Geldanlage – nichts einfach als das. Depot eröffnen, Geld einzahlen….und los geht’s. So ist wohl die gängige Denkweise, wenn es darum geht, sich des Themas Kapitalanlage und Vermögensaufbau zu widmen. Nur ganz so einfach ist es eben nicht.
Zuletzt aktualisiert am: 31. Oktober 2024
4. September 2020
Denn bevor man sich daran macht, seinen ersten Investment-Account zu erstellen, gibt es einige Aspekte zu klären. Neben dem Anlagehorizont und Verwendungsziel, sollte man sich auch für ein Anlageprodukt entscheiden, dass nicht nur zum Sparziel und Investitions-Stil passt, sondern auch zum Anlage-Typ.
Dabei ist erst einmal zweitrangig, ob man die Geldanlage zur privaten Altersvorsorge betreibt oder auf einen Urlaub, eine große Anschaffung oder auf die Eigenkapitalsumme für den Hausbau sein Geld anlegt. Denn ganz gleich, wofür man sein Geld vermehren und Vermögen aufbauen möchte, sparen allein ist im Zweifelsfall nicht ausreichend, wenn man nicht die passende Investitionsform wählt.
Gerade als Einsteiger in die Welt des Investments, jedoch, kann es eine echte Herausforderung sein, diese Wahl zu treffen. Ein Investment-Plan kann schon mal helfen, sich für das Anlageziel geeignete Instrumente zu entscheiden. Diesem Plan liegt aber die Persönlichkeit des Investors zugrunde. Darum ist es erst einmal wichtig, zu verstehen, welcher Anlagetyp man eigentlich ist.
Als Anleger beziehungsweise Investor sollte man sich einen Investment-Plan erstellen, der folgende Faktoren berücksichtigt:
Wenn man diese grundlegenden Aspekte der Geldanlage durchdacht und verstanden hat, kann man gezielter zu bestimmten Investment-Instrumenten recherchieren und passendere Anlageprodukte auswählen. Aber was bedeutet es eigentlich, ein aktiver oder passiver Investment-Typ zu sein?
Bei einem aktiven Anleger spricht man auch von einem Hands-on-Investor. Das bedeutet, man möchte sich in die täglichen Entwicklungen, Prozesse, Käufe und Verkäufe, sowie die Verwaltung von Depots und Portfolios aktiv einbringen.
Diesem Anleger-Typus steht der passive Anleger gegenüber, auch Hands-off-Investor genannt. Das bedeutet, man überlässt die aktiven Geschäfte entweder dem Markt selbst oder eben einem Vermögensverwalter, Robo-Advisor bzw. Anlageberater, ohne selbst in die Abläufe aktiv involviert zu sein.
Im Wesentlichen genommen liegen der Analyse der Anlagetypologie ganz elementare Charakterzüge zugrunde. Um herauszufinden, ob man als Anleger eher die passive Rolle einnehmen möchte oder doch lieber aktiv teilhaben möchte, muss man sich also fragen:
Es gibt keine falschen oder richtigen Antworten auf diese Fragen. Die Beantwortung dient im Rahmen der eigenen Geldanlage lediglich dem besseren Verständnis über das eigene Verhalten bei Entscheidungsfindungen und den Umgang mit Druck und Stresssituationen.
Der Grad der eigenen Emotionalität oder Abgeklärtheit, Unsicherheit oder Entschlossenheit, der Entscheidungen beeinflusst, ist ein guter Indikator für die Bestimmung der eigenen Anlagepersönlichkeit.
Aktive Anleger möchten sich in die Portfoliogestaltung einbringen. Als hands-on-Investor braucht es zumindest ein grundlegendes Verständnis der unterschiedlichen Anlageoptionen, wie Aktien, Investmentfonds, ETFs, Währungen, Anleihen, Rentenpapiere etc..
Aktive Investoren wissen entweder schon, wie sie die Anlageaufteilung* der verschiedenen Anlageklassen, einschließlich Aktien, Anleihen und reale Vermögenswerte gewichten, oder sie sind zumindest willens, sich dieses Wissen anzueignen.
*Die Aufteilung oder Diversifikation eines Portfolios wird auch Asset Allocation genannt und beschreibt die Gewichtung, also, wie viel Prozent des Anlagekapitals in die jeweilige Anlageklasse (Aktien, ETFs, Fonds, usw.) investiert wird.
Hands-on-Investoren beobachten ihre Geldanlage regelmäßig, analysieren sie und rebalancieren ihr Portfolio bei Bedarf eigenständig. Im Idealfall wissen sie auch, wie sie sich ein Portfolio zusammenstellen, das ihnen die meisten Steuervorteile bringt und das Risikolevel an die aktuelle oder bevorstehende Lebenssituation anpasst.
Was aktive Anleger tun (sollten):
Bei selbstverwaltbaren Altersvorsorgeprodukten oder Depots besteht für Investoren jederzeit die Möglichkeit, ihre Geldanlage selbst zu managen. Manche Services bieten darüber hinaus auch Unterstützung durch einen Vermögensverwalter an, die sie kostengünstig und bedarfsgerecht in Anspruch nehmen können.
Passive Anleger wünschen sich in aller Regel eine möglichst unkomplizierte Lösung für ihr Investment. Sie sind tendenziell weniger firm in Anlage-Angelegenheiten. Darum greifen solche Investoren eher zu vorgefertigten Investment-Portfolios, die ihnen ein Anlageberater oder ein Robo-Advisor auf Basis ihrer Präferenzen, Anlageziele und Risiko-Toleranz zusammenstellt.
Das bedeutet, hands-off-Investoren brauchen die Unterstützung eines Profis, um ihre Investmentstrategie festzulegen und das Portfolio bei Bedarf zu rebalancieren. Diese Art Geld anzulegen ist für all diejenigen geeignet, die sich nicht zwingend allzu regelmäßig mit Geldanlage, Renditen und Marktentwicklungen auseinandersetzen möchten oder nur selten Anpassungen vornehmen.
Für Anleger dieses Typs empfehlen sich kostengünstige, passive Investmentstrategien, weil sie üblicher Weise:
Anlageformen wie Zielfonds, professionell gemanagte Fonds oder passiv gemanagte Indexfonds verlangen nach wenig aktiver Beteiligung der Anleger, weil sie entweder von einem Dritten verwaltet und rebalanciert werden oder sich automatisch an Marktentwicklungen anpassen.
Die Einteilung in hands-on- und hands-off-Investing ist dabei nicht immer so klar vornehmbar. So manch ein Anleger wird im Laufe seiner Investment-„Karriere“ vom anfänglichen hands-off-Investor zum hands-on-Anleger.
Manch aktiver Investor findet an einem bestimmten Punkt seines Lebens nicht mehr die nötige Zeit und Ruhe, um an seinem aktiv geführten Investment dranzubleiben. Und gibt nicht selten die tägliche Verantwortung in professionelle Hände – wie eben zu einem Vermögensverwalter oder aber eben auch an einen Robo-Advisor.
Wieder andere machen von beiden Strategien Gebrauch, kümmern sich etwa beim Day-Trading aktiv um einen Teil ihrer Kapitalanlage, lassen aber ihren Pensionsfonds passiv laufen.
Man muss sich also nicht immer klar abgrenzen und kategorisieren. Wichtiger ist, dass man sich mit der Entscheidung für ein Investment, für den Moment gut und sicher fühlt. Darum können auch sowohl hands-on- als auch hands-off-Anleger durchaus von der Zusammenarbeit mit einem Finanzberater oder der Nutzung eines Robo-Advisors profitieren.
Denn der professionelle Zugang zur Geldanlage ermöglicht beiden Anlagetypen, ihre Anlageoptionen zu verwalten und zu verstehen, wie diese Investments sich in das große Ganze ihrer finanziellen Absicherungsstrategie einfügen. Workshops und ähnliche Angebote können die Finanzbildung zusätzlich unterstützen.
Julia ist unsere Spezialistin im Bereich “Frauen und Geldanlage”. Selbst als Quereinsteigerin in die Finanz-Szene gestartet, setzt sie sich bei uns mit den typischen Fragen und Unsicherheiten von Frauen beim Thema Geldanlage und Vermögensaufbau auseinander. Und sie spricht aus Erfahrung, denn sie ist mittlerweile selbst erfolgreiche Anlegerin. Julia gewährt uns mit ihren Beiträgen einen Einblick in die weibliche Welt der Geldanlage und des Vermögensaufbaus.
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