Finanz-Apps – die Stiefkinder unter den Smartphone-Apps? Sie sind praktisch, intuitiv bedienbar und ein guter Zeitvertreib: Smartphone-Apps. Lustvoll werden da im Zug zur Arbeit virtuelle Lutschbonbons zertrümmert oder auf digitalen Farmen Pixelgemüse gewässert und geerntet. Und Apps werden immer beliebter. 2017 wurden im Google-Play-Store weltweit 94 Milliarden Smartphone-Applikationen heruntergeladen, im Apple-Store sogar 180 Milliarden. Finanz-Apps machen mit 3,7 Milliarden davon gerade einmal einen Bruchteil aus. Zumal die meisten davon Banken-Apps sind, die dem Zugriff aufs Girokonto dienen.
Julia F.
Zuletzt aktualisiert am: 17. Juli 2023
11. März 2019
Schade eigentlich, denn gerade Frauen können mit Finanz-Apps einen niedrigschwelligen Zugang zu Investment und Geldanlage finden, der ihnen so weder beim Vermögensberater noch auf Finanzblogs angeboten wird.
Der Finanzmarkt ist komplex. Börsen-Crashs und Inflation haben ihre Spuren hinterlassen und gerade Frauen tun sich schwer, hier Vertrauen zu fassen. Es ist aber auch unumstrittener Fakt, dass sie die ökonomischen Verliererinnen sind. Sei es Pay Gap oder Pension Gap – Frauen sind finanziell benachteiligt. Wenn sie keine Altersarmut riskieren möchten, haben sie keine Alternative zur privaten Geldanlage, um vorzusorgen. Doch mit ihrem mangelnden Vertrauen, fehlenden Know-How und, ja, auch Selbstunterschätzung stehen sich Frauen auch gerne selbst im Weg.
Mit Mikro-Investments über intuitive und übersichtliche Finanz-Apps können sie sich dem Kapitalanlage-Markt sozusagen auf Zehenspitzen nähern. Ohne dabei ein unüberschaubares Risiko einzugehen, ohne sich „zu blöd“ für einen individuellen Vermögensaufbau zu fühlen, ohne viel Zeit investieren zu müssen – die ja ohnehin oft Mangelware ist. Oder zumindest als Ausrede herangezogen wird, um sich nicht mit dem fiesen Thema Geldanlage auseinandersetzen zu müssen. Bei Mikro-Investment-Apps können Frauen bereits mit Kleinstbeträgen ohne Zwang ganz variabel monatlich Geld anlegen.
Smartphone-Apps für Mikro-Investments werden meist von Fintechs, in einigen Fällen auch von Banken selbst herausgegeben. Damit erlaubt die Micro-Investment-App in der Regel ausschließlich Zugriff auf Wertpapiere, Fonds und Anleihen, die man auch bei der dahinter stehenden Bank ordern könnte. Dass Geldanlage 100% sicher ist, wäre hoch gegriffen. Jedes Investment birgt Risiken. Durch die Kleinstsummen, die man bei diesen Finanz-Apps anlegt, ist natürlich auch das Verlustrisiko minimiert.
Die meisten Apps für Mikro-Investment bieten eine große Freiheit. Userinnen können verschiedene Sparpläne anlegen, die zu ihrer Risikobereitschaft und ihrem Anlageziel passen. Diese Investments werden dann durch monatliche Raten bespart. Bei einigen Apps funktioniert das ganz bequem mit einem Klick – dabei wird dann eine Summe, die die Frau selbst bestimmt, vorgemerkt und zu einem festen Zeitpunkt vom Konto abgebucht. Andere buchen per Lastschrift jede Einzelrate direkt ab. Beides hat Vor- und Nachteile. Es ist meist möglich, aus verschieden hohen Raten auszuwählen, etwa 10 €, 25 €, 50 €, usw. Außerdem besteht die Möglichkeit, mehrmals in einem Monat auch unterschiedlich hohe Minisummen vorzumerken. Alternativ kann man die gewünschte Sparrate auch aktiv überweisen. Wobei hier die Sparhürde natürlich etwas höher liegt.
Da man bei diesen Apps in der Regel geringe Sparbeträge investiert, dauert es natürlich entsprechend länger, bis Sparerinnen relevante Renditeergebnisse erkennen. Im Idealfall sollten sich Frauen, die sich für ein solches mobiles Mikro-Investment interessieren, für langfristigere Sparziele und -pläne entscheiden. Darum sind sie vor allem für die junge Generation interessant. Eine Azubine kann damit bereits während ihrer Ausbildung beginnen, fürs Alter vorzusorgen. Und zwar ganz so, wie es zu ihrem Einkommen und Lebensstil passt. Aber auch für Frauen, die sich dem Thema Geldanlage vorsichtig nähern wollen, finden mittels App einen leichten Einstieg. Sie sind flexibel, können die Anlage jederzeit unterbrechen und sich ohne Kündigungsfrist auszahlen lassen. Mikro-Investment Smartphone-Apps sind toll geeignet für Anfängerinnen, die gerade erst anfangen (wollen), Geld anzulegen.
Da solche Mikro-Investment-Apps darauf ausgelegt sind, die Besparung jederzeit ohne Frist beenden und eine Auszahlung beantragen zu können, ist das Risiko für Investment interessierte Frauen denkbar gering. Natürlich sollten sie sich nicht gerade dann die Summe auszahlen lassen, wenn die Kurse niedrig sind. Aber dank der übersichtlichen Statistiken lässt sich auch hierfür der richtige Zeitpunkt ganz intuitiv ablesen. Eine Top-Idee für neugierige, moderne Anlegerinnen, um einen Einstieg oder eine komfortable Lösung auf die Investmentfrage zu finden. Von der hoffentlich bald noch mehr auf den Markt kommen werden.
Julia F.
Julia ist unsere Spezialistin im Bereich “Frauen und Geldanlage”. Selbst als Quereinsteigerin in die Finanz-Szene gestartet, setzt sie sich bei uns mit den typischen Fragen und Unsicherheiten von Frauen beim Thema Geldanlage und Vermögensaufbau auseinander. Und sie spricht aus Erfahrung, denn sie ist mittlerweile selbst erfolgreiche Anlegerin. Julia gewährt uns mit ihren Beiträgen einen Einblick in die weibliche Welt der Geldanlage und des Vermögensaufbaus.
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