Die Geldanlage per Robo-Advisor – eine immer stärker aufkommende Branche, denen Experten in den nächsten Jahren eine rosige Zukunft prophezeien. Da wundert es nicht wirklich, dass entsprechende Angebote nebst dahinterstehenden FinTechs aus dem Boden schießen. Und auch die ersten Banken entdecken den Markt für sich, nur dass sie bis dato nicht selbst einen Roboadvisor entwickeln, sondern dieses entwickeln lassen. Nutznießer dieser “Technologie-Entwicklungsfaulheit”? Ein Unternehmen namens Fincite.
Marcus W.
Zuletzt aktualisiert am: 17. Juli 2023
10. Februar 2018
Bei vielen Privatanlegern, die bei ihrer Geldanlage einen Ausweg aus der aktuellen Niedrigzinsphase suchen, ist das Thema Robo-Advisor stark im Kommen. Denn sie “bieten” durch intelligente Kapitalanlage die Chance auf eine ansprechende Rendite. Eine Chance, die ergriffen werden will und so wundert es nicht, dass immer mehr Anleger ihr Geld vor allem den großen Anbietern der Szene anvertrauen. Dazu zählen etwa das Münchner Unternehmen Scalable Capital (verwaltet derzeit rund 2 Milliarden Euro) oder Liquid aus Berlin (ca. 300 Millionen Euro Kundengelder).
Doch nicht nur Privatanleger entdecken mehr und mehr den Markt für digitale Geldanlagen, sondern auch gewerbliche Kunden zeigen ein steigendes Interesse an Robo-Advisorn. Allerdings nicht aus der Position des Anlegers heraus, sondern vielmehr unter einem technologischen Aspekt. Allen voran ausgerechnet die klassischen Banken – allerdings meist unter vorgehaltener Hand. Ein deutsches Startup hat sich auf den Bedarf von Banken diesbezüglich spezialisiert und profitiert derzeit kräftig von den aktuellen positiven Entwicklungen im Bereich Robo-Advisor – das Frankfurter Unternehmen Fincite.
Ralf Heim – Gründer des Start-Ups Fincite und in Fachkreisen als FinTech Pionier hoch anerkannt – hat den Trend, das geschäftliche Potential als auch den zukünftigen Bedarf rund um das Thema Robo-Advisor schon recht früh erkannt. Und das zu einer Zeit als die Begrifflichkeit des FinTech Unternehmens eher in einem kleinen Kreis von “technischen Revolutionären” genutzt wurde. Denn bereits 2011 gründete er sein Unternehmen und spezialisierte sich von Anfang an auf sein Software-Angebot für Banken. Diese können Software von Fincite nutzen, um das Geld ihrer Anleger automatisiert anlegen zu lassen – wie es auch beim klassischen Robo-Advisor üblich ist.
Dabei arbeitet Fincite allerdings ausschließlich als Dienstleister für Bankhäuser bzw. deren Kunden. Das heißt, Fincite ist ein White-Label Robo-Advisor Entwickler. Die Banken können somit selbst festlegen, wie die Gelder ihrer Kunden angelegt werden. So entscheiden die Häuser etwa eigenständig, welche Anlagestrategie der Robo-Advisor anwendet. Das ermöglicht es den Banken, eigene Ansichten bzw. Philosophien einzubringen – ohne jedoch enorm viel Zeit und Geld in die Eigenentwicklung eines Robo-Advisors investieren zu müssen. In einem dynamischen Markt der Robo-Advisor, wie er sich derzeit darstellt, ist die hohe Attraktivität des Fincite Angebotes sicherlich unbestritten.
Ein Kernstück der Software ist dabei ein umfangreiches Tool zur Depot-Analyse. Dieses ermöglicht es den Bankhäusern, die Depots ihrer Kunden genau unter die Lupe zu nehmen und Handlungsfelder aufzudecken. In der Praxis zweifellos ein hervorragendes Instrument, um weitere Erträge zu generieren. Hat die Bank Zugriff aufs Kundenkonto, können beispielsweise Empfehlungen hinsichtlich der Altersvorsorge des jeweiligen Kunden gegeben werden. Schließlich ist gerade das Thema Cross- und Up-Selling bei Banken zu einem mehr als einträglichen Zusatzgeschäft geworden.
Über die Kunden des Unternehmens Fincite ist wenig bekannt, was durchaus gewollt ist. Gründer Ralf Heim hält sich hier bei entsprechenden Nachfragen stets bedeckt – eben genauso wie sein Unternehmen generell am Markt auftritt. Hinsichtlich der Kunden im Bereich Robo-Advisor drang bis dato lediglich ein großer Name an die Öffentlichkeit. Danach greift die Deutsche Bank auf das Angebot der Geldanlage-Software des Frankfurter Startups zurück. Aufgrund von Mitteilungen über den Twitter Account von Fincite ist zudem bekannt, dass das Software Unternehmen mit W&Z FinTech, welches für die “Ownly App” steht, “kooperiert”. Jedoch sind Details zu dieser Kooperation auch hier nicht bekannt.
Wie dem auch sei: Fakt ist, dass Fincite sehr erfolgreich arbeitet. Was auch an dem Gebührenmodell für die Fincite-eigene Software liegt. Wer den White Label Robo Advisor nutzen möchte, dem stellt Fincite Diesen gegen eine regelmäßige Nutzungsgebühr zur Verfügung. Ein Modell, was dem Unternehmen schon frühzeitig regelmäßige Einnahmen bescherte und sich somit dauerhaft auszahlt.
So beschäftigt Heim unter dem Dach von Fincite mittlerweile rund 60 Mitarbeiter, wobei er sein Hauptquartier in der Banken-Metropole Frankfurt (wo auch sonst?) aufgebaut hat. Doch Heim denkt international und so wundert es nicht, dass er mit seinem Unternehmen mittlerweile in fünf Ländern erfolgreich tätig ist. Eine echte Robo-Advisor-Erfolgsstory im „Schatten der vermeintlich Großen“ – und das ohne irgendwelche Fremdfinanzierungen etc.. So manch Unternehmergeschichte weiß wirklich zu gefallen! Fincite ist so Eine.
Marcus W.
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