
Am Markt der digitalen Vermögensverwalter gibt es mittlerweile nicht nur sogenannten FinTech-Unternehmen, die neu geschaffen und als Robo-Advisor agieren. Darüber hinaus finden sich inzwischen auch einige Banken am Markt, die eine neue Sparte mit dem Angebot einer Online-Vermögensverwaltung schaffen. In diese Gruppe reiht sich unter anderem nun auch das österreichische Bankhaus Spängler ein, welches interessierten Kunden eine digitale Vermögensverwaltung namens “CARL” zur Verfügung stellt.
Bankhaus Spängler ist kein klassischer Robo-Advisor
Beim Bankhaus Spängler handelt es sich um nichts anderes, als um die älteste Privatbank Österreichs. Gegründet wurde das renommierte Bankhaus vor 190 Jahren, im Jahr 1828. Nach wie vor ist das Bankhaus Spängler in Familienbesitz, und zwar inzwischen schon in der siebten Generation. Mit sechs Standorten ist die Privatbank in Österreich vertreten und stellt seinen Kunden spätestens mit der Online-Vermögensverwaltung mit der Bezeichnung „Carl“ nun auch ein Online-Angebot der digitalen Geldanlage zur Verfügung. Das Ganze geschieht bereits auf einem stattllichen Kundenvermögen, denn aktuell beläuft sich das Volumen verwalteter Kundengelder auf über neun Milliarden Euro.
Anmeldung zur Online-Vermögensverwaltung
Zwar handelt es sich beim Bankhaus Spängler natürlich nicht um einen klassischen Robo-Advisor, aber dennoch wird die charakteristische digitale Vermögensverwaltung angeboten. Somit müssen Kunden, die sich für die Online-Vermögensverwaltung interessieren, zunächst über die Webseite des Bankhauses eine Anmeldung vornehmen und das für digitale Vermögensverwalter typische Onboarding durchlaufen. Die Grundlage der Einstufung des Kunden in ein Chance-Risikoprofil ist die Selbsteinschätzung, die in fünf Hauptschritten vorgenommen wird. Zunächst müssen die Anleger beispielsweise wählen, welches Ziel sie mit ihrer Anlage erfolgen. Dabei gibt es die folgenden Auswahlmöglichkeiten:
• Vermögenserhalt
• Vermögensaufbau
• Vermögenssteigerung
In weiteren Schritten entscheidet sich der Anleger unter anderem, ob er sein Kapital kurz-, mttel- oder langfristig investieren möchte. Ein ganz wichtiger Auswahlpunkt ist zudem, welches Ziel mit der Anlage verfolgt wird, wobei hier vor allem auf die Einstellung zu Chance und Risiko großen Wert gelegt wird. Daher können die Anleger von sicherheitsorientiert über ertragsorientiert über ausgewogen und gewinnorientiert bis hin zu dynamisch wählen. Anschließend sind noch einige Angaben zum Einkommen und Vermögen zu machen, aber auch dazu, welche Kenntnisse und Erfahrungen bei bestimmten Produkten bereits vorhanden sind.
Im Anschluss der Online-Befragung steht dann ein Strategievorschlag, der individuell zum Chance-Risiko-Profil des Kunden passt. Anschließend kann sich der Neukunde entscheiden, ob er online oder vor Ort Kunde werden möchte. Wer sich für den Online-Weg entscheidet, der muss lediglich noch das Videoident-Verfahren durchführen, den Vertrag online zeichnen und Geld überweisen. Alternativ ist dieser Vorgang auch in einer der sechs Geschäftsstellen vor Ort möglich. Mit Letzterem stellt sich übrigens auch beim Bankhaus Spängler ein wesentlicher Unterschied zu den typischen Robo-Advisor Angeboten dar, denn dort gibt es oftmals weder eine persönliche Beratung noch die Möglichkeit, Mitarbeiter vor Ort zu kontaktieren.
Welche Anlagestrategie verfolgt die Bankhaus Spängler Vermögensverwaltung?
Im Rahmen des Asset-Managements des Bankhaus Spänglers ist insbesondere eine diversifizierte Anlagestrategie von großer Bedeutung. Dabei sollen internationale Wachstumsregionen genutzt werden, sodass auf Grundlage des persönlichen Anlegerprofils individuelle strategische Asset-Allocation erstellt werden. Dabei findet eine regelmäßige Anpassung des Portfolios an aktuelle Geschehnisse und die Marktgegebenheiten statt. Im Zuge der digitalen Vermögensverwaltung des Bankhaus Spängler wird ausnahmslos in die folgenden drei Portfolio-Bestandteile investiert:
• Liquidität
• Anleihen
• Aktien
Realisiert wird dies ausschließlich mit Exchange Traded Funds, die eine möglichst breite Markttiefe haben und sich zudem durch eine geringe Kostenquote auszeichnen. Dabei gibt es verschiedene Kriterien, die im Zusammenhang mit der Auswahl der ETFs berücksichtigt werden, wie zum Beispiel:
• Liquidität
• Kostenquote
• Auflagedatum
• Replikationsmethode
Welche Gewichtung Liquidität, Aktien und Anleihen im jeweiligen Portfolio haben, bestimmt der Anleger im Prinzip durch sein persönliches Anlegerprofil indirekt selbst. In dem Zusammenhang wird ein umfassendes Reporting zur Verfügung stellt, sodass Anleger jederzeit nachprüfen können, wie sich ihr Vermögen entwickelt hat.
Kosten und Mindesteinlage bei der digitalen Vermögensverwaltung des Bankhaus Spänglers
Dass es sich beim Angebot des Bankhauses Spängler nicht um eine klassische Vermögensverwaltung handelt, wird unter anderem an der dafür zu geringen Mindesteinlage deutlich. Diese beträgt 30.000 Euro, ist damit allerdings im Vergleich zu den von zahlreichen anderen digitalen Vermögensverwaltern geforderten Mindestanlagesumme relativ hoch angesetzt. Dennoch reiht sich die digitale Vermögensverwaltung von Spängler damit natürlich in die große Gruppe der Robo-Advisor ein.
Die Gebühren richten sich nach dem Anlagevolumen. Hier gibt es eine Zweiteilung: bis zu einem Anlagevolumen von 300.000 Euro zahlen Kunden eine All-in-Gebühr in Höhe von 1,25 Prozent pro Jahr. Etwas günstiger wird es ab einem Anlagevolumen in Höhe von 300.000 Euro, denn dann reduziert sich die Gebühr auf 0,95 Prozent. Nicht enthalten sind – wie es oftmals üblich ist – die Produktkosten der entsprechenden ETFs, die sich durchschnittlich auf 0,25 Prozent belaufen. Somit beträgt die Gesamtkostenquote je nach Anlagevolumen durchschnittlich zwischen 1,2 und 1,5 Prozent.
Fazit zur digitalen Vermögensverwaltung des Bankhauses Spängler
Das Bankhaus Spengler geht mit der Zeit und bietet außerhalb der sechs vorhandenen Standorte auch eine digitale Vermögensverwaltung an. Demzufolge muss es sich mit Robo-Advisors messen lassen und den Vergleich nicht scheuen. Die Gesamtkostenquote bewegt sich auf einem mittleren Niveau, wobei die geforderte Mindesteinlage von 30.000 Euro allerdings im Vergleich zu zahlreichen klassischen Robo-Advisors natürlich relativ hoch gegriffen ist. Darüber hinaus wird ausschließlich in ETFs investiert, sodass ein breiter Marktdurchschnitt abgedeckt werden kann.
Setzt man die Gebühren und das Angebot in ein Verhältnis, so ergibt sich aus unserer Sicht eine mittlere Bewertung. Diese beruht insbesondere darauf, dass es einige günstigere Robo-Advisors gibt, die ebenfalls ausschließlich mit ETFs arbeiten. Daher wird für zahlreiche Anleger vermutlich nicht wirklich deutlich, warum sie sich stattdessen für die digitale Vermögensverwaltung des Bankhauses Spängler entscheiden sollten. Trotzdem ist die digitale Vermögensverwaltung ein interessantes Angebot für Kunden aus Österreich, die ihr Vermögen gerne bei einem renommierten und bekannten Bankhaus arbeiten lassen möchten.
Mehr Informationen zum Robo-Advisor Angebot des Bankhaus Spängler gibt es >> HIER <<