Geldanlage für Kinder: Der ultimative Guide für einen erfolgreichen Vermögensaufbau

In einer Welt steigender Lebenshaltungskosten und wachsender finanzieller Herausforderungen wird die frühzeitige Geldanlage für Kinder zu einem entscheidenden Baustein für deren Zukunftssicherung. Während klassische Sparformen wie das Sparbuch aufgrund von Niedrigzinsphasen an Bedeutung verlieren, eröffnen moderne Anlagestrategien wie ETF-Sparpläne und digitale Vermögensverwalter völlig neue Möglichkeiten für einen erfolgreichen Vermögensaufbau. Dieser umfassende Ratgeber beleuchtet die verschiedenen Optionen der finanziellen Kindervorsorge und zeigt auf, wie Eltern und Großeltern heute die finanzielle Zukunft ihrer Kinder aktiv gestalten können.

Geldanlage für Kinder - Was Eltern hierzu wissen sollten » RoboAdvisor-Portal.com - das Infoportal

Markus G

Zuletzt aktualisiert am: 30. Dezember 2024

Geldanlage für Kinder - die Möglichkeiten

10. März 2020

Es ist wohl unbestritten, dass die finanzielle Zukunftsplanung immer wichtiger wird, was gleichbedeutend damit ist, dass die frühzeitige Geldanlage für Kinder zunehmend an Bedeutung gewinnt. Aktuelle Studien der Deutschen Bundesbank zeigen, dass bereits 45% der Eltern aktiv Vermögen für ihre Kinder aufbauen. Diese Entwicklung ist nicht nur auf das gestiegene Finanzwissen der Elterngeneration zurückzuführen, sondern auch auf die wachsenden wirtschaftlichen Herausforderungen, denen sich der Nachwuchs in Zukunft stellen muss.

Die Bedeutung der frühzeitigen Vermögensbildung

Die Gründe für einen frühen Start in die Kapitalanlage für Kinder sind vielfältig und gewichtig. Eine Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) aus dem Jahr 2023 verdeutlicht, dass die Kosten für Bildung und Ausbildung in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich 32% gestiegen sind. Ein Hochschulstudium kostet heute im Durchschnitt etwa 45.000 Euro – Tendenz steigend. Diese Entwicklung unterstreicht die Notwendigkeit einer durchdachten finanziellen Vorsorge.

Ein praktisches Beispiel verdeutlicht die Bedeutung des frühen Vermögensaufbaus:

Beginnen Eltern direkt nach der Geburt ihres Kindes mit einer monatlichen Anlage von 100 Euro und erzielen dabei eine durchschnittliche jährliche Rendite von 6%, so wächst das Vermögen bis zum 18. Lebensjahr auf beachtliche 38.929 Euro an. Startet man hingegen erst zum 10. Geburtstag, reduziert sich der Endbetrag bei gleicher Sparrate auf lediglich 13.954 Euro.

Klassische Anlageformen im Wandel der Zeit

Das Kindersparbuch – ein Auslaufmodell?

Das traditionelle Sparbuch, einst der Inbegriff der Geldanlage für Kinder, hat in den letzten Jahren aufgrund einer langanhaltenden Niedrigzinsphase drastisch an Attraktivität eingebüßt. Mit einer durchschnittlichen Verzinsung von 0,001% per anno bedeutet dies bei einer Inflation von derzeit etwa 3,5% einen realen Wertverlust.

Konkret heißt das:

Bei einer Anlage von 1.000 Euro verliert das Geld jährlich etwa 35 Euro an Kaufkraft, während die Zinserträge gerade einmal 1 Cent betragen.

Tagesgeld und Festgeld – sichere Häfen mit begrenztem Potential

Tagesgeldkonten für Kinder bieten zwar mehr Flexibilität und aktuell etwas höhere Zinsen von durchschnittlich 0,13%, bleiben aber ebenfalls deutlich hinter der Inflationsrate zurück. Festgeldanlagen, die früher als sichere Renditegaranten galten, kämpfen mit ähnlichen Herausforderungen. Eine aktuelle Marktanalyse der Stiftung Warentest zeigt, dass selbst bei einer dreijährigen Bindung die Maximalverzinsung bei den meisten Anbietern unter 3,5% liegt.

Moderne Anlagestrategien für nachhaltige Renditen

ETF-Sparpläne: Die Renaissance der Kindervorsorge

Exchange Traded Funds (ETFs) haben sich als effiziente Instrumente für die langfristige Geldanlage für Kinder etabliert. Die Vorteile liegen auf der Hand: niedrige Kosten, hohe Transparenz und die Möglichkeit, an der Entwicklung ganzer Märkte zu partizipieren. Eine Langzeitstudie des Deutschen Aktieninstituts belegt, dass breit gestreute Aktieninvestments über einen Zeitraum von 20 Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,4% erzielt haben.

Die Konstruktion eines ETF-Portfolios für das Junior Depot kann dabei verschiedene Strategien verfolgen. Ein bewährter Ansatz ist die folgende Aufteilung:

 

  • 70% globale Aktien-ETFs (z.B. MSCI World)
  • 20% Schwellenländer-ETFs
  • 10% europäische Anleihen-ETFs

Der Robo-Advisor als moderne Lösung für die Kindervorsorge

Die digitale Revolution hat die Geldanlage für Kinder grundlegend verändert. Robo-Advisor haben sich als innovative Alternative für den langfristigen Vermögensaufbau etabliert und bieten speziell auf Kinder zugeschnittene Anlagelösungen. Eine Studie des Bundesverbands deutscher Banken zeigt, dass bereits 15% der Eltern, die für ihre Kinder vorsorgen, Robo-Advisor nutzen – Tendenz steigend.

Zentrale Vorteile von Robo-Advisorn

Bei der Geldanlage für Kinder punkten Robo-Advisor mit mehreren entscheidenden Vorteilen. Zunächst erfolgt die Vermögensverwaltung vollautomatisch nach wissenschaftlich fundierten Anlagestrategien. Dies bedeutet, dass Eltern sich nicht selbst um die Zusammenstellung und regelmäßige Anpassung des Portfolios kümmern müssen. Das System überwacht kontinuierlich die Anlage und nimmt bei Bedarf automatische Anpassungen vor, um die gewählte Anlagestrategie beizubehalten.

Ein weiterer wesentlicher Vorteil liegt in den vergleichsweise niedrigen Kosten. Die durchschnittlichen Verwaltungsgebühren bewegen sich zwischen 0,5% und 1% pro Jahr, wobei viele Anbieter für Kinderportfolios Sonderkonditionen anbieten. Im Vergleich zu aktiv gemanagten Investmentfonds, die oft Gebühren von 1,5% bis 2,5% erheben, bedeutet dies eine erhebliche Kostenersparnis über den Anlagezeitraum.

Auswahlkriterien für Eltern

Bei der Wahl des passenden Robo-Advisors für die Kindervorsorge sollten Eltern besonders auf folgende Aspekte achten:

 

  • Mindestanlagesumme und Sparplanoptionen: Einige Anbieter ermöglichen den Einstieg bereits ab 10 Euro monatlich, während andere höhere Mindestbeträge voraussetzen. Für die meisten Familien sind flexible Sparplanoptionen mit niedrigen Einstiegshürden vorteilhaft.
  • Kostenstruktur: Neben der Verwaltungsgebühr können weitere Kosten wie Depotgebühren oder Transaktionskosten anfallen. Ein detaillierter Kostenvergleich ist unerlässlich.
  • Anlagestrategie und Risikoausrichtung: Die Anbieter unterscheiden sich in ihren Anlagestrategien und der Möglichkeit, diese an individuelle Bedürfnisse anzupassen. Besonders wichtig ist die Option, die Risikoausrichtung im Laufe der Zeit anzupassen.
  • Nachhaltigkeitsaspekte: Immer mehr Eltern legen Wert auf nachhaltige Investmentstrategien. Verschiedene Robo-Advisor bieten spezielle ESG-konforme Portfolios an.

 

Führende Anbieter im Überblick

Folgende Robo-Advisor haben sich mit spezialisierten Kindervorsorgeprodukten besonders hervorgetan:

 

  • Quirion (ab 10€ monatlich, breite ETF-Auswahl)
  • Scalable Capital (umfangreiche Reporting-Funktionen)
  • VisualVest (fokussiert auf Nachhaltigkeit)
  • Easyfolio (vereinfachte Portfoliostruktur)
  • LIQID (Premium-Segment, höhere Mindestanlage)
  • Oskar (speziell auf den Vermögensaufbau für Kinder ausgerichtetes Investment-Angebot)
  • Vividam (ausschließlich nachhaltige Investments)
  • evergreen (grüne Investmentstrategien)

 

Praktische Umsetzung und Besonderheiten

Bei der praktischen Umsetzung einer Robo-Advisor-Strategie für Kinder gibt es einige Besonderheiten zu beachten. Die Depots werden meist im Namen der Eltern geführt und können mit Erreichen der Volljährigkeit auf das Kind übertragen werden. Dies hat sowohl rechtliche als auch steuerliche Implikationen.

Ein konkretes Beispiel verdeutlicht das Potential:

Bei einer monatlichen Sparrate von 100 Euro und einer durchschnittlichen Rendite von 6% p.a. (nach Kosten) würde ein über einen Robo-Advisor verwaltetes Portfolio über 18 Jahre auf etwa 38.000 Euro anwachsen. Dabei fallen bei einem durchschnittlichen Robo-Advisor mit 0,8% Jahresgebühr etwa 2.800 Euro weniger an Kosten an als bei einem klassischen aktiv gemanagten Fonds mit 2% Jahresgebühr.

Praktische Umsetzung: Das Junior Depot

Die Eröffnung eines Junior Depots ist der erste Schritt zur systematischen Kapitalanlage für Kinder. Führende Banken bieten hierzu spezialisierte Lösungen an:

 

  • Comdirect (“Junior Depot”)
  • ING-Diba (“Direkt Junior Depot”)
  • Maxblue (Deutsche Bank) (“Kinderdepot”)
  • Flatex (“Minderjährigen Depot”)
  • Consors Bank (“Junior Depot”)
  • S-Broker (“Minderjährigen Depot”)
  • DKB (“Broker U18”)
  • Finvesto (“Depot U18”)

 

Erforderliche Unterlagen und rechtliche Aspekte

Für die Eröffnung eines Junior Depots sind verschiedene Dokumente erforderlich:

 

  • Geburtsurkunde des Kindes (Kopie)
  • Unterschriebener Depotvertrag von allen gesetzlichen Vertretern
  • Identitätsnachweis der Eltern/Großeltern
  • Bei Alleinerziehenden: Sorgerechtsbeschluss
  • Bei unverheirateten Eltern: Erklärung zum gemeinsamen Sorgerecht

 

Steuerliche Optimierung der finanziellen Kindervorsorge

Die steuerliche Gestaltung spielt beim Vermögensaufbau für Kinder eine zentrale Rolle. Der Gesetzgeber bietet hier verschiedene Möglichkeiten zur Optimierung:

Der Sparer-Pauschbetrag

Jedes Kind hat einen eigenen Sparer-Pauschbetrag von 801 Euro pro Jahr, denn die Eltern im Rahmen ihrer jährlichen Steuererklärung geltenden machen können. Eine vierköpfige Familie kann somit insgesamt 3.204 Euro an Kapitalerträgen steuerfrei vereinnahmen. Dies entspricht bei einer angenommenen Rendite von 6% einem Anlagevermögen von etwa 53.400 Euro.

Die NV-Bescheinigung als Steuersparmodell

Geldanlage für Kinder - die NV Bescheinigung
Geldanlage für Kinder – die Nichtveranlagungsbescheinigung (NV-Bescheinigung)

Besonders interessant bei der Kapitalanlage für Kinde ist die Möglichkeit, durch eine Nutzung der sogenannten Nichtveranlagungs-Bescheinigung (NV-Bescheinigung) den steuerlichen Grundfreibetrag von 9.168 Euro sowie die Sonderausgabenpauschale von 36 Euro auszuschöpfen. Hierdurch ist für Eltern im Rahmen der Steuererklärung die Möglichkeit gegeben jährlich eine Steuerersparnis von bis zu 10.005 Euro zu erreichen.

Die NV-Bescheinigung:

 

  • Hat eine Gültigkeit von drei Jahren
  • Muss beim zuständigen Finanzamt beantragt werden
  • Ersetzt den jährlichen Freistellungsauftrag
  • Ist online über das Formular-Management-System der Bundes-Finanzverwaltung erhältlich

 

Praxistipps für den erfolgreichen Vermögensaufbau

Timing und Strategie

Der optimale Zeitpunkt für den Start der Geldanlage für Kinder ist so früh wie möglich. Eine Analyse der historischen Daten zeigt, dass selbst kleine, aber regelmäßige Einzahlungen über einen langen Zeitraum beachtliche Summen ergeben können. Ein monatlicher Sparplan über 100 Euro, angelegt in einem diversifizierten ETF-Portfolio, könnte bei einer durchschnittlichen Rendite von 6% p.a. bis zum 18. Lebensjahr ein Vermögen von fast 40.000 Euro aufbauen.

Risikomanagement und Anpassung

Die Anlagestrategie sollte regelmäßig überprüft und an veränderte Lebensumstände angepasst werden. Ein bewährter Ansatz ist die schrittweise Reduzierung des Aktienanteils, je näher der Zeitpunkt rückt, an dem das Geld benötigt wird. Experten empfehlen, etwa fünf Jahre vor dem geplanten Verwendungszweck mit der sukzessiven Umschichtung in sicherere Anlagen zu beginnen.

Was bleibt als Fazit und Erkenntnis?

Die Geldanlage für Kinder hat sich in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Während klassische Sparprodukte in Zeiten niedriger Zinsen an Bedeutung verlieren, eröffnen moderne Anlageformen wie ETF-Sparpläne und digitale Vermögensverwalter neue Möglichkeiten für einen erfolgreichen Vermögensaufbau. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der frühzeitigen Planung, einer durchdachten Strategie und der konsequenten Nutzung steuerlicher Vorteile.

Die Zukunft der Kindervorsorge wird dabei zunehmend digital und nachhaltig. Neue Technologien und innovative Anlagekonzepte werden es Eltern weiter erleichtern, eine solide finanzielle Basis für ihre Kinder zu schaffen. Wer heute die richtigen Weichen stellt, legt den Grundstein für die finanzielle Unabhängigkeit der nächsten Generation.

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Markus G

Markus ist der “Kopf” des Teams. Ideengeber, Vermarkter, Redakteur und irgendwie an allem auf diesem Portal beteiligt. Ohne ihn würde es dieses Portal so nicht geben. Eine Idee – entstanden aus dem persönlichen Interesse an FinTech und nun langjähriger Erfahrungen in der Finanz-Szene. Zudem ist Markus Kolumnist auf zahlreichen Online-Plattformen – im englischsprachigen Raum unter anderem aufTalkmarkets, aber auch auf im deutschsprachigen Raum u. a. auf Focus.de
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