Robo-Advisor = alter Wein in neuen Schläuchen....
oder?

“Robo-Advisor sind Schrott….” oder “alter Wein in neuen Schläuchen!” Gewagte Aussagen – oder? Keinesfalls, denn sie ist zugegebenermaßen ein wenig aus dem Zusammenhang gerissen. Denn ursprünglich lautet diese Aussage wie folgt: “”Relativ zu den großartigen Investoren wie Buffett, Soros oder dem US-Rohstoffguru Jim Rogers sind Robo-Advisor Schrott”. Wie kommt jemand zu solch einer Aussage (oder besser: Feststellung)? Womit untermauert jemand eine solche Aussage, die eine ganze Branche, ob ihrer Daseinsberechtigung kritisiert beziehungsweise komplett in Frage stellt? 

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Markus G

5. November 2017

Robo-Advisor sind Schrott

5. November 2017

Getroffen wurde diese Aussage von einem Menschen, der, ob seines Wissens als auch seiner daraus resultierenden Reputation, wissen muss (oder zumindest sollte), wovon er spricht – Behavioral-Finance-Experte Thorsten Hens. Seines Zeichens immerhin Direktoriumsmitglied des Instituts für Banking and Finance der Universität Zürich. Doch ganz so hart geht der Finanzexperte mit den Robo-Advisor Angeboten dann doch nicht ins Gericht, sondern relativiert seine Aussage.

Robo-Advisor sind zielgruppen-spezifische Anlage-Angebote

Dabei spielt er ganz gezielt auf das Thema der “emotions-basierten Anlageentscheidungen” von Menschen an. Sei es der klassische Anlageberater oder aber eben auch der Kleinanleger, welcher sich aufgrund eigens generierter Informationen aus zahlreichen Info-Quellen des World-Wide Web seine notwendigen Grundlagen für eigene Anlageentscheidungen zusammen sucht.  Nicht selten werden so allerdings auch Anlagestrategien “konzipiert”, die nicht selten zu erheblichem Kapitalverlust führen.  Ein Punkt, an dem gute Robo-Advisor sicherlich zum Vorteil eines Anlegers gereichen können.

“Relativ zum durchschnittlichen Anleger, der in alle Psychofallen tappt, sind Robo-Advisor hier sicher nicht die schlechteste Lösung.”

So die Meinung des Finanzexperten. Ohne allerdings abermals darauf zu verweisen, dass es sich bei Robo-Advisor Angeboten zumeist um standardisierte Prozesse und Angebot handelt. Seiner Meinung nach durchaus zu vergleichen mit Convenience Food.

“Sie können Fertigpizza kaufen oder Sie können in ein italienisches Restaurant gehen und Ihre Pizza nach eigenem Gusto zusammenstellen.

Die Fertig-Pizza unter den Anlage-Angeboten erfreut sich seiner Einschätzung nach vor allem deshalb wachsender Beliebtheit, weil vielen Investoren individuelle Produkte zu teuer sind.

An dieser Stelle sei von unserer Seite mal interessehalber die Frage in den Raum geworfen, inwieweit ein solcher Vergleich zwischen digitalen Investment Angeboten und Convenience Food in Form einer Fertig-Pizza eigentlich den Anbieter von digitalen Geldanlagen gefällt?

Konkurrenz durch Robo-Advisor ist hausgemacht

Nach Hens’ Auffassung haben Robo-Advisor also durchaus ihre Daseinsberechtigung und führt hierbei zu Felde, dass Investmentberater und ihre Arbeitgeber den nun immer stärker aufkommenden Robo-Advisor Angeboten selbst durch ein entsprechendes “Fehlverhalten” in der Vergangenheit erst zu ihrem Aufstieg verholfen hätten.

Eine Feststellung, die vor allem auf das Verhalten renommierter Bankhäuser, Investment-Gurus als auch politischen Vertretern im Rahmen des Lehman Brother Kollaps und dem daraus resultierenden Börsencrash  abzielen dürfte.

Und eine Auffassung und Meinung darstellt, welche wir durchaus teilen. Denn in der Vergangenheit haben Anlageberater aller Klassen nicht selten wider besseren Wissens Empfehlungen ausgesprochen, die für Anleger in einem finanziellen Desaster endeten. Anlageprodukte auf den Markt geworfen, die ausgerechnet jene, die Sie entwickelt haben, irgendwann selbst nicht mehr verstanden haben – einzig mit dem Ziel aus potentiellen Anlegern, die Ihnen vertraut haben, den letzten Euro beziehungsweise Dollar als Provision aus den Taschen zu ziehen.

Das Stichwort Transparenz wurde hier schamlos durch das existente Vertrauen von Anlegern ersetzt…und leider auch missbraucht. Wen wundert es also, dass nun Robo-Advisor mit einer neuen Vorstellung von Transparenz eben jenen Anlageberatern entsprechende Konkurrenz bereiten? Zumindest in Teilbereichen des breiten Feldes potentieller Anleger?

Erfolgreiche RoboAdvisor? Amerika liefert den Beleg

Die Chancen für die deutschen RoboAdvisor Anbieter hierzu stehen dabei gar nicht mal  schlecht. Zumindest nicht, wenn man sich den US-amerikanischen Markt als Beispiel heranzieht. Denn gerade Robo-Advisory Unternehmen wie Betterment Capital entspringen eben jener Erkenntnis, dass es an der Zeit sei, den etablierten Investmentbankern und ihren Arbeitgebern etwas entgegenzustellen, wonach geschundene Anleger offensichtlich suchen – einfache, transparente und ehrlich Möglichkeit, das eigene Kapital erfolgreich zu mehren.

Und gerade in Amerika zeigt sich, dass dieses vermeintliche unsinnige “Robo-Advisory” durchaus seine Berechtigung zu haben scheint. Die Bestätigung hierfür liegen nicht nur in einer stetig steigenden Summe bei den Assets under Management, sondern vor allem darin, dass sich mittlerweile auch große etablierte Finanz-Unternehmen wie Charles Schwab diesem Segment des Robo-Advice mit einem eigenen Angebot “widmen”. 

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Markus G

Markus ist der “Kopf” des Teams. Ideengeber, Vermarkter, Redakteur und irgendwie an allem auf diesem Portal beteiligt. Ohne ihn würde es dieses Portal so nicht geben. Eine Idee – entstanden aus dem persönlichen Interesse an FinTech und nun langjähriger Erfahrungen in der Finanz-Szene. Zudem ist Markus Kolumnist auf zahlreichen Online-Plattformen – vor allem im englischsprachigen Raum (The Verge, Talkmarkets, Stockopedia, aber u.a. auch auf Focus.de
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