate eine Rendite von +12,8%, was einer annualisierten Performance von +8,5% p.a. entspricht. Nach Abzug der Gesamtkosten von ca. 1,0% p.a. (0,80% Verwaltung + ca. 0,20% Fondskosten) liegt die Netto-Rendite bei ca. +7,5% p.a. Die Performance bewegte sich im Rahmen einer theoretischen 50/50-Benchmark (50% MSCI World + 50% Euro-Anleihen), die im gleichen Zeitraum +13,2% erzielte. Der Tracking-Error von ca. -0,4 Prozentpunkten erklärt sich durch Kosten und geringfügige Allokationsabweichungen während des quartalsweisen Rebalancing-Zyklus.
Das nachhaltigkeitsorientierte Portfolio erzielte +6,9% über 18 Monate (+4,6% p.a. annualisiert). Eine vergleichbare Benchmark (65% MSCI World ESG + 35% Euro-Anleihen Sustainable) hätte +8,4% erzielt. Die Underperformance von -1,5 Prozentpunkten resultiert aus drei Faktoren: (1) ESG-Screening reduziert Anlageuniversum und schließt renditestarke Sektoren wie Öl/Gas/Rüstung aus, (2) höhere Fondskosten bei ESG-ETFs (+0,05-0,10% p.a.), (3) geringere Marktkapitalisierung nachhaltiger Titel führt zu höheren Tracking-Errors. Die Performance liegt dennoch im erwartbaren Rahmen für ESG-konforme Portfolios mit strengen Ausschlusskriterien.
Über 18 Monate fielen bei 2.000 Euro Depotvolumen folgende Kosten an:
Gesamtbelastung 30 Euro oder 1,0% des durchschnittlichen Depotwertes. Bei der erzielten Brutto-Rendite von +197 Euro entspricht dies einer Kostenquote von 15,2% der Bruttoerträge. Zum Vergleich: Ein selbstverwaltetes ETF-Depot hätte bei 0,20% TER Fondskosten nur 6 Euro gekostet, allerdings ohne Rebalancing, Risikoprofilerstellung und laufende Überwachung.
Während des Testzeitraums betrug die beobachtete Volatilität bei
Der maximale Drawdown während einer temporären Marktkorrektur im August 2024 belief sich auf -4,8% (Select 50) bzw. -6,7% (Select 65 Nachhaltigkeit). Das systematische quartalsweise Rebalancing funktionierte ohne Verzögerungen: Nach Übergewichtung der Aktienquote durch Kursanstiege erfolgte die Rückführung zur Zielallokation planmäßig. Die Sharpe Ratio beträgt 0,92 (Select 50) bzw. 0,40 (Select 65 Nachhaltigkeit), was auf eine moderate risikoadjustierte Rendite hinweist.
Die Anlagestrategie folgt den Prinzipien der modernen Portfoliotheorie nach Markowitz mit Optimierung nach dem Michaud-Resampling-Verfahren. Dieses statistische Verfahren minimiert Schätzfehler in der Kovarianzmatrix und erzeugt robustere Portfolios als klassische Mean-Variance-Optimierung. Die Allokation erfolgt passiv-indexiert ohne Market-Timing oder aktive Einzeltitelselektion, was Transaktionskosten reduziert und Behavioral-Finance-Fehler eliminiert.
Alle Portfolios basieren auf aktiv gemanagten Dachfonds der Deka Investment GmbH, die ausschließlich in passive ETFs investieren. Diese Konstruktion ermöglicht steueroptimierte Umschichtungen auf Fondsebene ohne steuerpflichtige Realisierung beim Anleger. Die strategische Asset Allocation bleibt konstant, taktische Abweichungen erfolgen nur bei fundamentalen Marktveränderungen nach Einschätzung der Deka Vermögensmanagement.
Das Michaud-Resampling-Verfahren adressiert bekannte Schwächen der klassischen Portfoliooptimierung (Instabilität bei Parameterschätzungen, Extremallokationen). Durch Monte-Carlo-Simulationen mit 1.000+ Resampling-Iterationen entstehen stabilere Gewichtungen. Kritisch anzumerken: Die Methode erhöht die Komplexität erheblich und ist für Anleger intransparent. Akademische Studien zeigen gemischte Ergebnisse – einige belegen Verbesserungen der Out-of-Sample-Performance, andere finden keine signifikanten Vorteile gegenüber einfacheren Ansätzen wie 1/N-Gleichgewichtung. Die praktische Überlegenheit bleibt empirisch umstritten.
Die Aktienallokation fokussiert primär auf entwickelte Märkte (Nordamerika, Europa, Japan) mit Beimischung von Emerging Markets je nach Risikostufe. Bei Select 50 beträgt die EM-Quote ca. 8-10%, bei Select 90 bis 15%. Diese Untergewichtung gegenüber marktkapitalisierungsgewichteten Benchmarks (MSCI ACWI: 11% EM) reduziert Volatilität, begrenzt aber Diversifikationsvorteile und Wachstumspotenzial. Die Anleihenallokation konzentriert sich auf EUR-denominierte Staatsanleihen (Deutschland, Frankreich) und Investment-Grade-Unternehmensanleihen, Währungsrisiken werden überwiegend gehedgt.
Die Select-Nachhaltigkeit-Portfolios investieren zu mindestens 75% in Fonds mit ESG-Rating und wenden Ausschlusskriterien an (Kohle, Waffen, Tabak, schwere Menschen-/Arbeitsrechtsverletzungen). Die konkreten ESG-Bewertungsmethoden, Datenquellen und Schwellenwerte werden nicht vollständig offengelegt. Ein Vergleich mit etablierten ESG-Ratings (MSCI ESG, Sustainalytics) ist nicht möglich. Die Nachhaltigkeitswirkung bleibt dadurch schwer quantifizierbar – ein typisches Problem im ESG-Bereich aufgrund fehlender Standardisierung.
Das Rebalancing erfolgt mindestens quartalsweise, wobei Umschichtungen nur bei signifikanten Abweichungen (Toleranzbänder nicht veröffentlicht, vermutlich ±5-10 Prozentpunkte) ausgeführt werden. Im Echtgeld-Test funktionierten Anpassungen zeitnah ohne Verzögerungen. Vorteil: Auf Dachfondsebene entstehen keine steuerpflichtigen Veräußerungsgewinne beim Anleger. Nachteil: Geringere Rebalancing-Frequenz als bei moderneren Robo-Advisors (teilweise monatlich oder schwellenbasiert), was in volatilen Phasen zu höheren temporären Allokationsabweichungen führen kann.
bevestor bietet zehn Portfolios in zwei Varianten: Select (klassisch, fünf Risikostufen) und Select Nachhaltigkeit (ESG-konform, fünf Risikostufen). Die Aktienquoten reichen von 0% (Select 0, konservativ) bis 90% (Select 90, chancenorientiert). Die Portfolios decken das gesamte Rendite-Risiko-Spektrum ab und ermöglichen präzise Zuordnung nach individueller Verlusttoleranz und Anlagehorizont.
Basierend auf historischen Daten von Juli 2020 bis November 2025 (ca. 5,3 Jahre) zeigen die klassischen Portfolios folgende Gesamtrenditen:
Die Performance korreliert erwartungsgemäß mit der Aktienquote und reflektiert die starke Erholung globaler Aktienmärkte seit COVID-19-Tiefpunkt. Höhere Risikostufen erzielten überproportionale Renditen, wiesen jedoch auch höhere Drawdowns auf (Max DD Select 90: ca. -25% März 2020, -15% Oktober 2022).
Die nachhaltigkeitsorientierten Portfolios zeigen im gleichen Zeitraum durchgehend niedrigere Renditen als klassische Pendants:
Die Underperformance von 4-8 Prozentpunkten je nach Risikostufe erklärt sich durch ESG-Ausschlusskriterien (keine Energie-/Rüstungs-/Tabakaktien), höhere Fondskosten (+0,05-0,10% p.a.) und strukturell geringere Marktkapitalisierung nachhaltiger Titel. Bemerkenswert: Die Renditelücke vergrößerte sich 2024-2025, als traditionelle Energiewerte und Rüstungsaktien (aufgrund geopolitischer Spannungen) überproportional stiegen.
Ein theoretisches 50/50-Portfolio (50% iShares Core MSCI World ETF + 50% iShares Core Euro Government Bond ETF) hätte im gleichen Zeitraum +42% erzielt versus +38,64% bei Select 50 – eine Differenz von -3,36 Prozentpunkten. Diese Abweichung setzt sich zusammen aus:
Das Ergebnis liegt im erwartbaren Bereich für kostenpflichtige Vermögensverwaltung und bestätigt die Kosteneffizienz der passiven Strategie. Direktinvestments in Low-Cost-ETFs würden ca. 4-5 Prozentpunkte Mehrrendite generieren, erfordern jedoch eigenes Rebalancing und Risikomanagement.
Zusätzlich können Anleger bis zu drei thematische Investments beimischen (Künstliche Intelligenz, Klimawandel, Wasser, Impact Investing, Mobilität der Zukunft, nachhaltige Ernährung, Sicherheit & Verteidigung, Digital Lifestyle, Industrie 4.0, Gesundheit & Pflege, Infrastruktur, Video Gaming & eSports). Diese aktiv gemanagten Themenfonds erhöhen die Portfoliokonzentration und widersprechen dem Diversifikationsprinzip. Historische Daten zeigen, dass thematische ETFs hohe Volatilität aufweisen und häufig underperformen, nachdem Trends abebben. Die Beimischung sollte maximal 10-15% des Portfolios betragen und nur bei klarer Überzeugung erfolgen. Im Echtgeld-Test wurde bewusst auf Themeninvestments verzichtet, um reine Kernportfolio-Performance zu testen.
Mit einem Trackrecord seit 2017 hat bevestor verschiedene Marktphasen durchlaufen: COVID-19-Crash März 2020 (-30-35% bei aktiengewichteten Portfolios), schnelle V-förmige Erholung 2020-2021, Zinserhöhungszyklus 2022-2023 mit Anleihenverlusten, sowie die aktuelle Phase steigender Aktienmärkte 2024-2025. Die Performance entspricht weitgehend den Erwartungen passiver Indexstrategien nach Kosten, jedoch ohne Outperformance gegenüber selbstverwalteten ETF-Portfolios.
Die achtjährige Historie ermöglicht Aussagen zur Umsetzungskonsistenz, Rebalancing-Disziplin und Krisenresilienz. Historische Renditen bieten jedoch keine Prognose zukünftiger Entwicklungen. Die Portfolios zeigten erwartungskonformes Verhalten ohne systematische Abweichungen von theoretischen Benchmarks. Während der Zinserhöhungsphase 2022-2023 erlitten anleihengewichtete Portfolios Verluste von -5 bis -12%, was der negativen Korrelation zwischen Zinsen und Anleihenk
ursen entspricht und kein Managementfehler darstellt.
Bei Gesamtkosten von 1,0-1,04% p.a. (0,80% Verwaltung + 0,14-0,24% Fondskosten) reduziert sich die Bruttorendite um ca. 20-25% über einen 10-Jahres-Zeitraum durch Zinseszinseffekte. Konkret: Ein theoretisches Portfolio mit 7% p.a. Bruttorendite erzielt nach 10 Jahren +96,7% Gesamtrendite. Nach Abzug von 1% p.a. Kosten sinkt die Nettorendite auf 6% p.a. und +79,1% Gesamtrendite – ein Renditeverlust von -17,6 Prozentpunkten oder -18% relativ. Diese Kostenbelastung ist bei passiven Strategien besonders problematisch, da kein Alpha-Potenzial durch aktives Management besteht. Direktinvestments in ETFs (TER 0,15-0,25% p.a.) würden langfristig deutlich höhere Nettorenditen generieren.
Die Sharpe Ratios der bevestor-Portfolios bewegen sich im Zeitraum 2020-2025 zwischen 0,4 (Select Nachhaltigkeit 65) und 1,1 (Select 25/50), abhängig von Aktienquote und Testzeitraum. Vergleichswerte: MSCI World 2020-2025 ca. 0,85, 60/40-Portfolio ca. 0,75. Die Werte liegen im Branchendurchschnitt für passive Vermögensverwaltung, ohne signifikante Über- oder Underperformance. Die risikoadjustierte Rendite rechtfertigt die Kosten nur für Anleger ohne Expertise in Portfoliokonstruktion und Rebalancing. Informierte Anleger mit Grundkenntnissen in Asset Allocation können vergleichbare Sharpe Ratios mit selbstverwalteten ETF-Portfolios bei Bruchteil der Kosten erreichen.
Der Tracking-Error gegenüber theoretischen Benchmarks bewegt sich im Rahmen der Kosten (-0,8 bis -1,2% p.a.) ohne unerwartete Abweichungen. Dies bestätigt die disziplinierte Umsetzung der passiven Strategie ohne Style-Drift oder unerwünschte Taktiken. Die Dachfonds-Struktur funktioniert planmäßig: Fondstausch und Rebalancing erfolgen auf Fondsebene ohne steuerliche Realisierung beim Endkunden. Negative Überraschungen wie bei einigen Wettbewerbern (unangekündigte Strategiewechsel, Performance-Einbrüche durch fehlerhafte Allokationen) blieben aus. Die Umsetzungsqualität entspricht institutionellen Standards und rechtfertigt einen Teil der Verwaltungsgebühr.
Die zentrale Frage lautet: Rechtfertigt der Service (Risikoprofil-Ermittlung, Portfoliokonstruktion, automatisches Rebalancing, Fondsmonitoring, Steuerpti otimierung, Kundenservice) die jährlichen Kosten von 1,0% des Vermögens? Für Einsteiger ohne Finanzwissen: Ja, die Convenience und Fehlerminimierung haben Wert. Für informierte Anleger mit Zeit und Interesse: Nein, selbstverwaltete ETF-Portfolios bieten bei identischer Strategie 0,7-0,8% p.a. Kostenersparnis, was über 30 Jahre zu ca. 25-30% höherem Endvermögen führt. Die Kostenstruktur ist im Robo-Advisor-Vergleich durchschnittlich (günstiger als cominvest 0,95%, teurer als quirion 0,48%), aber deutlich teurer als DIY-Lösungen.
Das Risikomanagement umfasst drei Ebenen: (1) Kundenebene: Risikoprofil-Ermittlung via Fragebogen nach MiFID-II-Vorgaben mit Abfrage von Anlagehorizont, Verlusttol eranz, Erfahrung und finanzieller Situation, (2) Portfolioebene: Diversifikation über 3.000+ Einzeltitel via ETFs, Michaud-Resampling-Optimierung zur Minimierung von Konzentrationsrisiken, (3) Ongoing-Monitoring: Quartalsweise Überprüfung mit systematischem Rebalancing bei Toleranzbandüberschreitung.
Einzelpositionen über ETF-Struktur für effektive Risikostreuung
Portfolios mit Aktienquoten von 0% bis 90% für alle Risikobereitschaften
Die Portfolios investieren über ETFs in 3.000-10.000 Einzeltitel (abhängig von Aktienquote), was systematische Einzeltitelrisiken weitgehend eliminiert. Kritisch: Trotz hoher Titelanzahl bestehen Konzentrationsrisiken auf Sektorebene (Technology ca. 25-30% in aktiengewichteten Portfolios), Länderebene (USA ca. 60-65% der Aktienallokation) und Währungsebene (USD-Exposure trotz Teilhedging). Die Korrelationsmatrix zeigt während Krisen Konvergenz gegen 1,0 – Diversifikation funktioniert primär in Normalphasen, bietet jedoch begrenzten Schutz bei systemischen Schocks (März 2020: nahezu alle Anlageklassen außer Staatsanleihen verloren simultan).
Der Risikofragebogen umfasst ca. 15 Fragen zu Anlagehorizont, Verlusttol eranz, Erfahrung und finanzieller Situation. Die Zuordnung zu den zehn Portfolios erfolgt algorithmisch nach regulatorischen Vorgaben (MiFID II, WpHG). Kritikpunkt: Die Risikopräferenzen werden einmalig beim Onboarding erhoben, ohne automatische Anpassungsvorschläge bei Änderung der Lebensumstände (Heirat, Hauskauf, Ruhestand). Anleger müssen aktiv eine Neuklassifizierung anstoßen. Modernere Robo-Advisors bieten dynamische Gleitpfade (Target-Date-Strategien) mit automatischer Derisking im Alter – diese Funktionalität fehlt bei bevestor.
Das quartalsweise Rebalancing funktioniert zuverlässig und kosteneffizient auf Dachfondsebene ohne Steuerrealisierung. Nachteil: Bei hoher Marktvolatilität können Allokationsabweichungen über Wochen persistieren, bis der nächste Rebalancing-Termin erreicht ist. Moderne Robo-Advisors nutzen schwellenbasiertes Rebalancing (z.B. Umschichtung sobald Abweichung >5%) oder integrieren Sparplaneinzahlungen zur kostenfreien Reallokation. Die quartalsweise Frequenz ist Mindeststandard, aber nicht Best-in-Class. Im Echtgeld-Test traten keine Probleme auf, jedoch wäre in extrem volatilen Phasen (wie März 2020) eine höhere Frequenz wünschenswert.
Optional verfügbar für +0,20% p.a.: Bei signifikanten Marktverlusten wird die Aktienquote temporär reduziert und schrittweise wieder aufgebaut. Wichtige Einschränkung: Es handelt sich um eine Risk-Parity-Strategie ohne Verlustgarantie. In extremen Crash-Szenarien (Flash Crash, Marktlücken) kann die definierte Verlustschwelle überschritten werden. Die Wirksamkeit hängt von Marktvolatilität und Reaktionsgeschwindigkeit ab. Historisch dokumentiert: In der COVID-Krise März 2020 reduzierte der Anlageschutz Verluste um 3-5 Prozentpunkte versus ungeschützte Portfolios – ein moderater, aber messbarer Effekt. Anleger sollten den Service nicht als “Vollkasko-Versicherung” missverstehen.
Die Kostenstruktur folgt einem All-in-Fee-Modell mit 0,80% p.a. Verwaltungsgebühr auf den durchschnittlichen Depotwert. Diese Gebühr deckt Portfoliomanagement, Rebalancing, Depotführung, Transaktionskosten und Kundenservice ab. Zusätzlich fallen Fondskosten (TER) von 0,14-0,24% p.a. an, abhängig vom gewählten Portfolio und der ETF-Auswahl. Die Gesamtkostenbelastung beträgt somit 0,94-1,04% p.a.
Die Verwaltungsgebühr von 0,80% p.a. ist klar kommuniziert und deckt die meisten Services ab. Positiv: Keine Ausgabeaufschläge, Performance-Fees, versteckte Transaktionskosten oder Depotgebühren. Kritisch: Die Fondskosten (0,14-0,24% p.a.) werden separat ausgewiesen und variieren je nach Portfolio-Zusammensetzung. Die exakten Gesamtkosten sind somit erst nach Portfoliozuordnung ersichtlich. Vergleich mit Wettbewerbern: quirion (0,48% inkl. ETF-Kosten), Scalable Capital (0,75% + ETF-Kosten), cominvest (0,95% + ETF-Kosten). bevestor liegt im Mittelfeld des deutschen Marktes.
Die Kernfrage: Was rechtfertigt 0,80% p.a. für passive Indexstrategien ohne Alpha-Generierung? Gebotene Leistungen: (1) Risikoprofil-Ermittlung (einmalig, Wert ca. 50-100€), (2) Portfoliokonstruktion nach Michaud-Resampling (einmalig, algorithmisch), (3) quartalsweises Rebalancing (automatisiert, Grenzkosten nahe null), (4) Fondsmonitoring und -austausch (primär algorithmisch), (5) Kundenservice (Email/Telefon). Die Wertschöpfung konzentriert sich auf Convenience und Fehlerminimierung für Einsteiger. Für Anleger mit Grundwissen in Asset Allocation ist der Mehrwert gegenüber selbstverwalteten ETF-Portfolios (Kosten ca. 0,20% p.a.) schwer rechtfertigbar. Über 30 Jahre Anlagehorizont entspricht die Kostenersparnis von 0,60% p.a. einem Vermögensunterschied von ca. 20-25%.
Für zusätzliche 0,20% p.a. bietet bevestor einen “Anlageschutz” gegen starke Marktschwankungen. Mechanismus: Bei definierten Verlustschwellen wird die Aktienquote reduziert und schrittweise wieder aufgebaut. Kritische Bewertung: (1) Keine Verlustgarantie – in extremen Szenarien können Schwellen überschritten werden, (2) Market-Timing-Risiko – temporäre Reduktion kann zu verpassten Erholungsrallyes führen, (3) Kosten von 0,20% p.a. entsprechen über 30 Jahre ca. 6% des Endvermögens, (4) Verhaltenspsychologisch bedenklich – fördert Illusion von Risikokontrolle ohne echte Sicherheit. Akademische Studien zu ähnlichen CPPI/Stop-Loss-Strategien zeigen gemischte Ergebnisse. Für langfristige Anleger mit korrektem Risikoprofil ist der Service verzichtbar.
Positionierung im deutschen Wettbewerbsumfeld (Stand November 2025): Günstig: quirion 0,48% All-in, Growney 0,68%, Mittel: bevestor 0,80%, Scalable Capital 0,75%, Teuer: cominvest 0,95%, Whitebox 0,95%, LIQID 1,10%. bevestor liegt im mittleren Segment mit vergleichbaren Gebühren zu Scalable Capital, aber deutlich teurer als quirion. Alle Robo-Advisors sind erheblich teurer als DIY-ETF-Lösungen (0,15-0,25% TER). Die Sparkassen-Zugehörigkeit rechtfertigt keinen Gebührenpremium – die DekaBank-Infrastruktur bietet Sicherheit, aber keine Performance-Vorteile.
bevestor profitiert von der institutionellen Stärke der Sparkassen-Finanzgruppe. Als 100-prozentige Tochter der DekaBank Deutsche Girozentrale unterliegt das Unternehmen vollständiger BaFin-Aufsicht nach §15 WpIG. Die DekaBank (gegründet 1999, Bilanzsumme >400 Mrd. Euro) fungiert als Depotbank und verwahrt sämtliche Kundenvermögen als Sondervermögen gemäß §84 KAGB – rechtlich getrennt vom Gesellschaftsvermögen.
Die Zugehörigkeit zur Sparkassen-Finanzgruppe (zusammen über 1,1 Billionen Euro Bilanzsumme) bietet maximale Sicherheit durch Institutssicherung des DSGV (Deutscher Sparkassen- und Giroverband). Diese freiwillige Einlagensicherung geht über die gesetzlichen 100.000 Euro hinaus und umfasst faktisch alle Einlagen. Die DekaBank als Depotführer zählt zu den systemrelevanten Finanzinstituten Deutschlands mit entsprechend strenger Regulierung.
bevestor verfügt über eine Finanzportfolio-Verwaltungslizenz (§15 WpIG) und unterliegt damit der vollumfänglichen Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Dies umfasst: (1) Anfangskapitalanforderungen (730.000 Euro Mindestkapital), (2) laufende Eigenkapitalüberwachung nach CRR/CRD IV, (3) Organisationspflichten (Risikomanagement, Compliance, interne Revision), (4) Meldepflichten und regelmäßige Prüfungen. Die Regulierungsqualität entspricht höchsten deutschen/europäischen Standards und bietet Anlegern umfassenden Schutz vor Missmanagement und Betrug.
Barguthaben auf dem Verrechnungskonto sind durch zwei Sicherungsebenen geschützt: (1) Gesetzliche Einlagensicherung: 100.000 Euro pro Kunde gemäß EU-Richtlinie, (2) Institutssicherung DSGV: Freiwillige Sicherung über gesetzliches Minimum hinaus, faktisch unbegrenzt für alle Sparkassen-Verbundmitglieder. Historisch hat die Sparkassen-Finanzgruppe nie Kundeneinlagen verloren. Die Sicherheitsarchitektur übertrifft die meisten Wettbewerber und ist vergleichbar mit Direktbanken der genossenschaftlichen Finanzgruppe.
Alle in ETFs/Fonds investierten Vermögenswerte werden gemäß §84 KAGB als Sondervermögen verwahrt. Rechtliche Konsequenz: Im theoretischen Insolvenzfall von bevestor oder DekaBank haben Gläubiger keinerlei Zugriff auf Kundenvermögen. Die Fonds-Anteile bleiben im Eigentum der Anleger und können jederzeit auf andere Depots übertragen werden. Diese Struktur bietet maximalen Schutz und ist Standard bei regulierten Vermögensverwaltungen. Risiko besteht lediglich bei Barguthaben auf dem Verrechnungskonto – diese sollten minimal gehalten werden (wird automatisch in Fonds investiert).
Die Plattform nutzt TLS 1.3-Verschlüsselung für Datenübertragung, Zwei-Faktor-Authentifizierung für Login und erfüllt DSGVO-Anforderungen vollständig. Kundendaten werden ausschließlich auf deutschen Servern gespeichert (Rechenzentren der DekaBank/Finanz Informatik). Regelmäßige Penetrationstests und externe IT-Audits gewährleisten aktuellen Sicherheitsstandard. Im Vergleich zu Fintech-Startups profitiert bevestor von der etablierten IT-Infrastruktur der Sparkassen-Finanzgruppe mit jahrzehntelanger Erfahrung im Banken-IT-Betrieb. Sicherheitsvorfälle oder Datenlecks sind öffentlich nicht bekannt.
| Bewertungskriterium | Gewichtung | Einzelnote | Gewichtete Punkte |
|---|---|---|---|
| 📈 Angebot & Strategien | 35% | – | 4,3/5 |
| 🎯 Anlagephilosophie | 8% | 4,5/5 | 0,36 |
| 📋 Anlagestrategien | 12% | 4,3/5 | 0,52 |
| 🏷️ Anlageinstrumente | 8% | 4,2/5 | 0,34 |
| 🎨 Spezialangebote | 7% | 4,1/5 | 0,29 |
| 💰 Kosten & Konditionen | 25% | – | 4,1/5 |
| 💎 Kostenstruktur | 15% | 4,0/5 | 0,60 |
| 💫 Mindestanlage/Sparplan | 10% | 4,2/5 | 0,42 |
| ⚖️ Performance & Risiko | 25% | – | 4,3/5 |
| 📈 Wertentwicklung | 15% | 4,2/5 | 0,63 |
| 🛡️ Risikomanagement | 10% | 4,4/5 | 0,44 |
| 🛠️ Service & Plattform | 15% | – | 4,3/5 |
| 🚀 Onboarding | 4% | 4,5/5 | 0,18 |
| 🔐 Sicherheit | 4% | 4,8/5 | 0,19 |
| 💻 Plattform | 3% | 4,1/5 | 0,12 |
| 📞 Kundenservice | 2% | 4,0/5 | 0,08 |
| 🎁 Services | 2% | 4,2/5 | 0,08 |
Die Gesamtnote reflektiert eine solide Vermögensverwaltungsdienstleistung mit institutioneller Sicherheit, moderaten Kosten und zuverlässiger Umsetzung passiver Indexstrategien für Privatanleger.
bevestor bietet eine standardisierte digitale Vermögensverwaltung für Privatanleger, die Convenience und Sicherheit über Kostenminimierung stellen. Die Sparkassen-Zugehörigkeit gewährleistet institutionelle Stabilität, BaFin-Regulierung und umfassenden Anlegerschutz. Die passiv-indexierte Anlagestrategie nach Michaud-Resampling entspricht akademischen Standards, wobei der praktische Mehrwert gegenüber einfacheren Ansätzen empirisch umstritten bleibt.
Der 18-monatige Echtgeld-Test bestätigt zuverlässige Umsetzung ohne Performance-Überraschungen: Select 50 erzielte +12,8% (+8,5% p.a.), Select 65 Nachhaltigkeit +6,9% (+4,6% p.a.) bei erwartungskonformer Volatilität und Drawdown-Kontrolle. Die ESG-Portfolios zeigen dokumentierte Underperformance (-4 bis -8 Prozentpunkte über 5 Jahre) durch Ausschlusskriterien und höhere Fondskosten – ein struktureller Nachteil nachhaltigkeitsorientierter Strategien.
Die Gesamtkostenbelastung von 1,0-1,04% p.a. liegt im Mittelfeld des Robo-Advisor-Marktes, ist jedoch erheblich teurer als selbstverwaltete ETF-Portfolios (0,15-0,25% p.a.). Über 30 Jahre Anlagehorizont entspricht dieser Kostenunterschied einem Vermögensnachteil von 20-25% – eine signifikante Opportunitätskostenbelastung für Anleger mit Grundkenntnissen in Asset Allocation. Die Wertschöpfung konzentriert sich auf Convenience-Services (Risikoprofil-Ermittlung, automatisches Rebalancing, Fondsmonitoring), die primär für Einsteiger ohne Finanzwissen Mehrwert bieten.
Für wen geeignet: Finanzeinsteiger ohne Vorkenntnisse, die professionelle Portfolioverwaltung mit Sparkassen-Sicherheit suchen und 0,60-0,80% p.a. Kostenaufschlag für Convenience akzeptieren. Besonders für ESG-orientierte Anleger mit Priorität auf Nachhaltigkeitskriterien trotz dokumentierter Underperformance.
Nicht geeignet für: Kostenoptimierte Anleger mit Grundkenntnissen in Asset Allocation – selbstverwaltete ETF-Portfolios bieten identische Strategie bei 75-80% Kostenersparnis. Anleger mit Anlagehorizont 30+ Jahre sollten den signifikanten Zinseszinseffekt der Kostendifferenz (ca. 20-25% Endvermögen) berücksichtigen. Informierte Investoren erhalten durch DIY-Ansätze deutlich bessere risikoadjustierte Nettorenditen.
Du hast dein Kapital beim Robo-Advisor bevestor investiert? Dann lass uns und andere Anleger an deinen Erfahrungen mit dem Anbieter teilhaben, indem du Ihn objektiv bewertest. Vielen Dank!
Ich bin seit Juli mit 5 Depots (25/50/65/65Nachhaltig+90) investiert.
Eröffnungsprozess reibungslos … interessante und diversifizierte Portfolios.
Klare Weiterempfehlung
Vor 3 Jahren auf Empfehlung meines Sparkassenberaters einen kleinen Betrag in bevestor angelegt und nicht enttäuscht worden. Danach immer wieder weitere kleinere Beträge investiert. Alles ganz einfach und seitdem wächst mein Vermögen kontinuierlich. Muss mich um nichts kümmern und wenn ich Fragen habe, steht mein Berater zur Verfügung. Mehr will ich nicht und somit 5 Sterne
Bevestor ist für langfristig orientierte Anleger wie mich perfekt. Keine Mindestanlagesumme, gute Renditen und einen Ansprechpartner bei meiner Sparkasse. Empfehlung. Kann das sehr gute Testergebnis bestatigen
Vor einem Jahr investiert. Einfacher Einstieg, alles leicht verständlich, aber die Performance konnte etwas besser sein. Bin dennoch zufrieden
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Zuletzt aktualisiert am 16. November 2025 by Redaktion