Aktuelle Investment-Trends: Robo-Advisor & Kryptowährungen

Aktuell gibt es am Finanzmarkt zwei große Themen, nämlich zum einen die sogenannten Robo-Advisors und zum anderen Kryptowährungen, zu denen unter anderem der Bitcoin zählt. Im Verhältnis zu zahlreichen anderen Finanzprodukten und Angeboten, wie zum Beispiel Aktien, Tagesgeld oder Spareinlagen, sind sowohl die Online-Vermögensverwalter als auch Kryptowährungen auf breiter Ebene noch vergleichsweise neu. Doch was steckt eigentlich hinter den Robo-Advisors sowie den Kryptowährungen und warum handelt es sich dabei aktuell um die Trends in der Finanzbranche schlechthin? Und vor allem: Lassen sich diese Trends sogar kombinieren?

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Oliver S.

Zuletzt aktualisiert am: 17. Juli 2023

Trends am, Finanzmarkt: Robo-Advisor und Kryptowährungen

8. Mai 2018

Um diese Frage direkt zu beantworten: Nein – momentan ist die direkte Kombination zwischen Robo-Advisor und einem Investment in Kryptowährungen nicht herstellbar, das es bis dato keinen einzigen Roboadvisor gibt, der Kryptowährungen wie Bitcoin etc. als Anlageklasse nutzt. 

Dennoch: Im Rahmen einer gesamtheitlichen Anlagestrategie lässt sich ein Roboadvisor durchaus mit einem Krypto-Investment realisieren.  

Hintergrund zu den Online-Vermögensverwaltungen (Robo-Advisor)

Bei Robo-Advisor Anbietern handelt es sich in aller Regel um Online-Vermögensverwalter, auch wenn manche Anbieter aus dieser Kategorie lediglich als Finanzvermittler auftreten. 

Das Ziel, der mit Abstand meisten Robo-Advisor besteht darin, dass Anleger von einer digitalen und online stattfinden Vermögensverwaltung profitieren können, ohne dabei relativ hohe Kosten und eine ebenfalls hohe Mindestanlagesumme als Hürde vorzufinden, wie es bei klassischen Vermögensverwaltern meistens der Fall ist. 

Robo-Advisor arbeiten in der Regel auf Grundlage von finanzmathematischen Algorithmen, teilen ihre Kunden in verschiedene Risikoprofile ein und ordnen ihnen auf dieser Grundlage bestimmte Portfolios beziehungsweise Investment-Strategien zu. Diese Einteilung erfolgt auf Grundlage einer Kundenbefragung, die im Zuge der Registrierung, dem sogenannten Onboarding beim jeweiligen Robo-Advisor stattfindet.

Die Hauptvorteile der Robo-Advisor bestehen aktuell für interessierte Anleger und zum Teil auch Sparer darin, dass die Kosten – im Vergleich zur klassischen Vermögensverwaltung – geringer sind und der Zugang zur Kompetenz und vor allem den Strategien des Vermögensverwalters aufgrund der meistens deutlich geringeren Mindestanlagesumme (im Vergleich zur klassischen Vermögensverwaltung) wesentlich einfacher ist.

Hintergrundinformationen zu Kryptowährungen

Kryptowährungen existieren zwar mittlerweile bereits seit fast zehn Jahren, allerdings wurden sie auf breiter Ebene so richtig erst im vergangenen Jahr bekannt. Den Bitcoin als nach wie vor führende Kryptowährung gibt es seit 2009, aber die weitaus meisten der mittlerweile über 1.200 digitalen Währungen existieren erst wenige Jahre. Bei Kryptowährungen handelt es sich um digitale Zahlungsmittel, welche unabhängig vom Bankensystem funktionieren. 

Dies ist gleichzeitig ein großer Vorteil der digitalen Währungen. Bisher ist die Akzeptanz der Kryptowährungen allerdings bei Weitem noch nicht so groß, wie es eigentlich das Ziel ist. Vornehmlich werden digitale Währungen derzeit noch genutzt, um auf die Kursentwicklung zu spekulieren und so Gewinne zu erzielen.

Aktuelle Entwicklungen bei den Robo-Advisor Anbietern

Robo-Advisor

In den vergangen zwölf Monaten trat nahezu monatlich ein neuer Robo-Advisor am Markt auf. Innerhalb dieses Zeitraums zeigten sich bis heute mehrere Entwicklungen, die den Markt zwar nicht in seinen Grundstrukturen, aber doch in einigen Details verändert haben. 

Eine aktuelle Entwicklung besteht bei den Robo-Advisor Angeboten beispielsweise darin, dass die neu am Markt auftretenden Anbieter immer öfter nicht ausschließlich auf Grundlage eines finanzmathematischen Algorithmus arbeiten, sondern sich stattdessen für ein sogenanntes hybrides Modell entscheiden. 

Dieses beinhaltet, dass zwar auch an dieser Stelle automatische Analysen und Handelssysteme zum Einsatz kommen, aber auf der anderen Seite Entscheidungen zusätzlich oder zum Teil sogar hauptsächlich von erfahrenen (menschlichen) Experten getroffen werden. 

Zudem sorgt die wachsende Anzahl an Robo-Advisorn am Markt dafür, dass sich der einzelne Anbieter immer öfter von seinen Mitbewerbern abgrenzen muss, um die Gunst der Kunden zu erhalten.

Nach Ansicht der meisten Anleger sollte ein moderner Robo-Advisor aktuell die folgenden Eigenschaften besitzen:

  • Zugang bereits ab einer geringen Mindesteinlagesumme möglich
  • Einfaches Onboarding (Ermittlung des Risikoprofils)
  • Gut erreichbarer Kundenservice
  • Transparente Portfoliostruktur
  • Jederzeitige Verfügbarkeit des Kapitals
  • Gute Rendite nach Kosten

Die Anforderungen an einen modernen Robo-Advisor sind aktuell demzufolge nicht gerade gering. Positiv ist, dass manche Robo-Advisor auf die Anregungen und auch die Nachfrage ihrer Kunden bzw. potentiellen Neukunden reagieren.

Dies zeigt sich in einer weiteren aktuellen Entwicklung, nämlich dass bereits einige Robo-Advisor Anbieter ihr Preismodell geändert haben. 

Dabei wurde von einem bisherigen Pauschalpreis auf ein Preismodell umgestellt, bei dem eine prozentuale Gebühr veranschlagt wird, die das investierte Vermögen als Grundlage besitzt. Unabhängig von der aktuellen Entwicklung bei den „Robos“ bleibt es sicherlich spannend zu verfolgen, wie sich die bereits aktiven und zukünftig am Markt auftretenden Online-Vermögensverwalter positionieren werden.

Kryptowährungen kennzeichnen sich durch ihre Kursbewegungen

Kryptowährung Bitcoin

Bei Kryptowährungen ist es aktuell so, dass am Finanzmarkt weniger über grundsätzliche Entwicklungen und Neuerungen gesprochen wird, wie es bei den Robo-Advisors der Fall ist. Dies liegt sicherlich auch daran, dass es zu viele digitale Währungen gibt, um eine einheitliche Tendenz festzumachen.

Stattdessen stellt sich die aktuelle Situation der Kryptowährungen am Finanzmarkt vor allem dadurch dar, dass die Kurse innerhalb der letzten 16 Monate erheblich geschwankt haben. Wie volatil Kryptowährungen auch aktuell sind, zeigt ein Blick auf die führende digitale Währung, den Bitcoin.

Noch zu Beginn des vergangenen Jahres (2017) hatte ein Bitcoin einen Wert von unter 1.000 Euro. Anschließend ging es im vergangenen Jahr bis auf einen Höchstwert von über 15.000 Euro hinauf. Gegen Ende des vergangenen Jahres begann dann allerdings eine schnelle und starke Talfahrt, die den Bitcoin in der Spitze über 65 Prozent seines Wertes kostete. 

In den vergangenen Wochen konnte sich der Markt der Kryptowährungen allerdings wieder deutlich erholen, sodass der Bitcoin aktuell wieder bei knapp 8.000 Euro notiert.

Um noch einmal die hohe Volatilität der Kryptowährungen zu verdeutlichen, die markanten Kurse des Bitcoin innerhalb der letzten 16 Monate im Überblick:

  • Anfang 2017: unter 1.000 Euro
  • Juni 2017: ca. 2.500 Euro
  • Dezember 2017: knapp 16.000 Euro
  • Februar 2018: knapp über 6.000 Euro
  • Mai 2018: rund 7.900 Euro
  • Januar 2022: rund 38.200!
 
Noch Fragen? Wohl kaum…..

Der Bitcoin ist durchaus in der aktuellen Situation stellvertretend für zahlreiche andere Kryptowährungen, die eine ganz ähnliche Kursentwicklung vollzogen haben.

Neben der Kursentwicklung gibt es bezüglich der am Markt vertretenen Kryptowährungen ganz aktuell noch weitere Neuigkeiten, die sich insbesondere um das Thema Verbot und Regulierung drehen. Während insbesondere Initial Coin Offerings (ICO), bei denen es sich kurz gesagt um neue Angebote einer Kryptowährung handelt, in manchen Staaten bereits verboten sind, beschäftigen sich andere Länder mit einer möglichen Regulierung des Marktes der digitalen Währungen. 

Tatsächlich sind die News im Bereich Kryptowährungen aktuell davon geprägt, dass es zum einen eher negative Nachrichten gibt, beispielsweise ein geplantes Verbot oder zumindest eine Einschränkung des Handels.

Auf der anderen Seite tauchen am Markt allerdings auch immer wieder positive Meldungen auf, die zum Beispiel beinhalten, dass man an Kryptowährungen nicht vorbei komme und einige Staaten sogar explizit auf dieses Zahlungsmittel der Zukunft setzen. 

Daher bleibt es auch bei den digitalen Währungen aktuell spannend, wie die grundsätzliche Entwicklung und Akzeptanz in den kommenden Monaten und Jahren verlaufen wird.

Mögliches Zusammenspiel beider Trends

Zu guter Letzt ergibt sich aus beiden Trends die Frage, inwieweit sich hier das Thema BitCoin und Co. mit dem Thema Robo-Advisor verknüpfen lässt. Die Frage lässt sich damit beantworten, dass bis dato das Hauptanlageprodukt der Robo-Advisor die sogenannten Exchange Trade Funds (ETF) sind. 

Und gerade bei diesem Anlageprodukt gab es in den letzten Monaten gerade in den USA deutliche Bestrebungen entsprechende „Krypto-ETF’s“ aufzulegen. Was durchaus hätte bedeuten können, das die Robo-Advisor früher oder später anvertraute Kundengelder in diese ETF’s investieren und somit den Brückenschlag zwischen beiden Trends vollzogen hätten. 

Ja – hätten und können, denn momentan sind die Bestrebungen die Zulassungen für „Krypto-ETF’s“ bei der US-amerikanischen Finanz- und Börsenaufsicht SEC zu erlangen, auf Eis gelegt. Wenn auch nicht ganz freiwillig, denn die SEC hat das Gros der Emittenten aufgrund des Krypto-Hypes zum Jahresende 2017 förmlich zur Aufgabe jener Pläne gedrängt. 

Dennoch: So ganz ist das Thema bis heute nicht vom Tisch. Es bleibt also abzuwarten, ob das Thema Kryptowährung als Anlageinstrument in Form von ETF’s nicht doch noch irgendwann die Bühne der „normalen“ Finanzwelt betritt und sich damit auch der Nutzung durch Robo-Advisor stellt. Spannend bleiben beide aktuellen Trends somit wohl auch auf längere Sicht hin.

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Oliver S.

Oliver S.

Oliver ist der Journalist im Team. Ausgebildeter Banker (Hypo Vereinsbank), hat hohes Maß an spezifischem Finanzwissen und ist einer der bekanntesten Schreiberlinge in der Finanz-Szene. Er das Thema Finanzen in einer Leichtigkeit, die seinesgleichen sucht. Nicht ohne Grund hat Oliver unter anderem auch für die Huffington Post geschrieben. Zudem ist er bis heute auch als Redakteur für FTD.de (ex Financial Times Deutschland) als auch auf Unternehmerhandbuch.de tätig. Kümmert sich hier um alles, was mit dem Thema Finanzwissen, Interviews und News zu tun hat.

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