Erfolgreiche Geldanlage: Starke Rendite durch Firmen-Übernahmen

In der globalen Wirtschaft geht es nicht selten zu wie im Tierreich: Die “Starken” fressen die “Schwachen” und / oder die “Großen” die “Kleinen” – wobei das “fressen” eher mit dem Begriff der Übernahme gleichzusetzen ist. Dabei sind für die beteiligten Unternehmen solche Übernahmen unter strategischen Aspekten oft sinnvoll, wenn auch in der Abwicklung nicht immer einfach. Doch gerade in solchen Übernahmen liegt auch für Anleger ein enormes Potenzial außergewöhnliche Gewinne zu erwirtschaften. Man muss die Situation für die eigene Geldanlage nur zu nutzen wissen.  

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Julian L.

Zuletzt aktualisiert am: 24. Juli 2023

Erfolgreiche Geldanlage durch Investment in Übernahmekandidaten

17. Oktober 2018

In einem Punkt herrscht beim Thema Geldanlage uneingeschränkte Einigkeit bei allen Experten der Investment-Zunft: Nichts ist für Anleger als auch institutionelle Investoren so schwierig, wie die Suche nach der richtigen Strategie, um ein Vermögen aufzubauen, langfristig zu sichern und natürlich auch hohe Renditen zu erzielen. Und wenn, dann eben auch nur, wenn man ein Investment in Aktien mittels einer wohldurchdachten Anlagestrategie tätigt. Nicht umsonst lautet die Empfehlung von Investmentberatern stets:

Legen Sie ihr Geld in Aktien an!

Somit ist Folgendes klar: Wer sein Geld in Aktien anlegt, tut dies in der Regel mit dem Ziel, dass das Unternehmen in der Zukunft Gewinne erwirtschaftet, welche den Wert der Aktien steigen lässt – vereinfacht ausgedrückt. Handelt es sich hierbei zudem um eine sogenannte Dividendenaktie, die sich positiv entwickelt, so ist dies gleichbedeutend mit der Existenz von gleich 2 Rendite-Faktoren. 

Zum Einen eben jener Wertsteigerung der Aktie selbst durch Unternehmenserfolg (Erzielung von Gewinnen) zum Anderen aber eben auch in Form einer Ausschüttung einer jährlichen Dividende. Ergebnis? Höhere Renditen und das bestenfalls über längere Laufzeiten.

Aber es gibt eine weitere Möglichkeit durch eine bestimmte Anlagestrategie und besondere Form der Geldanlage durchaus beachtliche Renditen zu erwirtschaften – Stichwort „potentielle Übernahmekandidaten an den weltweiten Börsen“. Wie das funktioniert? Betrachten wir diese Anlagestrategie im Detail.

Basis-Arbeit der Geldanlage: Informationen über Übernahme-Kandidaten sammeln

Die Grund-Idee ist bei dieser Möglichkeit der Geldanlage im Wesentlichen der Punkt, dass man sich als Anleger ein Depot aufbaut, welches hauptsächlich aus Aktien potentieller Übernahmekandidaten besteht. Nun mag sich der Eine oder Andere sicherlich fragen, wie man solch potentiellen Übernahmekandidaten denn überhaupt finden kann? 

Die Antwort hierauf lautet natürlich „Sammeln von Informationen“ und dem „Lauschen“ von Gerüchten. Gerade in Zeiten des Internets ist es nicht sonderlich schwer, tägliche News zum weltweiten Börsengeschehen zu sammeln und sich diese zu Gemüte zu führen.

Hier gilt der Leitsatz: „Gute Informationen sind oft bares Geld wert!“

Lernen Sie also Märkte kennen, die Marktteilnehmer, die Marktführer und deren Produkte, aber eben auch deren Mitbewerber, neue Trends und wer sich gerade hier besonders hervortut. Aus all diesen Informationen lassen sich nicht selten nach einer gewissen Zeit der Marktbeobachtung Muster erkennen, die auf mögliche Übernahmen oder Übernahmeschlachten hindeuten. Wer also sein Geld in Wertpapiere potentieller Übernahmekandidaten anlegt und ein Risiko eingehen kann, der kann so durchaus ein paar Prozent Rendite mehr einfahren.

Geld anlegen in Übernahme-Kandidaten kann hohe Gewinne bringen

Denn wer sein Geld anlegen möchte, sollte sein Augenmerk auch auf diese Form der Geldanlage richten. In bestimmten Bereichen wie dem Bio-Tech Sektor, der Landwirtschaft, als auch im Technologiebereich kommt es immer wieder zu Übernahmen mit Volumen von mehreren Milliarden Euro. Gerät eine, der im eigenen Depot liegenden Aktien in den Fokus eines potentiellen Käufers, fängt der große Börsenpoker an. 

Die Erfahrung vergangener Übernahmekrimis zeigt, dass bereits die erste Offerte eines Kaufinteressenten ohnehin bereits einen Aufschlag auf den aktuellen Börsenkurs beinhaltet. Allein dies bedeutet theoretisch schon mal höhere Renditen für Inhaber jener Wertpapiere. Solche Aufschläge dienen in der Regel der Motivation von Anteilseignern ihre Aktienpakete an den Interessenten zu veräußern und Ihm so zu einer notwendigen Aktienmehrheit zu verhelfen.

Erscheint einem Anleger ein solches Kaufangebot für das eigene Aktienpaket attraktiv und wird in Folge angenommen, so folgt hierauf die nächste Stufe des Übernahmepokers. Was auf das erste Übernahmeangebot und dessen Annahmen durch die Anleger folgt, ist dann der Abschluss eines sogenannten Beherrschungs-Vertrages als auch Gewinnabführungs-Vertrages. Im Rahmen dessen zudem eine, oftmals deutlich höhere Garantie-Dividende vereinbart wird. Diese Garantie-Dividende ist gleichbedeutend einer starken Minimierung des Verlustrisikos und bringt dennoch ein paar weitere Prozent Rendite.

Wer das in Aktien angelegte Geld gegebenenfalls über einen Zeitraum von fünf Jahren und länger nicht benötigt, zudem gewillt ist ein hohes Risiko einzugehen, um einen noch höheren Gewinn zu erzielen, der sollte sich überlegen im Rahmen der Übernahme weiterhin Minderheitsaktionär zu bleiben. Zwar besitzt der neue Mehrheitsaktionär im Unternehmen nun das Sagen und hält das Zepter in der Hand, jedoch sind Minderheitsaktionäre quasi der Stachel im Pelz. Jede unternehmerische Entscheidung des Mehrheitsaktionärs in Form von Beschlüssen in der Hauptversammlung können von Minderheits-Aktionären beklagt werden. Was folgt ist eine Blockade der, durch den neuen Vorstand getroffenen Entscheidungen.

Und genau dies lässt sich durchaus “vergolden”, denn ab 95 Prozent Anteilsbesitz verfügt der neue Mehrheitsaktionär in Deutschland über das Recht, die restlichen (Minderheits)-Aktionäre gegen Zahlung einer fairen Abfindung aus dem Unternehmen zu drängen. Ein Vorgehen, das als “Squeeze Out” bekannt ist. Steht ein solcher “Squeeze Out” an, so kann der Hauptanteilseigner die Höhe der Barabfindung für die Minderheitsaktionäre bestimmen. Jedoch gilt hierbei die Vorgabe, dass er sich bei der Höhe der Barabfindung am aktuellen Wert des Unternehmens ausrichten muss.

Mehr rund um das Thema “Squeeze out” gibt es hier >> “Squeeze Out im Detail erklärt”

Mehrheitsaktionär zu Spruchstellen-Verfahren „zwingen“

Und jetzt beginnt der Poker, denn wer ein hohes Risiko wagt um somit auch einen höheren Gewinn zu erreichen, versucht einen höheren Preis für sein Aktienpaket herauszuschlagen. Der daraus resultierende Streit endet dabei häufig gerichtlich in einem Spruchstellenverfahren. Mit dem Ergebnis, das zweistellige Nachbesserungen bei den Abfindungen keine Seltenheit darstellen.

Mal unter der Voraussetzung, dass man als Anleger bei der Auswahl potentieller Übernahmekandidaten seine Hausaufgaben gemacht und die Aktien gekauft hat, kann man hier durchaus von einer fast “sicheren Geldanlage” sprechen. Sicher allein deshalb, weil man im Falle der Übernahme das reguläre Übernahmeangebot ohnehin sicher und sein Geld richtig angelegt hat. Ist man bereit hohes Risiko zu gehen, um mit dem angelegten Geld eine deutlich höhere Rendite zu erreichen, so setzt man auch auf die genannte Nachbesserung im Spruchverfahren. Kauft man die Aktie zudem günstig ein, so sind hohe Renditen fast schon sicher. Jedoch muss an sich eines hohen Risikos ebenso bewusst sein, wie dem Umstand das solche Verfahren durchaus 5 Jahre und länger dauern können.

Geldanlage für „Faule“: In passende ETFs investieren

Wer sich die Arbeit der Auswahl geeigneter Übernahmekandidaten nicht selbst antun möchte, aber die Möglichkeit der Geldanlage mittels “Übernahmekandidaten” dennoch wagen will, der kann in spezialisierte Fonds investieren. Auch sogenannte “Exchange Traded Funds” bieten mittlerweile den Einstieg in diesen Markt. Unter ausländischen Investoren gilt Deutschland als interessanteste Investitionsregion in Europa, um freies Geld gewinnbringend anzulegen. Gerade große Hedgefonds sowie Staatsfonds aus den asiatischen als auch arabischen Wirtschaftsgebieten gelten als potentielle Aufkäufer. Ein gutes Zeichen dafür, in den Markt “einzusteigen”.

Drohende Falle: Nicht jedes Übernahme-Angebot sollte angenommen werden

Doch wie bei allem im Leben hat auch diese Medaille der Geldanlage zwei Seiten, denn es kann durchaus lohnend sein, ein Übernahme-Angebot auch mal abzulehnen. Ein klassisches Beispiel aus der deutschen Wirtschaft liegt zwar schon ein paar Jahre zurück, hat aber dafür umso mehr Aussagekraft:

So wurde für das, an der Börse gehandelte Business Netzwerk Xing 2012 ein Übernahme-Angebot seitens Burda vorgelegt, das mehr als 20 % über dem damals aktuellen Kurs lag. Ein zum damaligen Zeitpunkt ein durchaus verlockendes Angebot.

Das offizielle Übernahmeangebot von damals >> Übernahme_Angebot_Burda_Digital_an_XING_AG_2012

Doch im Nachhinein stellt sich heraus, das es sich als durchaus positiv für Aktionäre darstellt, dieses Angebot damals nicht angenommen zu haben – sprich, dass sich keine Mehrheit für die Übernahme fand. Denn während der Aktienkurs der Xing AG damals zwischen 40 und 55 Euro pendelte (den 20 % Bonus von Burda Digital nicht mit einberechnet), liegt der Wert Aktie heute bei beachtlichen 275 €. Die Aktie hat sich also auch ohne Übernahme sehr positiv entwickelt und Anlegern bis dato eine deutlich höhere und somit mehr als akzeptable Rendite eingebracht.

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Julian

Julian L.

Julian ist Trader und Schreiberling in Einem. Ein echter Nachtmensch, denn er ist am Markt, wenn andere schlafen. Nichts, was er im Anlagebereich nicht schon für sich genutzt hätte oder aktuell nutzt. Er kennt die meisten Broker-Plattformen, weiss Signale und Markt-Trends zu erkennen und zu bewerten. Sieht er an den weltweiten Börsen die Chance “Geld zu machen”, dann ist er in seinem Element. Er führt unter anderem unsere Anbieter-Tests durch und wird in regelmässigen Abständen seine Meinung zum Finanzmarkt kundtun.

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