
ROBIN – das Robo-Advisor Angebot der Deutschen Bank AG. Lohnenswertes Kapitalanlage-Angebot? Zumindest steht eins von vornherein einmal fest: So langsam scheinen auch die großen Bankinstitute zu erkennen, dass es sich bei den Robo-Advisor nicht nur um einen vorübergehenden Trend handelt, sondern dass der Markt großes Wachstumspotenzial für die Zukunft hat. Dazu passt aktuell die Meldung, dass die Deutsche Bank einen eigenen Robo-Advisor am Markt platziert, der unter dem Markennamen ROBIN auftritt.
Und was bedeutet dies nun für Anleger? Lohnt sich ein genauerer Blick auf die neue Online-Vermögensverwaltung einer Bank, die in letzter Zeit mehr negative Schlagzeilen produzierte als durch neue Produkte und Service aufzufallen?
ROBIN startet als digitaler Vermögensverwalter der Deutschen Bank
Bei ROBIN handelt es sich um den neuen digitalen Vermögensverwalter der Deutschen Bank, der fast unbemerkt Ende November gestartet ist. Damit ist die Deutsche Bank die erste Großbank in Deutschland, die einen eigenen Robo-Advisor am Markt platziert. Dabei “arbeitet” ROBIN mit entsprechenden Algorithmen, welche von der Deutschen Bank selbst entwickelt wurden. Ob dies nun ein Vorteil ist oder nicht, wird die Zukunft zeigen.
Da man bei der Deutschen Bank von der eigenen Investment-Expertise überzeugt zu sein scheint dient der Algorithmus bei ROBIN lediglich als Teil-Element der finalen Investment-Entscheidungen. Denn in diese fließt letztendlich auch die Markt-Meinung von Ulrich Stephan, dem Chef- Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden, ein.
Investment Strategie nach dem “Value-at-Risk Prinzip
Wer sich ein wenig am Markt auskennt, wird schnell feststellen, dass es zwischen ROBIN und dem hierzulande als Marktführer geltenden Robo-Advisor Scalable Capital einige Gemeinsamkeiten gibt. So existiert bei ROBIN zum Beispiel keine starre Gewichtung der Asset-Klassen, sondern stattdessen arbeitet der Robo-Advisor nach dem Prinzip „Value at risk“.
Dieses Risikomaß steht in enger Verbindung mit der Volatilität, sodass die Aktienquote beispielsweise bei einer Seitwärtsbewegung oder in ruhigen Marktlagen deutlich erhöht, während sie einer hohen Volatilität zurückgefahren wird. Mit dieser Strategie steht ROBIN zwar nicht ganz alleine am Markt dar, unterscheidet sich aber deutlich von den weitaus meisten anderen Robo-Advisor, die eben eine relativ starre Gewichtung vornehmen.
Keine Überraschung: ROBIN arbeitet mit Exchange Traded Funds
Um die eigenen Anlagestrategien bestmöglich umzusetzen, arbeitet ROBIN – wie die weitaus meisten Robo-Advisor ebenfalls – mit Exchange Traded Funds, die hierzulande besser unter Bezeichnung Indexfonds oder ETFs bekannt sind. Das Chance-Risikoverhältnis von ETFs wird von den meisten Experten als sehr gut bewertet, zumal damit eine äußerst breite Risikostreuung erreicht werden kann.
Zudem stellt sich immer wieder heraus, dass ETFs sogar häufig in der Lage sind, eine bessere Performance als aktiv gemanagte Fonds zu erzielen. Nimmt man dann auch noch die deutlich geringeren Kosten der ETFs im Vergleich zu den Aktivfonds hinzu, ergibt sich für den Anleger eine sehr gute Rendite.
Die Konditionen beim Robo-Advisor ROBIN
Wer sich für das Angebot des neuen Robo-Advisor ROBIN interessiert, der muss mindestens 5.000 Euro investieren, denn erst ab dieser Summe kann der Service genutzt werden. Damit bewegt sich ROBIN zwar nicht im obersten Bereich, aber es gibt durchaus einige Mitbewerber, die bei der Mindesteinlage nicht ganz so hohe Hürden setzen. Die Servicegebühren sind – wie bei vielen Robo-Advisor – nach Anlagesumme gestaffelt und lauten aktuell wie folgt:
- 000 bis 24.099 Euro: 1,0%
- Ab 25.000 Euro: 0,9%
- Über 50.000 Euro: 0,8%
Neben dieser Servicegebühr wird zusätzlich eine Verwaltungsgebühr in Höhe von 0,25 Prozent berechnet, die allerdings von der entsprechenden Fondsgesellschaft einbehalten wird.
Die Anmeldung beim Robo-Advisor ROBIN
Wer sich für das Angebot des Robo-Advisor ROBIN interessiert, der kann sich zunächst einmal auf der Webseite kostenlos anmelden. Im Zuge der Anmeldung sind einige Angaben zu machen, wie sie bei nahezu allen digitalen Vermögensverwaltern am Markt üblich sind. Dazu gehören unter anderem die folgenden Angaben:
- Name und Alter
- Vorhandenes Vermögen bzw. Anlagesumme
- Anlagehorizont
- Ziel der Anlage
- Risikobereitschaft
- Rendite-Erwartung
Nachdem der Anleger die Angaben zu seinen finanziellen Verhältnissen sowie zur Risikoeinstellung gemacht hat, wird ein Anlegerprofil erstellt. Dies beinhaltet, dass dem Kunden eine Anlagestrategie angezeigt wird, die auf seine Bedürfnisse zugeschnitten ist.
Wichtig zu erwähnen ist, dass alle Anlageentscheidungen inklusive der Verteilung auf die einzelnen Anlageklassen von ROBIN übernommen werden. Es handelt sich also um eine komplette Online-Vermögensverwaltung, bei der ROBIN die Entscheidung trifft, wie das Kapital des Kunden im einzelnen angelegt wird.
Robo-Advisor Angebot “Robin”: Verfügbar bei Maxblue und der Deutschen Bank AG
Interessant ist bei dem Robo-Advisor Angebot “Robin, das es sowohl beim Online-Broker “Maxblue” der deutschen Bank verfügbar ist als auch auf der Webseite und Filialen der Deutschen Bank. Damit werden potenziellen Interessenten an dem digitalen Kapitalanlage zahlreiche Möglichkeiten der Inanspruchnahme des Angebotes geboten – bis hin zum persönlichen Kontakt.
ROBIN als neuer Robo-Advisor: Licht und Schatten
Die Deutsche Bank ist hierzulande die erste Großbank, die einen eigenen Robo-Advisor am Markt platziert. Zwar ist ROBIN erst wenige Tage alt, aber dennoch möchten wir an dieser Stelle ein erstes Fazit ziehen und in dem Zusammenhang die aus unserer Sicht bestehenden Vor- und Nachteile des Angebotes aufführen:
Vorteile:
+ keine starre Gewichtung der Asset-Klassen
+ individuelle Anlagestrategien
+ hohe Sicherheit und Expertise durch Deutsche Bank
+ kostengünstige ETFs als Basis der Portfolios
Nachteile:
– Mindestanlage mit 5.000 Euro nicht gerade gering
– Kosten liegen leicht über dem Branchendurchschnitt
– Angebot muss sich am Markt erst noch behaupten
Unser erstes Fazit zum Robo-Advisor namens “Robin”
Als Fazit zum neuen Robo-Advisor ROBIN der Deutschen Bank möchten wir feststellen, dass dieser rein optisch mit seiner Webseite einen guten Eindruck macht. Es existieren – ob gewollt oder nicht – einige Ähnlichkeiten zum Marktführer Scalable Capital, insbesondere bezüglich der strategischen Ausrichtung. Diese basiert bei ROBIN ebenfalls auf der Value-at-risk Methode. Die nächsten Monate und Jahre werden zeigen, ob und in welchem Umfang sich ROBIN am Markt durchsetzen kann.