Lloyd Fonds AG beteiligt sich an growney

Diese Nachricht ist zweifellos eine klare Bestätigung für viele Experten in der deutschen Finanz- und Investment-Branche, die seit langem die Konsolidierung des Marktes für Robo-Advisors in Deutschland prognostizieren. In einem bedeutenden Schritt zur Stärkung ihrer Marktposition und zur Erweiterung ihres bestehenden Angebots hat die renommierte deutsche Fondsgesellschaft Lloyd AG aus Hamburg beschlossen, sich den  kleineren, aber etablierten Robo-Advisor growney einzuverleiben. Wird diese strategische Entscheidung das Spiel auf dem deutschen Investmentmarkt verändern?

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Markus G

Zuletzt aktualisiert am: 16. Oktober 2023

Lloyd Fonds AG übernimmt growney

10. November 2021

Paukenschlag: Die Hamburger Lloyd Fonds AG übernimmt mit einer Einlage von 3 Millionen Euro 17,75 % der Anteile am Robo-Advisor growney GmbH. Das ist an sich zwar durchaus spannend, aber das einem FinTech wie growney externes Kapital zufließt, um das das eigene Geschäft voranzutreiben ist im Grunde nichts Außergewöhnliches. Der wesentlich interessantere Teil der Pressemitteilung ist jener

 

  • Abschluss von Optionsvereinbarungen mit den growney-Gesellschaftern über den gestuften Erwerb aller übrigen Geschäftsanteile gegen Ausgabe von Lloyd-Aktien und Barzahlung

Womit deutlich wird, dass es bei den 17,75 % Beteiligung seitens der Lloyd Fonds AG nicht bleiben soll. Vielmehr ist seitens des Hamburger Investmentunternehmens geplant die growney GmbH kurz- bis mittelfristig komplett zu übernehmen. So wurden entsprechende Optionsvereinbarungen mit dem aktuellen Mehrheitsgesellschafter und Gründer Gerald Klein sowie allen weiteren Gesellschaftern vereinbart, den Anteil an der growney GmbH in mehreren Schritten auf bis zu 100 % erhöhen zu können.

Was plant die Lloyd AG mit der Übernahme von growney?

Wie bereits erwähnt sind Beteiligungen und auch Übernahmen bei FinTechs nicht Neues geschweige denn Außergewöhnliches. Dennoch stellt sich die Frage, was die Lloyd AG, die hinter dem digitalen Kapitalanlage-Angebot (Robo-Advisor) LAIC steht, beabsichtigt? Soll growney etwa sukzessive in das Robo-Advisor Angebot LAIC integriert werden?

Laut Aussage des Vorstandsvorsitzenden des Investment-Unternehmens, Achim Plate ist genau dies nicht geplant, sondern vielmehr soll growney als eigenständiges Investment-Angebot erhalten bleiben, jedoch im Rahmen einer Zwei –Marken Strategie unter dem Dach von Lloyd Digital neben dem Angebot LAIC weiter betrieben werden.

So äußert sich der CEO Achim Plate zur Übernahme von growney und der geplanten Strategie wie folgt:

“Die strategische Partnerschaft mit dem FinTech und Robo-Advisor growney ist der Startschuss für den Ausbau unseres digitalen Angebots zu einem Full-Service-Lösungsanbieter. Unser WealthTech LAIC, mit dem wir seit April 2019 Privatanlegern und institutionellen Kunden digitale und risikooptimierte Anlagelösungen zur Portfoliooptimierung anbieten und growney ergänzen sich dabei perfekt.”

Wir können nun im Rahmen einer Zwei-Marken-Strategie zukünftig sowohl vermögenden und institutionellen Kunden als auch preissensiblen, unabhängigen Retail-Investoren digital gesteuerte Anlagelösungen anbieten. Wir setzen dabei weiterhin konsequent den Megatrend der Nutzerzentrierung um, zielgerichtete datenbasierte Angebote für unsere Kunden zu liefern.”

Bedeutet also, dass das Robo-Advisor Angebot LAIC auf der einen Seite der Premium-Anbieter für vermögende Privatanleger sowie institutionelle Kunden geführt werden soll, wo hingegen growney als kostengünstiger Robo-Advisor für Endkunden unter dem Dach von Lloyd Digital platziert wird.

Was sich die beiden „Partner“ von der zukünftigen Zusammenarbeit versprechen

Für den Gründer und aktuellen CEO von growney, Gerald Klein ist der Einstieg der Lloyd AG vor allem eins – die Anerkennung der bisher geleisteten Arbeit. Dementsprechend äußert er sich nun auch zum Einstieg:

„Das Investment der Lloyd Fonds AG ist eine fantastische Bestätigung unserer bisherigen Arbeit. Der gemeinsame Know-how-Transfer ermöglicht uns eine Optimierung unserer Kompetenzen im Produktmanagement. Die künftige Zusammenarbeit ermöglicht uns spannende neue Kooperationen mit großen Partnern und die Fortsetzung des sehr starken Wachstumskurses.”

Wobei neben dem gewünschten Know-How Transfer und der Option weitere Kooperationen unter dem Dach der Lloyd AG abschließen zu können, vor allem Synergie-Effekte genutzt werden können. So beispielsweise die Zusammenführung von entsprechenden Expertisen beim Produktmanagement als auch der Produktentwicklung, der gemeinsamen Nutzung und Weiterentwicklung von Datenmodellen als auch, auf mittlere Sicht hin geplanten Integration von Teilen des Finanz-, Personal-, IT-, Recht- sowie Compliance-Bereichs der growney GmbH in den Lloyd Fonds-Konzern.

Zeitplan der Übernahme und weitere Planungen

Laut Achim Plate soll die vollständige Übernahme, unter dem Vorbehalt keinerlei Einwände seitens der Bafin, bis spätestens 2024 erfolgen. Wobei die Übernahme von rund 85 % der growney Anteile unter Nutzung der erwähnten Optionen bis zum Januar 2023 erfolgen soll.

Bereits 2022 soll growney jedoch bereits als weiterhin eigenständiges Angebot vollständig unter dem Dach von Lloyd Digital integriert sein. Spannend ist zudem, dass der Vorstand der Lloyd AG bereits angekündigt hat, dass es bei der aktuellen „Beteiligung“ an growney nicht bleiben soll. So ist die Akquisition eines weiteren Vermögensverwalters, der mindestens 1 Milliarde Euro an Assets under Management vorweisen soll, bereits geplant. 

Ob hier ein bestimmtes Unternehmen bereits ins Auge gefasst wurde oder dies eher ein allgemein definiertes Ziel ist, ist bis dato jedoch offen. Zumindest wird aber damit deutlich, dass auch Richtung Lloyd noch Einiges zu erwarten ist.

Hier geht es zur offiziellen Pressemitteilungen mit den wirtschaftlichen Details der Beteiligung und später geplanten Übernahme >> Lloyd AG beteiligt sich an growney

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Markus G

Markus ist der “Kopf” des Teams. Ideengeber, Vermarkter, Redakteur und irgendwie an allem auf diesem Portal beteiligt. Ohne ihn würde es dieses Portal so nicht geben. Eine Idee – entstanden aus dem persönlichen Interesse an FinTech und nun langjähriger Erfahrungen in der Finanz-Szene. Zudem ist Markus Kolumnist auf zahlreichen Online-Plattformen – vor allem im englischsprachigen Raum (The Verge, Talkmarkets, Stockopedia, aber u.a. auch auf Focus.de
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