
Erfolgreiches Investment dank “Outperformance” – genau darauf lässt sich wohl das Anlageziel eines jeden Menschen reduzieren, der sein Kapital erfolgreich an den Börsen dieser Welt vervielfachen möchte. Doch wie ist das mit der “Über-Rendite” und dem Ziel den sogenannten Markt schlagen zu wollen? Ein tatsächlich zu realisierendes Anlageziel oder von je her eher ein Wunschziel, welches in der Praxis jedoch schlicht nicht machbar ist? Eine Frage, die letztendlich in ihrer Fragestellung an sich eher unbeantwortet bleibt. Aus einfachem Grund: Finanz- und Investment-Experten haben oftmals stark voneinander abweichende Standpunkte zu diesem Thema. Und genau diese unterschiedlichen Standpunkte sind Bestandteil unserer Artikelserie zum Thema ” Kann man den Markt schlagen?”
Nun konnten wir einen weiteren Investment-Profi für diese Artikelserie gewinnen: Herrn Torben Bock von der Kruse & Bock Vermögensverwaltung. Jenem Unternehmen, dass auch hinter dem hier erst kürzlich vorgestellten Robo-Advisor “Peningar” steht.
Erfolgreiches Investment: “Kann man den Markt schlagen?”
Die Frage, ob man den Markt schlagen kann, ist aus meiner Sicht nur zu beantworten, wenn wir uns eingehend „den Markt“ genauer anschauen. Für mich als Vermögensverwalter hat der Begriff „Markt“ mehrere Definitionen.
Die grundlegende Frage: Was ist der Markt?
Die sehr sachliche Definition aus Sicht des Gesetzgebers zuerst. Als von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigter unabhängiger Vermögensverwalter unterliegen wir strengen regulatorischen Anforderungen. Diese sollen unter anderem dem Schutz der Anleger und seinem Investment dienen. Um die Leistung eines Vermögensverwalters, der übrigens keine Provisionen erhalten darf, zu beurteilen, wird im Rahmen einer Geeignetheitsprüfung ein Anlegerprofil erstellt, aus dem sich eine Strategie mit einer jeweiligen Benchmark ableitet.
Ein Praxisbeispiel
Dieser Prozess ist beispielsweise sehr benutzerfreundlich bei unserer digitalen Vermögensverwaltung peningar.de implementiert. Die jeweilige Benchmark ist für diesen Bereich mit dem Markt gleichzusetzen. Wir agieren im Rahmen einer (digitalen) Vermögensverwaltung im Namen des Kunden in seinem Portfolio und lassen uns an der Benchmark messen. In jedem Depotbericht wird die Benchmark berichtet und ins Verhältnis zur Performance des Kundendepots respektive seinem Investment gesetzt.
Ein Beispiel: Ein Kunde mit mittlerem Risiko und einer Aktienquote von 50% hat die Benchmark 50% MSCI Welt und 50% Global Bond. Wenn wir es nicht schaffen würden, die Benchmark nachhaltig zu schlagen, würde der Kunde den Mehrwert bei seinem Investment nicht sehen und ggf. kündigen – wir schaffen das bis aus wenige Ausnahmen seit mehr als 20 Jahren.
Der persönliche Aspekt des Anlegers
Eine andere Definition entspringt aus dem persönlichen Umfeld des Anlegers. Konkret bedeutet dies seine Sichtweise, welche Zielvorstellungen hinsichtlich der zu erwartenden Rendite der Kunden an sein Depot / Investment hat. Das ist dann sein Markt. Bedeutet, dass es für manchen Anleger schon reicht, sein bisheriges Ziel (z.B. Erhalt auf Kapitalmarktniveau) zu erlangen. Das ist die Praxis bei uns.
Auch hier ein Beispiel: der Kunde hatte bei seiner Bank ein schlecht gemanagtes Depot oder eine ganz simple Tagesgeld-Anlage. Mit beiden Modellen schafft er sein Renditeziel nicht. Mit einem breit diversifizierten Wertpapier-Portfolio, das wir für den Kunden verwalten, ist es auch in der aktuellen (und vermutlich lange andauernden) Niedrigzinsphase möglich, den Markt zu schlagen. Viele Anleger haben „Anlage-Notstand“ und merken bei selbstkritischer Betrachtung, dass sie es alleine nicht schaffen, ihren Markt zu schlagen. Ein Vermögensverwalter hat mit seinem fundierten und speziellen Fachwissen mehr Möglichkeiten, Wertpapiere auszuwählen, die dazu beitragen eine Outperformance gegenüber dem Markt zu erzielen. Was der Kunde letztendlich als erfolgreiches Investment wahrnimmt.
Wichtig beim Vergleich: Kosten, Steuern und Vollinvestition
Ein wesentlicher Faktor auf dem Weg, mit einem Investment den Markt zu schlagen, ist neben der erwähnten Expertise auch der Blick auf die Kosten. Die Mehrheit der aktiven Investmentfonds steht schafft es nicht, seine Benchmark zu schlagen. Da nützt es auch nichts, wenn Fonds im Peer-Group-Vergleich gut dastehen. Bei einer Vermögensverwaltung herrscht absolute und jederzeitige Kostentransparenz.
Deshalb setzen wir im Rahmen unserer digitalen Vermögensverwaltung auf den Einsatz von ETFs, die sehr günstig sind und als Sondervermögen einen besseren Schutz als z.B. Zertifikate bieten. Das führt im Ergebnis dazu, dass unsere ETF-Strategien auch nach Kosten und Steuern sehr gute Ergebnis erzielen.
Mein persönliches Fazit
Zusammenfassend ist es also durchaus möglich den Markt zu schlagen. Es ist aber wichtig, den richtigen Bezug des Begriffes „Markt“ herzustellen. Der Markt muss zu den Kunden und ihren Depots passen und man darf die Vorteil des Marktes bei der Bewertung nicht außer Acht lassen: Erstens ist der Markt immer voll investiert und zweitens kennt der Markt weder Kosten noch Steuern!
Zu Torben Bock
Torben Bock ist Teilhaber der Kruse & Bock Vermögensverwaltung, die zudem verantwortlich für den Robo-Advisor Peningar zeichnet. Der Beruf des Vermögensverwalters wurde Ihm förmlich in die Wiege gelegt, denn auch sein Vater war mehr als 45 Jahre erfolgreich als Anlageberater tätig. Torben Bock besitzt das Abitur, hat an der Bankakademie studiert und ist somit Dipl. Bankbetriebswirt: Nach mehreren Jahren aktiver Tätigkeit in diversen Großbanken, hat er mit der Kruse & Bock Vermögensverwaltung den Schritt in die bis dato erfolgreiche Selbstständigkeit gewagt.