Julia F.
Zuletzt aktualisiert am: 17. Juli 2023
27. März 2020
Zweifelsohne – die Corona Pandemie hat sich zu einer globalen Krise entwickelt und das in vielerlei Bereichen. So auch an den Kapitalmärkten dieser Welt. Und gerade in solchen Krisenzeiten an den Kapitalmärkten stehen sich Motio und Ration eher biametral gegenüber. Selbst finanziell belesene Anlegerinnen bekommen mitunter Zweifel: verkaufen, kaufen, abstoßen, investieren? Es ist der ewige Entscheidungskampf zur Flucht oder zum Angriff überzugehen. Ein Dilemma, das uns seit Urzeiten begleitet. Und der Investment-Markt bildet da keine Ausnahme. Immerhin wollen wir uns vor wirtschaftlichen Schäden schützen, keine Verluste riskieren.
Also, was ist die richtige Strategie für Investorinnen und Neu-Anlegerinnen während der Corona-Pandemie?
Man könnte sagen, jede größere und kleinere Börsenkrise ist ein Scheideweg für Anleger. Wenn Investorinnen sich nun also fragen, welchen der drei Wege sie einschlagen sollten, gilt es, auf die Richtungsweiser zu achten.
Eine Option, aber die wohl schlechteste, für die Frauen sich derzeit entscheiden können, ist, sich von ihren Emotionen leiten zu lassen. Auch, wenn es gegen jeden Instinkt geht, sollten sie vermeiden, ihre Anteile während eines Börsentiefs, wie jenes, dass sich durch die Corona Krise aktuell darstellt, zu verkaufen. Natürlich, sie möchten nicht „noch mehr Geld verlieren“. Aber, wenn sie ihre Investments zum jetzigen Zeitpunkt aus dem Markt nehmen, nehmen sie große Einbußen in Kauf. Sie verlieren kein Geld, weil die Kapitalmärkte im Sinkflug sind. Sie verlieren Geld, weil sie jetzt verkaufen!
Frauen, die am Kapitalmarkt nicht zu viel riskieren möchten, aber auch nicht ihrer Unsicherheit nachgeben wollen, fahren mit dieser Option am besten: aussitzen. Die Geschichte beweist, dass nach jeder Krise wieder ein Aufschwung kommt. Das wird, da sind sich Experten einig, auch für die “Nach” – Corona Zeit gelten.
Wenn die Marktentwicklung und Berichterstattung sie nervös macht, sollten sie sie bestmöglich ausblenden und ihre Assets einfach dort belassen, wo sie sind. Nicht verkaufen, nicht zukaufen, aber auch nicht von den Nachrichten verrückt machen lassen.
Nach dem Motto: Augen zu und durch – und nach dem Fall über den Kurszuwachs freuen.
Wer sein Investment nicht nur als langfristige Altersvorsorge betrachtet, sondern durch aus Geld anlegt, um damit entweder ein Zubrot zu verdienen oder sich sogar ein zweites Einkommen zu sichern, sollte sich für diesen Weg entscheiden. Zugegeben, er erfordert Kaltschnäuzigkeit und eine gehörige Portion Vertrauen in die Kapitalmärkte.
Doch, wer sich ein wenig mit der Vorgehensweise erfolgreicher Anleger und der Entwicklungsgeschichte der Börse auseinandergesetzt hat, weiß, dass sich genau diese Strategie finanziell lohnen kann. Entweder als langfristiges Investment oder als kurzfristiges, um beim nächsten Peak seine zusätzlichen Anteile wieder zu verkaufen.
Seriöse Investmentberater empfehlen, die getätigten Investitionen in unruhigen Zeiten wie der aktuellen Corona Pandemie einfach in Ruhe zu lassen. Stattdessen könnten Frauen das Börsentief nutzen und ihre Investment-Ziele zu überprüfen, gegebenenfalls neu zu stecken und sich zu versichern, dass sie (noch) zu den Anlageprodukten passen.
Wer kurzfristig investiert, etwa, um das Eigenkapital für einen Immobilienkauf anzusparen, für den mag sich der Kursabfall gerade dramatisch anfühlen. Wer sich damit nicht wohlfühlt, sollte über einen Wechsel seiner Anlagestrategie nachdenken – jedoch natürlich erst nach dem Tief.
Wenngleich der Zukauf von Aktien und Anteilen bei der derzeitigen Marktlage zwar eine Option sein kann, ist es gerade für unsichere Anlegerinnen und Neu-Investorinnen nicht die beste Strategie. Und in der Tat ist Beständigkeit im Anlage-Verhalten wichtiger, als zu versuchen einen guten Deal zu machen. Es ist nämlich so gut wie unmöglich, den absoluten Tiefpunkt der Märkte vorherzusehen und zu erwischen.
Wer also während eines Absturzes kauft, muss erst einmal damit rechnen, Verluste zu machen, bevor die Kapitalmärkte sich wieder erholen. Wem diese Berg- und Talfahrt zu unsicher und aufregend ist, sollte von einem Kauf bei Kursabfall Abstand nehmen. Und wer sowieso über ein gut diversifiziertes Portfolio verfügt, sollte sowieso bei einigen Anteilen positive Rendite-Entwicklungen erkennbar sein – trotz des CoVid-19 bedingten Abschwungs.
Wenn indes das gesamte Portfolio derzeit im Gleichschritt Verluste einfährt, ist es mit der Diversifizierung vielleicht nicht soweit her, wie gedacht. In unsicheren und höchst unbeständigen Zeiten, ist es vielleicht beruhigender, sein Geld irgendwo auf einem Tagesgeldkonto oder Sparbuch geparkt zu wissen. Aber diesem Impuls müssen Anlegerinnen widerstehen.
Fakt ist: Wenn man investiert, muss man bereit sein, eine gewisse Unsicherheit, ein gewisses Risiko in Kauf zu nehmen, um Erträge einzufahren, die die Inflationsrate übertreffen. Im Laufe der Zeit haben Aktien und ähnlich riskante Anlageprodukte deutlich höhere Renditen eingefahren als die garantierten und auch als Investments von geringem Risiko. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass dieses Verhalten sich in der Zukunft ändern wird.
Vor allem Anlegerinnen, die sich schnell verunsichern lassen, sollten in solch kritischen Marktzeiten Abstand von Ängste schürenden Nachrichtenquellen wie der Börsenbericht-Erstattung und speziell Social Media halten. Die Märkte haben bisher auf jede gesundheitliche und medizinische Krise negativ reagiert.
Im Laufe von drei bis sechs Monaten nach dem ersten Schock haben sie sich jedoch stets wieder normalisiert und in den meisten Fällen sogar eine positivere Entwicklung genommen als der Stand zur Ausgangssituation war.
Selbstredend gibt es nie eine Garantie auf Renditen. Aber historisch betrachtet, hat der Markt sich nach Krisen in seiner Gesamtheit immer zum Vorteil der Investoren entwickelt. Wer also skeptisch ist, ob sein Investment derzeit sicher ist, sollte sich im Zweifel lieber an seinen Anlageberater wenden, als eigenmächtig am Portfolio zu schrauben und auf zweifelhafte Tipps und News, die im Minutentakt durch die (sozialen) Medien geistern, einzugehen.
Julia F.
Julia ist unsere Spezialistin im Bereich “Frauen und Geldanlage”. Selbst als Quereinsteigerin in die Finanz-Szene gestartet, setzt sie sich bei uns mit den typischen Fragen und Unsicherheiten von Frauen beim Thema Geldanlage und Vermögensaufbau auseinander. Und sie spricht aus Erfahrung, denn sie ist mittlerweile selbst erfolgreiche Anlegerin. Julia gewährt uns mit ihren Beiträgen einen Einblick in die weibliche Welt der Geldanlage und des Vermögensaufbaus.
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