

Neben Scalable gehört auch der Robo-Advisor Investify aus Aachen zu den Unternehmen seiner Branche mit dem wohl größten Potenzial – so offensichtlich zumindest die Auffassung seiner Investoren. Denn nicht umsonst konnte das Fintech-Startup erst Mitte Februar 2018 seine Serie-A-Finanzierungsrunde abschließen – mit einem Zufluss in zweistelliger Millionenhöhe. Mit an Bord sind renommierte Investoren wie etwa das Erzbistum Berlin, das Multifamily Office Kontora und das Versorgungswerk der Rechtsanwaltskammer Rheinland-Pfalz. Und auch die Hamburger Sparkasse greift auf die Dienste des Robo-Advisors zurück. Was genau es mit dem Angebot von Investify auf sich hat und warum es offensichtlich zahlreiche Investoren überzeugt (hat), beleuchten wir im folgenden Artikel.
Investment-Erfahrung als Basis für nachhaltigen Erfolg
Das seit Anfang 2017 existierende Unternehmen Investifiy ist nicht irgendein Fintech-Startup, sondern basiert auf viel Erfahrung und umfangreichem Know-How im Investmentbereich. Sein Angebot resultiert aus der Zusammenarbeit des Softwarespezialisten aixigo AG und des Vermögensverwalters Rhein Asset Management. Beide Partner bringen entsprechende Expertise in ihren Fachbereichen mit, wovon Investify Kunden sicher nur profitieren können. Die aixigo AG bietet seit 1999 Softwarelösungen rund um die Anlageberatung an und arbeitete bisher vor allem mit großen Bankhäusern zusammen. Die Rhein Asset Management S.A. betreut Kunden bereits seit mehr als 20 Jahren zu diversen Themen rund um Kapitalanlage. Zudem hat man mit der Baader Bank, die auch bei investify als Depotbank im Hintergrund agiert, einen mittlerweile sehr renommierten und somit auch bekannten Bankpartner an Bord.
Auch die führenden Persönlichkeiten bei Investify fallen aufgrund ihrer umfangreichen Erfahrungen positiv auf. So waren drei der vier Köpfe des Robo-Advisors vor ihrer Tätigkeit bei Investify Vorstandsmitglieder oder Geschäftsführer bei der aixigo AG bzw. der Rhein Asset Management S.A. (Christian Friedrich, Christian Kratz und Tobias Haustein). Das vierte Führungsmitglied (Sebastian Hasenack) ist Experte für Anlagestrategien, wenn es um die Anlage sehr großer Vermögen geht.
Anlage nach individuellen Wünschen
Im Rahmen seines Anlageprozesses ermittelt Investify ein anlegerbezogenes, individuelles Risikoprofil. Soweit unterscheidet sich der Robo-Advisor nicht wesentlich von seiner Konkurrenz. Auch in Bezug auf den Umfang der verschiedenen Portfolios nicht. Denn mit insgesamt sechs verschiedenen Risikoklassen liegt der Anbieter im üblichen – und durchaus auch angemessenen – Bereich. Je nach ermittelter Risikostufe investiert das Unternehmen in unterschiedliche Asset- bzw. Anlageklassen. Dabei greift der Robo-Advisor auf Aktien, Anleihen und Geldmarkt zurück.
Eine Besonderheit ist, dass Investify Anlegern die Festlegung bestimmter Schwerpunktthemen ermöglicht, wodurch sich das Angebot schließlich von dem anderer Robo-Advisor abhebt. Investify ergänzt das Zielportfolio des Anlegers um dessen Wunschthemen und bietet seinen Kunden damit die Möglichkeit, ihrem jeweiligen Portfolio eine ganz besondere, individuelle Note zu verleihen.
Bisher ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und ein großes Plus von Investify. Zu den wählbaren Schwerpunktthemen gehören beispielsweise Themen wie „Robotik“, „Cyber Security“, „Nachhaltigkeit“ oder „ethisches Investieren“. Aber auch regionale Schwerpunkte sind möglich – zum Beispiel „Titanen der Alpen“ oder „Zugpferde der deutschen Wirtschaft“.
Hier die Schwerpunktthemen bei Investify im Überblick:
- Alternde Bevölkerung
- Cyber Security
- Die schnellsten 25
- Disruptive Welt
- Dividendenkönige
- Ethisches Investieren
- Gold
- Gründergeführte Unternehmen
- Top Picks
- Nachwachsende Renditen
- Nordlichter
- Robotik
- Titanen der Alpen
- Wasser
- Zugpferde der deutschen Wirtschaft
Die Umsetzung des Anlagewunsches erfolgt bei Investify hauptsächlich mithilfe von passiv gemanagten und physisch replizierten Exchange-Traded-Funds (ETFs). Diese ermöglichen eine insgesamt vergleichsweise kostengünstige Kapitalanlage. Abrundend dazu setzt das Unternehmen allerdings auch einen überschaubaren Anteil aktiv gemanagter (klassischer) Fonds zur Erreichung der Anlageziele ein. In Ausnahmefällen darf Investify auf Zertifikate bonitätsstarker Emittenten zurückgreifen, die vor allem zum Zwecke der Diversifikation zum Einsatz kommen.
Sehr gutes Kapitalanlage-Angebot mit Luft nach oben
Keine Frage: Das Angebot des Robo-Advisors glänzt vor allen durch seine Individualität. Anleger, die großen Wert auf die Möglichkeit einer Festlegung von Anlageschwerpunkten legen, sind bei Investify grundsätzlich gut aufgehoben. Allerdings offenbart das Unternehmen in seinem Angebot auch wenige Schwächen, die naturgemäß ein gewisses Verbesserungspotenzial mit sich bringen.
So ist der Anlageprozess einerseits zwar straff und damit übersichtlich gehalten. Jedoch lässt die Darstellung des Anlagevorschlages einige wichtige Detailinformationen vermissen – vor allem für sehr erfahrene Anleger mit hohen Ansprüchen.
Konkret betrifft das die zum Einsatz kommenden Wertpapiere je Anlagethema. Investify legt bedauerlicherweise nicht dar, in welche Finanzinstrumente je Anlagethema konkret investiert wird. Lediglich eine Aufteilung in Asset- bzw. Anlageklassen wird in Form eines Kreisdiagramms wird optisch dargestellt.
Immerhin nimmt der Robo-Advisor die Unterteilung in verschiedene Anlageklassen nicht allgemein vor, sondern weist diese vergleichsweise dann doch detailliert als Anlageuniversum aus. So wird beispielsweise zwischen europäischen und amerikanischen Anleihen bzw. Aktien unterschieden. Auch etwa der Anteil inflationsgeschützter Anleihen ist ersichtlich. Möchten Anleger wissen, in welche Wertpapiere genau der Robo-Advisor investiert, müssen sie auf der Internetseite von Investify separat nachlesen. Dort sind entsprechende Detailinformationen veröffentlicht.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Kosten des Robo-Advisors, der sich in dieser Hinsicht zweifellos um Transparenz bemüht. Denn abgesehen von den anfallenden ETF- bzw. Fondskosten haben Anleger lediglich eine Servicegebühr in Höhe von einem Prozent zu zahlen – unabhängig von der Anlagesumme. Separate Depotgebühren oder Ähnliches existieren nicht.
Verglichen mit anderen renommierten Anbietern wie Scalable oder vaamo ist die Höhe der Servicegebühr damit im üblichen Bereich. Zumindest dann, wenn es um relativ geringe Investitionssummen geht. Doch für Beträge ab 50.000 Euro Anlagesumme ist hingegen die Gebühr vergleichsweise hoch, da Investify keine Preisstaffelung nach Anlagesumme vornimmt. Das ist schade. Denn andere Unternehmen aus dem Markt des digitalen Vermögensaufbaus sind in diesem Fall deutlich kostengünstiger unterwegs.
Unser Fazit zum Investify Angebot
Trotz dieser wenigen Kritikpunkte kann sich Investify mit seinem Angebot durchaus sehen lassen. Nicht zuletzt bestätigt dies der bisherige Erfolg des Robo-Advisors. Das große Alleinstellungsmerkmal des Angebots liegt in der Möglichkeit der Definition von Anlageschwerpunkten. Dabei umfassen diese auch viele nachhaltige bzw. zukunftsorientierte Themen. Anleger, denen dieser Entscheidungsumfang wichtig ist, finden in Investify einen erstklassigen Partner zur digitalen Geldanlage. Andernfalls gilt es für Anleger abzuwägen, wie schwer die beschriebenen Kritikpunkte des Angebots im Einzelfall letztendlich wiegen und einer Anlageentscheidung pro oder contra Investify beeinflussen.
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