Die private Altersvorsorge gewinnt in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Während klassische Anlageformen wie Aktien, Immobilien und festverzinsliche Wertpapiere seit Jahrzehnten etabliert sind, eröffnen digitale Vermögenswerte wie Bitcoin neue Möglichkeiten der Vorsorgeplanung.
Markus G
Zuletzt aktualisiert am: 14. Januar 2025
14. Januar 2025
Die demografische Entwicklung in Deutschland stellt das bestehende Rentensystem vor massive Herausforderungen. Aktuelle Prognosen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass bis 2060 die Zahl der Menschen im Rentenalter im Verhältnis zur arbeitenden Bevölkerung deutlich steigen wird. Während heute auf 100 Personen im erwerbsfähigen Alter etwa 36 Menschen im Rentenalter kommen, werden es 2060 bereits 57 sein. Diese Entwicklung führt zu einer zunehmenden Belastung des Umlageverfahrens, auf dem die gesetzliche Rentenversicherung basiert.
Die durchschnittliche gesetzliche Rente spiegelt dabei auch 34 Jahre nach der Wiedervereinigung noch immer deutliche Unterschiede zwischen Ost und West wider. Stand 2024 beträgt die durchschnittliche Altersrente nach mindestens 35 Versicherungsjahren:
In den alten Bundesländern:
In den neuen Bundesländern:
Besonders auffällig ist dabei der geringere Unterschied zwischen den Geschlechtern in Ostdeutschland, was auf die historisch höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen in der DDR zurückzuführen ist. Dennoch zeigen diese Zahlen deutlich, dass die gesetzliche Rente allein in vielen Fällen der Altersvorsorge nicht ausreicht, um den gewohnten Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten.
Das Rentenniveau, also das Verhältnis der Standardrente zum durchschnittlichen Arbeitseinkommen, liegt 2024 bei etwa 48% und wird nach aktuellen Prognosen bis 2035 auf etwa 45% sinken. Experten empfehlen daher dringend den Aufbau einer zusätzlichen privaten Altersvorsorge.
Stellt sich die Frage, inwieweit hier das Thema „Investment in Krypto-Währungen“ im Rahmen einer privaten Altersvorsorge Sinn macht beziehungsweise, welche Argumente hier auf Seiten dieser Anlageklasse stehen. Und da steht sicherlich der Blick auf Wertentwicklung der führenden Krypto-Währung Bitcoin an erster Stelle.
Bitcoin hat seit seiner Einführung 2009 eine beeindruckende Wertsteigerung erfahren. Die Entwicklung der letzten Jahre verdeutlicht das enorme Potenzial:
Von Januar 2019 bis zum historischen Höchststand von 106.000 USD im Dezember 2024 hat sich der Kurs mehr als verzwanzigfacht. Ein konkretes Rechenbeispiel zeigt die Entwicklung eines bescheidenen 50-Euro-Sparplans über diesen Zeitraum:
Jahr | Eingezahlter Betrag (kumuliert) | Portfolio-Wert | Gewinn |
---|---|---|---|
2019 | 600 € | 780 € | 180 € |
2020 | 1.200 € | 2.127 € | 927 € |
2021 | 1.800 € | 4.454 € | 2.654 € |
2022 | 2.400 € | 8.470 € | 6.070 € |
2023 | 3.000 € | 15.405 € | 12.405 € |
2024 | 3.600 € | 27.380 € | 23.780 € |
Diese Zahlen verdeutlichen das beeindruckende Wachstumspotenzial:
Bei einer Gesamtinvestition von lediglich 3.600 Euro über sechs Jahre hätte sich ein Portfoliowert von über 27.000 Euro ergeben – ein Gewinn von fast 24.000 Euro. Besonders bemerkenswert ist die Beschleunigung des Wertzuwachses in den letzten Jahren, als der Bitcoin fortwährend neue Höchststände erreichte.
Allerdings ist zu beachten, dass vergangene Renditen keine Garantie für zukünftige Entwicklungen darstellen und Bitcoin-Investments auch erheblichen Wertschwankungen unterliegen können. Der Weg zu diesen Gewinnen war von starken Kursschwankungen / hoher Volatilität geprägt, die Anleger aussitzen mussten.
Ein fundamentaler Unterschied zwischen Bitcoin und traditionellen Währungen liegt in der programmierten Knappheit:
Die maximale Anzahl von Bitcoin ist auf 21 Millionen Einheiten begrenzt. Aktuell sind bereits etwa 19,6 Millionen Bitcoin im Umlauf. Diese künstliche Verknappung steht im starken Kontrast zur Geldpolitik traditioneller Zentralbanken. Zum Vergleich: Die Geldmenge M3 im Euroraum ist allein zwischen 2019 und 2023 um etwa 25% gewachsen.
Die steuerliche Behandlung von Bitcoin-Investments hat sich zum 1. Januar 2024 geändert. Die wichtigsten Regelungen im Detail:
Gewinne aus dem Verkauf von Bitcoin sind nach einer Haltefrist von einem Jahr steuerfrei. Dies gilt unabhängig von der Höhe des Gewinns.
Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Kauft ein Anleger Bitcoin für 10.000 Euro und verkauft diese nach 13 Monaten für 15.000 Euro, ist der Gewinn von 5.000 Euro steuerfrei.
Die Freigrenze für Gewinne aus Kryptowährungen innerhalb der einjährigen Haltefrist wurde von 600 auf 1.000 Euro pro Jahr angehoben.
Dies bedeutet: Wer innerhalb eines Jahres Gewinne unter dieser Grenze realisiert, muss diese nicht versteuern. Übersteigt der Gewinn jedoch die 1.000-Euro-Grenze, wird der gesamte Gewinn steuerpflichtig.
Der Markt für Bitcoin-Sparpläne in Deutschland wird von mehreren etablierten Anbietern dominiert, die sich in ihren Leistungen und Kostenstrukturen jedoch teilweise deutlich voneinander unterscheiden:
Der österreichische Anbieter hat sich als einer der führenden europäischen Krypto-Broker etabliert. Die Plattform erhebt für Sparpläne eine Transaktionsgebühr von 1,49%. Besondere Stärken sind:
Als Tochterunternehmen der Börse Stuttgart genießt BISON besonderes Vertrauen im deutschsprachigen Raum:
Der Neobroker hat sein Angebot um Kryptowährungen erweitert und bietet eine der günstigsten Optionen:
Der US-amerikanische Börsengigant bietet:
Der deutsche Spezialist für Krypto-Sparpläne punktet mit:
Ein konkretes Kostenbeispiel verdeutlicht die Unterschiede:
Bei einem monatlichen Sparplan über 100 Euro entstehen bei Trade Republic jährliche Gebühren von 12 Euro, bei Bitpanda 17,88 Euro und bei Coinbase bis zu 47,88 Euro. Über einen Anlagehorizont von 20 Jahren und bei einer angenommenen durchschnittlichen Rendite von 10% pro Jahr summiert sich der Unterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter auf über 1.800 Euro.
TIPP: Wer sich mit einer Investition in Bitcoin dauerhaft, auch it regelmäßigen Einzahlungen ein Vermögen aufbauen, sich aber nicht selbst um das Portfolio kümmern möchte, sollte sich das Angebot von RUDY, dem ersten deutschen Krypto-Roboadvisor genauer anschauen.
Die Sicherheit der Bitcoin-Investments hängt maßgeblich von der Verwahrungsform ab. Große deutsche Anbieter wie BISON unterliegen der Aufsicht durch die BaFin und müssen strenge Sicherheitsanforderungen erfüllen. Das Sicherheitskonzept basiert dabei auf mehreren Säulen:
Die Kryptowährungen werden in sogenannten “Cold Wallets” verwahrt, die vollständig vom Internet getrennt sind. Diese Hardware-Wallets werden in Hochsicherheitstresoren aufbewahrt, die ähnlichen Sicherheitsstandards wie Banktresore unterliegen. Die privaten Schlüssel, die den Zugang zu Bitcoins ermöglichen, werden durch ein Multi-Signatur-Verfahren geschützt, bei dem mehrere Parteien einer Transaktion zustimmen müssen.
Viele Anbieter haben zusätzliche Versicherungen abgeschlossen. Beispielsweise bietet Coinbase eine Versicherung von bis zu 255 Millionen US-Dollar für die verwahrten Kryptowährungen. BISON arbeitet mit der blocknox GmbH zusammen, die als regulierter Krypto-Verwahrer eine zusätzliche Sicherheitsebene bietet.
Die Plattformen setzen verschiedene technische Sicherheitsmaßnahmen ein:
Mit dem Krypto-Verwahrgeschäft wurde 2020 ein regulierter Finanzsektor geschaffen. Anbieter müssen:
Die Volatilität von Bitcoin ist deutlich höher als bei traditionellen Anlageklassen. In den letzten fünf Jahren lag die durchschnittliche jährliche Volatilität bei etwa 65%, verglichen mit etwa 15% beim DAX. Experten empfehlen daher, Bitcoin nur als Beimischung zu verwenden. Eine oft genannte Faustregel lautet, maximal 5-10% des Gesamtvermögens in Kryptowährungen zu investieren.
Studien der Frankfurt School of Finance haben gezeigt, dass eine kleine Beimischung von Bitcoin das Rendite-Risiko-Profil eines traditionellen Portfolios verbessern kann. Ein Portfolio bestehend aus 60% Aktien und 40% Anleihen erreichte in den letzten zehn Jahren eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,2%. Durch eine 5%-ige Beimischung von Bitcoin erhöhte sich die Rendite auf 9,1%, während sich die Sharpe Ratio, ein Maß für die risikoadjustierte Rendite, von 0,65 auf 0,72 verbesserte.
Die regulatorische Landschaft für Kryptowährungen entwickelt sich kontinuierlich weiter. Mit der MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) hat die EU einen einheitlichen Rechtsrahmen geschaffen, der ab 2025 vollständig in Kraft tritt.
EX-Kurs MiCA-Verordnung: Die MiCA-Verordnung (Markets in Crypto-Assets) ist die erste umfassende EU-Regulierung für Kryptowährungen. Sie schafft Rechtsklarheit und einheitliche Standards für alle 27 EU-Mitgliedsstaaten. Die Verordnung umfasst unter anderem Regelungen für Stablecoins, Krypto-Dienstleister und Transparenzpflichten für Token-Emittenten. Ziel ist es, den Anlegerschutz zu erhöhen und die Funktionsfähigkeit der Märkte zu gewährleisten.
Diese Regulierung wird voraussichtlich zu einer höheren Marktstabilität und besseren Vergleichbarkeit von Anbietern führen.
Bitcoin-Sparpläne können eine sinnvolle Ergänzung zur klassischen Altersvorsorge darstellen, erfordern jedoch ein fundiertes Verständnis der Chancen und Risiken. Für die praktische Umsetzung empfiehlt sich ein schrittweiser Einstieg mit einem gut durchdachten Sparplan. Dabei sollten Anleger besonders auf folgende Aspekte achten: die Wahl eines regulierten Anbieters mit günstigen Gebühren, die Einhaltung der steuerlichen Haltefristen und eine angemessene Portfoliogewichtung.
Die Entscheidung für einen Bitcoin-Sparplan sollte dabei stets im Kontext der individuellen Anlageziele, des Risikoprofils und des zeitlichen Anlagehorizonts getroffen werden. Eine regelmäßige Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung der Strategie ist dabei unerlässlich.
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