Passiv oder aktiv investierender Robo-Advisor: Was ist erfolgreicher?

Die Digitalisierung hat unser Leben in den letzten Jahren verändert und beeinflusst auch unser Verhalten beim Thema Geldanlage. Roboadvisor bieten eine moderne, schnelle und kosteneffiziente Möglichkeit, in Wertpapiere zu investieren. Aber welche Anlagestrategie ist besser: aktiv oder passiv? In diesem Artikel werden wir die Vor- und Nachteile beider Strategien und die Optionen von Robo-Advisorn mit aktiver und passiver Anlagestrategie mal etwas näher betrachten.

Robo-Advisor: Passive oder aktive Anlagestrategie erfolgreicher? » RoboAdvisor-Portal.com - das Infoportal

Oliver S.

6. November 2017

RoboAdvisor - aktiver oder passiver Anlagestil

6. November 2017

In der heutigen schnelllebigen Welt suchen immer mehr Menschen nach einer effektiven und einfachen Möglichkeit, ihr Geld anzulegen. Eine Möglichkeit, die in letzter Zeit immer beliebter geworden ist, sind sogenannte Robo-Advisor. Mittlerweile tummeln sich mehr als 40 dieser auch als Online-Vermögensverwaltungen bekannten Unternehmen am Markt. Dabei teilt sich der Markt grob in zwei Teile auf:

Jene Anbieter, die bei ihren Anlagestrategien und den darauf basierenden Portfolios einen aktiven Investmentansatz verfolgen

wie

  • Solidvest (Investiert aktiv in Aktien)
  • Vividam (investiert in aktiv gemanagte Fonds)
  • Estably (investiert aktiv in Aktien und aktiv gemanagte Fonds) 
  • etc.

und auf der anderen Seiten jenen Anbietern, die einen passiven Investmentansatz (investieren zumeist in ETFs) verfolgen – wie 

 

Womit sich letztendlich für die meisten Anleger die Frage stellt, wo zum einen die Unterschiede bei diesen beiden Investmentstrategien liegen und zum anderen, welche Strategie letztendlich unter dem Aspekt einer wünschenswert hohen Rendite die Bessere ist? Gehen wir im folgenden Artikel diesen Fragen auf den Grund und beginnen damit die beiden Anlagestrategien im Detail zu betrachten.

Was bedeutet „Aktive Anlagestrategie“?

Bei der aktiven Anlagestrategie versucht der Fondsmanager, den Markt zu schlagen, indem er Wertpapiere kauft und verkauft, um von kurzfristigen Marktschwankungen zu profitieren. Dies erfordert eine intensive Überwachung des Marktes und der Unternehmen sowie eine schnelle Reaktion auf sich ändernde Marktbedingungen. Die Kosten für eine aktive Anlagestrategie sind in der Regel höher als bei einer passiven Strategie, da mehr Transaktionen erforderlich sind und die Fondsmanager höhere Gebühren und – je nach Anbieter – auch sogenannte Erfolgsprämien verlangen.

Vor- und Nachteile einer aktiven Anlagestrategie

Eine aktive Anlagestrategie hat im Vergleich zu einer passiven Anlagestrategie ihre Vor- und Nachteile, die sich wie folgt darstellen:

Aktiv investieren – die Vorteile

 
  • Mehr Flexibilität – Eine aktive Anlagestrategie kann schnell auf Marktschwankungen reagieren und die Anlagestrategie entsprechend anpassen.
  • Bessere Renditechancen – Da bei einer aktiven Anlagestrategie eine gezielte Auswahl von Wertpapieren erfolgt, kann sie eine höhere Rendite erzielen.
  • Mehr Auswahlmöglichkeiten – Bei einer aktiven Anlagestrategie ist es möglich, aus einer breiteren Palette von Wertpapieren auszuwählen.

Aktiv investieren – die Nachteile

 
  • Höhere Kosten – Da bei einer aktiven Anlagestrategie ein höheres Handelsvolumen anfällt, sind in der Regel auch höhere Kosten zu erwarten.
  • Mehr Stress – Eine aktive Anlagestrategie erfordert regelmäßige Überwachung und Anpassung, was zu höherem Stress führen kann.
  • Höheres Risiko – Eine aktive Anlagestrategie ist aufgrund der gezielten Auswahl von Wertpapieren mit höherem Risiko verbunden.

Was bedeutet „Passive Anlagestrategie“?

Die passive Anlagestrategie basiert auf der Idee, dass der Markt effizient ist und die meisten Fonds nicht besser abschneiden als der Markt selbst. Die Idee dahinter ist, dass Sie den Markt nicht schlagen können, also sollten Sie einfach versuchen, den Markt nachzuahmen. Das bedeutet, dass Sie in Indexfonds oder Exchange Traded Funds (ETFs) investieren, die verschiedenen Märkte und / oder Indices nachbilden.

Vor- und Nachteile einer passiven Anlagestrategie

Eine passive Anlagestrategie hat im Vergleich zu einer aktiven Anlagestrategie ebenfalls einige Vor- und Nachteile, welche Anleger beachten sollten:

Passiv investieren – die Vorteile

 
  • Geringere Kosten – Da eine passive Anlagestrategie weniger Handel erfordert, fallen in der Regel auch geringere Kosten an.
  • Breite Diversifikation – Passive Anlagestrategien investieren in eine breite Palette von Wertpapieren, um die Risiken zu minimieren und die Renditen zu maximieren.
  • Weniger Stress – Da bei einer passiven Anlagestrategie keine regelmäßige Überwachung und Anpassung erforderlich ist, ist sie weniger stressig.

Passiv investieren – die Nachteile

 
  • Mangelnde Flexibilität – Passive Anlagestrategien sind in der Regel langfristige Anlagestrategien, die sich nicht schnell an Veränderungen am Markt anpassen lassen.
  • Keine optimierte Rendite – Da eine passive Anlagestrategie auf die gesamte Marktentwicklung setzt, kann sie in einem Marktumfeld mit hohen Schwankungen unterdurchschnittliche Renditen erzielen.
  • Keine Auswahlmöglichkeiten – Bei einer passiven Anlagestrategie muss man sich auf die Auswahl der Wertpapiere verlassen, die im Index enthalten sind.

Risiken und Kosten der aktiven und passiven Anlagestrategien

Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl einer Anlagestrategie sind neben den generellen Vor- und Nachteilen vor allem aber die damit verbundenen Risiken und Kosten. 

Anbieter, die einen aktiven Investmentansatz verfolgen, verlangen oft höhere Kosten für ihre Analyse- und Handelsaktivitäten aufwenden. Diese Kosten werden in der Regel an die Anleger weitergegeben und können sich somit negativ auf die Gesamtrendite des Fonds beziehungsweise des Anlageportfolios auswirken. 

Darüber hinaus können aktive gemanagte Fonds und Portfolios auch mit einem höheren Risiko einhergehen, da hier in der Regel der Versuch unternommen wird, den Markt zu übertreffen. – also eine sogenannte “Outperformance” zu erzielen. Wenn der Markt jedoch eine negative Entwicklung nimmt, kann dies zu erheblichen Verlusten führen, wenn hier zu spät im Rahmen des Portfoliomanagements zu spät reagiert wird.

Auf der anderen Seite haben passive Anlagestrategien oft niedrigere Kosten, da sie in der Regel auf Indexfonds oder ETFs basieren, die nur begrenzte Analyse- und Handelsaktivitäten erfordern. Dies kann dazu beitragen, dass die Gesamtrendite höher ausfällt als bei aktiven Fonds. Passive Anlagestrategien sind jedoch auch mit spezifischen Risiken verbunden, wie z.B. einer möglichen Unterperformance des Index, auf den der Fonds abzielt. Wenn der Index eine negative Entwicklung nimmt, kann auch die Rendite des passiven Fonds betroffen sein.

Was ist besser – aktive oder passive Anlagestrategie?

Womit wir letztendlich zu der eingangs gestellten Frage kommen, welche Anlagestrategie nun besser ist? Und wie zu erwarten, lässt sich diese Frage eben nicht pauschal beantworten. Es hängt von der individuellen Risikotoleranz, den Anlagezielen und der Marktprognose ab. 

Eine aktive Anlagestrategie kann höhere Renditen erzielen, aber auch höhere Kosten und ein höheres Risiko mit sich bringen. Eine passive Anlagestrategie kann kosteneffizienter und stabil sein, aber möglicherweise Chancen verpassen.

Aktiv oder passiv investieren – Zusammenfassung und Fazit

Insgesamt ist es schwierig zu sagen, welche Art von Anlagestrategie besser ist – passiv oder aktiv. Beide haben ihre Vor- und Nachteile, und die Wahl hängt von vielen individuellen Faktoren ab. Wichtig ist jedoch, dass Anleger ihre Entscheidungen aufgrund von Fakten und fundierten Analysen treffen und dabei immer ihre individuellen Ziele und Bedürfnisse im Blick behalten.

Um sicherzustellen, dass Ihre Anlagestrategie erfolgreich ist, sollten Sie sich auf eine breite Diversifikation konzentrieren, regelmäßig Ihr Portfolio überprüfen und anpassen, und Ihre Entscheidungen auf fundierten Analysen und Fakten treffen. Das gilt somit auch bei der Auswahl eines passenden Roboadvisor Anbieters.

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Oliver S.

Oliver S.

Oliver ist der Journalist im Team. Ausgebildeter Banker (Hypo Vereinsbank), hat hohes Maß an spezifischem Finanzwissen und ist einer der bekanntesten Schreiberlinge in der Finanz-Szene. Er das Thema Finanzen in einer Leichtigkeit, die seinesgleichen sucht. Nicht ohne Grund hat Oliver unter anderem auch für die Huffington Post geschrieben. Zudem ist er bis heute auch als Redakteur für FTD.de (ex Financial Times Deutschland) als auch auf Unternehmerhandbuch.de tätig. Kümmert sich hier um alles, was mit dem Thema Finanzwissen, Interviews und News zu tun hat.

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